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Thema: Filme, Franchises und Fan Service

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  1. #1
    Thousands Protest Tiger Lily Casting

    Sowas finde ich dann andererseits auch wieder total affig. Gut, dass nicht davon auszugehen ist, dass solche Stimmen gehört werden. Hoffe ich zumindest. Ich meine... wenn man was gegen die Änderung bei Fantastic Four sagt, wird man gleich als rassistisch abgestempelt, aber hier sagen die Leute, dass die Änderung selbst rassistisch sei? Hä? Also wenn traditionell "weiße" Rollen mit farbigen Schauspielern besetzt werden, ist das grundsätzlich in Ordnung, aber wenn traditionell "farbige/ethnische" Rollen mit weißen Schauspielern besetzt werden, ist es politisch nicht korrekt? Klingt nach Doppelmoral. Vor allem scheinen die "Fans" nicht mitbekommen zu haben, dass der Pan-Film von Joe Wright eine revisionistische Origin-Story wird. Da können die Autoren und Casting-Verantwortlichen imho machen, was sie wollen, da es überhaupt nicht den Anspruch hat, wirklich das Original zu repräsentieren (bei Fantastic Four ist für die meisten ja die einhergehende Lore/Kanon-Änderung das eigentliche Problem wegen der Geschwister-Beziehung - zumindest geht es mir so). Wer weiß, ob Tiger Lily darin überhaupt noch eine Indianerin im engeren Sinne darstellen soll? Wobei die Figur ohnehin keine native American ist, sondern sozusagen eine native of Neverland *g* Schon das ursprüngliche Theaterstück selbst verklärte die Indianer doch romantisch und klischeehaft (es gibt ja auch gar nicht DIE Indianer, sondern massive kulturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Stämmen), aber alles andere als negativ. Finde das im Hinblick auf die zumindest damals sehr junge Zielgruppe aber auch gar nicht tragisch, umso weniger, weil es ein phantasievolles Abenteuer-Märchen ist.

    Ich hätte auch Adèle Exarchopoulos oder Lupita Nyong'o toll gefunden, die wohl beide mal für den Part im Gespräch gewesen sind (und besonders letztere wäre für die meisten die jetzt meckern komischerweise offenbar auch okay gewesen, obwohl die noch viel weniger indianisch aussieht ...aber Hauptsache nicht caucasian, oder was?), aber mit Rooney Mara bin ich auch sehr zufrieden Hier finde ich es viel, viel wichtiger, eine gute Schauspielerin zu casten, als allzu sehr auf Ethnie zu achten. Das ist zweitrangig. Wie viele A-List Schauspielerinnen mit deutlichem indianischen Hintergrund gibt es denn? Gewiss wäre die Auswahl nicht übermäßig groß. Sicher könnte man es wenigstens mal versuchen, aber ob das dem Film am Ende zugute kommt, wage ich zu bezweifeln.

    Und hier spielt auch wieder das eine Rolle, was ich weiter oben schonmal angesprochen hatte: Bevor groß gemeckert wird, sollte erstmal abgewartet werden. Es hieß ja, der Film würde einen multi-ethnischen Cast haben. Wer weiß, was für Figuren in der Geschichte noch vorkommen und wer diese spielen wird? Wer weiß, wie wichtig Tiger Lily in dem Reboot sein wird und wie viel Screentime sie bekommt? Noch niemand, weil Pan erst in frühestens anderthalb Jahren rauskommt.

    Hmm. Vielleicht ist der Einfluss des Fandoms förderlicher und hat positivere Auswirkungen, wenn er im Vorfeld mit Forderungen und Vorschlägen auftritt, und nicht erst mit Gemecker im Nachhinein, wenn kritische Entscheidungen bereits getroffen wurden?

  2. #2
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Wie viele A-List Schauspielerinnen mit deutlichem indianischen Hintergrund gibt es denn? Gewiss wäre die Auswahl nicht übermäßig groß. Sicher könnte man es wenigstens mal versuchen, aber ob das dem Film am Ende zugute kommt, wage ich zu bezweifeln.
    In der Peter Pan-Verfilmung von 1924 wurde Tiger Lily von der chinesisch-amerikanischen Schauspielerin Anna May Wong gespielt.
    Ich denke, es würde den Film sehr zu gute kommen, wenn sie eine Schauspielerin nehmen würden, die etwas vom "weißen Menschen" abweicht. Sei es auch nur eine Asiatin und sehr asiatische Schauspielerin gibt es genug.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Es hieß ja, der Film würde einen multi-ethnischen Cast haben.
    Naja, ich finde es aber schon ein wenig wunderlich, dass sie genau diese Rolle einer "Weißen" gegeben haben.
    Aber vielleicht sollte man doch erst mal auf die ersten Bilder abwarten.

  3. #3
    Kleine Anekdote: Ich habe zuerst "Serenity" gesehen, als Film, komplett ohne Vorkenntnisse zur Serie. Für mich war das einfach ein Sci-Fi-Film, den unser Pfadfinderleiter damals mitgebracht hat und den wir uns alle angeschaut haben. Ich fand den Film soooo schlecht. ^^ Ich hab echt gedacht, was für ein Murks ist das, da kommt ja gar nichts zusammen. Gut, ich war 15 oder so, aber ich glaube fast, dass sich meine Meinung nicht geändert hat... ich muss mir den Film jetzt nochmal ansehen. Ich könnte mir vorstellen, dass Fan Service das einzige ist, das ihn zusammenhält.

    Zu Fandom und dessen Einfluss bzw. Aufschrei der Fans:
    Ich finde ja, es hängt immer davon ab, was für ein Werk man vor sich hat. Ich meine... Herr der Ringe z.B. ist gut. Gerade was die Beschreibung der Welt angeht, und auch die Story eines Fantasy-Krieges ist gleichermaßen bombastisch wie persönlich und schafft es dabei sogar noch einigermaßen realistisch zu bleiben. Das ist einfach gutes Material, und wenn da jetzt ein Produzent gesagt hätte "niemand braucht die Hobbits" oder "streicht Saruman"... oder keine Ahnung was man da überhaupt verändern wollen würde, aber in einem solchen Fall wäre jeder Aufschrei der Fans einfach absolut gerechtfertigt.
    Wenn man das jetzt mit irgendwelchen Superhelden-Verfilmungen vergleicht und da allgemein über "Fandom-Probleme" redet, wirft man doch sämtliche Maßstäbe aus dem Fenster. Die meisten Superhelden-Comics sind nicht "gut" in dem Sinne, wie ich das jetzt gerade bei Herr der Ringe angerissen habe. Möchte hier ernsthaft jemand argumentieren, dass die Weltenbildung von Marvel es mit der von Tolkien aufnehmen kann? Die Geschichten sind zu 99% Pulp Fiction. Damit will ich gar nicht die Geschichten schlechtreden, aber dann für eine massentaugliche Verfilmung auf irgendwelche blöden Details zu achten ("der Waschbär muss 'n Cockney-Akzent haben" u.Ä.), die nichtmal irgendeine Relevanz für die erzählte Geschichte haben... für so ein Verhalten hab ich kein Verständnis.

    Und dann gibt es solche Sachen wie Peter Pan. Come on, es kann mir doch niemand ernsthaft erzählen dass er jahrelanger Peter Pan Fan ist und dass er sich über die Darstellung seines Lieblingscharakters jetzt fürchterlich aufregt. Erstens, es ist ne Kindergeschichte. Die Leute die da über Fehlbesetzungen quengeln sind sowieso nicht die Zielgruppe. Zweitens, bei der Menge an Verfilmungen des Materials sollte wohl für jeden Geschmack irgendwo was Passables dabei sein. Drittens es ist ne scheißalte Geschichte die wir alle höchstens mal als Kinder gelesen haben, wahrscheinlich kennen die meisten Leute doch sowieso nur noch den Disneyfilm.
    Was hier tatsächlich passiert ist doch, dass die Leute etwas sehen, das sie kennen (Peter Pan), und obwohl es sie eigentlich überhaupt nicht interessiert und sie den Film sowieso nicht sehen wollten generieren sie einen "Fan-Rage" in sich selbst. Oder sie haben einfach nur Lust irgendwo politically correct zu sein und sich ein bisschen als Gutmensch zu fühlen, also holen sie die Rassismuskarte und den beschuldigenden Zeigefinger raus. Das ist Bullshit und hat nichts mit Fandom zu tun.

    Bei Scott Pilgrim würde ich übrigens vehement widersprechen, dass da irgendwo Fan Service im Spiel war. Es war einfach eine visuell sehr werkgetreue Umsetzung. Ist das jetzt schon Fan Service? (Ist das rot-blaue Spiderman-Kostüm Fanservice?)
    Der Film hat sich im Gegenteil einige Freiheiten genommen, bei denen eine größere Fanbase laut aufgeschrien hätte. Kein Wunder, wenn man 6 Comicbände in einen 2-Stunden-Film zusammenpresst. Der ganze Fokus auf Musik und Videospiele, der im Comic so ja gar nicht in der Story vorhanden war, sondern sich nur in der Welt (in der Musik eine Superkraft und Videospielregeln quasi physikalische Gesetze sind) widerspiegelt, sei mal als Beispiel genannt - eine deutliche Abweichung vom Stoff, die aber nötig war. Der Film hat Leitmotive und Handlungspunkte gebraucht und hat dementsprechend viele Elemente weggeschmissen und andere (Videospiele, Bandcontest) extrem aufgebläht. Hat super funktioniert für den Film, wäre einer Fanbase wie wir sie bei Marvel-Verfilmungen sehen ein riesiger Schlag ins Gesicht.

  4. #4
    @Schattenläufer: Wegen Serenity, ja. Ich hatte den Anfang der Serie gesehen und fand den Film danach ebenfalls ziemlich lame. Als Fan Fest funktioniert er aber ... irgendwo.

    Mit der Perspektive hast du wohl recht. Ich wollte das Thema einfach relativ breit halten, weil es, wie Enkidu schon meinte, wohl nicht so populär sein dürfte wie andere in dem Bereich.


    Zu PC etc

    Erstmal: Ich würde Schreie nach political correctness ganz klar und deutlich von Fan Rage trennen. Das eine ist von "Fanismus" motiviert, das andere wohl eher selten -- es gibt bestimmt viele Gründe, für political correctness zu argumentieren (nicht alle davon sympathisch), aber Fanboy-Dasein dürfte nicht dazugehören. Die meisten Leute, die gegen white washing argumentieren, sind nicht mal besonders große Fans des Materials.

    Zitat Zitat
    wenn man was gegen die Änderung bei Fantastic Four sagt, wird man gleich als rassistisch abgestempelt, aber hier sagen die Leute, dass die Änderung selbst rassistisch sei? Hä?
    Glaub mir, die Stimmen, die in diesem spezifischen Fall gegen die Änderung wettern, sind lauter als die Rassismus-Stimmen. Viel lauter. Was ich btw. auch verständlich finden würde ... wenn der Film schon draußen wär und eine originalgetreue Umsetzung. Aber das nur am Rande.

    Und ja, natürlich doppelter Standard, weil unterschiedliche Situation! White washing ist historisch gesehen "a racist thing", seit langer, langer Zeit, "blackwashing" dagegen nicht (was man schon daran erkennt, dass das Wort ein total seltsamer Neologismus ist). Ist also derselbe Grund, aus dem in Deutschland "Scheißchristen!" sagen darfst, aber nicht "Scheißjuden!" -- Ist vielleicht unfair, aber es gibt nun mal historischen Ballast, Konnotationen, so funktioniert Sprache einfach. Doppelter Standard ist notwendig, damit nicht jede Kritik mit einem "WIR HABEN ABER AUCH PROBLEME!!" abgeschmettert wird, damit man überhaupt auf spezifische Missstände hinweisen kann. Außerdem können sowohl die Änderung selbst als auch die Kritik an dieser Änderung rassistisch sein; meistens gibt es von beiden Seiten genügend zweifelhaften Stoff, gerade in dem F4-Beispiel wieder, das da echt wieder nen Haufen lächerliche Scheiße hervorgebracht hat. ^^

    In dem spezifischen Pan-Beispiel kann ich aber nichts dazu sagen, weil ich Peter Pan und den Charakter nicht mehr vor Augen habe. Es hängt für mich persönlich immer viel von der Symbolwirkung ab. Allerdings ...

    Zitat Zitat
    It has previously been stated that the production plans to boast a multi-racial/international cast that would challenge previous conceptions of the various characters. So far the four major roles announced - Blackbeard, Captain Hook, young Peter Pan and Tiger Lily, are all Caucasian. Indeed, Mara beat out both an Oscar-winning black actress and an acclaimed French actress for the part.
    Das hier ist schon Hardcore lächerlich. x'D Aber gut, international cast heißt eben weiterhin token minorities in irgendwelchen Nebenrollen, und von Ankündigungen sollte man sich nicht allzu erwarten.

    Zitat Zitat
    Von daher kam dein zweiter kurzer Beitrag hier irgendwie ein bisschen so rüber, als würdest du mich komplett ignorieren (oder als off-topic abtun) [...] Aber okay, wenn du mit einer richtigen Antwort nur abwarten wolltest, bis mehr Leute ihre Ansichten geteilt haben, kann ichs verstehen, auch wenn ich wie gesagt nach drei Tagen das allgemeine Interesse an dem Thema hier eher gering einschätze.
    Genau, vielmals sorry für das Missverständnis. ^^ Ich wollte nur schnell noch mal die Richtung klar machen, deshalb auch die Kürze.

  5. #5
    Als Fan von bestimmten Sachen rege ich persönlich mich kaum mehr über die kleinen Details auf (das war früher zugegebenermaßen anders). Wenn mich etwas wirklich stört, dann ist es immer die grundsätzliche, generelle Richtung, die eine IP einschlägt. Da wünschte ich mir manchmal tatsächlich, dass die kreativen Köpfe hinter den Projekten (Filme, Serien, aber auch Spiele) vorher mal die Fans fragen würden, um das Meinungsbild einzufangen, das Relevante dieser Stimmen herausfiltern (damit nicht jede Young Adult Franchise wie Twilight endet ) und sich dann so grob daran halten. Gibt nämlich abseits dessen noch massig anderes inhaltliches zu entscheiden, was das Bild des fertigen Produktes prägt.
    Habe ich schon erwähnt, dass ich J.J. Abrams Star Trek hasse ^^ ? Dort wurde immer viel Wert auf den sogenannten Kanon gelegt, und das haben die meisten Fans einschließlich mir nie als Ballast empfunden, sondern als eine der größten Stärken und Chancen. Dieses ganze Pseudo-Reboot mit Zeitreisen und den alten Figuren recastet, das das Erbe mit Füßen tritt, stört mich bis heute, weil es nichts Halbes und nichts Ganzes war (und ich die Hauptcharaktere brutalst unsympathisch finde). Hätte man da vorher eine Umfrage durchgeführt, hätte es für diese Kombination (also mit alternative Zeitlinie und halbgaren Bezügen zum bisherigen Kanon) niemals eine Mehrheit gegeben, davon bin ich überzeugt. Entweder man fängt wirklich nochmal von vorne und bei Null an und macht es auf diese Weise frisch für alle Zuschauer, oder man setzt das Bisherige vernünftig fort, aber macht es etwas anders, größer, besser und zugänglicher, also verändert es in den stilistischen Details. Aber einen so speziellen Ansatz zu nehmen, der vielleicht mal in zwei oder drei der hunderten von TV-Episoden vorgekommen ist, und darauf dann die ganze Zukunft der Franchise aufzubauen, nur weil Orci und Kurtzman das gut fanden, empfinde ich einfach als falsch. Das betrügt letztenendes auch die Grundsätze von Gene Roddenberry, für den es immer hieß "Where no man has gone before". Weiter in die Zukunft, oder halt bei der Entstehung der Föderation ansetzen, das wäre neu und spannend gewesen. Dagegen kommt das auspacken und umschreiben/neu interpretieren längst bekannter Charaktere (und beim zweiten Teil dann sogar ganzer Filme) einer kreativen Bankrott-Erklärung gleich. Und das alles vor dem Hintergrund, dass bereits ein ganz anderes, etwas konventionelleres aber dafür epischeres Star Trek in der bekannten Zeitlinie geplant und das Drehbuch dazu bereits geschrieben war. Das einzige, was wirklich zu der Abrams, Orci und Kurtzman Version geführt hat, hatte mit dem kreativen Prozess rein gar nichts zu tun, sondern war nur das Produkt des Viacom-Konzern-Splits, bei dem die neue Führung einen sauberen Schnitt machen wollte. Okay, sorry, dass ich das mal wieder auspacken musste, aber es passte grade so gut hier rein *g*

    Ne andere Sache ist ja die Umsetzung von Literatur. Die Fans von Büchern haben sehr oft zu meckern, und oft genug leider zu recht. Dass man nicht alles eins zu eins filmisch umsetzen kann, sollte jedem klar sein. Aber wenn dann wesentliche Plotpunkte weggelassen werden, die Stimmung und Aussage des Werkes wesentlich beeinflussen, obwohl sie super gut und einfach in den jeweiligen Film reingepasst hätten, kann ich auch nur den Kopf schütteln. Es gibt leider viel zu viele auf Büchern basierende Filme, bei denen man das Gefühl hat, dass sie ohne Kenntnis der Vorlage gar nicht richtig funktionieren, weil es nur eine Art "Barebones-Fassung" der zugrundeliegenden Handlung ist oder alle härteren Elemente weichgespült wurden. Ging mir zuletzt so bei den Hunger Games. Und bei Ender's Game solls wohl noch viel krasser sein, aber den habe ich noch nicht gesehen.
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Kleine Anekdote: Ich habe zuerst "Serenity" gesehen, als Film, komplett ohne Vorkenntnisse zur Serie. Für mich war das einfach ein Sci-Fi-Film, den unser Pfadfinderleiter damals mitgebracht hat und den wir uns alle angeschaut haben. Ich fand den Film soooo schlecht. ^^ Ich hab echt gedacht, was für ein Murks ist das, da kommt ja gar nichts zusammen. Gut, ich war 15 oder so, aber ich glaube fast, dass sich meine Meinung nicht geändert hat... ich muss mir den Film jetzt nochmal ansehen. Ich könnte mir vorstellen, dass Fan Service das einzige ist, das ihn zusammenhält.
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    @Schattenläufer: Wegen Serenity, ja. Ich hatte den Anfang der Serie gesehen und fand den Film danach ebenfalls ziemlich lame. Als Fan Fest funktioniert er aber ... irgendwo.
    Hum?! Ich hab Serenity vor der Serie gesehen, sogar bevor ich wirklich was von dem ganzen Hype um Firefly mitbekommen hatte, und fand es trotzdem total super und lustig
    Zitat Zitat
    Erstmal: Ich würde Schreie nach political correctness ganz klar und deutlich von Fan Rage trennen. Das eine ist von "Fanismus" motiviert, das andere wohl eher selten -- es gibt bestimmt viele Gründe, für political correctness zu argumentieren (nicht alle davon sympathisch), aber Fanboy-Dasein dürfte nicht dazugehören. Die meisten Leute, die gegen white washing argumentieren, sind nicht mal besonders große Fans des Materials.
    Biste da sicher? Ich glaub zumindest, dass das Thema dem Fan-Rage in manchen Situationen sehr in die Hände spielt ^^ Den echten Fanboys ist da doch jedes Mittel recht und willkommen für ihre Argumentation.
    Zitat Zitat
    Ist also derselbe Grund, aus dem in Deutschland "Scheißchristen!" sagen darfst, aber nicht "Scheißjuden!" -- Ist vielleicht unfair, aber es gibt nun mal historischen Ballast, Konnotationen, so funktioniert Sprache einfach.
    Da bin ich grade mal wieder froh, dass es South Park gibt Die trauen sich nämlich, beides gleichzeitig zu sagen.
    Ist aber denke ich trotzdem eine Verhältnisfrage. Manche übertreiben es was das angeht einfach... und denken dann, das Casten einer Minderheit für eine bestimmte Rolle wäre die einzig angemessene und richtige Option. Um es mal ganz plakativ zu sagen, ist es wie mit diesem Spruch "Uh, Hitler hat Brot gegessen, also esse ich kein Brot mehr". Da würde ich also in jedem Fall dabei bleiben, dass die Qualität des Films an erster Stelle steht, selbst wenn man die ein oder andere "Konnotation" dafür übergehen muss.

    Geändert von Enkidu (24.03.2014 um 03:55 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat
    Da bin ich grade mal wieder froh, dass es South Park gibt Die trauen sich nämlich, beides gleichzeitig zu sagen.
    Das kommt ja auch aus den USA, die haben nicht mit der Erbschuld zu kämpfen. In Deutschland kämen sie damit nie durch...

  7. #7
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Das kommt ja auch aus den USA, die haben nicht mit der Erbschuld zu kämpfen. In Deutschland kämen sie damit nie durch...
    Naja gut, aber immerhin wird es auch in Deutschland mit entsprechender Synchronisation ausgestrahlt ^^

    Im Übrigen existiert so etwas wie Erbschuld meiner Auffassung nach nicht. Das ist ein reichlich hirnrissiger und schädlicher Mythos. Wenn überhaupt, dann ist von einer Erb-Verantwortung zu sprechen Aber das ist hier ja jetzt nicht das Thema...

  8. #8
    South Park "sagt" das aber ganz entschieden nicht einfach so aus purer Dreistigkeit oder Respektlosigkeit heraus, oder weil sie auf die Tabus scheißen. Das könnten sie weder im deutschen, noch im amerikanischen Mainstream-Fernsehen. Die benutzen eine sehr komplexe Art von Humor, die mit diesen tiefgehenden Erwartungen, mit Sarkasmus, mit konstitutionellen Grundlagen und Selbstkritik herumspielt. Das ist also was ganz anderes, als sich einfach nur gegen irgendwas zu stellen. Genauer gesagt arbeiten sie sogar mit (!) dieser (konstruktiven) Doppelmoral und nicht dagegen: Wenn man "Scheißjuden!" sagen dürfte, wäre South Park auf einen Schlag erheblich unlustiger. Und unwichtiger.

    Back to topic?

    Zitat Zitat
    Biste da sicher? Ich glaub zumindest, dass das Thema dem Fan-Rage in manchen Situationen sehr in die Hände spielt ^^ Den echten Fanboys ist da doch jedes Mittel recht und willkommen für ihre Argumentation.
    Okay, klar, das bestimmt, aber das hat dann wiederum nicht mehr viel mit PC zu tun. Ich denke halt, die Sachen passen nicht gut zusammen, weil sie unterschiedliche Motivationen haben.

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