Als Fan von bestimmten Sachen rege ich persönlich mich kaum mehr über die kleinen Details auf (das war früher zugegebenermaßen anders). Wenn mich etwas wirklich stört, dann ist es immer die grundsätzliche, generelle Richtung, die eine IP einschlägt. Da wünschte ich mir manchmal tatsächlich, dass die kreativen Köpfe hinter den Projekten (Filme, Serien, aber auch Spiele) vorher mal die Fans fragen würden, um das Meinungsbild einzufangen, das Relevante dieser Stimmen herausfiltern (damit nicht jede Young Adult Franchise wie Twilight endet) und sich dann so grob daran halten. Gibt nämlich abseits dessen noch massig anderes inhaltliches zu entscheiden, was das Bild des fertigen Produktes prägt.
Habe ich schon erwähnt, dass ich J.J. Abrams Star Trek hasse ^^ ? Dort wurde immer viel Wert auf den sogenannten Kanon gelegt, und das haben die meisten Fans einschließlich mir nie als Ballast empfunden, sondern als eine der größten Stärken und Chancen. Dieses ganze Pseudo-Reboot mit Zeitreisen und den alten Figuren recastet, das das Erbe mit Füßen tritt, stört mich bis heute, weil es nichts Halbes und nichts Ganzes war (und ich die Hauptcharaktere brutalst unsympathisch finde). Hätte man da vorher eine Umfrage durchgeführt, hätte es für diese Kombination (also mit alternative Zeitlinie und halbgaren Bezügen zum bisherigen Kanon) niemals eine Mehrheit gegeben, davon bin ich überzeugt. Entweder man fängt wirklich nochmal von vorne und bei Null an und macht es auf diese Weise frisch für alle Zuschauer, oder man setzt das Bisherige vernünftig fort, aber macht es etwas anders, größer, besser und zugänglicher, also verändert es in den stilistischen Details. Aber einen so speziellen Ansatz zu nehmen, der vielleicht mal in zwei oder drei der hunderten von TV-Episoden vorgekommen ist, und darauf dann die ganze Zukunft der Franchise aufzubauen, nur weil Orci und Kurtzman das gut fanden, empfinde ich einfach als falsch. Das betrügt letztenendes auch die Grundsätze von Gene Roddenberry, für den es immer hieß "Where no man has gone before". Weiter in die Zukunft, oder halt bei der Entstehung der Föderation ansetzen, das wäre neu und spannend gewesen. Dagegen kommt das auspacken und umschreiben/neu interpretieren längst bekannter Charaktere (und beim zweiten Teil dann sogar ganzer Filme) einer kreativen Bankrott-Erklärung gleich. Und das alles vor dem Hintergrund, dass bereits ein ganz anderes, etwas konventionelleres aber dafür epischeres Star Trek in der bekannten Zeitlinie geplant und das Drehbuch dazu bereits geschrieben war. Das einzige, was wirklich zu der Abrams, Orci und Kurtzman Version geführt hat, hatte mit dem kreativen Prozess rein gar nichts zu tun, sondern war nur das Produkt des Viacom-Konzern-Splits, bei dem die neue Führung einen sauberen Schnitt machen wollte. Okay, sorry, dass ich das mal wieder auspacken musste, aber es passte grade so gut hier rein *g*
Ne andere Sache ist ja die Umsetzung von Literatur. Die Fans von Büchern haben sehr oft zu meckern, und oft genug leider zu recht. Dass man nicht alles eins zu eins filmisch umsetzen kann, sollte jedem klar sein. Aber wenn dann wesentliche Plotpunkte weggelassen werden, die Stimmung und Aussage des Werkes wesentlich beeinflussen, obwohl sie super gut und einfach in den jeweiligen Film reingepasst hätten, kann ich auch nur den Kopf schütteln. Es gibt leider viel zu viele auf Büchern basierende Filme, bei denen man das Gefühl hat, dass sie ohne Kenntnis der Vorlage gar nicht richtig funktionieren, weil es nur eine Art "Barebones-Fassung" der zugrundeliegenden Handlung ist oder alle härteren Elemente weichgespült wurden. Ging mir zuletzt so bei den Hunger Games. Und bei Ender's Game solls wohl noch viel krasser sein, aber den habe ich noch nicht gesehen.
Hum?! Ich hab Serenity vor der Serie gesehen, sogar bevor ich wirklich was von dem ganzen Hype um Firefly mitbekommen hatte, und fand es trotzdem total super und lustig
Biste da sicher? Ich glaub zumindest, dass das Thema dem Fan-Rage in manchen Situationen sehr in die Hände spielt ^^ Den echten Fanboys ist da doch jedes Mittel recht und willkommen für ihre Argumentation.Zitat
Da bin ich grade mal wieder froh, dass es South Park gibtZitat
Die trauen sich nämlich, beides gleichzeitig zu sagen.
Ist aber denke ich trotzdem eine Verhältnisfrage. Manche übertreiben es was das angeht einfach... und denken dann, das Casten einer Minderheit für eine bestimmte Rolle wäre die einzig angemessene und richtige Option. Um es mal ganz plakativ zu sagen, ist es wie mit diesem Spruch "Uh, Hitler hat Brot gegessen, also esse ich kein Brot mehr". Da würde ich also in jedem Fall dabei bleiben, dass die Qualität des Films an erster Stelle steht, selbst wenn man die ein oder andere "Konnotation" dafür übergehen muss.