Ich habe weder die Veronica Mars Serie, noch den neuen Film gesehen, aber dieser Artikel hier spricht einen Punkt an, den ich sehr interessant finde. Kurzform: Der Einfluss des Fandoms muss nicht immer (und ausschließlich) etwas Positives sein. Die Fans sind in einem gewissen Sinne das Studiosystem des 21. Jahrhunderts. Und darum, ohne Fokus auf Veronica Mars und ganz allgemein gehalten, soll es hier gehen. Einmal von der ganz generellen Perspektive aus, einmal aber auch mit direktem Fan-Einfluss über Kickstarter und Co.
Was denkt ihr dazu?
Mir sind auf Anhieb so einige Beispiele eingefallen, bei denen ich da d'accord gehen würde.
- Der Hobbit scheint sich ja recht deutlich zwischen Werktreue, den Erwartungen verschiedener Fandoms und Jacksons eigenen Ideen aufgehangen zu haben.
- Superheldenfilme struggeln auch schon lange mit den Erwartungen ihres Fandoms. Man denke nur an die Fan Rage bei Bei Affleck, und obwohl gerade Marvel wahnsinnig erfolgreich ist, merkt man auch hier die Konflikte, die wohl in der Kontroverse um den Mandarin in Iron Man 3 und dem seichten Zurückrudern im aktuellen Kurzfilm ihren derzeitigen Höhepunkt erreicht haben. Joss Whedon als Verfechter der Gegenseite (Zitat aus dem Artikel: "it’s an artist’s job to give audiences what they need, not what they want") dürfte teilweise verantwortlich dafür sein, dass es trotz allem noch klappt. Und mit seinem Erfolg vielleicht auch dafür, dass die Industrie da momentan einen recht angenehmen Mittelweg geht.
- Die dritte Staffel von Sherlock hat, arguably, auch nur eine sehr seltsame Balance zu ihrem Fan Service und ihrem "Selbstbewusstsein" sowie auf der anderen Seite "klassischem" Inhalt gefunden. In meinen Augen das Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Wenig überraschend ist, dass Doctor Who sich in dieser Hinsicht manchmal ähnlich anfühlt.
- Obwohl Serenity im Artikel als Positivbeispiel genannt wird, ist es das für mich eindeutig nicht. Auch hier sind verschiedenste Ideen aufeinander getroffen, die sich nicht immer gut unterstützt haben.
- Und von einer anderen Perspektive aus hatte ich, so sehr ich den Film liebe, auch bei Scott Pilgrim schon das Gefühl, dass man sich zu sehr gewissen Zielgruppen angebiedert hat. Hier bin ich aber unentschieden, weil der Film so wahnsinnig konsequent darin war und im Gesamtbild einfach funktioniert hat (was bei den anderen Beispielen nicht immer so klar ist). Love it or hate it; von einer Interessenkonflikt kann kaum die Rede sein.
Ich finde das Thema auch in anderen Medien sehr interessant, aber der Einfachkeit halber sollten wir uns hier vielleicht auf Filme und Serien beziehen.