@ Galadriel:
Ich glaube, ich verstehe sehr gut, was du fühlst. Und ich denke, dass es auch in geiwssem maße normal ist. Jeder ist mal schlecht drauf. Und die wirklich krankhaften depressionen sind im Endeffekt das gleiche, nur dass es dann halt permanent ist.
Ich denke, das menschliche Leben ist ein auf und ab. Mal geht es einem sehr gut, wie du auch sehr schön beschrieben hast mit dem Bäume ausreißen. In diesen Momenten tankt man Energie, löst Probleme und bekommt auf vieles eine andere Ansicht.
Und dann gibt es diese Tage, die du hauptsächlich beschrieben hast. Wo man einfach zu nichts Lust hat, alles als sinnlos erachtet. Und ich galube ich weiß sehr gut, was du meinst. Wenn es mir so geht, dann ziehe ich mich einfach zurück. Ich geh einfach nicht mehr aus meinem Zimmer. Heute war ich die ganze Zeit in meinem Zimmer. Und gestern auch und auch die ganze Nacht. Ich hatte einfach keine Lust schlafen zu gehen und deshalb bin ich einfach wachgeblieben. das ist das gleiche, wie wenn man nicht aufstehen will, es fehlt einfach der Antrieb. Deswegen schlafe ich dann gar nicht oder nur, wenn ich halbtot ins Bett falle. Denn sonst kann ich vor lauter Denken sowieso nicht schlafen.
Auch dieses Egozentrische, dass du beschreibst, merke ich an mir. Es interessiert mich nicht, was andere Leute machen, ich bin einfach zurückgezogen und wenn ich doch rausmuss, dann äußerst ungern und es ist sehr unangenehm. Eigentlich genau das, was du geschrieben hast. Mirh helfen in diesen Momenten keine menschen, mit denen ich normalerweise gerne zusammen bin, ich zieh mich zurück.
Aber ich denke, diese Phasen hat jeder Mal. Und es ist sicher auch ganz gut, dass es Momente gibt, in denen man ruhig wird. Diese Depressionen regen ja oft zu viel Nachdenken an, und das kann im Endeffekt auch sehr gut tun, obwohl man sich im Moment dadurch noch schlechter fühlt.
Ich sehe das alles wie so eine Energie im Menschen an. Ich nenne sie mal Urprungsenergie, weil sie der Ursprung von allem ist. Diese Energie lässt den Menschen morgens aufstehen, und alles, was man tut basiert auf dieser Energie. Und wenn man jetzt sehr glücklich ist, dann füllen sich die "Energietanks" auf. Man hat dann auch einfach mehr Lust, etwas zu unternehmen, sich unter das Volk zu mischen.
Na ja, und in Zeiten von Depressionen, ich nenne die Zustände, die auch nur Tage oder auch nur einen Tag andauern auch mal so, dann klappt etwas mit dieser Energie nicht. Man will erst gar nicht aufstehen, weil man doch keinen Sinn darin sieht. Meistens siegt dann aber doch irgendwann der Verstand, man macht sich schwerfällig auf, hat aber im Bad schon keine lust sich die Zähne zu putzen und will einfach wieder ins Bett. Man will sich selbstbemitleiden. Das dann auch druch so egozentrische Vermutungen, man sei doch die Person, der es im Moment am schlechtesten ginge.
Aber das geht vorbei, normalerweise. Und dann gibt es Pahsen, wo man relativ ausgeglichen ist und es ist so ein ständiges auf und ab. Solange es das ist, ist auch alles in Ordnung. Nur, Galadriel, wenn du so etwas öfter hast, und den Eindruck bekommst, dass du es nicht mehr packst, dann würde ich an deiner Stelle mal mit jemandem darüber sprechen. Depression ist eine schlimme Krankheit, die aber leider oft noch als hypochondrisch abgestempelt wird. Aber es gibt menschen, für die ist dieser Zustand, der absoluten Lustlosigkeit normal. Sie haben keine Kraft mehr, nicht einmal, um die Zahnbürste in der Hand zu halten. Sie merken dass es nicht klappt und werden nur noch frustrierter. Und wenn es soweit gekommen ist, dann muss man sich echt professionelle Unterstützung holen.
Ist es aber lediglich ein krzer zustand, so kann man das auch als Melancholie bezeichnen. Melancholokier sind einfach menschen, die immer wieder in ihrem Leben Phasen haben, in denen sie sich neu definieren müssen. Es hat halt viel damit zu tun, dass man soviel nachdenkt.
Die genannten Sachen um so etwas zu vertreiben sind zwar gut, aber ich denke, dass jeder letztlich doch seine eigene Methode finden muss. Manch einem hilft es vielleicht, mit Freunden zu reden. Andere lenken sich einfach ab, wie vio81 schon geschrieben hat. Wieder andere, so wie ich zum Beispiel, möchten einfach nur allein gelassen werden. Andere Leute schreiben oder dichten dabei. All jene großen Werke der berühmten Dichter entstanden afaik in einer solchen Melancholie. Oftmals kann man wirklich sehr kreativ werden in diesen Zeiten. Ich denke einfach, jeder muss seine eigene Methode finden.
Aber wenn man gerade keinen netten Menschen in seiner Nähe hat, vielleicht hilft es dann schon, wenn man seine Gefühle einfach aufschreibt. Das Papier ersetzt zwar keinen Freund, aber man kann sich mal alles von der Seele schreiben. Und bei einem guten Freund kommt es ja auch nicht darauf an, dass er tolle Ratschläge erteilt, sondern dass er einfach mal zuhört. Und das Papier ist ein sehr geduldiger Zuhörer.Lässt einen immer ausreden, quatscht nie dazwischen und hat immer Zeit.
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