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Thema: The Wolf Of Wall Street

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Großes Kino! GEstern gesehen und keine der 179 Minuten als verschwendet angesehen.
    Lemmon 714... Boah was habe ich bei der gesamten Szene gelacht! xD

  2. #2
    Hab ihn jetzt auch gesehen. Wahnsinnig kurzweiliger und toller Exzess. Verstehe auch die Kritik nicht ganz. Er erfindet das Rad natürlich nicht neu, weder inhaltlich noch inszenatorisch. Aber ist eine Eskaltation so rasant und virtuos zu inszenieren, schaue ich mir gerne auch noch zum xten Mal an. Und in diesem Tempo ging das selbst bei Scorsese noch nicht von statten (zumindest bei den Filmen die ich von ihm kenne).

  3. #3
    Wenn ich den Film in einem Satz zusammenfassen müsste würde ich sagen: "Woohooo, wir haben unseren alten Martin Scorsese wieder!"

    The Wolf of Wall Street waren drei Stunden purer Wahnsinn ohne mal auf die Bremse zu treten. Die meiste Zeit wusste ich nicht, ob ich lachen oder schockiert sein soll, ob mich der Film anwidert oder unterhält.
    Das ist tatsächlich mal eine "Achterbahnfahrt".
    Ganz große Klasse und überdies grandios gespielt. Vor allem Leo hat gezeigt, dass er doch mehr kann als den üblichen Leo-Charakter zu spielen.

    Wohoo. Wenn das Kinojahr 2014 so wird wie es hiermit startet, dann haben wir noch großes vor uns.

  4. #4
    Ich habe den Film eben gesehen. Ich muss ihm zu Gute halten, dass ich mich in den drei Stunden nie gelangweilt habe – das schaffen so lange Filme selten. Abgesehen davon, dass ich ihn also durchaus recht unterhaltsam fand, kann ich aber nicht sagen, dass ich ihn gerne geguckt habe. Der Film war mehr oder weniger eine einzige Darstellung von Dekadenz. Die gefühlte Hälfte bestand aus Drogenexzessen oder Sexorgien – in der Regel beides davon. Die Handlung hatte keinen Sympathieträger und hat sich lange nicht verändert. Die Handlung war meist relativ vorhersehbar und die Dialoge haben sich nach kurzer Zeit auch immer wiederholt.

    Ich finde nicht, dass es ein schlechter Film war, aber ich finde ihn auch absolut nicht gut. Wäre er ein bisschen psychologischer oder verstörender gewesen, hätte ich die Nichtexistenz von sympathischen Figuren verzeihen oder sogar gutheißen können, aber letztlich war es für mich nur eine relativ abstoßende Demonstration von grenzenloser Dekadenz.

  5. #5
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Ich finde nicht, dass es ein schlechter Film war, aber ich finde ihn auch absolut nicht gut. Wäre er ein bisschen psychologischer oder verstörender gewesen, hätte ich die Nichtexistenz von sympathischen Figuren verzeihen oder sogar gutheißen können, aber letztlich war es für mich nur eine relativ abstoßende Demonstration von grenzenloser Dekadenz.
    Die Kritik wurde ja schon mehrfach veräußert: Der Film sei zu wenig moralisch.
    Eh... so what? Oder... hä? That's the thing. Das ist imo keine Kritik, sondern korrekte Beschreibung seines Prinzips. Und in dem Punkt ist der Film weitaus radikaler und im eigentlichen Sinne weniger verlogen als so viele vermeintlich rechtschaffene Moralpredigten im Unterhaltungskinogewand.

    Am Thema vorbei, aber das muss ich loswerden, auch wenn ich polemisch werde: Habe gestern z.B. 12 Years a Slave gesehen und habe mich ein bisschen gefragt was das alles soll. Sicher, toll produziert, kunstvoll inszeniert mit teilweise sehr kraftvolle Miniaturen. Aber insgesamt ist es so ziemlich genau das, was man erwartet wenn man über den Film ließt. Bis zu einem Punkt bei dem ich mich gefragt habe warum ich mir das alles jetzt auch noch ansehen muss. Und reichlich ironisch ist es schon, dass der Film vergleichsweise zeitig nach Django Unchained erscheint. Man sollte meinen die Verwertungskette laufe anders herum. Wie gesagt, anderes Thema. Vielleicht folgt irgendwann mal ein Thread.

  6. #6
    Dass er nicht moralisch genug war, war nicht mein Problem mit dem Film, sondern eher, dass ich mich nicht gut dabei fühle, dem Protagonisten beim Sex oder Drogenkonsum zuzusehen. Ich sagte ja, dass ich den Film abstoßend fand – hätte der Film es noch ein bisschen weiter getrieben, hätte ich ihn möglicherweise wieder gut gefunden. Im Sinne von: Wäre der Film immersiver gewesen, hätte Jordan wirklich hassen können. Dann hätte der Film auf jeden Fall eine größere Nachwirkung hinterlassen. Aber letztlich war es dann doch mehr Unterhaltung, und auch wenn Jordan ein Arschloch war, war mein Verhältnis zu den Figuren zu distanziert als dass ich jemals so etwas wie große Wut gegen ihn hätte entwickeln können. Dabei war das, was er getan hat, ja durchaus hassenswert – aber durch die Darstellung wurden negative Gefühle solcher Art relativ im Zaum gehalten, zumindest bei mir. In dem Sinne wird es wohl kein Film, der lange einen Eindruck auf mich hinterlassen wird.

  7. #7
    Ich verstehe überhaupt nicht dass viele den Film "nicht moralisch genug" fanden.
    Die Moral ist da, man muss sie nur sehen können.

    Man schaut zu wie der Reichtum den Protagonisten immer hässliger und lächerlicher macht. Was von ihm am Ende übrig ist, ist ein geblendeter kranker Mann für den sein Geld seine Existenzberechtigung darstellt. Erstrebenswert ist das ja nicht.

    Die Country-Club Szene fand Ich persönlich zB eher fesselnd und tragisch als unglaublich lustig.

    Ich fand den Film fantastisch

  8. #8
    Großartiger Film. Simpel. Großartig.

    Die erste Hälfte war ein einziger Exzess. Ich habe nicht das Gefühl, dass diese zwei Stunden irgendeinen Inhalt hatten, außer Abfeiern, Drogenkonsum, Sexorgien, Propaganda und Masturbation auf die eigene Geilheit. Aber es war so übertrieben inszeniert, dass es mir unheimlich Spaß machte.

    In der zweiten Hälfte, so etwa ab der Flugzeug-Drogenszene, wird es ernster und imo schwieriger. Der Film hat mir ab diesem Punkt nicht mehr wirklich Spaß gemacht. Die Szenen wurden von Minute zu Minute anstrengender, und vorallem die Drogenszenen gingen mir aufs Gemüt. So fand ich die Country Club-Szene z.b. überhaupt nicht lustig sondern eher tragisch und gewissermaßen ziemlich aussagekräftig für den armseeligen Weg, den Jordan hier geht. Ich glaube aber, die Art, wie der Absturz auf den Zuschauer wirkt, ist gewollt.

    Ich fand es übrigens schade, dass Jordan überhaupt eine Strafe bekommen hat. Mir hätte es mehr Spaß bereitet, wenn er sich wieder irgendwie rauswindet, denn ich mochte seine Rolle als dekadentes, trotziges Arschloch, wenn er nicht gerade mit Drogen vollgepumpt und agressiv durch die Gegend brüllte.

    Diesen Film werde ich wohl definitiv nochmal auf Bluray im O-Ton genießen. Wunderbares Comedy-Spektakel mit anstrengender Dramadrehung, die aber so funktioniert. Unbegreiflich, dass DiCaprio noch keinen verdammten Oscar hat. Und das Ende verstehe ich nicht ganz. Testet er, wer Talent hat? Schwaches Ende.

  9. #9
    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    Ich fand es übrigens schade, dass Jordan überhaupt eine Strafe bekommen hat. Mir hätte es mehr Spaß bereitet, wenn er sich wieder irgendwie rauswindet, denn ich mochte seine Rolle als dekadentes, trotziges Arschloch, wenn er nicht gerade mit Drogen vollgepumpt und agressiv durch die Gegend brüllte.

    Diesen Film werde ich wohl definitiv nochmal auf Bluray im O-Ton genießen. Wunderbares Comedy-Spektakel mit anstrengender Dramadrehung, die aber so funktioniert. Unbegreiflich, dass DiCaprio noch keinen verdammten Oscar hat. Und das Ende verstehe ich nicht ganz. Testet er, wer Talent hat? Schwaches Ende.
    Mit der "Bestrafung" am Schluss ist der Film bei seinem Vorbild und dem Buch geblieben. Jordan Belfort, auf dessen Leben die Geschichte beruht, war ja wirklich im Gefängnis.

    Und er hat hinterher auch als Motivationscoach bzw. Unternehmensberater gearbeitet, das ist das was du im Film siehst. Und das fande ich zwar nicht mega-innovativ, aber doch ganz gut inszeniert: Er hält eines seiner Seminare bzw. einen Vortrag über Verkaufsstrategien (das kann er ja), und das Publikum ist scheinbar gebannt oder zumindest fasziniert. Sei es um durch ähnliche Tricks erfolgreich zu sein - es geht nicht um die Ware, den Stift, sondern um den Verkauf! - oder weil man sich (manchmal?) heimlich einen ähnlichen Exzess wünscht, den Belfort gelebt hat.

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