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Thema: Ein Teil: Warum ist japanisch so schwer?

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  1. #1
    besonders @narcissu
    Nachdem ich diesen Thread gestartet hab, bin ich auf einen anderen gestossen und habe das hier gefunden.
    http://www.guidetojapanese.org/german/index.html
    das fast ziemlich gut einiges zusammen, was ich gedacht habe (auch wenn ich nur einen Bruchteil hier geschrieben habe)

    Ja, es gleicht der deutschen Sprache nicht, aber das war - zumindest mir - anfangst nicht klar... hatte mir auch niemand gesagt und wir sind genauso durch den Lehrplan gegangen wie auf dem link (deutsch in japanisch sprechen): 私の名前は○○です。私の趣味はスキーです。私はよくコーラを飲みます。

    Zitat Zitat von Ranmaru
    Extrem vereinfachte Faustregel: alles, was du anfassen kannst, ist もの, und der Rest ist こと.
    und das ist eben nur ganz einfach und reicht nicht aus. 「ものの意味はもっと広いよ」 (Zitat der Lehrerin, als ich damit bei ihr ankam, weil ich in meinem Aufsatz こと und nicht もの verwendet hatte.

    Zitat Zitat
    Erstens ist まして nicht ます sondern eine flektierte Form des Grundverbs
    Ich weiss nicht, wie das sprachwissenschaftlich aussieht, aber wenn ich auf 食べまして und 食べます gucke, dann ist das erste, was ich denke, dass das eine die te-form des anderen ist. auch wenn das ます in Form von 「ます」 nur am Ende kommen darf. Und wenn ich davon ausgehe, dass die ます-Form alles hoeflicher macht, dann passt es doch, dass 食べまして] hoefflicher ist, als 食べて....
    wobei... 食べまして下さい hoert sich auch wieder komisch an.


    Aber um auf meine Hauptaussage zurueckzukommen. Ich gehe davon aus, dass die Art wie japanisch im Allgemeinen gelehrt wird noch keine sonderlich gute ist und aufgrund dessen die Sprache schwer erscheint.
    Wenn ich die Antworten allerdings richtig verstehe, sehen die meisten es eher an den Unterschieden der Sprache (was ich auf jeden Fall auch nicht unterminieren will)

    gruss

  2. #2
    Ich erwähn' jetzt mal, dass ich meine folgende Aussage mit Vorsicht ausspreche, auf die Gefahr hin, dass es jemand völlig anders sieht: Sprachen kann man nicht lernen, man muss sich an sie gewöhnen. Es ist natürlich sehr hilfreich, wenn man Grundbausteine und Regeln einer Sprache vor Augen vorgeführt bekommt, keine Frage. Das Problem beim Erlernen von so gut wie allen Sprachen ist, dass es durch reines Auswendiglernen nicht getan ist. Der Grund, weshalb man als Deutsch(sprechend)er es so viel einfacher hat (ganz klassisches Beispiel) Englisch zu lernen, ist einfach, dass man gewisse Grundprinzipien im Deutschen bereits verinnerlicht hat, die im Englischen ebenfalls Anwendung finden.

    Das ist auch der Grund, weshalb man als Durchschnitts-Deutscher nicht alle Grammatikregeln auf die eigenen Sätze anwenden kann oder gar manche Dinge falsch formuliert (sprich: Umgangssprache), weil man eine Sprache nicht aufgrund von dem Festhalten aller existierenden Grammatikformen gut/perfekt beherrscht, sondern weil es einfach zum Alltag gehört, dass man diese Sprache spricht und sie deswegen quasi für die Ewigkeit verinnerlicht hat.

    Das heißt nicht, dass es unmöglich ist, eine Sprache gut zu können, wenn man nicht in dem Land wohnt, in welchem man diese spricht. Es kommt auf die Gestaltung deines Alltags an. Ich für meinen Teil beherrsche Englisch auch nur, weil ich sehr viele Texte, Filme, Comics usw. auf dieser Sprache anschaue, und nicht (hauptsächlich), weil man mir in der Schule eine Grammatikregel nach der anderen an den Kopf warf. Nicht falsch verstehen: Es ist trotzdem sehr hilfreich, wenn man sowas weiß, denn sowas trägt sehr wohl seinen Teil zu eben dieser Verinnerlichung bei. Denn man muss ebenfalls ein Bewusstsein für eine Sprache entwickeln, weshalb wir ja auch den ganzen Grammatikkram zur eigenen Sprache im eigenen Land lernen.

    Die japanischen Kana konnte ich beispielsweise nach wenigen Tagen, weil ich die komplette Liste von oben bis unten so lange runtergeschrieben hab', bis es mir quasi im Blut lag. Und so ist es einfach mit jeder Sprache. Die Einbindung einer Sprache in den Alltag/in die Gewohnheit eines Menschen ist einfach elementar für die Beherrschung (meiner Erfahrung nach). Ich find's auch schwachsinnig, alles bloß darauf zu schieben, dass unsere Aufnahmefähigkeit mit dem Alter sinkt. Natürlich ist es schwerer, eine Sprache mit steigendem Alter zu erlernen, aber nicht nur wegen der Aufnahmefähigkeit, sondern weil man bis dahin auch einen festen Alltag gestaltet hat, in welchem diese Sprache zunächst gar nicht drin vorkommt.

    Es hat also sehr viel mit der Einstellung zu tun, die man hat, wenn man eine Sprache erlernt. Geht man davon aus, dass es reicht, den Wochenkurs immer zu besuchen, sich alles aufzuschreiben und versuchen, es sich bis zum nächsten Mal zu merken, wird das natürlich nix! Jedenfalls nicht für den Rest des Lebens. Das ist auch der Grund, warum man den meisten Kram aus der Schule irgendwann nur noch spärlich oder gar nicht mehr weiß: Es gehört(e) einfach nicht zum Alltag, es zu wissen.

    Das soll übrigens nicht heißen, dass du genau mit dieser Einstellung voran gegangen bist. Ich fand es halt nur wichtig, es mal zu erwähnen. Und es mag sein, dass ich hier nur aus eigener Erfahrung spreche, allerdings sehe ich die Bestätigung meiner Aussagen einfach oftmals bei anderen Personen. Beispiel: Ich bin hier in Deutschland geboren, allerdings sind meine Eltern beide Vietnamesen. Mit meinem kleinen Bruder habe ich zu Beginn ausschließlich Deutsch gesprochen (ein lustiges Phänomen, dass Vietnamesen, die in Deutschland aufgewachsen sind, fast nur deutsch miteinander reden). Mit unseren Eltern sprechen wir dafür ausschließlich Vietnamesisch. Wenn man meinem Bruder dabei zuhören würde, wie er Vietnamesisch mit ihnen spricht, könnte man behaupten, er beherrsche die Sprache perfekt. Problem war, dass er im Urlaub in Vietnam sich dann immer mit unseren Eltern und deren Geschwister/Freunden unterhalten, aber nie mit Gleichaltrigen sprechen konnte, weil da wieder komplett andere Prinzipien herrschen. Als ich mich dann dazu aufgerungen habe, mit ihm eine Zeit lang nur noch auf Vietnamesisch zu reden (quasi jeden Tag), fiel ihm das beim nächsten Besuch spürbar einfacher. Er hatte, ohne, dass ich ihm die ganzen Regeln vor Augen führte, einfach alles verinnerlicht, was er bis dahin an Erfahrung gesammelt hatte, ohne es zu merken.

    Das ist einfach eines der faszinierenden Dinge an anderen Sprachen. Es reicht nicht aus, alles über sie zu wissen. Anwendung ist da etwas sehr, sehr wichtiges und elementares. Du wirst auch als komplette Sportnull nicht automatisch einen Korbleger beim Basketball schaffen, nur, weil du 10mal erklärt bekommen hast, worauf du dabei achten muss (oder vielleicht schon, aber das sind eher die Ausnahmen, denke ich).

    Geändert von Ligiiihh (27.01.2014 um 16:59 Uhr)

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