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Thema: Deutsche Sprache, schlimme Sprache

  1. #21
    Alles berlinerische. "Icke", "Ditte", "Weeste", "Och Nich".

    Ansonsten wurde schon alles gesagt, was mir da auch so einfiele. Spitznamen für die Vagina sind alle schrecklich, Standardkosenamen wie "Schatz" und "Mäusschen" gehen bei mir auch nicht. "Größer wie" ist auch so ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. An "Einzigste(r)" stör ich mich wiederum nicht, obwohl es falsch ist. Ich achte zwar selbst drauf, aber ich kann es gut nachvollziehen, wenn das s rangehängt wird, einfach weil wir immer in irgendwelchen superlativen das s ranhängen.

    Ansonsten stör ich mich etwas an dem Wort "Kissen", weil das in meinen Ohren einfach nur sinnlos klingt.

  2. #22
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    "Größer wie" ist auch so ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
    Wenn Freunde von mir den Komparativ mit "wie" verwenden, korrigiere ich sie. Immer.
    Sie weichen dann immer auf "das ist Dialekt, ich darf das" aus.
    Man könnte es ja auch einfach richtig machen, anstatt Ausflüchte zu suchen.

    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    An "Einzigste(r)" stör ich mich wiederum nicht, obwohl es falsch ist. Ich achte zwar selbst drauf, aber ich kann es gut nachvollziehen, wenn das s rangehängt wird, einfach weil wir immer in irgendwelchen superlativen das s ranhängen.
    Es geht ja nicht um ein angehängtes s, sondern um den unsinnigen Superlativ per se.
    Der Superlativ von "einziger" ist einfach unsinnig, egal wie ich ihn bilde.

  3. #23
    Na ja ... Man könnte sie auch einfach Dialekt reden lassen, ohne zu jammern. Bei geschriebener Sprache würde mich das allerdings schon stören. Das mit dem "einzigst" ist halt so ein Sonderfall - bei Arbeitszeugnissen ist z. B. auch "vollst" beliebt("stets zu unserer vollsten Zufriedenheit").

    http://www.zeit.de/karriere/bewerbun...ugnis-sprache-:
    Zitat Zitat
    Aber auch für sehr gute Leistungen kann der Verfasser des Zeugnisses im Rahmen seiner Formulierungssouveränität eine sprachlich korrekte Form wählen. "Die Leistungen von Herrn Müller waren stets sehr gut." Verwendet der Aussteller die klassische Formel, so muss er "vollst" verwenden, da er sonst seinen Sprachpurismus auf Kosten des Arbeitnehmers betreibt.
    "zu unserer vollen Zufriedenheit" darf der Arbeitgeber also nicht schreiben. Entweder er muss es umformulieren wie in dem Beispiel, oder er muss "vollsten" verwenden - sofern der Arbeitnehmer denn "sehr gute" Leistungen lieferte. Sonst könnte der Arbeitnehmer klagen, da ja "voll" nur "gut" entspräche.

    Ich persönlich finde das aber gar nicht schlimm. Bei "voll" stelle ich mir eben ein Glas vor, welches voll ist, aber nicht randvoll. Die meisten Menschen würden aber nicht versuchen, diese 1-2 mm bis zum Rand noch zu füllen, da die Angst besteht, dass es überläuft. "Vollst" ist dann halt eben ein solches randvolles Glas, bei dem nicht mal 0,00001 ml Flüssigkeit zusätzlich reinpassen. Ähnlich dies dann auf andere Situationen übertragen - eben mit der Zufriedenheit in Arbeitssituationen.

  4. #24
    Zitat Zitat
    Es geht ja nicht um ein angehängtes s, sondern um den unsinnigen Superlativ per se.
    Der Superlativ von "einziger" ist einfach unsinnig, egal wie ich ihn bilde.
    Man kann schlicht und ergreifend keinen Superlativ bilden, weil die Wortart das gar nicht hergibt ^^ Kann aber auch schon mal vorgekommen sein, dass ich das ebenfalls schon mehrfach verwendet habe. Geht ja schnell, dass man sich solche Marotten unterbewusst angewöhnt.

    Zitat Zitat
    Alles berlinerische. "Icke", "Ditte", "Weeste", "Och Nich".
    Ick wees nich, ick mach wie die Berliner sprechen tun ^^

    EDIT: Hör mir auf mit Arbeitszeugnissen. Die müsste der Verein zum Schutz der Deutschen Sprache eigentlich auf die Schwarze Liste setzen

  5. #25
    "Chill mal dein Leben, du Lappen!"

    Ich kann beides nicht mehr hören.

  6. #26
    Zitat Zitat von Itaju Beitrag anzeigen
    Dann doch bitte Mumu.
    Pfefferkuchenhaus.

  7. #27
    Zitat Zitat von Icetongue Beitrag anzeigen
    Pfefferkuchenhaus.
    Kleine Schwester.
    Nein Gabi, nein. Ich nenne die Vagina nicht kleine Schwester, niemals.

  8. #28
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Bist du grad' Mäcces?
    Die schlimmste Variante, die ich hier in Österreich gehört habe war: "'setz 'mer dann Mäcci, oida?"

  9. #29
    "Das taugt mir gerade so hart!" für 'das gefällt mir' oder alternativ auch einfach nur "Taugt!".
    Hat sich bei mir in der Gegend irgendwie verbreitet und ich raste jedes mal fast aus, wenn ich das hören muss.

  10. #30
    Zitat Zitat von The Fool Beitrag anzeigen
    "Das taugt mir gerade so hart!" für 'das gefällt mir' oder alternativ auch einfach nur "Taugt!".
    Das ahne ich mal gar nicht.

  11. #31
    Ich weiß, dass ich jetzt wieder den Spielverderber mach, aber besser als wie nix sagen. (Ich bin ja schon froh, nicht das erste Ei zu sein, das den Puristen widerspricht.)
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Und was ich noch auf den Tod nicht ab kann, ist "wie" anstatt "als" zu sagen, zum Beispiel "Ich spiele viel besser wie du!". Es ist furchtbar, das ist einfach falsch, es macht keinen Sinn und es hört sich furchtbar falsch sinnlos an. Macht das mal nicht Leute, macht das mal einfach nicht. .__.
    Zitat Zitat von R.F. Beitrag anzeigen
    Weißt du, was noch schlimmer ist? Wenn sie beide Wörter kombiniert benutzen ala "das ist besser als wie das andere". Da will man schonmal gerne jemanden die flache Hand ins Gesicht hauen. xD
    Das sind gebräuchlich richtige Formen, die ihren Ursprung in den süddeutschen Dialekten haben und sich mittlerweile auch andernorts verbreiten. Sie entsprechen nicht dem Standarddeutschen oder der Schriftnorm, gesprochene Sprache tut das allerdings seltenst.

    Zitat Zitat von Jehu Beitrag anzeigen
    "Das macht Sinn"...das ist kein Deutsch, sondern kommt vom Englischen "Makes Sense". Traurigerweise hat es sich weitgehend eingedeutscht. Korrekt ist aber "Es hat Sinn/ ergibt Sinn" #Grammatiknazi
    Oder "es macht Sinn". Der Ausdruck ist seit spätestens der Gründung der Bundesrepublik in regem Gebrauch und fügt sich wunderbar ins deutsche Paradigma ein, das übrigens auch "Spaß machen" kennt, obwohl der präskriptiv korrekte Ausdruck "Spaß bereiten" ist. "Etw. hat Sinn" ist im Deutschen ebenfalls nicht präskriptiv korrekt, diese Ausdrucksmöglichkeit kommt aus dem Französischen, "avoir du sens"; es widerspricht dem deutschen Paradigma ungemein stärker als die Ausdrucksmöglichkeit englischen Ursprungs, weil machen die Denkform >Prozessualität< beinhaltet, die französische Sprache aber (wie die meisten romanischen Sprachen) eher >Perfektivität< als Denkform vorzieht. Die französische Variante ist nur aus offensichtlichen Gründen schon etwas älter und koketter. Die ausschließlich resultative Form "Sinn ergeben" ist streng genommen auch viel eingeschränkter in seinen Bedeutungsmöglichkeiten, wurde jedoch durch seine synonyme Verwendung mit "Sinn machen" erweitert. (z.B. ursprünglich restriktiv: "Sinn machen" = "sinnvoll sein" =/= "Sinn ergeben" = "Sinn machen")

    Verstehe auch allgemein die Begründung nicht, wieso Ausdrücke nicht aus anderen Sprachpraxen übernommen werden sollen; etwa 50% des Sprachwandelprozesses bestehen aus solchen Übernahmen. Man darf mal nach idiomatischen Ausdrücken im Deutschen schauen und sich informieren lassen, welche davon rein deutschen Ursprungs sind. (Spoiler: Die meisten unmotivierten Idiome sind durch den starken Einfluss der Franzosen und der jüdischen Diaspora entstanden.)

    Geändert von Mordechaj (22.03.2014 um 17:13 Uhr)

  12. #32
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    http://www.belleslettres.eu/artikel/...nglizismus.php

    Sehr schöne Seite, wie ich finde. Kann sein, dass es vor 10 Jahren noch nicht so verbreitet war, da habe ich noch am Daumen genuckelt, aber heute hat sich das definitiv in die Sprache gut integriert. ^~^
    Das mag schön und gut sein, aber eine wichtige Sache macht die Seite falsch: Wo sind die Quellen für die Behauptungen im Artikel? Behaupten kann ich nämlich viel (z.B. das mit den 250 Jahren), aber dann muss ich auch nachweisen, woher ich das nehme, oder mein Artikel entbehrt jeglicher, wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.
    Aber selbst, wenn es das wirklich schon vor 250 Jahren gab, heißt es nicht, dass wir so eine Formulierung auch heute noch nutzen müssen bzw. sie alle die Jahre danach immer noch benutt wurde, genauso, wie wir viele Goethe-Formulierungen heute nur noch merkwürdig finden würden, würde sie jemand nutzen. Der Schluss, dass "Sinn machen" also all die Jahre Teil der deutschen Sprache gewesen sein müsse, hinkt also.


    Ich schließe mich, was "Sinn machen" angeht, übrigens an - es ist absolut schlechtes und furchtbar klingendes Deutsch.

    Was ansonsten auch noch schlimm ist:

    - Etwas erinnern
    - Die Unfähigkeit mancher Leute, Komposita mit Bindestrich oder zusammenzuschreiben (z.B. "Würfel Zucker")
    - jmd. ist gesessen, gestanden usw.
    - das schöne, falsche Genitiv-Apostroph ("Susi's Schultonne")
    - als Zuspruch (wenn auch nicht deutsch): "This!" ... Gruselalarm.
    - "Fessel" als Teil des Beins

    Geändert von Winyett Grayanus (22.03.2014 um 17:26 Uhr)

  13. #33
    Ist mir vorhin noch eingefallen:

    Sein/e oder ihr/e als Besitzanzeigen, z.B. "Oskar seine Schwester" oder "Sabine ihr Bruder". Was ist bitte so schwer daran, einfach ein "s" an Namen anzuhängen (Oskars Schwester, Sabines Bruder)?

    Und der dollste Satz, den ich je von einem Menschen gehört habe und der sich für immer in mein Gedächtnis gefressen hat (der Typ schwebte allerdings ständig in irgendwelchen abgehobenen Sphären): "Das impliziert mir Sorge."

  14. #34
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Das mag schön und gut sein, aber eine wichtige Sache macht die Seite falsch: Wo sind die Quellen für die Behauptungen im Artikel? Behaupten kann ich nämlich viel (z.B. das mit den 250 Jahren), aber dann muss ich auch nachweisen, woher ich das nehme, oder mein Artikel entbehrt jeglicher, wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.
    Aber selbst, wenn es das wirklich schon vor 250 Jahren gab, heißt es nicht, dass wir so eine Formulierung auch heute noch nutzen müssen bzw. sie alle die Jahre danach immer noch benutt wurde, genauso, wie wir viele Goethe-Formulierungen heute nur noch merkwürdig finden würden, würde sie jemand nutzen. Der Schluss, dass "Sinn machen" also all die Jahre Teil der deutschen Sprache gewesen sein müsse, hinkt also.
    Der Artikel (der tatsächlich sehr schlecht belegt ist und z.B. die Inhaltsseite von 'to make' völlig willkürlich herleitet; indoeuropäische Wurzeln für eine Inhaltsvereindeutigung zu nutzen scheint mir auch ziemlich unsinnig) sagt ja gar nicht, dass das in Deutschland 250 Jahre im Gebrauch ist, sondern dass sie solange für den britischen Raum belegt ist. Im Deutschen ist sie das erst seit Besatzerzeiten.

    Goethes sprachliche Kreativität hat uns übrigens zu einer unheimlichen Menge an Ausdrücken verholfen (fast so viel wie Shakespeare bei den Briten Einfluss nahm), die heute zur sprachlichen Normalität gehören und deshalb gar nicht mehr in ihrer ursprünglichen Ungewöhnlichkeit wahrgenommen werden. Goethe ist absurderweise ein schönes Argument gegen Sprachpurismus, obwohl der herkömmliche Purist gern die Muttersprache Goethes erhalten will.

  15. #35
    Supergrößter, wie in "Supergrößter anzunehmender Unfall" oder kurz "Super-GAU"

  16. #36
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    - als Zuspruch (wenn auch nicht deutsch): "This!" ... Gruselalarm.
    "Zis!". Ja, da kräuseln sich mir auch immer die Nackenhaare vor Ekel
    In dem Zusammenhang find ichs eh immer schlimmer als Arschbackenherpes wenn Leute Internetsprech in der Welt außerhalb der Interwebs benutzen. Mit breitestem deutschen Akzent. "kwohtet for truhf.".

  17. #37
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    [...] wenn Leute Internetsprech in der Welt außerhalb der Interwebs benutzen. Mit breitestem deutschen Akzent. "kwohtet for truhf.".
    Je nach Freundeskreis und Gesprächsthema kommt man da gar nicht drum herum.
    Gegen Englisch im allgemeinen Sprachgebrauch habe ich auch nichts, solange derjenige es richtig spricht und ich nicht gleich höre, dass es sich um einen dämlichen Deutschen handelt, der absolut kein Englisch kann.
    Vorallem kommt es bei mir auch häufiger vor, dass ich bereits im Englischen denke oder mir eher das englische als das deutsche Wort einfällt.

  18. #38
    Zitat Zitat von Dauganor Beitrag anzeigen
    Vorallem kommt es bei mir auch häufiger vor, dass ich bereits im Englischen denke oder mir eher das englische als das deutsche Wort einfällt.
    Das ist ganz normal, wenn man sich einer Fremdsprache verstärkt aussetzt, vor allem am Anfang (mit "verstärkt" meine ich durchaus mehr als Englischunterricht). Es gibt sich mit der Zeit wieder, sag ich mal so ohne andere Belege außer persönlicher Erfahrung.

    Schrecklich find ich persönlich die ganzen "Manager", die es mittlerweile hier gibt. Ich weiß immer nicht, ist der Manager nun der Geschäftsführer oder managt (schönes Beispiel übrigens für die Angleichung von fremdsprachlichen Wörtern ans Deutsche mittels Flexion) der den Knopf, der die Produktionsanlage einschaltet.

    Der ein- oder andere hat vielleicht auch mitgekriegt, daß ich, wenn ich nicht gerade etwas Hochoffizielles schreibe, nach wie vor alte Rechtschreibung benutze. Zum einen, weil mir der Sinn der Änderung daß => dass nicht in den Kopf will, zum anderen, weil ich bei schriftsprachlichen Ungetümen wie z.B. Flussschiff echt körperlichen Widerwillen empfinde. Es fühlt sich für mich einfach falsch an.

  19. #39
    Ich benutze sogar fuer Geschaeftsbriefe alte Rechtschreibung. Einfach, weil ich die neue nie gelernt habe und nicht beherrsche. Die Sache mit dem daß/dass kann ich mir noch beibringen und merken, aber es gibt einfach so viele Aenderungen, die ich nicht kenne, dass ich dann doch lieber alt als neu schreibe, bevor ich irgendeinen halbgaren Bastardmix mache.

    Gerade bei Kommasetzung ist das besonders schlimm.

  20. #40
    Hast auch noch entweder so ca. 10 Jahre oder bis zur nächsten Rechtschreibreform, bevor die kommende Generation total verwirrt auf deinen falschen Text guckt.

    Ich sag übrigens liebend gern "macht Sinn", "weil ist so" und benutze generell lieber mal Dativ und Perfekt statt den "richtigen" Formen. Aber als Deutschlehrer darf man da ja auch ein Schnösel sein. Lebendige Sprache und so. <3 Kinder sollten das Recht haben, keine Grammatiknazis zu werden.

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