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Thema: [Die Indoktrinierten der Grissom Akademie] Tag 1

  1. #41
    "Das ist das..." Destruktivste, was ich heute gehört habe. Wollte Niami sagen. Aber bei genauerer Überlegung war diese rotzfreche Selbstnominierung vielleicht gar nicht so unnütz, wie es auf den ersten Blick erschien. Das Menschenmädchen, das sich gerade selbst zur Wahl gestellt hatte, sah ziemlich genervt aus und es wirkte tatsächlich, als wäre ihr egal was passierte, so lange einfach irgendetwas passierte. Genauso gut konnte es eine unglaublich raffinierte Taktik sein, aber das hielt Niami eher für unwahrscheinlich und vor allem für einen Gedanken, der jetzt nicht oberste Priorität hatte. Jetzt war wichtig, dass das Mädchen recht hatte und jedem klar sein sollte, dass wirklich langsam etwas passieren musste.

    Captain Mamercus hatte nichts geantwortet, aber weiterhin einen misstrauischen Blick aufgesetzt. Er war anscheinend kein Turianer vieler Worte, aber dafür schien er seine Worte immer abzuwägen und im Vorhinein über alles gründlich nachzudenken. Ihn schloss sie vorerst vollkommen als indoktriniert aus. Dies mochte auch daran liegen, dass sie ihn automatisch in die Schublade "rechtschaffen" gesteckt hatte, sobald sie von seinem Rang als Captain gehört hatte.
    Wie auch immer, da er keine Anstalten machte zu antworten, würde er es ja wohl hoffentlich nicht für unhöflich halten, wenn sie sich nun vorerst abwendete.
    "Das Mädchen - verzeihung, ich weiß deinen Namen nicht - hat recht. Langsam müssen wir etwas unternehmen, Diskussionen haben uns bisher kein Stück weiter gebracht. Allerdings sollten wir uns alle im Klaren darüber sein, was ein Gruppenbereinigungsprozess vermutlich sein soll. Gerade wenn jemand drauf und dran ist, sich selbst zu nominieren. Ist das denn allen klar?" Die ausweichenden Blicke, die sie teilweise erntete, ließen sie vermuten, dass zumindest der Großteil der Anwesenden eine Vorstellung des "Prozesses" hatte. Aber gerade bei dem Menschenmädchen hatte es sich nicht danach angehört. Mit ihr musste man sich vermutlich noch einmal darüber unterhalten.

    Erst war Niami aber an dieser Seya interessiert. Sie verstand, was Balint gemeint hatte und hatte ihm leicht zugenickt, als er gesprochen hatte. Vermutlich sah sie es auch noch drastischer als er. Es war beinahe unmöglich, das schwarze Schaf in der Gruppe deutlich ausfindig zu machen - zumindest bisher. Worauf sollte man die Wahl denn stützen? Für Niami war vollkommen klar, dass es im Endeffekt darauf hinauslaufen musste, für das Wohl der Gruppe zu entscheiden. Und man musste sich an die klammern, die am hilfreichsten waren - selbst wenn einer von ihnen indoktriniert war, war die Chance doch erheblich höher, dies mit einer effizienten Gruppe zu bemerken. Jemand, der sich weder für die Lösung der Situation, oder die Flucht der Gruppe, noch für irgendein Individuum interessierte, war nutzlos.
    Das Mädchen sah schwer beschäftigt aus, konnte aber an ihrem Platz - selbst wenn er etwas vom Geschehen entfernt war - unmöglich alles überhört haben, was gerade besprochen worden war. Niami zögerte kurz, als sie an einer kopfschüttelnden Amy (anscheinend hatte sie etwas damit zu tun, dass Seya nun in der Halle war?) vorbei auf sie zuging. "Entschuldige, Seya? Darf ich dich so nennen?" Sie wartete keine Antwort ab. "Ich bin sicher, du hast gute Gründe, dich etwas zurückzuziehen, aber du hast doch bestimmt gehört, dass dies auch auf Unverständnis stößt. Ich glaube ich kann es selbst nicht ganz nachvollziehen. Denkst du nicht, jetzt wäre es vielleicht an der Zeit, sich ein bisschen zu uns zu gesellen? Bald beginnt wohl der Gruppenbereinigungsprozess, bei dem-" Was denn? Bei dem du gerade hoch im Kurs stehst?
    Niami beendete ihren Satz nicht, hoffte aber trotzdem auf eine Reaktion. Irgendetwas, damit sie sehen konnte, dass Seya einen Wert für die Gruppe hatte.

  2. #42
    Auch wenn sie in ihrer Beschäftigung vertieft scheint, hat Seya alles mitbekommen. Sie weiß, dass Balint sie nominierte und dass Jo sich selbst aufstellte. Zu diesem Zeitpunkt kannte sie aber noch nicht ihren Namen. Die Asari, Niami tauchte dann vor ihr auf.
    "Entschuldige, Seya? Darf ich dich so nennen? Ich bin sicher, du hast gute Gründe, dich etwas zurückzuziehen, aber du hast doch bestimmt gehört, dass dies auch auf Unverständnis stößt. Ich glaube ich kann es selbst nicht ganz nachvollziehen. Denkst du nicht, jetzt wäre es vielleicht an der Zeit, sich ein bisschen zu uns zu gesellen? Bald beginnt wohl der Gruppenbereinigungsprozess, bei dem-" Seya richtete sich auf. "Ich in den nächsten Stunden getötet werde? Mir ist dies nicht entgangen, Frau Asari. Sie hießen Niami, richtig? Natürlich können sie mich Seya nennen. Nun, Niami, die Sache ist die, dass ich hier nur zu Besuch bin. Ich kenne die Leute hier genauso wenig wie sie allen Anschein nach, daher konzentriere ich mich erst einmal darauf, die Verhaltensweisen eben dieser neuen Leute zu analysieren. Danach kann ich mir ein genaues Urteil darüber bilden, welche Leute hier welche Absichten haben. Bisher ist alles hier ein einziges Chaos. Jeder spricht kreuz und quer und das ist der Grund dafür, dass ich meine Stimme schone und eher an meinen Artefakten arbeite. Bisher würde ich das Menschenmädchen, welches sich selbst aufgestellt hat, aus der Wahl herausnehmen. Sie würde sich offensichtlich selbst opfern, nur damit wir an Informationen kommen und die Indoktrinierten erwischen können. Herrn Servilius würde ich, auch wenn er mich nominiert hat, erstmal nicht nominieren, weil ich ihn noch nicht beurteilen kann. Sie, Niami, scheinen ganz und gar für die Gruppe zu arbeiten. Entweder sind sie also auf unserer Seite, oder sie machen dies, damit niemand Verdacht schöpft. Den Quarianer habe ich schon länger nicht mehr gesehen. Der Kroganer... oder die Kroganerin? Sie scheint von allen guten Geistern verlassen, aber das muss nicht immer auf eine Indoktrination hindeuten." Seya packt ihre Sachen zusammen und verstaut sie in ihrem Rucksack, weil sie definitiv keine Ruhe mehr haben wird, die nächsten Stunden, weil sie jetzt, obwohl sie es nicht wollte, in das Licht gerückt wird.

    "Was soll ich sagen, Niami? Ich will genauso sehr hier raus und genauso sehr die Indoktrinierten finden, wie ihr alle hier. Nur ist das für mich schwieriger, als für den Herrn Servilius. Momentan ist die Information die wir haben, einfach zu gering. Wenn es auf meine Stimme ankäme... Nun... Wenns nötig ist, würde ich mich für das Wohl der Gruppe opfern. Außer ich bekomme ein genaues Bild von einigen Personen bis zur Bereinigung." Schon jetzt sieht man erste Tränen in Seyas Augen. Sie hat schon einige Tode erlebt und fand es daher schrecklich, selbst Komplize von Morden zu werden.

    Seya wandte sich nun Balint zu, welcher sie vor einigen Minuten nominiert hat. "Ich habe nie die Kommunikation verweigert, Herr Servilius. Ich habe ihnen meine Hilfe angeboten, jedoch scheinen sie mich lieber zu verurteilen, als mich anzusprechen. Dies sind die ersten Worte, die wir wechseln und ich finde es sehr traurig, dass ihr erstes Wort über mich eine Nominierung war. Natürlich habe ich noch nicht viel beigetragen. Es ist nicht leicht, andere Lebewesen zu beurteilen, die man zum ersten Mal sieht. Für mich jedenfalls. Und wenn es danach geht, jemanden zu Nominieren, bei dem man nur den Hauch einer Idee hat, er könne indoktriniert sein, dann stünde meine Wahl fest. Glauben sie mir, Herr Servilius: So einfach ist das leider nicht. Ich habe bereits meinen Vater verloren, ich habe bereits meinen Partner verloren und ich habe meinen Bruder an die irdische Kirche verloren. Ich möchte keinen Unschuldigen mehr sterben sehen!" Sie atmet tief durch. Das Ganze war zu viel für sie. Dadurch, dass sie sich nicht mehr mit ihren Artefakten ablenkt, bekommt sie ziemliche Angst vor den Lebewesen in der Orion-Hall. Es erreicht sie die Todesangst, die sie nie bei sich selbst vermutet hätte, nachdem sie sich geschworen hatte, eher selbst zu sterben, als Unschuldige sterben zu sehen. "Ich... will selbst nur hier raus. Und das im besten Falle lebendig... Ich will auch, dass so viele Leute das hier überleben, wie nur möglich. Jedoch kann ich keinen anklagen, ohne eine Ahnung zu haben... Es... es tut mir Leid, Herr Servilius..."

    Seya ging kurz weg, anscheinend auf ein WC, um kurz durchatmen zu können. Sie erhoffte sich dadurch ein wenig nachzudenken. Und das half. Sie ging wieder zurück zu dem Rest der Leute in der Orion-Hall und sprach zu Niami, welche mittlerweile wieder bei Balint stand. "Ich schließe folgende Personen aus: Herrn Servilius, Amy, Ariana, Sie, die Menschenfrau, die sich selbst nominierte, die Salarianerin und Celspot. Absolut keine Meinung habe ich zu: Dem anderen Elcor, dem wichtig-aussehenden Turianer und dem... oder die Kroganer...in... Für verdächtig halte ich einzig und allein: Iron. Er kommt mir viel zu gelassen vor, scheint momentan ebenfalls unauffindbar und nimmt die Situation überhaupt nicht ernst. Er sucht eher sein Eigenwohl und nicht das Allgemeinwohl. Er ist derjenige, auf den die Wahl fallen sollte. Wenn ihr..." Ab diesem Punkt wurde sie ein wenig lauter, damit jeder sie verstehen konnte "Wenn ihr dennoch denkt, ich sei die verdächtigste Person in dieser Halle, so steht es euch frei, auch mich zu wählen. Ich finde es nur ein wenig seltsam, dass ich von einer Person nominiert wurde, die noch nicht einmal mit mir gesprochen hatte, aber als Grund aufführt, dass ich mich nicht für die Gruppe interessiere, ohne sicherzugehen, ob dies wirklich der Fall ist."

    Nach dieser langen... fast schon Rede setzte sich Seya erst einmal auf einen Stuhl, diesmal nahe den anderen, damit sie vielleicht auch mal angesprochen wird, bevor man sie nominiert. Ein gutes Gefühl hatte sie bei der ganzen Sache dennoch nicht.

    Geändert von Zirconia (20.04.2014 um 11:23 Uhr)

  3. #43
    "Weder verurteile ich Sie, noch werfe ich Ihnen vor, sich nicht für das Wohl der Gruppe zu interessieren oder die Kommunikation zu verweigern!", sprach Balint nun in Richtung der durchreisenden jungen Menschenfrau, die - verständlicherweise - alles andere als erfreut über seine Nominierung war. "Doch Sie wussten und wurden mehrmals darauf hingewiesen, dass die Diskussion im Sinne der Demokratie hier stattfindet und hätten ahnen können, dass ein Fernbleiben vom Rest der Gruppe potenzielle Konsequenzen nach sich ziehen würde. Nun zu hören, wie sie Iron das vorwerfen, was sie selbst zuvor taten, weckt in mir kein neues Vertrauen, nachdem er sich zu Anfang bereits - wenn auch auf seine... ungewöhnliche Art - darum bemüht hatte, gemeinsam mit der Gruppe Fortschritte zu machen."

    Der Verwalter hatte nicht vergessen, dass Iron sich allein durch das tendenzielle Misstrauen ihm gegenüber verdächtig gemacht hatte, doch schien Seyas Begründung fadenscheinig und lediglich wie ein Akt des Ablenkens, wenngleich er ihr dies auch nicht gänzlich verübeln konnte. "Ich danke für das offene Sprechen!", fügte er nickend hinzu, wandte sich dabei an die Menschenfrau und - vor allem - Niami, ohne deren Zutun Seya womöglich noch immer still geblieben wäre. "Bei meiner Wahl bleibe ich jedoch. Nicht, weil Sie oder ihr Handeln mir missfallen, sondern lediglich, weil es mein einziger Anhaltspunkt ist."

    Den kurzzeitigen Impuls, sich für seine Nominierung zu entschuldigen, sparte er sich. Ohnehin wäre es dafür zu früh, gab es ja noch nicht im Ansatz eine Tendenz. Wohler wäre ihm sicher dabei, wenn seine Entscheidung nicht zu Seyas... Bereinigung führen sollte, schien sie doch in ihren jungen Jahren bereits genug durchgemacht zu haben - wesentlich mehr jedenfalls als der langweilige Bürohengst.

    Und für den Fall, dass es sie doch treffen sollte, konnte er nur hoffen, dass sein Verdacht - sofern man die nur geringfügig von Willkür zu unterscheidende Wahl denn so nennen konnte - zutreffen würde.

  4. #44
    Niami hatte verblüfft beobachtet, wie aus Seya plötzlich ganze Redeschwalle herausgebrochen waren, sie dann kurz irgendwohin verschwand (was die Gruppe in stummer Überraschung zurückgelassen hatte), nur um mit weiteren Überlegungen zurückzukehren. Die Asari hatte dem Menschenmädchen überhaupt nicht zugetraut, so eine Rede zu schwingen, aber dies zeigte nur auf, dass der erste Eindruck oft trügerisch war. Als Seya fertig war, lächelte Niami sie an. "Danke, das war bestimmt nicht einfach für dich." "Weder verurteile ich Sie, noch werfe ich Ihnen vor, sich nicht für das Wohl der Gruppe zu interessieren oder die Kommunikation zu verweigern!", sagte Balint gleich darauf und Niami war dankbar, dass er sich dem Dialog mit Seya widmete. Sie selbst musste nämlich nun erst einmal wirklich nachdenken. Was war bisher gesagt worden, wer stand unter Verdacht?

    Balint kam für sie momentan überhaupt nicht in Frage - alleine schon, weil es hier einen Anführer brauchte. Und wider Erwarten empfand sie ihn jetzt in dieser Position als durchaus passend - die Situation erforderte jemanden mit Gefühl, was er ohne Zweifel hatte. Mit seiner nun neu gewonnenen Stärke war dies wahrscheinlich die Mischung, die ein Kommunikationsoffizier brauchte. Oder die Gruppe. Man konnte ihn genau wie jeden anderen hier natürlich nicht zu 100% von jeglichem Verdacht freisprechen, aber sein Verlust würde ihnen momentan sicher eher schaden als nützen. Auch wenn eine leise Stimme in ihrem Kopf sagte, dass sie das womöglich nicht mehr vollkommen objektiv beurteilen konnte.
    Die Kroganer...in war da schon eher eine Möglichkeit. Sie hatte bisher eher wenig gesagt und schien ein bisschen merkwürdig zu sein. Ein bisschen? Das wiederum machte sie zu einer eher unwahrscheinlichen Möglichkeit. Natürlich, man konnte vielen etwas vorgaukeln, aber soweit Niami mitbekommen hatte, war sie schon immer recht ungewöhnlich gewesen. Und niemand nahm sie ernst. Dass von ihr wirkliche Gefahr ausging, bezweifelte die Asari.
    Iron hatte ebenfalls Verdächtigungen auf sich gezogen, und das war auch verständlich. Immerhin hatte er nicht nur für jemanden gestimmt, den er offenbar schon zuvor gekannt hatte, sondern war auch immer wieder verschwunden. Inzwischen war er wirklich schon lange weg. War ihm wirklich nichts passiert? Es war schon alles etwas komisch, aber Niami hatte eigentlich immer den Eindruck gehabt, er würde am allermeisten dafür kämpfen, dass sie alle möglichst schnell einen Weg hier raus finden würden. Aber vielleicht hatte er auch gewusst, dass es keinen gab und nutzte es als Ausrede, um sich irgendwohin zu verziehen und zu warten, bis er zuschlagen konnte oder sie sich alle gegenseitig... Nein, das ergab keinen Sinn. Dann hätte er nicht Balint nominiert, was ohne Frage Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Niami seufzte. Sie verstand den Turianer nicht, aber er war bestimmt nicht dumm. Vorerst hielt sie ihn wohl für keine gute Wahl.
    Und Seya... natürlich konnte ihre ganze Rede eine Aneinanderreihung von Lügen gewesen sein. Aber da waren zwei entscheidende Punkte, die Niami aufgefallen waren: Seya hatte Iron nominiert. In der aktuellen Situation wäre es viel einfacher gewesen, Balint zu wählen, der bis dahin ihr stärkster "Konkurrent" für den Bereinigungsprozess gewesen war. Gut, vielleicht wusste sie, dass so eine Wahl vermutlich mehr Leute gegen sich aufgebracht hätte, und Iron vor allem durch sein Verschwinden auch nicht gerade unverdächtig wirkte. Aber die andere Sache - Wenns nötig ist, würde ich mich für das Wohl der Gruppe opfern. - war etwas, das Niami noch mehr zu bedenken gab. Sie hatte (ja, eher theoretische) Erfahrung mit Sätzen wie diesen. Meist bedeutete es, zumindest bei den Siari-Priesterinnen, die sie aufgezogen hatten, dass jemand sein Schicksal reinen Gewissens angenommen hatte. Reinen Gewissens... ob dies auch auf Menschen anzuwenden war? Niami kam nicht um das Gefühl herum, Seya für die falsche Wahl zu halten.

    Schließlich war da noch das andere Menschenmädchen, das sich selbst nominiert hatte. "Ich danke für das offene Sprechen.", sagte Balint gerade und sprach in ernstem Ton weiter. Niami lächelte ihm zu, denn auch wenn sie nun nicht vollkommen seiner Meinung war, respektierte sie es, dass er seine auch vertreten konnte. "Ich hoffe, wir haben noch öfter die Gelegenheit, Seya sprechen zu hören." ,meinte sie schließlich zu dem Turianer, auch wenn Seya sie natürlich hören konnte. "Ich denke, ich warte mit meiner Wahl noch etwas, da ist noch eine Sache... Ich glaube, das Mädchen von vorhin mit der Selbstnominierung hat noch nicht vollkommen verstanden, worum es hier geht. Ich möchte gerne noch mit ihr darüber reden." Sie sagte es, als bräuchte sie eine Erlaubnis von Balint.

    "Ähm, entschuldige..." ,sagte sie schließlich zu dem blonden Mädchen. Aus der Nähe sah sie noch genervter aus und beinahe hätte Niami erwartet, dass sie eine riesige, rosarote Kaugummiblase bilden würde, wie sie es in irgendwelchen uralten Aufzeichnungen der Menschen gesehen hatte. "Ich weiß, dass dich der... Schnarchverein... offenbar etwas nervt, aber ist dir denn bewusst, was dir bei so einer Selbstnominierung blühen könnte? Wenn tatsächlich jemand darauf einsteigen würde, würdest du den nächsten Tag wohl nicht mehr erleben." Niami rechnete damit, dass das Mädchen ihr entweder die Hölle heiß machen würde, dass sie alle solche Entscheidungen treffen würden, oder ihr aber diese unflätige Geste mit dem Mittelfinger zeigen würde, weil Niami sie für so blöd gehalten hatte, die Tatsachen nicht zu kennen.

  5. #45
    "Äh ... habe ich richtig verstanden? Jemand soll umgebracht werden? Als Vorsichtsmaßnahme!? Steht es wirklich so schlimm um uns, oder haben sie nur vergessen mir meine Dosis zu geben?"
    Es ist, in Anbetracht des nun wirklich gewachsenen Tumults, an der Zeit, auch Bertha einzuweisen, was überhaupt in der Halle vor sich geht.
    "Wie du leider mitbekommen musstest, geht das Nominierungskreuzfeuer in Unmengen an Richtungen auseinander. Indoktrinierte, die anscheinend eine Art psychische Persönlichkeitsspaltung oder soetwas in der Richtung darstellen, drohen, jedem einzelnen Stationsmitglied den Gar auszumachen. Auch wenn es nur die VI ist, welche woher auch immer von der Indoktrination weiß. Nun wird bestimmt, wer als erster sich dieser "Gruppenbereinigung" stellen darf...Glaub' mir, auch ich wünschte, es wäre nur eine Wahl zur Schönheitskönigin. Aber es musste leider etwas Seriöseres sein."
    Jetzt im Rückblick auf der Situation wäre definitiv eine kleine Dosis von Omikrons Wundermittel nicht schlecht.
    "Selbst Jo ergriff die Initiative, eine Stimme abzugeben - allerdings für sich selbst, wovon man nun denken möge, was man möchte..."


    Joannas Entscheidung, sich selbst zu nominieren, ist definitiv erstaunlich und gleichzeitig sehr tollkühn, auch wenn sie mit dem Punkt recht hat, dass keiner die wirkliche Bedeutung hinter "Gruppenbereinigungsprozess" kennt. Gerade Omikron nicht, die noch nie mit Indoktrinierten und damit mit jenem Prozess irgendwas zu tun hatte.

    Die Stimmen für Seya und Iron basieren auf offensichtlichen Gründen. Doch was man sich von Indoktrinierten, sollten welche denn unter den fünfzehn Leuten des Komplexes sein, durchaus denken könnte, ist die Tatsache, dass sie eben solche Gründe als Tarnung für die eigene Infektion nutzen; um von der Wahrheit wegzulenken. Wobei Seyas Artefakt wiederum selbst einen nur zu verdächtigen Eindruck macht, und sie von allen erst seit kürzester Zeit auf dieser Station befindlich ist...

    Doch was wäre, wenn Balint, der sich wie ein Anführer der Gruppe verhält, wirklich nur seine Kontrolle ausnutzen möchte, um sie den Indoktrinierten gegenüber in Angreifbarkeit zu führen.

    Er ist auch momentan der Kandidat mit zwei Stimmen, direkt neben Iron und Seya. Damit schonmal drei Personen, jeder mit einer zusätzlichen Stimme auf der "Abschussliste".
    Es ist ohnehin interessant zu sehen, was überhaupt geschehen würde, wenn mehrere Kanditaten mit gleicher Stimmenzahl zur Auswahl stehen - es wäre unsinnig, wenn die VI allen den Tod befehlen würde. Wenn mit dem Gleichstand sogar ein Todesurteil verhindert werden kann, wird Omikron die ohnehin freiwillige Joanna wählen, sich damit zumindest der aktiven Urteilsschuld entziehend.

    Geändert von relxi (20.04.2014 um 12:01 Uhr) Grund: Sig aus! ~ relxi

  6. #46
    "Weder verurteile ich Sie, noch werfe ich Ihnen vor, sich nicht für das Wohl der Gruppe zu interessieren oder die Kommunikation zu verweigern! Doch Sie wussten und wurden mehrmals darauf hingewiesen, dass die Diskussion im Sinne der Demokratie hier stattfindet und hätten ahnen können, dass ein Fernbleiben vom Rest der Gruppe potenzielle Konsequenzen nach sich ziehen würde. Nun zu hören, wie sie Iron das vorwerfen, was sie selbst zuvor taten, weckt in mir kein neues Vertrauen, nachdem er sich zu Anfang bereits - wenn auch auf seine... ungewöhnliche Art - darum bemüht hatte, gemeinsam mit der Gruppe Fortschritte zu machen. Ich danke für das offene Sprechen! Bei meiner Wahl bleibe ich jedoch. Nicht, weil Sie oder ihr Handeln mir missfallen, sondern lediglich, weil es mein einziger Anhaltspunkt ist." Lucreseya saß da und hörte sich diese Worte des Kommunikationsoffiziers an. Seine Worte hallten eine Weile durch ihren Kopf. "Sie vergessen etwas, Herr Servilius: Anders als Iron, kenne ich hier niemanden. Sie und Iron scheinen sich schon länger zu kennen. Natürlich wusste ich, dass ein Fernbleiben von der Gruppe kontraproduktiv ist, doch was würden sie tun, wenn sie auf einmal mit 14 anderen Leuten, die sie nicht kennen, in einem Raum eingesperrt sind, Angst vor Menschenmassen haben und erfahren, dass unter den Anwesenden einige Leute sind, die etwas böses wollen? Das können sie nicht wissen, wie ich während dem Durcheinander mitbekommen habe, arbeiten sie hier schon eine ganze Weile und kennen von daher die Studenten unter uns. Sie, Herr Servilius, hätten mich die ganze Zeit ansprechen können und mich nach meiner Meinung fragen können und meine Antwort wäre gewesen: Ich habe keine Ahnung." Sie sah sich um und konnte die von ihr nominierte Person nicht sehen. "Und... wissen sie, wo Iron hin ist, Herr Servilius? Ich weiß es nämlich nicht und es gab genügend Leute, die wussten, wo ich war und die mit mir ein Gespräch anfangen konnten. Ariana war bei mir, Iron war vor seinem Verschwinden bei mir, die Salarianerin war bei mir und sogar die andere Studentin war bei mir. Das einzige, was ich von Iron danach gehört habe, war, dass er einen Ausgang sucht. Und dann war er weg. Wo er genau ist, können wir nicht sagen. Das heißt, wir können nicht mal zu ihn, um mit ihm zu reden." Lucreseya ging einige Schritte zurück. "Oder gibt es einen anderen Grund für ihre Verdächtigung, den sie nicht preisgeben? Wenn es die Arbeit an meinen Artefakten in allgemeinen ist: Ich bin Archäologin und habe meine Artefakte auf einigen Planeten nahe meines Heimatplaneten gefunden." Sie blickte Amy, Omikron und Balint an. "Wenn sie jedoch wollen, werde ich mich für die Gruppe opfern. So wäre ich zumindest wieder bei meinem Vater. Sie scheinen mir ja ohnehin nicht zu glauben."

    Dann schweifte ihr Blick wieder durch den Raum und blieb bei Niami stehen. Sie blickte Niami nur ein wenig traurig an, weil sie selbst nicht wusste, was sie noch sagen sollte. Ihr war schon klar, dass sie diesen Tag nicht mehr überleben würde, jedoch fand sie keine Worte. Lucreseya wusste, dass ihre einzige Möglichkeit, zu überleben, eine Stimmenänderung in letzter Sekunde wäre, was sie aber nicht machen würde. Sie will keine Unschuldigen sterben sehen und solange sie sich nicht sicher war, ob Jo nominiert ist, würde sie auch nicht für sie stimmen. Da sah sie lieber ihrem eigenen Untergang entgegen. Lucreseya schaute auf den Boden und schien über verschiedenste Sachen nachzudenken. Es wirkt schon ein wenig, als ob sie dabei ist, ihren Tod zu akzeptieren. Sie wusste nämlich, was eine Bereinigung bedeutete.

  7. #47
    Als sich Colyn gerade auf den Weg zu Seya machen wollte, hatte diese den Raum verlassen und war dann rasch von Leuten umringt gewesen, die auf sie einredeten. Sie war also diejenige gewesen, die so sicher verkündet hatte, die Indoktrinierten würden beginnen, Leute umzubringen. Colyn hörte dem, was gesagt wurde aufmerksam zu. Es war nun ein Stimmengleichgewicht zwischen einer gewissen Joanna, Seya, Iron und Balint.

    Es war klar, dass er zwischen diesen vier Personen wählen musste - alles andere wäre nur eine Verschwendung seiner Stimme gewesen. Es machte in seinen Augen nach wie vor keinen Sinn, Balint zuerst zum Kommunikationsoffizier zu wählen, um ihn dann als erstes zur Gruppenbereinigung zu schicken. Jemanden zu wählen, nur weil er gerade nicht direkt aufzufinden war, schien ihm auch ein etwas schwacher Grund - es wäre angebracht, Iron später zu befragen, was er denn getan hatte. Joanna hatte sich selbst nominiert und das scheinbar eher aus Frustration, weil sie auf keinen gemeinsamen Nenner kamen und Seya hatte sich verzweifelt verteidigt und wirkte beinahe resigniert.

    Dennoch, wer konnte schon wissen, ob das nicht alles ein raffiniertes Schauspiel war? Natürlich würde sie sich auch als Indoktrinierte winden - irgendein Ziel mussten diese ja auch verfolgen.

    Mit einem unmerkbaren Seufzen erhob Colyn seine Stimme: "Zweifelnd, unsicher: Ich denke, es bleibt mir keine andere Wahl. Ich habe gut darüber nachgedacht und ich hoffe, ich treffe die richtige Entscheidung. Bestimmt, hoffend: Ich wähle Seya."

    Geändert von DSA-Zocker (20.04.2014 um 18:15 Uhr)

  8. #48
    Natürlich war Megan sich darüber im Klaren, worauf es bei diesem "Gruppenreinigungsprozess" hinauslaufen würde: jemand würde sterben. Sie hatten hier keinerlei Möglichkeiten, die vermeintlichen Indoktrinierten sicher wegzusperren - die paar Räume, die momentan noch von der Halle aus erreichbar waren, eigneten sich dafür schlichtweg nicht. Und anders ruhigstellen konnte man auch niemanden - weder war genug brauchbares Material in Sicht, um einen (oder schlimmstenfalls gar mehrere) Leute sicher zu fesseln, noch hatten sie Zugang zur Krankenstation, und damit zu Betäubungsmitteln. Und selbst wenn wir die hätten, bräuchten wir immer noch einen Arzt um sie zu verabreichen. Ohne jemanden der sich damit auskennt, wäre das bei so vielen verschiedenen Spezies das reinste Glücksspiel. Megans Blick wanderte kurz zur Psychologin hinüber. Also, einen richtigen Arzt.

    Und selbstverständlich war Megan sich auch bewusst, dass diese ganze Abstimmung, die hier auf einmal in die Gänge gekommen war, die reinste Raterei war. Keiner hier kannte die jeweils anderen schon lange genug, als dass eine Verhaltensänderung aufgefallen wäre. Und solange der Indoktrinierte nicht dämlich genug war, mit Schaum vor'm Mund die Reaper zu preisen, würde es wohl ein Ratespiel bleiben.

    Die logischste Schlußfolgerung wäre wohl, diesen ganzen Irrsinn so lange aufzuschieben, bis endlich Hilfe von außen da wäre. Und die müsste irgendwann kommen, schließlich wird die Akademie in regelmäßigen Abständen von Versorgungsschiffen besucht.

    Und dennoch... bei Anblick von diesem Mädel, das in aller Seelenruhe an irgendwelchen Alien-Artefakten herumspielt - und das so hundertprozentig darauf fixiert, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt - lief Megan ein Schauer über den Rücken. Hatte laut dieser Reportage neulich nicht auch der indoktrinierte Spectre nach irgendwelchen uralten Prothean-Artefakten gesucht? Angesichts dieses düsteren Verdachts - und der Tatsache dass die... Archäologin?... auch nach mehrmaligen darauf ansprechen stur auf ihrer wichtigen Arbeit beharrte, erhob Megan keine Einwände als sich die Stimmen gegen Seya zu häufen begannen, sondern nickte nur zustimmend.

  9. #49
    Das blonde Mädchen sah Niami nur trotzig an. Was bedeutete das nun? Sie wartete mit einem wohl ziemlich irritierten und eingefrorenen Lächeln, doch es kam keine weitere Reaktion. Vielleicht hatte sie die Nachricht hart getroffen, oder aber sie wollte möglichst deutlich demonstrieren, dass es ihr egal war. Ändern konnte die Asari das momentan jedenfalls nicht, auch wenn sie enttäuscht war, aus diesem Mädchen gar kein Wort herausgelockt zu haben. Bei Seya war es so leicht gewesen.
    Diese stand nun neben Niami, schenkte ihr einen traurigen Blick und sah dann zu Boden. Sie wirkte nicht wirklich außer sich oder gar panisch - natürlich war sie nicht glücklich, aber irgendwie doch gefasst. Die Asari schüttelte den Kopf. Das passte einfach nicht. Vielleicht war es nicht gut, sich so sehr an den Worten des Mädchens aufzuhängen, das erst jetzt zu sprechen angefangen hatte, aber Niami hatte mehr und mehr das Gefühl, dass hier eine Unschuldige neben ihr stand.
    Aber nun gab es ein weiteres Problem - wer sollte es sonst sein? Keiner der anderen "heißen" Kandidaten kam für Niami in Frage. Und eine neue Stimme gegen jemanden würde Seya nicht retten... aber vielleicht wenigstens Aufmerksamkeit für die Zukunft bringen. Womöglich war das das Beste, was man tun konnte. Die jetzige Wahl schien recht sicher, nun musste man sich für den Plan B vorbereiten.

    "Ich tendiere momentan wirklich dazu, dass Seya unschuldig ist." ,sagte sie erst einmal - es war zwar nun wohl ohnehin zu spät, aber musste trotzdem gesagt werden. "Sie mag etwas eigen sein, aber ich glaube nicht, dass ein Indoktrinierter sein Schicksal einfach annehmen würde. Zumindest ich habe so eine Reaktion nur von Unschuldigen erlebt. Ich finde aber keinen der aktuellen Kandidaten für eine Wahl geeignet. Es gibt viele Gründe, die alle zusammen darauf hinauslaufen, dass ich keinen der bisher genannten Namen nennen werde. Ich werde gar keinen Namen nennen, weil ich ihn nicht weiß..." Das war ja nun eigentlich wieder total unnötig. "Ich möchte auf eine weitere Person hinweisen, die nichts zu den Geschehnissen beigetragen hat. Sie scheint nicht einmal in dieser Halle zu sein, und ich habe sie auch nie hier gesehen. Der Quarianer (Ken'Jango) verhält sich nicht produktiv, alles andere als unverdächtig und ist uns in keinster Weise auch nur irgendeine Hilfe. Vielleicht verkriecht er sich einfach irgendwo, bis wir uns alle gegenseitig oft genug beschuldigt haben." Niami blickte überzeugt in einzelne Gesichter. Offenbar hatten die meisten überhaupt nicht mehr an den Quarianer gedacht.

    Dann wandte Niami sich wieder an Seya und sie legte ihr, nicht sicher ob sie nicht ihre persönliche Zone verletzte, vorsichtig die Hände auf die Schultern. "Ich weiß, das hilft dir jetzt nichts, aber ich möchte dir trotzdem sagen, dass du sehr stolz sein kannst. Was auch immer am Ende herauskommt, es wird nicht umsonst gewesen sein. Wenn die Wahl auf dich fällt, wird diese uns auf jeden Fall helfen, selbst wenn sie uns nur Informationen bringt. Das mag nun nicht der beste Trost sein, aber wisse, dass du für eine größere Sache gehen wirst. Du wirst Frieden finden und all deine Lebenskraft wird bald einem neuen Lebewesen zugute kommen. Damit rettest du nicht nur ein Stück weit uns, sondern ermöglichst etwas Neuem das Leben - vielleicht jemandem, der die Reaper bezwingen wird oder einem Organismus, der eine Krankheit heilen kann... Ich bin sicher, es entsteht nur Gutes daraus." Sie musste aufpassen, dass sie sich nicht in eine Art Euphorie redete, um Seya ein möglichst gutes Gefühl zu geben. Sie wusste ja gar nicht, ob das Mädchen sie überhaupt verstehen konnte. Vielleicht bedeuteten solche Dinge für einen Menschen nicht viel. "Sei nicht traurig und blicke der Entscheidung mit stolz erhobenem Haupt entgegen. Wir werden dir dankbar sein."

  10. #50
    Jo schaute die Asari lange an, die Worte kamen an aber die Reaktion blieb aus. Jo wusste ganz genau was auf dem Spiel stand...

    "Meredith?"
    "Ja Joanna?"
    "Was ist mit den Neuen los? Ich habe sie die ganze Nacht schreien gehört."
    "Joanna, du weisst genau, dass ich dir nicht zu allem hier Zugang geben darf, auch nicht zu solchen Details."
    "Jaaaa, schon klar nur... sie sind laut und... kratzen an den Wänden und... sind gruselig."
    "Ja Jo... das sind sie."
    "Sind sie krank oder so? Sucht ihr nach ner Art Medizin?"
    "Jo..."
    "Bitte! Komm, ich erzähls niemanden, ich schwör."
    Die hochgewachsene Meredith schaute Joanna mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen an.
    "Ich glaube sie können nicht geheilt werden, nur... erlöst."


    Joanna starrte mit leeren Augen durch die Asari hindurch und sah lediglich noch, wie sie sich abwendete. Verflucht...
    Sie konnte nicht besonders mit Alien, nicht nach dem Überfall und alledem, das war einfach nicht ihr Ding, nicht ihre Welt. Aber sie konnte zumindest anerkennen, wenn jemand freundlich zu ihr war und hey... wer konnte es der Fr... naja, der Asari, schon verübeln? Für die alle Anwesenden war sie halt irgendein Girly welches brav und fein Dinge lernte.
    Sie blieb wie angewurzelt an der Stelle stehen, an der sie angesprochen wurde und traute sich erst wieder etwas zu tun, nachdem diese... Niami, fertig damit war, mit Seya zu reden.
    "Uhm... hey."
    Jo war so furchtbar darin.
    "Jo, ey... eh... ich weiss was hier abgeht und so."
    Gott.
    "Bin ja ken kleines Kind mehr, hab ein paar Dinge gesehen weisst..."
    Meine Fresse.
    "Aber... danke, dass du da trotzdem irgendwas reißen willst, ne?"
    Das war echt nicht auszuhalten.
    "Eh... kannst mich übrigens Jo nennen, weisst du... Kurzform für Joanna, weil... ne, Jo, ja."
    Boah... da kann ja selbst der Stotterchor von Manhatten besser reden.

  11. #51

    Gast-Benutzer Gast
    Jeder von Ihnen stochert hier blind im Nebel, in der Hoffnung mit etwas Glück die Chance 1:1.000.000 zu treffen. Viele scheinen zu ahnen um was es sich bei dem "Gruppenbereinigungsprozess" handelt, aber keiner ist in der Lage es auszusprechen. Damit wir alle auf dem gleichen Nenner sind, eine Indoktrination lässt sich ab einem Gewissen Zeitpunkt fast nicht mehr rückgängig machen. Es ist mir auch nicht bekannt von Fällen in denen dies gelungen ist. Allgemein wissen wir einfach noch zu wenig über die Reaper und deren Fähigkeiten.

    Wir sprechen hier also davon, die entsprechenden Individuen ausfindig zu machen und da es uns nicht möglich sein wird den Grad ihrer Indoktrination festzustellen diese, zum Wohle der Gruppe zu töten. So lange wir keine Anhaltspunkte dafür haben wer indoktriniert ist und wer nicht würde mancher sogar von willkürlichem Mord sprechen.

    Ich habe von ihnen allen bisher viele Sachen gehört, darunter auch einiges was für mich keinen Sinn ergibt
    . Danach erhob er seine Stimme, um sicher zu gehen, dass ihn auch jede im Raum anwesende Person hören konnte: Bevor wir uns aber hier gegenseitig zerfleischen, ohne wirkliche Hinweise zu haben sollte man sich eventuell Gedanken über das offensichtliche machen und nochmals seine Entscheidung überlegen.Ken Jango habe ich seit der Wahl von BAlint zum Commoffizier nicht mehr zu Gesicht bekommen was mir überhaupt nicht gefällt. Er legte eine kurze Pause ein bevor er mit bedacht und ruhiger konzentrierter Stimme fortfuhr: Er wäre ein gefährlicher Gegner, sollte er auf der Seite der Reaper stehen. Da man nichts sieht und auch nichts von ihm hört ist er, da ich offensichtlich gezwungen bin zu wählen, meine erste Wahl. Wer weiß wo er steckt und ob er überhaupt noch hier und am Leben ist.

    Genauso ist mir aufgefallen, dass diese junge Menschenfrau, welche sich mit der Kroganerin kurz davor war einen Streit um irgendwelche Musik und Schönheitsideale zu liefern, nicht unter uns zu sein scheint. Und weiß jemand wo die angehende Psychologin abgeblieben ist ?

  12. #52
    "Ich weiß, das hilft dir jetzt nichts, aber ich möchte dir trotzdem sagen, dass du sehr stolz sein kannst. Was auch immer am Ende herauskommt, es wird nicht umsonst gewesen sein. Wenn die Wahl auf dich fällt, wird diese uns auf jeden Fall helfen, selbst wenn sie uns nur Informationen bringt. Das mag nun nicht der beste Trost sein, aber wisse, dass du für eine größere Sache gehen wirst. Du wirst Frieden finden und all deine Lebenskraft wird bald einem neuen Lebewesen zugute kommen. Damit rettest du nicht nur ein Stück weit uns, sondern ermöglichst etwas Neuem das Leben - vielleicht jemandem, der die Reaper bezwingen wird oder einem Organismus, der eine Krankheit heilen kann... Ich bin sicher, es entsteht nur Gutes daraus."
    Das waren die letzten Worte, die sie von Niami hören durfte. Lucreseya war auserwählt. Auserwählt, dem Tod zu begegnen. Sie hatte sich schon mit ihrem Schicksal abgefunden und die netten Worte von Niami machten es ihr ziemlich einfach, ihrem Tod ins Auge zu blicken. "Danke, Niami... Ich wusste seit der Mitte des Tages, dass ich diesen Tag nicht überleben würde. Ich sehe meinem Tod mit Stolz entgegen. Als du kamst, habe ich nämlich die Arbeit an meinem Artefakt abgeschlossen. Ich kann in Frieden sterben. Ich hoffe jedoch, dass du überlebst. Ich vertraue dir. Ich vertraue dir wirklich..." Sie verstummte eine Weile. "Darf ich noch meine letzten Worte äußern? Nun... ich weiß, ihr vertraut mir alle nicht. Jedoch habe ich mir bis zu meinem Tod Gedanken gemacht und ich sage euch... Wenn ich jemanden töten könnte... Würde es wohl oder übel... Megan treffen. Ich habe sie vollständig vergessen, bis sie wieder in der Nähe stand. Sie scheint sich ebenso wenig beteiligt zu haben, wie ich und kommt mir sehr seltsam vor. Ich weiß es nicht... Ich kann sie nicht einschätzen... Jedenfalls: Es war mir eine Freude, mit vielen von euch Bekanntschaft zu machen. Ich bin froh, das Artefakt fertiggestellt zu haben... Ich bin froh... wieder mit meinen Vater vereint zu werden..." Lucreseya fängt schon an zu weinen. "Ich... bin Lucreseya Maijal... Und ich stehe hier... mit Stolz vor meinem Untergang..." Das waren ungefähr die letzten Worte ihres Vaters. Und jetzt werden das ihre letzten Worte, bis zur Bereinigung. Wie diese von Statten geht ist der Fantasie des Einzelnen überlassen.

    Lucreseya, nun so ruhig wie nie, ist als Besucherin der Akademie gestorben. Ihre Rolle...

    Moment. In ihrem Rucksack rührte sich etwas! Das Artefakt, welches rot zu leuchten begann, schien eine Art Eigenleben zu entwickeln. Es fliegt genau auf Megan zu und schlug sie mit der ganzen Resternergie nieder. Somit starb an diesem Tag nicht nur Lucreseya, sondern auch Megan. Ob die Kugel wirklich die richtige erwischt hatte? Lucreseya hatte die Rolle der Söldnerin und nimmt gemäß ihrer Fähigkeit Megan (Shinshrii) mit in den Abgrund.

  13. #53
    Mit Megans Tod ists eine unschuldige Stationsbewohnerin weniger.

  14. #54
    Und damit beginnt der "Nacht-Zyklus."
    Nachtaktive Rollen bitte melden und die Reaper bitte in ihr Forum.

  15. #55
    Das Gerumpel seiner unsanften Landung, als die Luftschächte zusammenbrachen, hallte noch eine Weile nach. Seine gepanzerte Schulter schmerzte, nachdem er sie mehrfach gegen das festsitzende Rad der Schleuse am Ende der Rohre gedonnert hatte. Erfolglos. Er ging auf wackligen Beinen in die Halle zurück. Er stellte sich direkt hinter Mamercus, wollte dem Commander die Lage berichten, aber es war spät geworden. Die Stimmen der anderen hatte er zwar vereinzelt und gedämpft in den Schächten gehört, aber nun erst war die Anspannung in der Luft spürbar. Iron hielt selbst den Atem an um diesen letzten Gesprächen zu lauschen. Um zu erfahren was es mit der Bereinigung auf sich hatte.

    Und dann war es vorbei. Alles war vorbei.

    Es war viel viel schlimmer, als man es sich hätte ausmalen können. Er wankte leicht, ging aber dennoch einen Schritt vor. Wollte sehen, verstehen, begreifen was da eben passiert war. Wollte helfen. Doch Waffen waren hier nutzlos, also zurrte er sein Gewehr wieder auf den Rücken fest. Und kniete sich neben die beiden Körper.

    Ich hoffe jedoch, dass du überlebst. Ich vertraue dir. Ich vertraue dir wirklich... Sein Blick ging zurück zur Gruppe. Nur seine Augen zeugten von der inneren Regung. Balint mochte vieleicht erahnen das Iron in diesem Moment verwirrt war. Verletzt. „Niami? Sie...“ Er hauchte das letzte Wort. Iron blickte mit getroffenem Blick zur Seite. Aber er sprach ihren Namen nicht aus. „Sie hat ihnen vertraut. Könnten sie ihr noch eine Ehre erweisen? Sie sollte hier nicht so liegen bleiben.“ Er selbst überließ ihr diese furchtbare Entscheidung, war wieder nutzlos, nahm aber seinerseits Megan Wallace - das was von ihr übrig war - so vorsichtig hoch, wie er konnte. Mit der pochenden Schulter stieg er die Treppen am Rand der Halle hoch, die zu einer kleinen Aussichtsplattform führten, von denen man aus die Sterne sehen konnte. Er legte sie, so friedvoll wie möglich, an eines der Panzerfenster.

    Seine Klaue hörte auf damit das Haar der begabten Sportlerin glatt zu streichen und er rückte ein wenig von ihr ab, als er Schritte hinter sich hörte. "Ich hab sie gehört. Ihr alle habt sie gehört.", wisperte er leise. Für verdächtig halte ich einzig und allein: Iron. Er kommt mir viel zu gelassen vor, nimmt die Situation überhaupt nicht ernst. Er sucht eher sein Eigenwohl und nicht das Allgemeinwohl. Er ist derjenige, auf den die Wahl fallen sollte. Ihre Worte, so wie er sie vernommen hatte in den Schächten - gedämpft und dennoch nicht minder wichtig - pochten kreuz und quer durch seinen Kopf. Er verkreuzte die Arme vor dem Körper und ließ sich gegen das Glas fallen. Nur einmal schüttelte er fassungslos den Kopf. "Ich werde nicht nutzlos sein. Ich finde die Kerle." Nach aussen hin stand Iron danach ganz ruhig da und blickte den kleinen Rettungskapseln nach, die die Akademie bereits verließen. Ohne sie.

  16. #56
    Was hatte sie nur angerichtet? Amy stand regungslos da und wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. War sie wenige Augenblicke zuvor noch die Aktive gewesen, hatte Bewegung in den "Bereinigungsprozess" bringen wollen, hatte Seya verdächtigt und sie somit aus ihrem Zimmer gelockt... Aber dass es wirklich so weit kommen musste?

    'Wieso nur?' fragte sie sich immer wieder selbst. 'Wieso habe ich tatenlos zugesehen? Wieso habe ich zugelassen, dass sich die Stimmen gegen das unschuldige Mädchen verdichteten?' Sie senkte den Kopf. "Es tut mir leid." murmelte sie, als das Ende der jungen Akademie-Besucherin gekommen war. Sie wusste nicht, ob Seya sie hören konnte, oder ob überhaupt jemand sie hören konnte. Aber es war ihr wichtig, es zumindest auszusprechen. Sie war Medizin-Studentin, wollte Ärztin werden und Leben retten. Nicht vernichten. Die Schuldgefühle würden sie vermutlich noch lange plagen.

    Amy setzte sich an einen einzelnen Tisch in der Ecke der Orion Halle und legte den Kopf in ihre Arme. Als die rote Kugel aus Seyas Rucksack emporschwebte und die ebenfalls unschuldige Megan erschlug, liefen Tränen über Amys Wangen. Sie fühlte sich furchtbar nutzlos. Genauso wie damals, beim Tod ihrer Mutter, hatte ihr Wille zu helfen letztendlich kein Leben retten können. Von Zweifeln geplagt schlief sie schließlich, halb auf dem Tisch liegend, ein.

  17. #57
    Niami starrte eine Weile lang ins Leere. Wobei, "ins Leere" war vielleicht zu wenig gesagt - sie bemühte sich, Megan nicht anzusehen. "Niami..." Erst als Iron wie aus dem Nichts auftauchte, regte sie sich ein bisschen. "Könnten Sie Ihr noch eine Ehre erweisen?" Sie nickte nur und kniete sich neben Seya. Seufzend sah sie das Mädchen an und begann, irgendetwas vor sich hinzumurmeln. Sie endete mit "Es soll nicht umsonst gewesen sein.", doch die Worte bedeuteten ihr nichts. Ja, wahrscheinlich war es nicht umsonst gewesen, es ließen sich schon irgendwelche Informationen aus diesem Opfer herauslesen, doch nicht jetzt. Niamis Kopf war leer. Sie konnte jetzt nicht an so etwas denken.

    Etwas unbeholfen versuchte sie schließlich, nachdem sie wieder aufgestanden war, Seyas Körper anzuheben. Sie war so schon nicht besonders stark, aber jetzt fühlten ihre Arme sich an wie Gummi. Nach kurzer Zeit erbarmte sich ausgerechnet Joanna, die wahrscheinlich nun auch kein Gewichtstemmer war, ihr zu helfen. Wortlos trugen sie Seya so respektvoll wie möglich weg - Niami peilte einen der kleinen Räume an, die an die Halle anschlossen und noch zugänglich waren. Als sie Seya abgelegt hatten legte sie noch ihren Rucksack mit den Artefakten neben sie, auch wenn ihr gar nicht allzu wohl dabei war. Wer konnte wissen, was da noch unter diesen Dingern lauerte.

    Gedankenverloren starrte Niami eine Weile lang auf Seyas Körper. Sie versuchte durchzuatmen, um wieder klare, hilfreiche Gedanken fassen zu können. Sie musste stark sein und jeden unterstützen, der mit Entscheidungen haderte oder die Hoffnung verlor. Sie musste Balint unterstützen. Sie konnte nun nicht zu ihm, oder irgendjemandem gehen und sagen was sie bedrückte. Sie war vielleicht die einzige, deren Blick weitläufig genug war, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Und dennoch...

    "Das mit Megan ist meine Schuld, nicht wahr?", fragte sie Jo, die auch noch unentschlossen im Raum geblieben war. "Du hast gehört was ich zu Seya gesagt habe. Oder zumindest standest du dabei." Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Alles was ich ihr gesagt habe sollte sie aufbauen und ihr Trost spenden. Stattdessen hat es ihr so eine Stärke gegeben, dass sie die ihr verdächtigste Person mit in den Tod reißen konnte. Sie hat ihr Bestes getan, aber ich hätte wohl besser geschwiegen."
    Schuldgefühle waren kontraproduktiv, total fehl am Platz - immer noch musste ein Indoktrinierter gefunden werden. Dennoch musste Niami es einfach aussprechen, um sich wieder besser zu fühlen. Und um etwas besser über die Situation reflektieren zu können, damit so etwas in Zukunft vermieden werden konnte. In Zukunft. Wie lange sie dafür wohl noch hatten?

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