Ich finde, in Horrorspielen wird viel zu viel Wert drauf gelegt, dass der Spieler selbst Angst haben muss. Horror ist für mich einfach so definiert, dass die Protagonisten einem Szenario ausgesetzt sind, bei dem sie Angst haben (um ihre Leben, um anderer Leben oder sonst etwas). Viel wichtiger ist für mich, dass das Potential einer Atmosphäre, die solch ein Szenario bietet, so vollkommen wie möglich ausgeschöpft wird, sodass der Spieler sich quasi in die Lage des Protagonisten hineinversetzen kann (=! die gleichen Gefühle und Neigungen des Protagonisten haben). Dass der Spieler dadurch Angst kriegt, ist für mich maximal ein netter Nebeneffekt, entscheidend für mich ist die Atmosphäre.

Als Beispiel ziehe ich mal Haunting Ground her, was mich persönlich atmosphärisch total beeindruckt hat. Das hing viel damit zusammen, dass das Gelände, auf dem sich die Heldin befindet, wirklich schaurig und düster gestaltet wurde, die vorkommenden Charaktere völlig von der Rolle waren und man wirklich nachvollziehen konnte, warum die Protagonistin jetzt Angst hat. Gruselig fand ich das Spiel aber nicht, dafür ist es für mich gameplay-technisch einfach viel zu vorhersehbar (und stellenweise etwas lächerlich, aber das ist auch ein Eigenverschulden durch meine Spielweise xD). Dennoch bin ich der Meinung, dass es ein gutes Horrorspiel darstellt, weil die Atmosphäre für mich gestimmt hat und es mich auch sonst mehr oder weniger überzeugen konnte, aber hier ist nicht der richtige Thread, um darauf näher einzugehen.

Ich drücke hier übrigens nochmal ein dickes IMO unter meinem Post, um irgendwelche Allergiker gegen Kontraperspektiven zu präventieren.