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Thema: Der Schreiberling-Thread - Austausch, Anregungen, Tutorials

  1. #1

    Der Schreiberling-Thread - Austausch, Anregungen, Tutorials

    Hallo zusammen!

    Herzlich willkommen zum Schreiberling-Thread!
    Ich hatte schon länger vor, diesen Thread zu eröffnen, da ich mich in letzter Zeit - eigentlich schon sehr, sehr lange - mit dem Thema Storytelling und Schreiben von Geschichten auseinander setze.
    Der RPG-Maker ist ein wunderbares Medium zum Erzählen spannender und einzigartiger Stories, da es einem als Autor viele Möglichkeiten gibt, die man mit z.B. einem Buch oder einem Film nicht hat.

    Deswegen wollte ich diesen Thread eröffnen, zum einen, damit man sich zum Thema "Schreiben" mit anderen austauschen kann, und zum anderen, um denen das Geschichten entwickeln nicht einfach von der Hand geht, unter die Arme zu greifen.
    Welche Werkzeuge benutzt ihr zum Schreiben? Wie entwickelt ihr eure Figuren? Woher nehmt ihr Inspirationen? Welches sit euer Lieblingsgenre? Euer Autorenvorbild? Und was ist euch wichtig in einer guten Story? Hier könnt ihr darüber euch auslassen!

    Solltet ihr hilfreiche Resourcen und Tutorials haben, können diese auch hier gepostet werden. Sie werden dann in einer Masterpost unterhalb des Head-Posts gesammelt!

    Ich hoffe, dass wir einige interessante Diskussionen hier haben werden und uns dadurch gegenseitig helfen können!

    Alles Liebe und frohes Schreiben!
    ~Jassy

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    T U T O R I A L - M A S T E R P O S T
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    Die Hakogaki-Technik

    Geändert von Pinguin mit Brille (21.03.2014 um 21:26 Uhr)

  2. #2
    Die Hakogaki - Technik : Eine Technik zum Aufbauen von Plots für Autorenanfänger

    Einleitung
    Vor Kurzem bin ich in einem Buch ("Shojo Manga Techniques: Writing Stories" by Mako Itsuki, erschienen im Deutschen bei Egmont) über eine sehr interessante Technik gestolpert, die das Schreiben von Plots viel leichter von der Hand gehen lassen könnte, und vor allem für Anfänger gut geeignet ist.
    Diese Technik nennt sich Hakogaki-Technik oder auch Kisten-Schrift-Technik. Sie ist sehr einfach zu verstehen, geht sehr schnell und liefert einem recht gute Ergebnisse.
    Wie genau dies abläuft, erkläre ich euch nun im Detail...

    Vorbereitungen
    Für das Anwenden der Hakogaki-Technik braucht ihr folgendes:
    - viele, viele Zettel (am besten Karteikarten)
    - einen Stift eurer Wahl
    - eine Menge Ideen
    Das war's...nein, im Ernst, materiell war's das schon. Zusätzlich würde ich empfehlen, euch noch einen Notizblock oder ein Commonplace Book zu nehmen, um eure Ergebnisse schriftlich festzuhalten, falls ihr zu der vergesslichen Sorte gehört (wie ich...)

    Wir fangen an, indem wir uns Charaktere ausdenken. Für den Anfang reichen zwei bis drei Figuren. (Die Zahl der Figuren kann beliebig sein, jedoch empfehle ich für kurze Geschichten, die Zahl der wichtigen Charaktere klein zu halten).
    Am besten schreibt ihr für eure Figuren am Anfang einen kleinen Steckbrief - Name, Alter, Geschlecht, Beschäftigung, Vorlieben, wichtige Charaktereigenschaften sowie das grobe Aussehen sollten darin festgehalten werden, aber hierbei habt ich keine Grenzen, wie weit ihr die Figuren am Anfang ausarbeitet. Orientiert euch zur Inspiration u.a. an den literarischen Archetypen oder an euren Lieblingsfiguren aus anderen Medien.
    Wenn ihr mit euren Figuren zufrieden seid, kann die Magie beginnen...

    Anwendung
    Nehmt euch die Zettel zur Hand und die Steckbriefe eurer Charaktere. Fangt an, auf den Zetteln euch kleine Szenen zwischen den Figuren auszudenken, unabhängig voneinander und unabhängig davon, welches Genre oder Setting eure Story bekommen soll. Orientiert euch dabei am Charakter eurer Figuren und an den sechs Ws: Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum?

    So könnte dann zum Beispiel ein solcher Zettel aussehen:
    Wo?: Eiscafé an der Straße
    Wann?: Nachmittag, Sommerzeit
    Wer?: Chara A (ein sportliches, etwas tollpatschiges Mädchen) und Chara B (ein kleiner, frecher Junge)
    Chara A fahrt Inlineskates und rennt dabei Chara B um.
    Diese verliert er seine Eiswaffel.
    Da das Chara A peinlich ist, bietet sie ihm an, ein neues Eis zu kaufen.
    Chara B nutzt dies aus, und wünscht sich ein größeres Eis als sein vorheriges.
    Da Chara A Chara B nicht widersprechen will, kauft sie ihm besagtes Eis, auch wenn das ihr letztes Taschengeld auf den Kopf haut.


    Schreibt so viele Zettel wie möglich, mindestens aber zehn Stück.
    Wenn ihr fertig seid, sucht euch fünf beliebige Zettel raus und legt sie nebeneinander. Wechselt die Zettel so aus, bis euch die Reihenfolge der Szenen gefällt - und fertig ist euer grober Handlungsstrang!
    Notiert euch den Handlungsstrang und ändert die erste und letzte Szene so ab, des es einen stimmigen Anfang und ein stimmiges Ende ergibt. Streut hier und da einige Übergänge ein, damit die Handlung nicht stockt. Noch einige Details hinzugefügt, wie Anpassung an das Genre oder das Setting - und fertig ist eure Kurzgeschichte.

    Das Schöne an dieser Technik ist, das sie vielseitig und vor allem mehrfach einsetzbar ist.
    Verändert man die Reihenfolge der Karten, hat man einen komplett neuen Ansatz. Man kann die Länge der Geschichte anpassen, indem man Szenen hinzufügt oder wieder verwirft.
    Werft die nicht verwendeten Zettel nicht weg: Die Szenenkarten können auch für eine andere Geschichte verwendet werden, in diesem Fall müssen nur die Figuren angepasst werden. Solltet ihr Karteikarten verwenden, könnt ihr sie einfach in einer Karteibox aufbewahren und nach Belieben auch sortieren.

    Diese Technik ist vor allem bei Kurzgeschichten - oder Comicautoren beliebt, doch sie wird auch u.a. von Drehbuchautoren für Serien und Filme verwendet.
    Sie trainiert das Gehirn auf das zusammenfügen einzelner Abschnitte zu einer ganzen, runden Erzählung.

    Weitere Hilfen
    Unterstützend hierzu habe ich für diese Technik einige Links herausgesucht, die euch das Arbeiten mit der Hakogaki-Technik erleichtern sollte. (Alle Resources in englischer Sprache)
    - Zwölf beliebte Archetypen http://www.soulcraft.co/essays/the_1...rchetypes.html
    - Charakter-Interessen Generator http://www.springhole.net/writing_ro.../interests.htm
    - Die Reise des Helden http://youtu.be/Hhk4N9A0oCA
    - 123 Schwächen für eure Charaktere http://writerswrite.co.za/123-ideas-for-character-flaws
    - Charakter Steckbrief-Vorlage http://penguinreferences.tumblr.com/...tats-framework


    Ich hoffe, dass diese Technik einigen helfen kann, ihre Stories abwechslungsreicher zu gestalten und es das Schreiben von Geschichten vereinfacht.
    Viel Spass damit!

    ~Jassy, der Pinguin

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