Hallo Chesra,
hier mal mein Eindruck zu deiner Vorstellung.
Eins vorweg: Es ist nur meine eigene Meinung, in manchen Bereichen (besonders bei der Spielewelt und der Story) habe ich aber durchaus Ahnung, von was ich da rede.
Sehen wir mal...
Zum Gameplay:
- Kampfsystem: Hier kann ich mir mit deiner Beschreibung nur schwerlich ein Bild machen.
Irgendwelche Mockups abseits von der Verhaltenseinstellung eines Charakters wären schön gewesen. So kann ich jedenfalls nicht wirklich beurteilen, in welche Richtung es gehen soll, außer dass es wohl voll umfangreich und episch klingt. Aber vermutlich überzeugt da eine Demo mehr.- Das Erkunden: Hm, hier schreibst du extrem viel und umfangreich von eigentlich irgendwo selbstverständlichen Sachen. Kannst du das nicht kurz und knapp konkretisieren, damit man sich eher was drunter vorstellen kann? Ich möchte beim Gameplay jedenfalls immer wissen, inwieweit das Spiel sich nun abzuheben scheint. Bei dir klingt es nach allem möglichen epischen Zeug, nur nichts konkretem.
Außer „es gibt viel Optionales“ bleibt in der Quintessenz nun leider auch nicht hängen. Schau eventuell mal bei anderen Spielen, wie die ihr Gameplay dem Interessierten präsentieren.
Zur Spielewelt:
Das ergibt so eigentlich keinen Sinn.Zitat
Zumindest fehlt hier der wichtigste Baustein des ganzen: WAS bringt die Dämonologie für einen wirtschaftlichen Nutzen? So klingt es, als wäre das Königreich voller Studenten und Wissenschaftler, die Wissenschaft machen. Und wenn ich eines sagen kann: Forschung für sich genommen, ist alles andere als wirtschaftlich rentabel. Länder mit einem hohen Bildungsstandard verdienen auch nicht Geld durch das Forschen der Wissenschaftler, sondern weil die Dinge erforschen oder sich das Know-How aneignen, um Geld zu machen.
Was bringt die Dämonologie also dem Königreich? Ist der Dämonenhandel so der Hit?
Wenn es dabei im Prinzip nur um Sklavenhandel geht, wieso führst du dann den wissenschaftlichen Aspekt dahinter als Hauptgrund für den Wohlstand von Zantaria an?
Das musst du echt ausführen und nachvollziehbar erklären.
Äh?Zitat
Also Zantaria macht mit Dämonen (wie auch immer genau) Geld. Und warum lassen sie dann Hexer frei herumlaufen? Wenn die so ein Problem darstellen, würde jeder vernünftige Mensch sie mit aller Härte des Gesetzes verfolgen und aus dem Land werfen lassen.
o_Ô Nichts erhöht das Fantasy-Feeling mehr als random Englisch in Ortsnamen...Zitat
Überleg dir da bitte etwas Passenderes. Meinetwegen heißt die Stadt auch „Gorn“ oder „Gornopolis“, aber bitte kein [random-Name-here]-City. Das ist kein sinnvolles Worldbuilding... :/
Wie kann ein Land, dass über natürliche Bodenschätze verfügt, ärmer als alle anderen sein?Zitat
Zantaria braucht anscheinend Dämonen als Arbeiter und Gorn scheint sich nur an Kriegsschuldzahlungen zu sättigen. Ich sehe hier irgendwie den Nachteil nicht, den du illustrieren möchtest. Es wäre etwas Anderes, wenn das Land politisch instabil und deshalb von den anderen wirtschaftlich ausgenutzt würde, aber ich sehe keinen Grund, warum sie ihre Bodenschätze nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Außer, dass irgendwie keiner so recht Lust zu haben scheint...
Zum alten Krieg: Der hat für meinen Geschmack das übliche Zeit-Problem.
Mehrere hundert oder gar tausende von Jahren sind wirtschaftlich und militärisch überhaupt nicht umsetzbar – es sei denn, es gab auch längere Ruhezeiten (aber nie einen offiziellen Friedensabschluss) – aber auch dann ist es verwunderlich, wie die Leute solange kämpfen konnten. Es ist ja nicht so, als würden neue brauchbare Soldaten an Bäumen wachsen...
Ich würde da die Zeitangaben deutlich kürzen. 100 Jahre lange Krieg ist doch völlig ausreichend (viel länger gab es in unserer Welt auch keine Konflikte zwischen zwei Seiten).
Zu den Göttern:
Doofe Frage...Zitat
Aber warum werden die dann angebetet?
Tote Götter neigen dazu, nicht sonderlich hilfreich beim „Anrufen“ durch Gebete zu sein...
Deshalb ja die Auferstehungsnummer im Christentum usw.
Keine Ahnung, welche Rolle das spielen soll, aber es klingt ziemlich unplausibel.
Zu den Charaktern:
Dr. Grau (wieder so ein voll passender Name für ein Fantasy-Setting) ist Doktor der Dämonologie (ein Genie!), kann Beschwörungen aus dem Kopf heraus, ist aber extrem vergesslich? Das geht ja prima Hand in Hand...
Es heißt übrigens Widerstand, von „widerstehen“ und nicht von „wieder stand ich mal am Bahnhof und wartete...“
Was ich an der Vorstellung schmerzlich vermisse:
Was ist überhaupt der Plot?
Wir kennen die Vorgeschichte und dass ein Jahrestag im Anmarsch ist, aber welche Entwicklungen gibt es zum Start des Spiels? Welcher Krieg droht? Gegen wen ist der Widerstand gerichtet? Was für eine Rolle spielen Dämonen?
Du kannst das nicht alles in den Raum werfen und erwarten, dass es alleine dadurch „Spannung“ schafft. Da musst du schon einen kleinen Anriss geben, was die eigentliche Handlung des Spieles umfasst (die man sich idealerweise nicht aus der Charakter-Sektion herausfiltern muss). So weiß ich doch gar nicht, wie ich diese ganzen Dinge, die du da benennst, richtig einordnen soll. Und das erreicht am Ende eher das Gegenteil von dem, was du vermutlich beabsichtigt hattest.
Zu den Screenshots: Die sind grundsolide, aber leider auch nichts Besonderes, mMn. Da fehlt irgendwie das gewisse Etwas, das dein Spiel von anderen Fantasy-RPG-XP-Spielen herausheben soll. Und da ist das oben benannte echt nicht hilfreich...
Summa summarum: Ein netter Anfang für ein Projekt und nettes Gameplay-Konzept (von dem, was man davon beurteilen kann (was nicht wirklich einfach ist)), aber da ist mMn noch reichlich Luft nach oben, wenn du damit vollends überzeugen möchtest.
So hast du meine Erwartungen nach deinen Ankündigungen leider nicht erfüllen können...
Ich hoffe aber, dass du was aus meinem Geschreibsel mitnehmen kannst. ^^;
MfG Sorata