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Jäger & Sammler
Das Gerumpel seiner unsanften Landung, als die Luftschächte zusammenbrachen, hallte noch eine Weile nach. Seine gepanzerte Schulter schmerzte, nachdem er sie mehrfach gegen das festsitzende Rad der Schleuse am Ende der Rohre gedonnert hatte. Erfolglos. Er ging auf wackligen Beinen in die Halle zurück. Er stellte sich direkt hinter Mamercus, wollte dem Commander die Lage berichten, aber es war spät geworden. Die Stimmen der anderen hatte er zwar vereinzelt und gedämpft in den Schächten gehört, aber nun erst war die Anspannung in der Luft spürbar. Iron hielt selbst den Atem an um diesen letzten Gesprächen zu lauschen. Um zu erfahren was es mit der Bereinigung auf sich hatte.
Und dann war es vorbei. Alles war vorbei.
Es war viel viel schlimmer, als man es sich hätte ausmalen können. Er wankte leicht, ging aber dennoch einen Schritt vor. Wollte sehen, verstehen, begreifen was da eben passiert war. Wollte helfen. Doch Waffen waren hier nutzlos, also zurrte er sein Gewehr wieder auf den Rücken fest. Und kniete sich neben die beiden Körper.
Ich hoffe jedoch, dass du überlebst. Ich vertraue dir. Ich vertraue dir wirklich... Sein Blick ging zurück zur Gruppe. Nur seine Augen zeugten von der inneren Regung. Balint mochte vieleicht erahnen das Iron in diesem Moment verwirrt war. Verletzt. „Niami? Sie...“ Er hauchte das letzte Wort. Iron blickte mit getroffenem Blick zur Seite. Aber er sprach ihren Namen nicht aus. „Sie hat ihnen vertraut. Könnten sie ihr noch eine Ehre erweisen? Sie sollte hier nicht so liegen bleiben.“ Er selbst überließ ihr diese furchtbare Entscheidung, war wieder nutzlos, nahm aber seinerseits Megan Wallace - das was von ihr übrig war - so vorsichtig hoch, wie er konnte. Mit der pochenden Schulter stieg er die Treppen am Rand der Halle hoch, die zu einer kleinen Aussichtsplattform führten, von denen man aus die Sterne sehen konnte. Er legte sie, so friedvoll wie möglich, an eines der Panzerfenster.
Seine Klaue hörte auf damit das Haar der begabten Sportlerin glatt zu streichen und er rückte ein wenig von ihr ab, als er Schritte hinter sich hörte. "Ich hab sie gehört. Ihr alle habt sie gehört.", wisperte er leise. Für verdächtig halte ich einzig und allein: Iron. Er kommt mir viel zu gelassen vor, nimmt die Situation überhaupt nicht ernst. Er sucht eher sein Eigenwohl und nicht das Allgemeinwohl. Er ist derjenige, auf den die Wahl fallen sollte. Ihre Worte, so wie er sie vernommen hatte in den Schächten - gedämpft und dennoch nicht minder wichtig - pochten kreuz und quer durch seinen Kopf. Er verkreuzte die Arme vor dem Körper und ließ sich gegen das Glas fallen. Nur einmal schüttelte er fassungslos den Kopf. "Ich werde nicht nutzlos sein. Ich finde die Kerle." Nach aussen hin stand Iron danach ganz ruhig da und blickte den kleinen Rettungskapseln nach, die die Akademie bereits verließen. Ohne sie.
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