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Thema: Deutsche Sprache, schlimme Sprache

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  1. #1
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Dann ist es tendenziell schon zu spät und man hat bereits weitere Grammatiknazis geworfen. ;( Muss schon parallel laufen. Wenn einmal was drin ist, kriegst du es schwer wieder raus.
    Muß nicht unbedingt sein. So Schnösel gibts bestimmt, die sich darin sonnen, die bessere Bildung abgegriffen zu haben. Aber gerade mit einer soliden Grundlage ist es einfacher, mit Sprache zu spielen, bewußt umgangssprachliche oder schlicht falsche Konstruktionen zur Verstärkung, Pointierung, (Selbst)ironie oder ähnlichem einzusetzen.

    Ansonsten noch, was Owly gerade sagte: Beamtensprech ist die Pest! Zumal sich da mitunter durchaus Wort- und Satzkonstruktionen finden lassen, die bei genauerer Betrachtung keinen Sinn ergeben. (ich hatte eben noch ein konkretes Beispiel im Kopf, aber es ist mir gerade entfleucht. Ich liefere es nach).

  2. #2
    Zitat Zitat
    Muß nicht unbedingt sein. So Schnösel gibts bestimmt, die sich darin sonnen, die bessere Bildung abgegriffen zu haben. Aber gerade mit einer soliden Grundlage ist es einfacher, mit Sprache zu spielen, bewußt umgangssprachliche oder schlicht falsche Konstruktionen zur Verstärkung, Pointierung, (Selbst)ironie oder ähnlichem einzusetzen.
    Bestimmt, aber wenn du dabei zu der Überzeugung gelangt bist, dass es nur DIE EINE RICHTIGE SPRACHE gibt, fehlt dann auch wieder jegliche Motivation, irgendwelche Derivate einzusetzen -- oder sie bei anderen zu akzeptieren. Ist schließlich FALSCHES DEUTSCH!!

    Zumal man sich streiten kann, ob diese bewusste Herangehensweise immer die einzige oder die beste ist, um zu denselben Ergebnissen zu kommen.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Bestimmt, aber wenn du dabei zu der Überzeugung gelangt bist, dass es nur DIE EINE RICHTIGE SPRACHE gibt, fehlt dann auch wieder jegliche Motivation, irgendwelche Derivate einzusetzen -- oder sie bei anderen zu akzeptieren. Ist schließlich FALSCHES DEUTSCH!!
    Wenn man nicht gerade einen Stock im Allerwertesten hat, wird das eher nicht passieren, denn der Mensch ist ja von Natur aus kreativ. Viele von denen, die wirklich richtig darauf abfahren sind, wie Glann bereits meinte, eher Schnösel, die sich etwas darauf einbilden, dass sie die Standardsprache derart strukturiert beherrschen und das gerne andere spüren lassen wollen, um daraus Selbstwert zu ziehen.

  4. #4
    Dein Wort in Gottes Ohr. ^^

    Um mal zum Thema zurückzukommen: Ich finde sämtliche Lösungsmöglichkeiten für zusammengesetzte Verben grausam. "Zurückzukommen" sieht genau so scheiße aus wie "zurück zu kommen", wenn auch vorrangig durch Gewohnheit (und obwohl dieses Beispiel noch vergleichsweise angenehm ist). Dass die Rechtschreibreglung da inzwischen seit Ewigkeiten uneindeutig ist und man sich dementsprechend auch nicht wirklich an eine Version gewöhnen kann, hilft ebenfalls nicht unbedingt weiter. Selbiges gilt für manche Kommareglungen in komplexen Sätzen.

  5. #5
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen

    Um mal zum Thema zurückzukommen: Ich finde sämtliche Lösungsmöglichkeiten für zusammengesetzte Verben grausam. "Zurückzukommen" sieht genau so scheiße aus wie "zurück zu kommen
    Dem stimme ich zu und freue mich gerade tierisch darüber, dass es nicht nur mir so geht. xD
    Denn darüber stolpere ich beim Schreiben ständig. Ich tippe "zurückzukommen", sehe mir das Wort eine Weile skeptisch an, lösche es, tippe "zurück zu kommen", schaue das Wort eine Weile noch skeptischer an und ändere es wieder um zu der Ursprungsversion. Und frage mich dabei, ob ein Wort, das zusammengeschrieben so blöd aussieht, tatsächlich richtig sein kann.

    "Sinn machen" benutze ich auch, es klingt in meinen Ohren einfach völlig natürlich. Kann dem Argument "aber das kommt doch aus dem Englischen" auch nicht wirklich etwas abgewinnen, weil ich auch denke, dass sich verändernde Sprache etwas Positives und Normales ist.

    Was mir an meinem persönlichen Schreibstil missfällt: Mir fällt zu oft auf, dass ich zu viele Nebensätze mit "dass" schreibe und mir das ziemlich auf die Nerven geht, weil es meiner Ansicht nach eine eher unelegante Lösung ist. Irgendwie schaffe ich aber auch nicht, das effektiv zu ändern.

    Und was einzelne Wörter betrifft: Ich hasse das Wort "schlemmen" und kann nicht sagen, wieso. Aber wenn jemand dieses Wort benutzt, habe ich plötzlich das Gefühl, diese Person schlagen zu müssen.

  6. #6

  7. #7

    Gast-Benutzer Gast
    Zitat Zitat
    "wie" anstatt "als"
    Zitat Zitat
    Das sind gebräuchlich richtige Formen, die ihren Ursprung in den süddeutschen Dialekten haben und sich mittlerweile auch andernorts verbreiten.
    Wir im Süden haben halt solch einen Dialekt. Es regt mich auch auf, wenn dann Bekannte im Gespräch meinen dies korrigieren zu müssen. Ich wüsste nicht wieso ich meinen Dialekt ablegen sollte. In meinen Augen sind die unterschiedlichen Dialekte auch positiv für die Sprache im Allgemeinen und werten diese auf. Solange die Schriftform nicht entsprechend aussieht.

    Zitat Zitat
    Ich bin froh und dankbar für jeden, der kein Beamtendeutsch spricht und schreibt. Deutsch lädt dazu ein, mit Substantivierungen, Passivkonstruktionen und schrecklichen Pronomen wie "letztere" oder "selbige" rumzurotzen, und genau deshalb lese ich auffer Arbeit ungerne E-Mails und Dokus.
    Das Gefühl kenne ich. Mit der Zeit fängt man dann aber selber an solche Schriftstücke zu verfassen.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Kinder haben vor allem das Recht darauf erst einmal die richtige Grammatik zu lernen und sich dann im Bewusstsein diese zu können, darauf hinaus zu wagen bequemlich zu werden. Umso wichtiger also, dass es Leute gibt, die da mal gerne korrigieren.

    Schau mal auf diversen Internetseiten nach.... da gibt es immernoch Leute die das machen weil sie sich dafüber definieren können, daß sie einen anderen verbessern können. dann fühlen sie sich besser. Wenn man als Kind darin belehrt wird ist das ja noch o.k. aber manchmal hab ich den Eindruck daß das einfach alles nur noch Egopush ist.....hauptsache man fühlt sich für 2min. schlauer als ein anderer....das sind dann wahrscheinl. genau die, die in der Grundschule gemobbt wurden, weil sie Sechser im Diktat hatten und das jetzt auf andere projezieren müssen oh Gott (sry fürs Abschweifen ihr könnt weiter reden )

  9. #9
    Mir egal, ob das irgendwo in obskuren bayerischen Dörfern ne korrekte Umgangsform ist oder von 90 % der Weltbevölkerung so gesprochen wird, es ist einfach nicht korrekt und klingt grausam. Außerdem geht es in diesem Thread nicht darum, den Korrektheitsgrad von bestimmten Idiomen zu ermitteln, sondern um die persönliche Hassliste deutscher Begriffe.

  10. #10
    Auf der persönlichen Haßliste ganz oben steht bei mir jedenfalls das Wort "gucken". Wenn ich das nur lese, hab ich das Gefühl, ich hätte einen Fremdkörper im Hals. Außerdem siehts scheiße aus. Darum schreib ich es konsequent *kucken. Weil ich's kann.

    Außerdem hatte ich eine total schreckliche, verwelkte Englischlehrerin von der Sexta bis zur Quarta, die sich aber kleidete wie ein Twen und glaubte, sie sei hip. Die sprach das Wort das immer mit /g/ aus. So total übertrieben. Furchtbar. Ich hab da echt 'nen Trauma von, glaube ich .

    "Gucken" geht gar nicht.

  11. #11
    @Byder: Das persönliche Wert- und Geschmacksurteil sei hier ja auch gar nicht angegriffen, aber die Argumentation, dass etwas Sprachliches nicht korrekt oder sinnlos wäre etc. ist halt ziemlich schwierig. ^^ Will hier jetzt umgotteswillen kein Fass aufmachen, aber man muss immer ein bisschen im Hinterkopf behalten, dass man mit solchen Argumentationsweisen Stigmatisierung betreibt. Wenn jeder, der den Komparativ mit "wie" benutzt, als ein bisschen blöd dargestellt wird, führt das schnell genug zu realen Konsequenzen -- und sei's nur, dass einem im alltäglichen Gespräch jede kleine Standardabweichung auf's Brot geschmiert wird. "Krieg doch mal den Unterschied zwischen 'wie' und 'als' hin" ist dann eben ähnlich scheiße wie "Sprich doch mal hochdeutsch", das wiederum ähnlich scheiße ist wie "Frau, trag Kleider".


    Ich persönlich finde es hingegen völlig legitim, wenn man bestimmte sprachliche Phänomene einfach nicht gern hat. Ich komm mit Kölsch nicht klar und krieg immer ein bisschen Zustände, wenn die Ansage im Bus im sächsischen Stadtdialekt "Stroaße" sagt. Aber mit Korrektheit und Sinnhaftigkeit über völlig gebräuchliche und funktionale Sprechweisen zu urteilen, geht dann eben meist nen Schritt zu weit. In die Falle trittst du dort eben auch, wenn du sagst, es wäre einfach nicht korrekt, gleichzeitig aber darauf hinweist, dass es hier nicht um Korrektheit geht. Letzteres ist ganz richtig, glaube auch nicht, dass man sich damit hier auseinandersetzen sollte. Ersteres (dass es einfach nicht korrekt sei) ist einfach falsch; eine solche Sprechweise entspricht nicht der Standardvarietät. Niemand spricht Standardvarietät, nicht mal die Tagesschau.

    Geändert von Mordechaj (26.03.2014 um 21:17 Uhr)

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