Fudge habe ich mich nie mit beschäftigt, vergleichen kann ich es also nicht.

Fate ist generell SEHR meta und relativ wenig Simulation. Das heißt, ja, du lässt den Aspekt immer mit einfließen und kannst auch immer fachsimpeln. Aber wenn du einen Fate-Punkt ausgibst, bekommst du einen Bonus. In einem gewissen Sinne ist das die "Rule of Drama", nach der fast alle Medien funktionieren: Es geht nicht nur darum, was der Charakter kann oder nicht, sondern auch darum, was gerade für die Handlung gut ist (oder mit Rollenspiellogik: was dir wichtig für deinen Charakter im Kontext der Gesamtgeschichte ist). Einige Leute sehen Fate-Punkte auch als eine Art "Agency Token" - solange du welche hast, hast du relativ viel Kontrolle über die Geschehnisse des Spiels, und wenn du die Kontrolle bewusst aufgibst, erhältst du neue (das Reizen). Das hat beispielsweise die Konsequenz, dass das Spotlight zwischen den Spielern, und zwischen Spielern und SL anders verteilt wird als üblich.

Der SL würde übrigens auch nie sagen "du musst dieses oder jenes", die FP hat der Spieler selbst in der Hand. (Bewusste) Ausnahme ist halt das Reizen, und selbst da bleibt die endgültige Entscheidung in 80% der Fälle bei ihm.

Aber ja, ist schon eine krasse Umgewöhnung zu klassischen Systemen, in denen der Spielleiter große Teile des Dramas kontrolliert. Muss man am besten mal mit jemandem spielen, der es schon kennt, oder die ganzen Beispiele sehr aufmerksam lesen.

Turbo-Fate ist übrigens die regelleichte Variante, Fate Core weniger.