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Thema: Deutsche Sprache, schlimme Sprache

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  1. #1
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    [...] wenn Leute Internetsprech in der Welt außerhalb der Interwebs benutzen. Mit breitestem deutschen Akzent. "kwohtet for truhf.".
    Je nach Freundeskreis und Gesprächsthema kommt man da gar nicht drum herum.
    Gegen Englisch im allgemeinen Sprachgebrauch habe ich auch nichts, solange derjenige es richtig spricht und ich nicht gleich höre, dass es sich um einen dämlichen Deutschen handelt, der absolut kein Englisch kann.
    Vorallem kommt es bei mir auch häufiger vor, dass ich bereits im Englischen denke oder mir eher das englische als das deutsche Wort einfällt.

  2. #2
    Zitat Zitat von Dauganor Beitrag anzeigen
    Vorallem kommt es bei mir auch häufiger vor, dass ich bereits im Englischen denke oder mir eher das englische als das deutsche Wort einfällt.
    Das ist ganz normal, wenn man sich einer Fremdsprache verstärkt aussetzt, vor allem am Anfang (mit "verstärkt" meine ich durchaus mehr als Englischunterricht). Es gibt sich mit der Zeit wieder, sag ich mal so ohne andere Belege außer persönlicher Erfahrung.

    Schrecklich find ich persönlich die ganzen "Manager", die es mittlerweile hier gibt. Ich weiß immer nicht, ist der Manager nun der Geschäftsführer oder managt (schönes Beispiel übrigens für die Angleichung von fremdsprachlichen Wörtern ans Deutsche mittels Flexion) der den Knopf, der die Produktionsanlage einschaltet.

    Der ein- oder andere hat vielleicht auch mitgekriegt, daß ich, wenn ich nicht gerade etwas Hochoffizielles schreibe, nach wie vor alte Rechtschreibung benutze. Zum einen, weil mir der Sinn der Änderung daß => dass nicht in den Kopf will, zum anderen, weil ich bei schriftsprachlichen Ungetümen wie z.B. Flussschiff echt körperlichen Widerwillen empfinde. Es fühlt sich für mich einfach falsch an.

  3. #3
    Ich benutze sogar fuer Geschaeftsbriefe alte Rechtschreibung. Einfach, weil ich die neue nie gelernt habe und nicht beherrsche. Die Sache mit dem daß/dass kann ich mir noch beibringen und merken, aber es gibt einfach so viele Aenderungen, die ich nicht kenne, dass ich dann doch lieber alt als neu schreibe, bevor ich irgendeinen halbgaren Bastardmix mache.

    Gerade bei Kommasetzung ist das besonders schlimm.

  4. #4
    Hast auch noch entweder so ca. 10 Jahre oder bis zur nächsten Rechtschreibreform, bevor die kommende Generation total verwirrt auf deinen falschen Text guckt.

    Ich sag übrigens liebend gern "macht Sinn", "weil ist so" und benutze generell lieber mal Dativ und Perfekt statt den "richtigen" Formen. Aber als Deutschlehrer darf man da ja auch ein Schnösel sein. Lebendige Sprache und so. <3 Kinder sollten das Recht haben, keine Grammatiknazis zu werden.

  5. #5
    Zitat Zitat
    Kinder sollten das Recht haben, keine Grammatiknazis zu werden.
    Kinder haben vor allem das Recht darauf erst einmal die richtige Grammatik zu lernen und sich dann im Bewusstsein diese zu können, darauf hinaus zu wagen bequemlich zu werden. Umso wichtiger also, dass es Leute gibt, die da mal gerne korrigieren. Natürlich nicht in der Art und Weise, wie ich das häufiger bei YT-Kommentaren lese, wo da irgendwelche Kiddies selbst gerade einmal einen grammatikalisch korrekten Satz zusammenbringen und jemanden (vor allem jüngere) dann erstmal darauf hinweisen müssen, wie scheiße er doch eigentlich schreibt und das wegen irgendwelcher Lappalien.

    Zitat Zitat
    Ich benutze sogar fuer Geschaeftsbriefe alte Rechtschreibung. Einfach, weil ich die neue nie gelernt habe und nicht beherrsche. Die Sache mit dem daß/dass kann ich mir noch beibringen und merken, aber es gibt einfach so viele Aenderungen, die ich nicht kenne, dass ich dann doch lieber alt als neu schreibe, bevor ich irgendeinen halbgaren Bastardmix mache.
    Ich bin irgendwo zwischen und mit den Reformen zur Schule gegangen. Ich hab ehrlich gesagt nicht einmal eine Ahnung, was da jeweils genau geändert oder rückgeändert wurde. Das dass schrieb ich immer mit Doppel-s, aber ansonsten fällt mir jetzt nichts so ein. Vermutlich fabriziere ich irgendeinen Bastardmix, aber mir fällt es gar nicht auf ^^ Ich schreibe da eher so, wie ich denke, dass es richtig ist und kam bisher damit ganz gut durch, was nicht allzu schwer ist, da die meisten anderen auch nicht wissen, was nun die aktuelle Sachlage ist.

    Geändert von KingPaddy (24.03.2014 um 07:35 Uhr)

  6. #6

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Natürlich nicht in der Art und Weise, wie ich das häufiger bei YT-Kommentaren lese, wo da irgendwelche Kiddies selbst gerade einmal einen grammatikalisch korrekten Satz zusammenbringen und jemanden (vor allem jüngere) dann erstmal darauf hinweisen müssen, wie scheiße er doch eigentlich schreibt und das wegen irgendwelcher Lappalien.
    Angst machen mir eigentlich eher die Leute, die auf Facebook unterwegs sind, deutlich über 18 sind und die deutsche Sprache dermaßen vergewaltigen, dass man sie gerne wieder zurück in die Grundschule schicken würde. Brrr.

  7. #7
    Ich bin froh und dankbar für jeden, der kein Beamtendeutsch spricht und schreibt. Deutsch lädt dazu ein, mit Substantivierungen, Passivkonstruktionen und schrecklichen Pronomen wie "letztere" oder "selbige" rumzurotzen, und genau deshalb lese ich auffer Arbeit ungerne E-Mails und Dokus. Lebendiges Deutsch ist gesprochenes Deutsch und gute Prosa.

    Trennbare Verben finde ich auch unschön, weil sie so weit auseinandergezogen werden. Andererseits, Goethe hätte der Satz "Ich ziehe von zu Hause aus und in meine erste eigene Wohnung ein.", so wohl besser gefallen: "Ich ausziehe von zu Hause und einziehe in meine erste eigene Wohnung." Dann doch lieber getrennt.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Kinder haben vor allem das Recht darauf erst einmal die richtige Grammatik zu lernen und sich dann im Bewusstsein diese zu können, darauf hinaus zu wagen bequemlich zu werden. Umso wichtiger also, dass es Leute gibt, die da mal gerne korrigieren.
    Dann ist es tendenziell schon zu spät und man hat bereits weitere Grammatiknazis geworfen. ;( Muss schon parallel laufen. Wenn einmal was drin ist, kriegst du es schwer wieder raus.

    Korrigieren ist so eine typische Sache von "es gibt eine Zeit und einen Ort". Wenn Eltern ihre 6-jährigen korrigieren, ist das notwendig, in der Schule mindestens angebracht, aber meistens, wenn wer im Alltag korrigiert, hätte er imho mal lieber die Fresse halten sollen. Nicht zuletzt, weil hier natürlich auch "wenn man keine Ahnung hat" zieht, und Sprachentwicklung ist ein schwieriges Feld.

  9. #9
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Dann ist es tendenziell schon zu spät und man hat bereits weitere Grammatiknazis geworfen. ;( Muss schon parallel laufen. Wenn einmal was drin ist, kriegst du es schwer wieder raus.
    Muß nicht unbedingt sein. So Schnösel gibts bestimmt, die sich darin sonnen, die bessere Bildung abgegriffen zu haben. Aber gerade mit einer soliden Grundlage ist es einfacher, mit Sprache zu spielen, bewußt umgangssprachliche oder schlicht falsche Konstruktionen zur Verstärkung, Pointierung, (Selbst)ironie oder ähnlichem einzusetzen.

    Ansonsten noch, was Owly gerade sagte: Beamtensprech ist die Pest! Zumal sich da mitunter durchaus Wort- und Satzkonstruktionen finden lassen, die bei genauerer Betrachtung keinen Sinn ergeben. (ich hatte eben noch ein konkretes Beispiel im Kopf, aber es ist mir gerade entfleucht. Ich liefere es nach).

  10. #10
    Zitat Zitat
    Muß nicht unbedingt sein. So Schnösel gibts bestimmt, die sich darin sonnen, die bessere Bildung abgegriffen zu haben. Aber gerade mit einer soliden Grundlage ist es einfacher, mit Sprache zu spielen, bewußt umgangssprachliche oder schlicht falsche Konstruktionen zur Verstärkung, Pointierung, (Selbst)ironie oder ähnlichem einzusetzen.
    Bestimmt, aber wenn du dabei zu der Überzeugung gelangt bist, dass es nur DIE EINE RICHTIGE SPRACHE gibt, fehlt dann auch wieder jegliche Motivation, irgendwelche Derivate einzusetzen -- oder sie bei anderen zu akzeptieren. Ist schließlich FALSCHES DEUTSCH!!

    Zumal man sich streiten kann, ob diese bewusste Herangehensweise immer die einzige oder die beste ist, um zu denselben Ergebnissen zu kommen.

  11. #11
    Zitat Zitat
    Bestimmt, aber wenn du dabei zu der Überzeugung gelangt bist, dass es nur DIE EINE RICHTIGE SPRACHE gibt, fehlt dann auch wieder jegliche Motivation, irgendwelche Derivate einzusetzen -- oder sie bei anderen zu akzeptieren. Ist schließlich FALSCHES DEUTSCH!!
    Wenn man nicht gerade einen Stock im Allerwertesten hat, wird das eher nicht passieren, denn der Mensch ist ja von Natur aus kreativ. Viele von denen, die wirklich richtig darauf abfahren sind, wie Glann bereits meinte, eher Schnösel, die sich etwas darauf einbilden, dass sie die Standardsprache derart strukturiert beherrschen und das gerne andere spüren lassen wollen, um daraus Selbstwert zu ziehen.

  12. #12
    Dein Wort in Gottes Ohr. ^^

    Um mal zum Thema zurückzukommen: Ich finde sämtliche Lösungsmöglichkeiten für zusammengesetzte Verben grausam. "Zurückzukommen" sieht genau so scheiße aus wie "zurück zu kommen", wenn auch vorrangig durch Gewohnheit (und obwohl dieses Beispiel noch vergleichsweise angenehm ist). Dass die Rechtschreibreglung da inzwischen seit Ewigkeiten uneindeutig ist und man sich dementsprechend auch nicht wirklich an eine Version gewöhnen kann, hilft ebenfalls nicht unbedingt weiter. Selbiges gilt für manche Kommareglungen in komplexen Sätzen.

  13. #13
    Das mit dem "macht Sinn" ist auch nicht ungewöhnlich. Viele verwenden dies ja. Man weiß ja, was damit gemeint ist. Ist also richtig.
    Und hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hey,_Pippi_Langstrumpf
    Gibt es auch sowas wie "Zwei mal drei macht vier" obwohl das ja dann auch falsch wäre(die Zahlen selber führen ja keine Tätigkeit aus - "machen" also gar nichts).

    Bei Wiktionary wird auch bei "ergeben als Synonym "machen" geführt:
    http://de.wiktionary.org/wiki/ergeben

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