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Auserwählter
Sie zog sich noch mehr zurück, als es üblich war. Seyas Tod war ein großer Schlag für sie, und Ariana weigerte sich, an einer Runde teilzunehmen, die ein unschuldiges junges Mädchen zu ihrem Tode zu verurteilen. Immer, wenn sie mit einem halben Ohr hinhörte, ging es schon um den nächsten Mord. Jetzt sollte es also sie selbst sein, zumindest nach Irons Willen. Der wortgewandte und lautstarke Turianer hielt die ganze Station mit seinen immer länger werdenden Reden auf Trab. Offensichtlich hörte er nicht nur sich selbst gerne reden, sondern war auch noch äußerst interessiert daran, die Abstimmung voranzutreiben. Das musste nicht unbedingt etwas bedeuten, aber Ariana beschloss, ihn im Auge zu behalten. Lediglich Niami schien es zu schaffen, ihm ein wenig Vernunft einzureden, aber das anscheinend auch nur, weil er auf sie stand.
Amy, die Medizinstudentin, trat zu ihr heran: "Für mich klingen Irons Worte ziemlich plausibel, allerdings würde das bedeuten, dass du möglicherweise zu den Indoktrinierten gehörst. Andererseits könnte es ja auch ein ausgeklügelter Plan von Iron sein und er gehört selbst zu ihnen und will uns hier alle in die Irre leiten. Deswegen wäre mir deine Meinung sehr wichtig, bevor ich meine Entscheidung treffe." Ariana nickte kurz. Wenigstens war sie nicht alleine mit ihrer Ansicht, dass irgendwas da ganz enorm zum Himmel stank. "Ich kann dir versichern, dass ich keine Indoktrinierte bin, zumindest nicht, soweit ich das beurteilen kann." Sie blickte kurz zur Seite und sah, dass Niami die beiden beobachtete und aufmerksam lauschte. "Ich frage mich mittlerweile auch, was er mit diesen Reden bezwecken will. Jedenfalls...momentan sehe ich mich nicht instande, irgendjemanden zu nominieren, weder aus fachlicher, noch aus persönlicher Sicht. Es ist einfach alles so chaotisch, so verworren - und ich weiß wirklich nicht, wem ich glauben soll."
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Ritter
Nach wie vor lag ein Großteil der negativen Aufmerksamkeit Balints auf Ken'Jango, doch hatte sich nichts daran verändert, dass der Verwalter nicht wollte, dass er womöglich unschuldig starb und Niami im Anschluss Selbstzweifel plagen würden. Auf der anderen Seite würde die Asari sich vermutlich sämtlicher Zweifel entledigen, wenn es denn mit dem Quarianer den Richtigen traf, was - zum aktuellen Zeitpunkt - wahrscheinlich schien. Noch hatte sie ihn außerdem nicht gewählt, sie schien selbst noch unentschlossen zu sein. Balint könnte ihm seine Stimme als erster geben und wäre dann Schuld, sollte dem gefolgt werden und es sich tatsächlich um einen reinen Kopf handeln.
Es ärgerte ihn. Er hätte an die Gruppe denken sollen und alle anderen Überlegungen aus dem Spiel lassen müssen. Kommunikationsoffizier zu sein bedeutete, als Vertreter vor allen zu stehen, nicht vor einzelnen.
"Ich wähle Ken'Jango!", sagte er schließlich laut, dem frischesten Impuls folgend."Auch er verhält sich in meinen Augen nicht förderlich und stellt somit zumindest keinen eindeutigen Gewinn für uns dar, vielleicht eine Bedrohung. Wieder bin ich mir nicht sicher, ich denke, keiner hier kann das sein. Doch es ist der stärkste Eindruck, dem ich folge."
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Als wir der Allianz beigetreten sind, haben wir Treue und Gehorsam geschworen. Aber auch das wir den, der über uns steht, niederstrecken werden, wenn er seine Pflicht verletzt.“
Da war wieder so ein Satz der ihn aufhorchen lies. An sich schenkte er dem Gerede von Iron keine große Aufmerksamkeit, was nicht bedeutete dass er es ignorierte. Er wusste nur, dass es auf die Details ankam und nicht auf das Beiwerk. Dass der jüngere Turianer große Reden schwung störte ihn nicht besonders. Was ihn viel mehr störte war die Richtung in die es ging. Zunächst ging er davon aus, dass der junge Turianer einfach nur ein bisschen den Helden spielen wollte, in der Hoffnung, dass er am Ende von einer der weiblichen Menschen dafür belohnt werden würde. Mittlerweile zweifelte er an dieser Theorie doch stark.
Mein Lieber IRON, es gibt einen guten Grund warum ich dieser Tage überhaupt hier anwesend bin und ich bin es nicht weil ich mich jedes Mal in den Vordergrund gedrängt habe wenn die Möglichkeit hierzu vorhanden war. Genauso kenne ich den feinen Unterschied wann es besser ist ruhig zu sein anstatt sich um Kopf und Kragen zu reden. Genau das was du anprangerst an meinem Verhalten hat schon so manche Kolonie vor dem Tod bewahrt. Hättest du etwas mehr Disziplin in dir wärst du sicherlich ebenfalls auf dem Weg ein Commander zu werden, dann würdest du auch dieses handeln eher begreifen und nicht wie ein menschlicher Hitzkopf reagieren.
Würdest du dich mehr auf die aktuelle Situation konzentrieren als auf die Brüste der weiblichen Anwesenden dann würde dir vielleicht auffallen, dass wir uns in einer zivilen Einrichtung befinden in welcher Balint seit einigen Jahren tätig ist, im Gegensatz dazu bin ich erst einige Wochen hier. Er kennt, bzw. kannte die meisten der anwesenden also deutlich länger als meine Wenigkeit. Außerdem dürften die Wenigsten der Anwesenden am Anfang davon ausgegangen sein, dass wir hier ein jüngstes Gericht veranstalten. Wozu also einen Militär an oberste Stelle setzen wenn es geeignetere Personen gibt ?!
Er wusste nicht ob es ausreichen würde und legte nach:
Du verdächtigst mich also weil du meinst das Militär hätte in einer zivilen Einrichtung etwas zu melden, du hättest doch besser ab und an während deiner Ausbildung aufpassen sollen. Ich finde deine Sprunghaftigkeit viel interessanter bzw. aussagekräftiger. Zuerst Balint, dann Ariana und Morgen ich? Wobei, da die "Bösen" von Gestern ja Morgen deine Freunde sind droht mir erst wieder übermorgen von dir Gefahr. Du bist der erste der brüllt und andere beschuldigt mit vermeintlichen Argumenten die so haltbar sind wie ein Blatt Papier im Wasser. Ich weiß nicht ob es an deiner sonst so "lockeren und mich kümmert gar nichts" Art liegt oder ob du uns hier einfach nur verwirren willst, so oder so es gefällt mir nicht.
Genauso wie du etwas gegen die Nominierung von Ken Jango hast. Aktuell muss ich sagen, gefällt es mir nämlich überhaupt nicht nicht zu wissen wo ein Teil der hier eingesperrten Personen befindet und was diese tun. Aber erkläre mir bitte wenn dieses Gefühl total unbegründet sein sollte.
Fürs Erste hatte er genug geredet. Es blieb nun die Reaktionen der Anwesenden abzuwarten und dann eine Entscheidung zu treffen. Er war sich nur nicht sicher welches Risiko er lieber eingehen möchte und welches Risiko er zuerst aus der Welt schaffen sollte.
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