Wow, ich habe ohne zu wissen einen Thread eröffnet - müsste sogar einer meiner ersten sein
Das sehe ich nicht so. Selbst in älteren Spielen wie BG oder BG2 wurden die Quests bereits in ein Questlog eingetragen (lange, bevor J-RPGs gemerkt haben, dass sowas eventuell nützlich sein könnte), und ich hatte damals nicht das Gefühl, dass die Aufgaben dadurch entwertet wurden. Gerade BG2 hat eine riesige Zahl toller Nebenaufgaben, bei denen man aber sicher den Überblick verlieren würde, wenn man nichts zum Nachschlagen hätte. Das Problem ist eher, dass einige Entwickler, wenn sie ein Log einbauen, heutzutage meinen, man müsse jetzt ein MMORPG nachmachen und ganz viele generische Quests einbauen, die man NUR noch durch das Questlog unterscheiden kann.
Aber selbst generische Sidequests finde ich nicht so schlimm, so lange die Belohnungen dann noch stimmen. Ich habe Ewigkeiten WoW gezockt und bin daher recht abgestumpft, auch wenn ich natürlich gegen ordentliche Sidequests nichts einzuwenden habe. Schlimmer finde ich tatsächlich das Recyclen von Content, ala Crisis Core, was ich oben ja erwähnt habe. Wenn man einfach nur noch Spielzeit strecken will, damit die Spieler am Ende nicht sagen "oh, das Spiel hatte ja nur 15h maximale Spielzeit", sondern dann eben "40h", von denen aber nur 15 wirklich interessant waren. Gerade CC hat IMO nicht genug auf die Fresse bekommen für derartig spielerfeindliches Gamedesign. Andererseits wurde Valkyria Chronicles dafür ja ordentlich gebashed, whatever.
Um noch mal auf die generischen Sidequests in Xenoblade zu kommen: Sicher, die meisten wird man nicht in Erinnerung behalten, aber sie dienen zumindest dem Zweck, dass man die Gebiete ordentlich erkundet, damit man die nachgefragten Mobs findet, was dem Erkunden noch einen zusätzlichen Nebeneffekt gibt. Andererseits erfüllt man viele einfach nebenbei und kann sich dann minimal über eine Belohnung freuen. Wo wir beim Problem der Sache sind: Viele der Belohnungen sind irgendwie Crap und daher freut man sich auch nach einiger Zeit gar nicht mehr sondern ärgert sich, dass man noch mehr Crap bekommen hat. Dass man öfter für den (austauschbaren) Questgeber suchen muss macht die Sache selbstverständlich nicht besser. Ich denke aber, dass ein System dieser Art in einem Spiel mit relativ offenen Gebieten gar nicht so verfehlt ist, wie viele es klingen lassen. Es wäre nur nett gewesen, hätte man auch ein paar erinnerungswürdige und robuste Nebenquests untergemischt.
Ja, Sachen wie die Anima-Subquest in FF X, welche quasi die gesamte Motivation von Seymour erklärt (auch wenn sie danach immer noch fragwürdig ist^^°), sollte NIEMALS in ein Sidequest gepackt werden. Schlimmer natürlich noch in X-2, wo einem die Motivationen von praktisch allen neuen Charakteren total abgehen, wenn man nicht bestimmte Sidequests spielt. XIII hat übrigens auch das gleiche Problem, da praktisch der ganze Hintergrund mit den Göttern sich auf die Logs bezieht, welche man durch Sidequests gegen Ende bekommt. Irgendwie scheint FF ja das Bedürfnis zu haben, seine Story vor den meisten Spielern zu verstecken. Und seien wir mal ehrlich: Auch wenn Foren den Eindruck machen, als würden die meisten Leute die Sidequests machen, der normale Spieler könnte sich vermutlich weniger drum kümmern.Zitat von La Cipola