Zitat Zitat von Streicher Beitrag anzeigen
Ich verstehe nicht ganz, inwiefern dich dieser Punkt stören sollte?
Weil sie sich zum Beispiel immer wieder genötigt fühlen zu betonen, dass die Server für die Konsolen unabhängig von den Servern für PC und Mac sind und so keiner zu fürchten braucht, seinen Mitspielern hinterherzuhängen. Fünf Tage Spielvorsprung gegen Leistung (ich weiß, dass man bei der Vorbestellung nich zwingend mehr zahlt, nur verschafft sich ZOS dadurch eben gewisse Geschäftssicherheiten und belohnt diese mit Bevorteilung) nutzen die Spielerkonkurrenz unternehmerisch aus. Der Vergleich hinkt, aber rein von der Motivation her entspricht das dem F2P-Geschäftsmodell, wo ich mir gegen reale Währung einen Konkurrenzvorteil etwa durch bessere Ausrüstung, die den nichtzahlenden Spielern nicht zur Verfügung steht, verschaffe. Das eben gepaart mit einem ohnehin nicht geringen Grundpreis und einem monatlichen Abonnement. Ein zumindest ähnliches Argument bringst du ja betrefflich der Einführung des Kaiservolks vor.

Will das aber auch gar nicht so sehr aufbauschen, das war da oben auch komisch in den Satz eingebunden, muss ich zugeben. Beispielsweise auf technischer Seite ist das gar kein schlechtes Vorgehen, weil sie damit effektiv zwei Wellen an Neueinsteigern produzieren, was sowohl die Ressourcen als auch die Spielgergeduld maßgeblich entlasten wird. Fünf Tage Zeit sind aber eben dennoch fünf Tage Konkurrenzvorteil. Die ersten paar Kaiser werden Vorbesteller sein.

Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
Der Konflikt beruht auf einer Konkurrenz der Allianzen. Der Meltingpot rettet meiner Meinung nach sogar die Kohärenz von Tamriel, wie wir es aus den früheren Spielen kennen. Es stimmt, dass manche Völker untereinander nicht immer die besten Beziehungen gepflegt haben oder sich kulturell sehr weit auseinander entwickelt haben, aber es war noch nie so, dass in den jeweiligen Gebieten immer nur Angehörige des dort jeweils heimischen Volkes sich aufgehalten hätten. [...]
Das seh ich schon ein soweit, auch deinen Einwand, dass die Allianzen eh recht erzwungen zusammengesetzt sind (vermutlich vor allem aus der Not heraus, neun Völker in drei räumlichen Ballungsgebieten unter einen Hut zu bringen). Die Gründungsdokumente der jeweiligen Allianzen sprechen aber beispielsweise explizit nur von ihren Völkern und teilweise der Feindschaft oder zumindest dem Misstrauen gegenüber den anderen. Ich finde es durchaus noch glaubhaft, wenn sich in Elfenstädten vereinzelt Argonier herumtreiben oder man in Skyrim auf eine kleine Gruppe Kaiserliche trifft, nicht aber, dass zwanzig Rothwardonen mit einer Hand voll Hochelfen unter dem Banner der Dominion, die den Menschenvölkern jeglichen Herrschaftsanspruch abspricht, gegen ihre Landsmänner in den Krieg ziehen. Ich überspitze hier, aber wer eigentlich hält die zwanzig Rothwardonen-Spieler ab, der Dominion beizutreten?

Und dann hast du halt sozusagen von der ersten Stunde an ein Völkermischmasch, das praktisch nur von den Nachzüglern irgendwie ausbalanciert wird, und rein von der Konstellation her noch weniger Sinn macht als der Ebenherz-Pakt. Klar sind das erstmal Konkurrenzen zwischen Allianzen, aber die Allianzen haben sie halt mit Volksidentitäten belegt -- die sie jetzt praktisch wieder wegnehmen. Will dabei jetzt zwar einerseits nicht sagen, dass die Vorbesteller mit ihrer freien Wahl dafür sorgen, dass am Ende genausoviele Elfen auf Seiten der Dolchstürzer kämpfen wie auf Seiten der Dominion, aber es wird eben mit großer Sicherheit nicht nur bei vereinzelten Überläufern bleiben. Ich kenne die alten TES-Teile zu schlecht, um zu sagen, wie das Lore-technisch sonst so aussah, aber es macht schon einen Unterschied, ob ein Spielercharakter vom Kaiservolk im Namen Ulfriks die Provinzen Skyrims erobern hilft, oder ob tausende Khajiitcharaktere gegen ihre Volksgenossen und Brüdervölker in die Schlacht ziehen und das z.B. für eine Allianz, die sich selbst so beschreibt: "Unsere Entschlossenheit ist eisig, unsere Macht wurde in Feuer geschmiedet, und unser Mut wurde durch die wilden Tiere des Urwalds geprägt."

Für mich bricht da halt ein Stück weit die Erzähllogik weg. Auch, weil gerade die Konflikte zwischen den Völkern innerhalb einer Allianz durchaus reizbare Momente sind, aber genau das verpufft ja, wenn's eh ein relativer Mischmasch wird, weil dann völlig jede Motivation der Allianzen wegfällt, die ja in Teilen eh schon wackelig ist.

Zitat Zitat
Nach dem bisherigen Plan sollte man ja nur erst recht spät die Allianz noch einmal wechseln können.
Das fände ich vom Spielanreiz her mindestens sinnvoller, allzumal so auch eine Art Kontrolle entsteht, die den selbst gesetzten Rahmen (halt dass drei bestimmte Völker eine Allianz ausmachen und nicht etwa z.B. Magieaffinität oder der Wunsch nach einer Räterepublik) nicht zu sprengen droht. So müsste man wirklich "desertieren" wollen und kann nicht einfach von Anfang an fremden Völkern dienen. (Und das tut man halt, man dient nicht der Allianz, sondern zuvorderst erstmal den Interessen ihrer Völker, die die Allianz ausmachen.) Das wäre übrigens auch eine schöne Möglichkeit, ein Charakternarrativ durch relative Einzigartigkeit zu bestärken; wenn es wirklich Zeit und Aufwand brauchte, die Allianz zu wechseln, wäre der seltene(re) Anblick eine Argoniers in den Reihen der Elfenvölker fast aufsehenerregend. (Wieder, ich kenne die alten TES-Teile zu schlecht, aber auch da wird man ja einen gewissen Aufwand haben, um sich einer Fraktion oder Gilde etc. anzuschließen.)

Klar werden hier spielerische Freiheiten eröffnet, die offenbar auch gewünscht sind, aber spielerische Freiheiten sind halt nicht immer hilfreich für das Spielerlebnis. Dann können sie gleich eine Werwolf-Edition machen, dass man dafür nicht erst Wege gehen muss, sondern nur ein Auswahlkästchen bei der Charaktererstellung klicken braucht.

Dass wir uns in dem Punkt nicht missverstehen: Allein schon Lore-technisch, aber auch für den Abwechslungsreichtum, ist es maximal sinnvoll, z.B. in Hochfels Altmer zu finden, und eben ne ganze Reihe NPCs zu haben, die auch woanders "stationiert" sind als in ihren Volksgebieten. Da bin ich voll dafür, das ist kontrollierbar. Anders eben als die Schwarmlaune tausender Vorbesteller. In den Questgebieten sehe ich da ohnehin nicht das Hauptproblem, da können dann auch von mir aus die 20 Bretonen durch Elfenwälder springen, da wird vermutlich eh das Phasing einiges übertünchen und letztlich geben 50+ und 50++ da auch andere allianzunabhängige Möglichkeiten. Auf dem Schlachtfeld sehe ich aber nicht ein, weshalb die 20 Bretonen gemeinsam mit der Hand voll Altmer auf 20 andere Bretonen eindrischt, weil die nicht von Elfen beherrscht werden wollen.