Was mir in besonderer Erinnerung geblieben ist. Grob chronologisch, je nach dem wann ich sie gesehen habe. Manchmal zwecks Übersicht + Sinnhaftigkeit vertauscht.
Zero Dark Thirty - Ja, ich weiß nicht. Würde ihn als sehenswert bezeichnen. Ich war nie gelangweilt und stand unter stetiger Spannung. Realismus hin oder her, effektiv war das allemal und sehr unangenehm - was mehr oder weniger positiv gemeint ist...?! Aber Kriegsfilme werden wohl nie mein Genre
Paradies: Liebe - Ogottogottogott. War die meiste Zeit damit beschäftigt die Hände überm Kopf zusammen zu schlagen. Manchmal war der Film unerwartet schön (Schlafen unterm Moskitonetz + der Auftakt!!!) und sonst so (polemisch) wahr, dass es weh getan hat.
Paradies: Glaube - Ohmannurkaputtemenschenwarummachtseidldas - Part II. Wieder schlimm, aber anders, ein bisschen verlogener und noch ein bisschen polemischer. Wie er die beiden Darsteller zu solchen Darbietungen genötigt hat ist mir ein Rätsel und ist bewundernswert.
Paradies: Hoffnung - Der Lichtblick. Wahnsinnig schön. So schön, dass man Seidl doch nicht Schwarzmalerei vorwerfen kann. Lediglich eine Szene hat mich nicht ganz überzeugt, aber dennoch steht der Film den anderen beiden Teilen in nichts nach. Insgesamt war ich echt beeindruckt mit was für einer Klarheit und Stringenz die drei Filme in der recht kurzen Zeit umgesetzt wurden und wie wunderbar sie miteinander harmonieren. Super Trilogie.
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Berlinale-intermission:
Boven is het stil | Oben ist es still - Leiser kleiner Film, der wieder sehr genau beobachtet. Sehr introvertiert und recht gut getroffen was die Lethargie betrifft. Das Ende war besonders gelungen. Wenn man von ein paar Unwahrscheinlichkeiten mal absieht (ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass es auf dem Land SO viele verkappte Homosexuelle gibt...), war das wunderbar.
Hayatboyu - Absurd-traurig-komisch. Die Hauptdarstellerin war sehr gut, das Drehbuch auch. Ein bisschen Fließband-Depression was die Stimmung anging, dennoch blieb mir der Film in guter Erinnerung.
Fifi Howls From Happiness - Eigentlich nicht so pralle Doku um einen bildenden iranischen Künstler. Was den Film trotzdem so schön gemacht hat, waren die Momente in denen der charmante alte Sack den Film einfach gekapert, und der Regie den Rang abgelaufen hat. Schade, dass sich die Regisseurin nicht noch ein bisschen mehr zurück genommen hat, das wäre super gewesen. Oder sie hätte selbstbewusster parieren müssen. So war's ein bisschen halbgar, aber der Künstler war einfach zu großartig.
Capturing Dad - Charmante Dramödie, die ihre Balance, trotz (dank?) der drei jungen Hauptdarsteller ganz wunderbar hält.
Eigentlich muss ich noch die Filme von Keisuke Kinoshita nennen, die ich auf der Berlinale sehen durfte. Ein Hightlight des Jahres, insbesondere Onna + A Legend or Was It?. Die sind halt alles andere als aktuell.
Leviathan - Habe mich dazu schon im Thread ausgelassen. Ist ein recht surreales, kraftvolles und rauhes Erlebnis, das stark an den Nerven zehrt. Wenn man es aushält aber auch sehr belohnt.
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The Kirishima Thing - Der beste japanische Highschool Film seit Battle Royale! Das meine ich ernst. Er ist wirklich richtig gut. DIE Szene ist einfach großartig. Sonst ist er super geschrieben und knackig arrangiert.
Yokomichi Yonosuke - Zum dahinschmelzen. Auch wenn es keine Geschichte gibt und er fast drei Stunden läuft, wollte ich ja doch nicht, dass er aufhört. So so so schön. Jetzt muss ich noch die anderen Filme vom Regisseur nachholen.
Flashback Memories - Super innovativer 3D Film, wunderbares Geschenk, kluge Reflexion und sehr energetisch!
Spring Breakers - Keine Ahnung wie man das beschreibt. Mein amerikanischer Favorit dieses Jahr.
Vous n'avez encore rien vu - Resnais, der alte Schlingel macht's schon wieder. So verquast wie seine Filme eben sind, gleichzeitig sehr unverschämt und frech. Auf einer Höhe mit Les herbes folles, nur noch verspielter. Ich freue mich schon auf den nächsten!
Pacific Rim - Dito @Cipolla. Einfach geile Kinderkacke.
The Bling Ring - Ein bisschen wie Spring Breakers, in sehr brav. Spaß gemacht hat es trotzdem.
Gravity - Im Thread steht alles. Tolles Erlebnis mit mäßigem Ende, das einem nach dem tollen Rest aber auch nicht mehr ärgern kann.
00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse - Ich hätte mir nicht vorstellen können, jemals Freude an einem Schneider-Film zu haben. Aber was ich bekommen habe, war Tatort in gut!
Prisoners - Bester Thriller des Jahres mit einer phantastischen Kamera und tollen Darstellern.
The Act of Killing - Jenseits von Gut und Böse. Extrem provokante, diskutable und relevante "Dokumentation". Wusste nicht ganz wie ich mich dazu verhalten soll, rede aber immer noch darüber und empfehle sie stetig weiter.
Blue Jasmine - Überraschend unkomischer und sehr guter Allen-Film. Blanchetts Rolle ist sehr komplex und sie spielt außerordentlich brilliant. Das habe ich nach dem schwachen To Rome with Love gar nicht erwartet.
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Murks:
Maladies - Ach du meine Fresse. Ist mir ein Rätsel warum ich nicht das Kino verlassen habe. Das war so schrecklich prätentiös, es war kaum auszuhalten. Und James Franco macht scheinbar allen Scheiß mit.
Upside Down - Bienchen und Blümchen. Ugh. Schwereloser Sex mit Klamotten in Missionarstellung. Uuuuunnnngh.
Laurence Anyway - Ein wirklicher Flop oder unansehbarer Scheiß war das zwar nicht. Aber dennoch viel zu formelhaft und alterweise, als dass er irgendwie dem Hype um Dolan gerecht werden würde.
Man of Steel - Lässt man dieses blöde "Superman sein ist so schwer"-Gesülze weg, hätte der Film ein ganz ordentlicher Dragonball-Verschnitt verden können.
Wenn du Diskussionsbedarf siehst, gerne! Dazu muss man aber nicht Moderator sein.
Edit:
Habe Chiri von Kawase ganz vergessen. Ein intimer und berührender Abschied. Man kan so nah, dass es fast schon unangenehm war. Aber das zeichnet den Film auch aus.