Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
Passenderweise nennst du mit Metal Gear Solid ein paar Absätze drüber den König der Metafiktion. 'Bitte lege den Controller an den Arm!' oder wie war das noch gleich?
Haha, ja, das kann ich nicht leugnen. Das sind aber auch immer die Stellen im Spiel, die mich richtig anpissen und die ich (anscheinend?)
gerne verdränge

[QUOTE]

Ach so, von solchen Stellen rede ich gar nicht. Das ist für mich im Kontext des Spiels vollkommen in Ordnung, da das ja in etwa dem entspricht, wenn man in einem Film etwas aus der Sicht von einem Protagonisten sieht, was so einfach nicht passiert ist - sprich man sieht es durch die Perspektive einer bestimmten Person. Das macht in Spielen sogar noch deutlich mehr Sinn und ist ein cleveres Mittel.
Wobei ich es in DP jetzt nicht zu clever fand, weil der Twist damit IMO ziemlich belanglos war.

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Dann finde ich noch interessant, was du zu FF XIII und Xenosaga schreibst. Die finde ich beide gar nicht mal unähnlich. Ich verstehe dich aber so, dass man mit der Spielwelt in Xenosaga interagieren kann - wenn man das eben will - um durch NPCs weitere Informationen zu bekommen. Bietet das XIII mit seinen Nebenmissionen und Datalogs nicht in etwas unglücklicherer Form auch? Beide Spiele könnte man ohne größere Abstriche als Animes umsetzen und man würde nix vermissen. Bei Xenosaga oft auch besser so ^^
Yep, das stimmt. Meine einzige Unterscheidung war hier eigentlich, dass ich die Story von XIII nicht für gut halte und daher noch ein Beispiel bringen wollte, was dies ist
Wobei der Mangel an Story durch Interaktion in XIII auch ne Stufe niedriger ist als in Xenosaga. Die Tatsache, dass man die Storyfetzen dann auch noch im Datalog nachlesne muss, wenn man die Nebenquests gemacht hat, ist eigentlich ein Schlag in die Fresse *g*


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Und wenn man diese Interaktion als Indikator für eine 'gute' Videospielstory nimmt in der Hinsicht, dass sie das Medium ausnutzt, was macht man dann mit Sachen wie Call of Duty? Also, nehmen wir mal an, dass CoD eine wirklich einwandfreie Story geschrieben bekommt. Wäre sie dann eine immer noch schlechte Videospielstory, weil die Interaktion mit der Spielwelt aufgrund des Gameplays nicht gegeben ist?
Nein, nicht unbedingt. Es hat sich halt nur gezeigt, dass viele Videospielstories, die einfach nur ohne Gameplay ihre Geschichte erzählen, nicht unbedingt an vergleichbare Vertreter aus Buch und Film rankommen. Probleme dabei sind vermutlich die längere Laufzeit von Spielen mit zwei Möglichkeiten: Viel von der Story getrenntes Gameplay (kommt dann häufig auf das, was Cipo sagt, raus: am Anfang und am Ende gibts Story) oder man unterbricht das Gameplay ständig, wie es Metal Gear tut. Wobei ich die Einschätzung von Cipo da nicht unbedingt teilen kann, denn zunächst sind "ein paar Twists" schon deutlich mehr als einem die meisten Gamestories liefern, und zum anderen glaube ich nicht, dass sich die Reihe hinter z.B. Bourne verstecken muss. OK, Bourne mit Japano-Wahnsinn halt


Man sollte sich z.B. an dem Anfang von Last of Us orientieren. Die komplette Szene ist spielbar, und eigentlich hat sie nur dadurch einen so großen Eindruck auf den Spieler. Square Enix hätte das Ganze vermutlich als eine Cutscene gezeigt und dadurch wäre es eine von vielen "tragischen" Cutscenes geworden. Dadurch, dass man auch nur ganz kurz die Kontrolle übernimmt (was waren das, 5-10 Minuten) funktioniert das viel besser. So etwas kann man auch nur bedingt in Filmen umsetzen. Sicherlich - *was* passiert ist kein großes Storytelling, wenn man sich den Plot ansieht, aber dadurch, wie es inszeniert ist, wird es auf einmal großartig. In dem Sinne denke ich, dass Spiele mit "guter" Story (Xenosaga, Metal Gear, so einige Japano-RPGs) viel zu oft einen Plot haben, der auf dem Papier gut aussieht, aber nicht die ganz speziellen Umstände ausnutzt, die einem nur dieses Medium gibt, um die Inszenierung so viel effizienter zu machen. Und eigentlich ist das auch meine Meinung zu Story und Inszenierung.

Ich weiß nicht, ob es Stories gibt, die sich nur in Spielen umsetzen lassen, aber es gibt zumindest eine riesige Zahl an Inszenierungsmöglichkeiten, die nur in diesem Medium möglich sind.