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Thema: Cyberpunk 2077 - Der [neue] Discussion & News-Thread (Neue Screens Inside)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Bei mir sagen Kopf wie Bauch, dass mich das Spiel zu 0,00% interessiert und ich es wohl nie spielen werde.

  2. #2

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich werde nach der ganzen dreisten Crunch-Geschichte, die irgendwie mit jeder. einzelnen. Ankündigung. noch dreister und offensichtlicher geworden ist, die Finger davon lassen, bis nur noch Peanuts für CD Project dabei herausspringen. Also vielleicht dann in der geupdateten Version (wie schon beim Witcher ein Jahr später oder so?), gebraucht für 12€ auf Ebay.
    In dem Beitrag lese ich heraus: "Ich belohne die Arbeit der Leute die den Crunch über sich haben ergehen lassen, indem ich ihnen letztendlich möglichst wenig für ihre Arbeit zahle."
    Ansonsten finde ich das sehr unpassend formuliert. Und ob dass dann Sinn und Zweck der Sache ist?

    Ich selbst habe das Game für die Xbox One vorbestellt, werde es aber wohl nicht sofort zocken (wobei sich das bei mir immer wieder ändern kann, aber am liebsten würde ich auf das Upgrade für die Xbox Series X warten wollen). Klar hätte ich dann auch später zugreifen können, aber wie bereits The Witcher wird denke ich auch dieses Game sein Geld wert sein.

  3. #3
    Zitat Zitat
    In dem Beitrag lese ich heraus: "Ich belohne die Arbeit der Leute die den Crunch über sich haben ergehen lassen, indem ich ihnen letztendlich möglichst wenig für ihre Arbeit zahle."
    Come on ...

    Es sind sehr, sehr selten die Arbeiter, die wirklich vom Erfolg eines Unternehmens profitieren. Das Ziel eines Unternehmens ist möglichst hoher Profit, und den erreicht man nicht, indem man Leuten mehr als nötig bezahlt. Wenn das bei CD Project der Fall wäre, hätten sie schließlich auch schon zusätzliche Leute für ihre Crunch-Phasen anheuern können oder die finanziellen Einbußen durch ... einfach weniger Crunch hinnehmen können. Hat man aber nicht. Das zeigt für mich eindeutig: CD Project wird den Erfolg seines Produkts nicht in einem wirklich relevanten Ausmaß auf seine Arbeiter umwälzen.
    Diese "Trickle Down" Idee ist aber generell mehr widerlegte Marketing-Propaganda als wirtschaftliche Realität, so weit mein letzter Forschungsstand ist.

    Aber selbst wenn die Arbeiter profitieren: Nach der Logik müsste man wirklich jeden Mist mitmachen, weil ja IMMER Menschen vom Erfolg eines Produkts abhängen, egal wie gut oder schlecht (oder wie fragwürdig hergestellt) es ist – irgendein seelenloses Ubisoft-Open-World-Spiel ist ja nicht schlechter, weil die x-hundert Mitarbeiter durchweg schlechtere Arbeit leisten. Ich will NICHT, dass Ubisoft diesen Leuten weniger bezahlt, und genau so wenig möchte ich, dass CD Project seinen Leuten mehr bezahlt.
    Ich will einfach, dass alle vernünftig bezahlt werden, mit vernünftigen Arbeitsbedingungen, und alles andere ist bei einem größeren Unternehmen inakzeptabel und ein Versagen der Chefetage. Wenn das Unternehmen auch noch erfolgreich ist, wird das Ganze aber auch zusätzlich dreist, weil es offensichtlich auch anders ginge. CD Project läuft nicht Gefahr, pleite zu gehen, wenn Cyberpunk noch ein halbes Jahr später rauskommt. Die Chefetage und die Shareholder (vermute ich) verdienen nur deutlich weniger Geld. Und das finde ich SEHR akzeptabel, im Angesicht der Alternativen, die wir hier besprechen.

    Am Rande: Ja, ein großer Verlust durch Cyberpunk würde mit Sicherheit dazu führen, dass da fröhlich gefeuert wird. Aber das ist dann genau dasselbe Problem, kein "natürlicher", unvermeidbarer Prozess. Schließlich würde man auch unten mit Feuern anfangen, nicht oben. Und wie gesagt: Cyberpunk WIRD erfolgreich. Die Frage ist nur, wie erfolgreich es im Vergleich zu den Erwartungen – also den Gewinnerwartungen – ist. Und der Gewinn ist nicht das, was bei den Arbeitern ankommt, nicht zu einem wirklich relevanten Anteil.

    Related: Ein Reddit-Thread zum Wert des Unternehmens, und zum Wert der CEOs, die nach Cyberpunk wahrscheinlich funktional Milliardäre sind. In den sehr lesenswerten Kommentaren meint jemand "CD Projekt's net worth is very close to Ubisoft's net worth. ($8 billion)" – Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber es würde mich nicht wundern.

  4. #4
    Immerhin scheinen die Leute die Überstunden bezahlt zu bekommen und werden am Jahresgewinn beteiligt.
    https://www.ingame.de/news/cyberpunk...-90062070.html

  5. #5
    Ich hadere auch noch, vor allem weil ich mit Valhalla und Fenyx Rising eigentlich mehr als bedient bin und sowieso kaum Zeit habe... heute werde ich mir, sobald etwas mehr Luft im Büro ist, noch mal ein paar Videos anschauen und mich dann entscheiden.
    In naher Zukunft habe ich sowieso keine Spiele auf meiner Liste und ich befürchte das Avowed und Fable frühestens Mitte/Ende 2021 erscheinen werden, also kaufe ich halt auf Halde.

  6. #6

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Mobitz Beitrag anzeigen
    Immerhin scheinen die Leute die Überstunden bezahlt zu bekommen und werden am Jahresgewinn beteiligt.
    https://www.ingame.de/news/cyberpunk...-90062070.html
    War glaube ich schon länger bekannt, wird aber in der ganzen Diskussion immer wieder ignoriert (zumindest habe ich das Gefühl).
    Zudem scheint das bei den ganzen Seiten nicht so viel Klickzahlen wie der x-te Bericht über Crunch zu bringen.

    @La Cipolla
    Wenn es dir wirklich darum geht, solltest du konsequent bleiben und dir das Spiel gar nicht kaufen und auch keine Ausreden suchen, wieso du es dennoch machst. Ich kaufe seit Jahren kein FIFA mehr, da ich es eine Frechheit finde, was EA da mit dem FIFA Ultimate Team treibt. Star Wars Battlefront II habe ich nach der frechen Abzocke bei Teil 1 auch nicht gekauft. Und das kann ich bei EA fortsetzen, gerade bei deren Sportspielen oder allen deren Spielen, deren einziger Zweck der Verkauf von Packs ist.
    Obwohl mich auch die NBA-Spiele interessieren würden, bekommen die auch seit x Jahren kein Geld mehr von mir. Grund ist auch hier, dass das nur noch Glücksspiel-Simulatoren sind, die von etwas Basketball unterbrochen werden.
    Ubisoft bringt ebenfalls seit Jahren nur noch x Tom Clancy-Games oder den zwanzigsten Assassin's Creed und daher verzichte ich auch da liebend gerne, obwohl mich hin und wieder das Setting interessieren würde.

    Mich stören diese Geschäftspraktiken jedenfalls stark genug, dass ich denen gar kein Geld gebe.
    Das scheint bei dir aber eben nicht der Fall zu sein bzw. erweckt das bei mir den Eindruck, dass dich dann die Situation nicht genug stört und die Neugier dann doch größer ist.

  7. #7
    Ultimate-Team ist aber auch der letzte Mist. Ich habe selbst jahrelang mitgespielt und dann mit dem 18er Ableger komplett aufgehört. Mein Bruder versucht mich zwar jedes Jahr mit Aussagen wie "man kann auch ohne Echtgeld viel erreichen" zurückzuholen, bedenkt dabei aber nicht das ich Vollzeit arbeite, ein kleines Kind zu Hause habe und sicherlich nicht jeden Abend X Partien spiele, nur um ein Pack mit gammeligen 75er Spieler zu bekommen.
    Man kann mittlerweile zwar einiges auch so bekommen, nur dauert das ewig und man braucht natürlich auch Glück - das war mir dann einfach zu viel. Ich habe FIFA 20 und 21 zwar trotzdem gekauft, allerdings im Angebot und nur für den Karrieremodus.

  8. #8
    "Crunching" wird von jedem größeren Entwicklerstudio praktiziert, macht Euch da bitte keine Illusionen. Und das weiß ich aus persönlicher Erfahrung. Unterschiede gibt es bei der Handhabe mit den generierten Überstunden (Freizeitausgleich; Sonderzahlungen; vertragliche Regelungen, die Überstunden mit dem Grundgehalt als "abgegolten" definieren etc.).
    Übrigens kein Unterschied zu x Unternehmen aus y anderen Branchen. Soll ich Euch mal auflisten, was ich - gerade zu Beginn meiner Karriere - in der Strategieberatung an unbezahlten Überstunden gekloppt habe?

    Wichtig ist aus meiner Sicht, dass entsprechende Vergütungsmodelle in den Unternehmen implementiert sind. Ist dem so, finde ich an temporären Überstunden nichts Verwerfliches. Wenn einem die Arbeitszeitmodelle persönlich zu bunt werden, kann man sich (in Deutschland) a) auf seinen Vertrag/das geltende Recht berufen (inwieweit die Karriere dann in dem Laden weiter geht, steht auf einem anderen Papier) b) den Betriebsrat oder die Gewerkschaften konsultieren, oder c) sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Recherche hinsichtlich Unternehmenskultur ist heute recht einfach und sollte spätestens ab dem 2. Job zum Skill-Repertoire eines jeden mündigen Menschen gehören.

    Das mal so ganz grundsätzlich, da ich die Diskussion im Kontext der Videospielindustrie häufig beobachte. Dieses Rosinen-Picken und das grundsätzliche Pauschalisieren unter dem Modewort "Crunching" entzieht sich ehrlicherweise meinem Verständnis.

  9. #9
    Ich kann diese Diskussion auch nicht mehr hören. Crunch ist nicht gut, ja, aber da kann man, wie bei vielen Themen, ewig diskutieren ohne auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
    Boykottiere ich ein Spiel wegen Crunch leiden vorrangig die Mitarbeiter, die dem Crunch ausgesetzt waren und am Ende gewinnt keiner. Wenn CDPR den Leuten für ihre Mehrarbeit mehr zahlt oder diese Überstunden in irgendeiner Form honoriert, ist das doch schon mal viel wert.

    In meiner alten Firma haben wir vor und nach Updates regelmäßig Überstunden gemacht, unbezahlt und ohne Ausgleich. Wer hier gemeckert hat, war am Ende der Arsch vom Dienst und wurde ganz offen vom Chef schikaniert. Das waren teilweise echt schlimme Zeiten, die nur durch die netten Kollegen halbwegs erträglich waren.

    In meiner jetzigen Firma werden Arbeitsstunden erfasst und man darf Überstunden abfeiern oder kriegt diese ausgezahlt.

  10. #10
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Wenn es dir wirklich darum geht, solltest du konsequent bleiben und dir das Spiel gar nicht kaufen und auch keine Ausreden suchen, wieso du es dennoch machst.
    Exakt mein Gedanke.

    Mir geht es ähnlich mit gewissen Unternehmen innerhalb der Lebensmittelindustrie.
    Habe Jahre in diesem Zweig gearbeitet und was ich da alles erlebt habe dreht einen den Magen um (wortwörtlich).
    Hat dafür gesorgt, dass ich von manchen Unternehmen gar nichts mehr kaufen.
    Sei es wegen dem was in deren Lebensmittel drin steckt bis hin zu deren Umgang mit Hygiene oder den Angestellten.

    In meiner letzten Firma konnte ich 24 Stunden am Tag bleiben plus am Wochenende dort antanzen.
    Es hat nie gereicht und so ganz zu 100% wurden alle Stunden auch nicht erfasst und deren Vergütung war ein absoluter Witz.
    Klar, man hat wenigstens irgendwas dafür erhalten und Überstunden über einen sehr langen Zeitraum zeigen bloß, wie unfähig ein Unternehmen ist.
    Wenn natürlich je nach Industrie die Phase kommt, wo man mal die Zähne zusammenbeißen muss (bei mir wäre das aktuell z.B. immer zur Back Week bzw. der ganze November) ist das halt so.
    Jedes Unternehmen kann irgendwann eine stressige Phase haben und die Frage die sich stellen sollte ist, wie wird dieser Zeitraum entlohnt und vor allem, wie lange geht dieser Zustand?
    Meiner Erfahrung nach gibt es einen ganz einfachen Weg solche Situationen zu beenden und dieser lautet kündigen.
    Ich weiß, kling plump, dennoch, bei mir war das vor Jahren die beste Entscheidung und die jetzige Mehrarbeit hält sich gut im Rahmen.

    Doch zurück zu Cyberpunk 2077, wollte hier jetzt keine Crunching-Debatte lostreten.
    Was durfte ich gestern lesen? Hauptstory in 30 Stunden schaffbar.
    Puh, für mich ein Pluspunkt.
    Selbst wenn man mit Nebenquests auf 100 Stunden kommen sollte, bin ich irgendwie erleichtert.
    Ein weiteres Spiel, worin man alleine für die Rahmenhandlung eine dreistellige Zahl für benötigt würde aktuell meinen Rahmen sprengen.

    Geändert von Ὀρφεύς (08.12.2020 um 10:06 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Sind die Konzerne dreister geworden? Kriegen wir heute nur mehr davon mit? Oder bin ich einfach nur radikaler geworden?
    Alles davon, je nach Kontext. Letzteres sollte dir aber vielleicht zu denken geben, denn wenn du so argumentierst, müsstest du konsequent auf aufhören, Steuern zu zahlen, da Bund und Länder ebenfalls genug fragwürdigen Mist fabrizieren. Aber ... Das ist ein Thema für sich.

    Sich jetzt aber auf CD Projekt Red einzuschießen ist meiner Meinung nicht unbedingt förderlich, den die Thematik der Überstunden im Bezug auf Cyberpunk wurde vorrangig von "Journalisten" aus den USA aufgebauscht und ideologisch instrumentalisiert. Gemessen am bisherigen Verhalten von CD Projekt, die sich in vielen Dingen relativ fair gezeigt haben (GOG Kundenservice, die Einigung zu den Nachzahlungsforderungen von The Witcher-Autor Andrzej Sapkowski und zuletzt die Bezahlung der Überstunden) würde ich sie nicht zu übelsten Firmen dieser Welt zählen.

    EDIT:

    Zitat Zitat
    CD Project hat bspw. mehrmals Werbung damit gemacht, auf Crunch verzichten zu wollen, und das ist das spätestens der Moment, bei dem für mich „dreist“ ins Spiel kommt. Sich einem ausbeuterischen System unterordnen ist eine Sache, aber so tun, als würde man es anders halten, eine komplett andere. Dass 6-Stunden-Wochen u.ä. bezahlt werden, ist für mich auch nicht wirklich ein Argument, sondern eine absolute Selbstverständlichkeit.
    Sie werden damals nicht gelogen haben. Mehr wirkt es so als hätten die Ambitionen einfach irgendwann nicht (mehr) den gegeben Umständen entsprochen. Für mich persönlich kein Grund die Mistgabeln herauszuholen. Wenn es nach mir ginge hätten sie Cyberpunk auch auf März 2021 verschieben können.

    Geändert von Master (08.12.2020 um 11:00 Uhr)

  12. #12
    @Knuckles: Mir geht es gar nicht um das Prinzip, sondern darum, dass alles etwas besser läuft. Dafür gibt es nicht nur ON (Full blown activist mode!) und OFF (Alles geil, videagamez geilo!), sondern auch viel dazwischen. Ich werde das Problem nicht lösen, aber jedes Bisschen, das ich dazu beitragen kann, hilft natürlich.
    Ist wie mit Fleisch essen oder Umweltschutz: Man muss nicht gleich vegan werden oder komplett klimaneutral leben, aber es ist auch schon hilfreich, nicht jeden Tag dreimal Fleisch zu essen oder im Camping-Urlaub bei laufendem Motor im warmen Auto zu übernachten.


    @N_Snake:
    Du pickst aber genauso sehr Rosinen, wenn du deutsche Arbeitsbedingungen nennst, während wir über Polen reden (und die meisten großen Studios auch generell nicht in Deutschland sitzen), und wenn du von deinen Erfahrungen auf „alle großen Firmen“ extrapolierst. Es gibt halt Unterschiede, wie du selbst sagst, und die Nuancen spielen hier eine Rolle. CD Project hat bspw. mehrmals Werbung damit gemacht, auf Crunch verzichten zu wollen, und das ist das spätestens der Moment, bei dem für mich „dreist“ ins Spiel kommt. Sich einem ausbeuterischen System unterordnen ist eine Sache, aber so tun, als würde man es anders halten, eine komplett andere. Dass 6-Stunden-Wochen u.ä. bezahlt werden, ist für mich auch nicht wirklich ein Argument, sondern eine absolute Selbstverständlichkeit.

    In dem Sinne kommt aber immer auch dazu, dass „Es ist überall so!“ imho ein seeehr schwaches Argument ist - vor allem bei Branchenführern, die in ihrem individuellem Geschmack von Gewinnstreben den Ton vorgeben. Die wortwörtlich einzige Begründung für dieses Argument kann Konkurrenz sein, und diese Begründung kaufe ich keinem Konzern ab, der Millionen an Gewinn einfährt. Die Frage ist hier nicht, ob der Verein erfolgreich ist, sondern WIE erfolgreich er ist - was okay ist, bis Leute darunter leiden.

    Ich finde, das wird auch deutlich, wenn wir in dieser Diskussion hier alle Wert darauf legen, dass wir von „großen“ Studios, Konzernen u.ä. reden. Dass es selbst im mittelgroßen Indie-Bereich oftmals anders läuft (nicht immer und nicht meistens, ist denk ich klar, oder? Crunch kennen die natürlich genauso sehr), solang man Erfolg hat, zeigt ganz deutlich, dass es hier um Entscheidungen geht - denn was die Kleinen stemmen können, würden die Großen schon lange schaffen, und wer was anderes glaubt, lässt sich verarschen, entweder von den Firmen selbst oder von der Mythologie des finanziellen Systems.

    Das ist am Ende des Tages auch mein Hauptpunkt: Natürlich geht es anders. Vielleicht fährt man dann weniger Gewinn ein, vielleicht ist man nicht mehr die reichste Firma Polens. Aber solange man die Entscheidung trifft, dass all das ein bisschen menschliches Leid wert ist, solange werde ich auch ein Problem damit haben.

  13. #13
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    ...

    @N_Snake:
    Du pickst aber genauso sehr Rosinen, wenn du deutsche Arbeitsbedingungen nennst, während wir über Polen reden (und die meisten großen Studios auch generell nicht in Deutschland sitzen), und wenn du von deinen Erfahrungen auf „alle großen Firmen“ extrapolierst. Es gibt halt Unterschiede, wie du selbst sagst, und die Nuancen spielen hier eine Rolle. CD Project hat bspw. mehrmals Werbung damit gemacht, auf Crunch verzichten zu wollen, und das ist das spätestens der Moment, bei dem für mich „dreist“ ins Spiel kommt. Sich einem ausbeuterischen System unterordnen ist eine Sache, aber so tun, als würde man es anders halten, eine komplett andere. Dass 6-Stunden-Wochen u.ä. bezahlt werden, ist für mich auch nicht wirklich ein Argument, sondern eine absolute Selbstverständlichkeit.

    In dem Sinne kommt aber immer auch dazu, dass „Es ist überall so!“ imho ein seeehr schwaches Argument ist - vor allem bei Branchenführern, die in ihrem individuellem Geschmack von Gewinnstreben den Ton vorgeben. Die wortwörtlich einzige Begründung für dieses Argument kann Konkurrenz sein, und diese Begründung kaufe ich keinem Konzern ab, der Millionen an Gewinn einfährt. Die Frage ist hier nicht, ob der Verein erfolgreich ist, sondern WIE erfolgreich er ist - was okay ist, bis Leute darunter leiden.

    Ich finde, das wird auch deutlich, wenn wir in dieser Diskussion hier alle Wert darauf legen, dass wir von „großen“ Studios, Konzernen u.ä. reden. Dass es selbst im mittelgroßen Indie-Bereich oftmals anders läuft (nicht immer und nicht meistens, ist denk ich klar, oder? Crunch kennen die natürlich genauso sehr), solang man Erfolg hat, zeigt ganz deutlich, dass es hier um Entscheidungen geht - denn was die Kleinen stemmen können, würden die Großen schon lange schaffen, und wer was anderes glaubt, lässt sich verarschen, entweder von den Firmen selbst oder von der Mythologie des finanziellen Systems.

    Das ist am Ende des Tages auch mein Hauptpunkt: Natürlich geht es anders. Vielleicht fährt man dann weniger Gewinn ein, vielleicht ist man nicht mehr die reichste Firma Polens. Aber solange man die Entscheidung trifft, dass all das ein bisschen menschliches Leid wert ist, solange werde ich auch ein Problem damit haben.

    Deswegen habe ich bei dem Punkt ja die deutschen Verhältnisse in Klammern gesetzt, um zu verdeutlichen, dass in Deutschland nochmal ein spezielles Wirtschafts- und Sozialsystem vorherrscht.

    Mein Punkt sollte auch eher in die Richtung gehen, dass das Thema differenziert betrachtet werden sollte m.E.: "Crunching" bzw. (unentlohnte) Mehrarbeit ist kein Problem der Videospielbranche. Alle großen (Tech-)Unternehmen bedienen sich dessen. Ob Du einen Samsung-, LG- oder Sony-TV hast; eine Switch, eine Xbox oder eine Sony-Konsole; MACs, Windows-PCs; Smartphones etc. - alle diese Produkte sind mit den von Dir angeprangerten Verhältnissen in Verbindung zu bringen.

    Im weiteren: Jede Beratung, die Du in einer Bank in Anspruch nimmst, fußt auf diesem Prinzip. Jeder Einkauf bei Discountern. Und im weiteren Sinne fast jedes Produkt von Unternehmen, die nur durch die Arbeit von z.B. externen Beratern und Wirtschaftsprüfern existieren und funktionieren. Ich verstehe Deinen Ansatz absolut, ich finde nur bedenklich, dass einzig und allein innerhalb der Gaming-Branche so zu handhaben und dann nur bei bestimmten Produkten. Im Prinzip dürftest Du mit der Einstellung gar nicht konsumieren.

    Sehr gut verstehe ich Deinen Punkt, was die Kommunikation von CD-Project Red anbelangt. Aber auch hier sehe ich, dass zwar zurückgerudert wurde, die angefallenen Überstunden aber zumindest entlohnt werden.

    Aber auch hier sehe ich es so: Wenn sich das Unternehmen den Mitarbeitern gegenüber fair aufstellt, dann halte ich persönlich es für tragbar und auch legitim, den Arbeitgeber in arbeitsintensiven Phasen zu supporten und die sog. Extrameile mitzugehen. Das wirst Du kennen, das kenne ich und das kennt wahrscheinlich ein jeder von uns, der in einem Angestelltenverhältnis ist.

    Wie gesagt: Ich verstehe Deine Kritik oder grds. die Kritik an "Crunching" (wobei die Definition hier klar sein muss m.E.), ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das ein generelles Thema in unserer heutigen Arbeitswelt ist und auch nicht erst seit gestern und dass man in meinen Augen drauf schauen muss, wie der Modus operandi tatsächlich aussieht.

  14. #14
    Crunch gibt es abseits der Videospielindustrie zuhauf, fragt mal Leute wie mich die in der Gesundheit- und Pflegebranche arbeiten. Und was ist so schlimm daran, wenn man, wo das Spiel nur mehr ein paar Wochen zur Veröffentlichung hat, jeder sich zusammenreißt und das Projekt fertigstellen will? Da spielt auch die Teammentalität eine große Rolle, CD Projekt ist nicht EA oder Ubisoft. Kennt ihr das nicht, wenn ein Projekt kurz vor Ende euer und das eures Teams letzte Reserven braucht, damit das Ding endlich fertig wird? Das nennt man auch Ehrgeiz, man muss nicht immer ausgebeutet werden.

  15. #15

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Abgesehen davon wissen wir alle nicht, was hinter den Türen von CD Projekt Red abgelaufen ist, was es für Vereinbarungen es gab etc. pp.
    Fakt ist aber, dass eine solch eine Story im Zusammenhang mit einer so erfolgreichen Firma und einem solch erwarteten Game bei vielen Seiten für hohe Klickzahlen und damit Werbeeinnahmen sorgt. Kann man daher auch den Journalisten vorwerfen, dass sie daraus Profit schlagen. Und dann kommt es natürlich noch dazu, wer darüber berichtet und in welchem Zusammenhang. Denn wenn ich eine Sache kritisieren muss, dann wie viel Schwachsinn ich im Zusammenhang mit Cyberpunk 2077 inzwischen gelesen habe.

  16. #16
    Coole Diskussion.


    Ich sehe noch zwei wichtige Themen!

    Zitat Zitat von Master
    Sich jetzt aber auf CD Projekt Red einzuschießen ist meiner Meinung nicht unbedingt förderlich, den die Thematik der Überstunden im Bezug auf Cyberpunk wurde vorrangig von "Journalisten" aus den USA aufgebauscht und ideologisch instrumentalisiert. Gemessen am bisherigen Verhalten von CD Projekt, die sich in vielen Dingen relativ fair gezeigt haben (GOG Kundenservice, die Einigung zu den Nachzahlungsforderungen von The Witcher-Autor Andrzej Sapkowski und zuletzt die Bezahlung der Überstunden) würde ich sie nicht zu übelsten Firmen dieser Welt zählen.
    Zitat Zitat von Knuckles
    Abgesehen davon wissen wir alle nicht, was hinter den Türen von CD Projekt Red abgelaufen ist, was es für Vereinbarungen es gab etc. pp.
    Fakt ist aber, dass eine solch eine Story im Zusammenhang mit einer so erfolgreichen Firma und einem solch erwarteten Game bei vielen Seiten für hohe Klickzahlen und damit Werbeeinnahmen sorgt. Kann man daher auch den Journalisten vorwerfen, dass sie daraus Profit schlagen. Und dann kommt es natürlich noch dazu, wer darüber berichtet und in welchem Zusammenhang. Denn wenn ich eine Sache kritisieren muss, dann wie viel Schwachsinn ich im Zusammenhang mit Cyberpunk 2077 inzwischen gelesen habe.
    Das ist ein guter Punkt, auch ganz ohne "aber" etc.

    Aber (8D) es gibt auch einen inhaltlichen Grund: Die mächtigsten und auch die BESTEN Unternehmen haben natürlich – frei nach Uncle Ben! – die größte Verantwortung. Wenn Indie-Entwickler XY auf Crunch verzichtet, ist das cool, aber wenn CD Project auf Crunch verzichtet, wird das auf die gesamte Branche ausstrahlen. Umgedreht wird sich aber auch kaum jemand genötigt fühlen, seine Betriebspraktiken zu ändern, wenn selbst die gefeierten Branchen-Oberhäupter damit durchkommen und sogar noch verteidigt werden.
    Ist derselbe Grund, aus dem JK Rowling regelmäßig angegriffen wird, sei es für Satanismus oder Transfeindlichkeit: Sicher, ihr Name bringt Klicks und Geld, aber sie hat halt auch ein paar (hundert?) Millionen Fans, und damit einen großen Einfluss. Natürlich kritisiert man da lieber sie als irgendeinen drittklassigen Schmuddelautor, der VIEL schlimmere Dinge tut.

    Und um das noch mal zusammenzubringen: Es kann gut sein, dass CD Project im Vergleich mit, kA, bspw. Ubisoft, EA oder irgendeinem chinesischen Mobile-Game-Anbieter DEUTLICH besser dasteht. Aber die mag ja auch niemand so riiichtig. CD Project dagegen ist für viele immer noch der "Strahlemann", der nette Entwickler von nebenan. Und wenn sie dieses Image weiter aufrechterhalten wollen, ist es wichtig, dass sie a) sich so verhalten, und zwar nach HÖHEREN Maßstäben als die unbeliebten anderen, b) aber auch von den Medien und von uns, also ihren Fans, darauf festgenagelt werden. Sonst sind sie irgendwann einfach ein neues Ubisoft.

    Sachen wie Crunch sind wie gesagt NICHT unvermeidbar. Natürlich behauptet jede Firma, dass sie XY tun muss, um zu überleben, aber wenn wir ehrlich sind, wissen wir alle, dass es immer andere Entscheidungsmöglichkeiten gibt. Wenn eine Videospielfirma (nicht unbedingt CDP – die sind da ziemlich nice!) bspw. zehn verschiedene Arten der Monetarisierung in ein einziges Spiel stecken kann, kann sie auch ein bisschen mehr darüber nachdenken, wie man Crunch vermeiden kann. CD Project kriegt sogar eine persönliche, ganz praktische Empfehlung von mir, komplett kostenlos: Wenn sie ihre Spiele 10% kleiner planen – 27 Stunden statt 30 Stunden! 135 Stunden statt 150 Stunden! – ohne die Ressourcen zu reduzieren, wird es NIEMANDEM negativ auffallen. Und das meine ich wörtlich.


    Das führt auch zum nächsten guten Punkt.

    Zitat Zitat von Ὀρφεύς
    Mir geht es ähnlich mit gewissen Unternehmen innerhalb der Lebensmittelindustrie.
    Habe Jahre in diesem Zweig gearbeitet und was ich da alles erlebt habe dreht einen den Magen um (wortwörtlich).
    Hat dafür gesorgt, dass ich von manchen Unternehmen gar nichts mehr kaufen.
    Zitat Zitat von N_Snake
    Im weiteren: Jede Beratung, die Du in einer Bank in Anspruch nimmst, fußt auf diesem Prinzip. Jeder Einkauf bei Discountern. Und im weiteren Sinne fast jedes Produkt von Unternehmen, die nur durch die Arbeit von z.B. externen Beratern und Wirtschaftsprüfern existieren und funktionieren. Ich verstehe Deinen Ansatz absolut, ich finde nur bedenklich, dass einzig und allein innerhalb der Gaming-Branche so zu handhaben und dann nur bei bestimmten Produkten. Im Prinzip dürftest Du mit der Einstellung gar nicht konsumieren.
    Jaaa. Ich weiß doch, was Sonic immer sagt ...


    Zwei Punkte dazu:

    1. Es gibt einen klaren Grund, dass ich speziell CD Project kritisiere und nicht, äh, Loreal oder die deutsche Polizeigewerkschaft (die es mit Sicherheit mehr verdient hätten): Ich mag Videospiele. Ich mag West-Rollenspiele. Ich mag sogar Cyberpunk – das Genre UND das Pen & Paper! Es ist ein Gebiet, das mir am Herzen liegt, und von dem ich ein biiisschen Ahnung habe, und deshalb finde ich es wichtig, genau und kritisch hinzuschauen. Loreal und die Polizei überlasse ich ... wer auch immer sich für sowas interessiert.

    2. Ich führe noch mal die Antwort zu Knuckles' letztem Post etwas weiter aus: All das ist doch keine binäre Entscheidung mit "YES" oder "NO"! Niemand kann die Welt allein ändern, und niemand muss die Welt allein ändern. Das heißt auch: Niemand muss sich perfekt verhalten, um die Welt zu ändern. Selbst wenn ich eine Kleinigkeit in einem meiner Hobbies ändere – sagen wir, ich poste ein mittelmäßig abschreckendes Meme über Lootboxen! – und sonst alles in meinem Leben genauso hart scheiße mache wie davor, ist die Welt ein kleines bisschen besser geworden (... vielleicht).
    Vielleicht nicht das beste Beispiel, aber woher kommt denn die Idee, man dürfe eine Sache nur kritisieren oder besser machen wollen, wenn man IMMER. AUSNAHMSLOS. ALLES. kritisiert und perfekt macht?

    That being said, wir haben definiTIV weitreichende systemische Probleme, die weit über die Videospielindustrie hinausgehen, und die man vielleicht als großes Ganzes behandeln sollte ... (Careful! You're very close now ... ) Aber wenn wir schon davon ausgehen, dass sich selbst in dieser EINEN Branche, die wir mögen, bei diesem EINEN Unternehmen, das wir mögen, und seiner Kommunikation über EIN bestimmtes Spiel, das wir wahrscheinlich mögen werden, NICHTS ändern lässt ...? Dann können wir uns auch gleich hinlegen und sterben, so statisch und unveränderlich böse muss die Welt sein.


    Ich komme euch hier aber auch gerne entgegen:
    Natürlich darf man auch mal ansprechen, was CDP richtig machen, und man darf auch im guten Glauben an das Ganze herangehen: Ich denke nicht, dass die Chefs zynische hyperkapitalistische Arschlöcher sind, und ich gehe auch davon aus, dass sie ehrlich Crunch vermeiden wollten. Außerdem spielen die polnische Mentalität und die wirtschaftliche Realität Polens mit Sicherheit auch noch eine große Rolle, die gern außenvor gelassen wird. Aber all das das schließt sich ja nicht aus. Die gehen ja nicht pleite, wenn ein paar Menschen im Internet Stunk machen. Umgekehrt: Es hat einen greifbaren Effekt! Der Versuch, auf Crunch zu verzichten, kam SICHERLICH nur durch die Kritik. Und ich bin mir sicher, dass von diesem Versuch schon so einige Mitarbeiter sehr real profitiert haben, auch wenn er letztlich gescheitert ist.
    Ich kann dann auch wieder ein gutes Review posten, wenn ich das Spiel in nem Jahr oder so spiele und mag – wie schon bei Witcher III –, und damit ein paar neue Leute auf das Spiel ansetzen. Ich kann aber auch im selben Review dafür sorgen, dass die Crunch-Sache nicht vergessen wird, damit man beim nächsten Spiel vielleicht noch ein bisschen besser plant.

    Ich sehe darin keine echte Gefahr, aber viele echte Möglichkeiten.







    Und eine schnelle Ergänzung hierzu:

    Zitat Zitat von Rusk
    Crunch gibt es abseits der Videospielindustrie zuhauf, fragt mal Leute wie mich die in der Gesundheit- und Pflegebranche arbeiten. Und was ist so schlimm daran, wenn man, wo das Spiel nur mehr ein paar Wochen zur Veröffentlichung hat, jeder sich zusammenreißt und das Projekt fertigstellen will? Da spielt auch die Teammentalität eine große Rolle, CD Projekt ist nicht EA oder Ubisoft. Kennt ihr das nicht, wenn ein Projekt kurz vor Ende euer und das eures Teams letzte Reserven braucht, damit das Ding endlich fertig wird? Das nennt man auch Ehrgeiz, man muss nicht immer ausgebeutet werden.
    Wenn wir von vier Freunden reden, die vor dem großen Spiel noch mal alles geben, um als Underdogs ihre alten Erzfeinde zu besiegen, ist das cool. Bei einem kleinen Indie-Studio, dessen Fortbestehen am nächsten Spiel hängt? Okaaay geht natürlich klar. Aber wenn wir von einer Firma von 1000+ Angestellten reden, ist es in meinen Augen tatsächlich NUR NOCH a) Ausbeutung und b) vor allem schlechtes Management. Schließlich wird sonst alles durchgeplant in diesen Firmen. Firmen sind keine Personen, Firmen haben keinen Ehrgeiz und Ehrgeiz ist ein persönliches Gefühl, das aus dem Individuum heraus erwächst. Wenn du aber als Chef einer Firma deinen Erfolg zwingend (!) darauf aufbaust, dass deine Leute alle "ehrgeizig" genug sind, um mehrere Wochen lang 6 Tage die Woche zu arbeiten, möchte ich definitiv nicht in deiner Firma arbeiten. *schulterzuck*
    Das darfst du aber gerne anders sehen – Du wärst offensichtlich nicht allein in der Branche.

  17. #17
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Coole Diskussion.
    Finde ich auch!



    Zitat Zitat
    Zwei Punkte dazu:

    1. Es gibt einen klaren Grund, dass ich speziell CD Project kritisiere und nicht, äh, Loreal oder die deutsche Polizeigewerkschaft (die es mit Sicherheit mehr verdient hätten): Ich mag Videospiele. Ich mag West-Rollenspiele. Ich mag sogar Cyberpunk – das Genre UND das Pen & Paper! Es ist ein Gebiet, das mir am Herzen liegt, und von dem ich ein biiisschen Ahnung habe, und deshalb finde ich es wichtig, genau und kritisch hinzuschauen. Loreal und die Polizei überlasse ich ... wer auch immer sich für sowas interessiert.

    2. Ich führe noch mal die Antwort zu Knuckles' letztem Post etwas weiter aus: All das ist doch keine binäre Entscheidung mit "YES" oder "NO"! Niemand kann die Welt allein ändern, und niemand muss die Welt allein ändern. Das heißt auch: Niemand muss sich perfekt verhalten, um die Welt zu ändern. Selbst wenn ich eine Kleinigkeit in einem meiner Hobbies ändere – sagen wir, ich poste ein mittelmäßig abschreckendes Meme über Lootboxen! – und sonst alles in meinem Leben genauso hart scheiße mache wie davor, ist die Welt ein kleines bisschen besser geworden (... vielleicht).
    Vielleicht nicht das beste Beispiel, aber woher kommt denn die Idee, man dürfe eine Sache nur kritisieren oder besser machen wollen, wenn man IMMER. AUSNAHMSLOS. ALLES. kritisiert und perfekt macht?

    That being said, wir haben definiTIV weitreichende systemische Probleme, die weit über die Videospielindustrie hinausgehen, und die man vielleicht als großes Ganzes behandeln sollte ... (Careful! You're very close now ... ) Aber wenn wir schon davon ausgehen, dass sich selbst in dieser EINEN Branche, die wir mögen, bei diesem EINEN Unternehmen, das wir mögen, und seiner Kommunikation über EIN bestimmtes Spiel, das wir wahrscheinlich mögen werden, NICHTS ändern lässt ...? Dann können wir uns auch gleich hinlegen und sterben, so statisch und unveränderlich böse muss die Welt sein.


    Ich komme euch hier aber auch gerne entgegen:
    Natürlich darf man auch mal ansprechen, was CDP richtig machen, und man darf auch im guten Glauben an das Ganze herangehen: Ich denke nicht, dass die Chefs zynische hyperkapitalistische Arschlöcher sind, und ich gehe auch davon aus, dass sie ehrlich Crunch vermeiden wollten. Außerdem spielen die polnische Mentalität und die wirtschaftliche Realität Polens mit Sicherheit auch noch eine große Rolle, die gern außenvor gelassen wird. Aber all das das schließt sich ja nicht aus. Die gehen ja nicht pleite, wenn ein paar Menschen im Internet Stunk machen. Umgekehrt: Es hat einen greifbaren Effekt! Der Versuch, auf Crunch zu verzichten, kam SICHERLICH nur durch die Kritik. Und ich bin mir sicher, dass von diesem Versuch schon so einige Mitarbeiter sehr real profitiert haben, auch wenn er letztlich gescheitert ist.
    Ich kann dann auch wieder ein gutes Review posten, wenn ich das Spiel in nem Jahr oder so spiele und mag – wie schon bei Witcher III –, und damit ein paar neue Leute auf das Spiel ansetzen. Ich kann aber auch im selben Review dafür sorgen, dass die Crunch-Sache nicht vergessen wird, damit man beim nächsten Spiel vielleicht noch ein bisschen besser plant.

    Ich sehe darin keine echte Gefahr, aber viele echte Möglichkeiten.

    Mit der Sichtweise hast Du Recht und so habe ich das gar nicht betrachtet, stimme Dir aber zu. Natürlich sollte man sich immer auch für kleinere Verbesserungen einsetzen, auch wenn man die Welt nicht rettet. Sonst würde sich auch nie etwas zum Guten ändern.

    Ich nehme die Sichtweise, gerade in der von uns geliebten Branche, aber oft nicht mit diesem positiven Hintergedanken wahr. Oft wird direkt sehr ultimativ kommuniziert und direkt verteufelt - meist ohne Quellen zu nennen oder seine Sichtweise zu differenzieren. An der Stelle könnte ich wieder ausholen und sowohl die Diskussionen in Youtube-Kommentaren zu dem Thema als Beispiel nennen, aber auch die journalistische Berichterstattung in der (deutschen) Videospiellandschaft referenzieren, die sich selten so differenziert äußert und weniger das positive "da müssen wir hin" hervorhebt, sondern sich auf das "das sind die Bösen" fokussiert.
    Eine Ausnahme stellen m.E. 4players da, die ich auch gerne als Podcast oder Informationsgrundlage nutze - ein Beispiel war damals die Diskussion um Kingdom Come Deliverance und den Mutmaßungen, die Warhorse Studios wären von einer rechten Agenda unterwandert. Da hat 4players im Gegensatz zu vielen Kollegen einen sehr guten Talk auf die Beine gestellt.
    Womit ich zum nächsten Punkt komme: Es fällt mir bei diesen Themen selber schwer, valide Informationsquellen zu definieren, da nach meiner Beobachtung die Berichterstattung oft (bewusst) unklar oder verzerrt ist. Es wurde hier glaube ich auch schon genannt, aber es geht m.E. vielen Magazinen mehr darum, Clicks mit reißerischen Titeln zu generieren, statt eine sachliche Berichterstattung zu gewährleisten. Und das verzerrt im Nachgang natürlich auch die Kommunikation unter den Konsumenten, weil man direkt mit vorgefestigten Bildern in die Diskussion einsteigt, die vermutlich nicht der Realität entsprechen.

    Umso besser finde ich - wie Du schon erwähnst - dass hier eine sachliche Diskussion stattfindet. Defizite in Unternehmen sollten auch natürlich erwähnt werden. Mir war aber wichtig, da eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Szenarien hervorzuheben, die sich bspw. anhand von unterschiedlichen Vergütungssystemen definieren lassen und dementsprechend auch aus meiner persönlichen moralischen Betrachtung unterschiedliche Bewertungen erlauben.

    Ich muss mir aber an die eigene Nase fassen, dass ich in den letzten Monaten auch träge geworden bin, mich über solche Themen eingehender zu informieren und ein wenig zum stumpfen Konsumenten geworden bin. Vor dem Hintergrund ziehe ich für mich aus der Diskussion hier, dass ich mir wieder mehr Mühe machen werde, für solche News "wach" zu sein und dann auch selber Recherche betreiben werde - so gut es mir ebend möglich ist

  18. #18
    Okay, der Launch Trailer sieht geil aus:



    Bin immer noch sehr unschlüssig, was die Konsolen-Version angeht.
    Würde mich nicht wundern, wenn die PS4-Version ein einziges Desaster ist und man die deswegen nicht an die Tester geschickt hat.
    Lasse mich gerne eines besseren belehren und mal schauen wie stark mein Drang morgen nach ein wenig Cyberpunk ist?
    Denn meinen Gaming PC kann ich momentan eh nicht updaten, da anscheinend Dank Corona & Next Gen wirklich alle Grafikkarten entweder ausverkauft sind oder völlig überteuert angeboten werden.

    Übrigens, der Soundtrack liegt angeblich ja überall digital dabei.
    Hoffentlich wird das der komplette Soundtrack sein und nicht ausgewählte Tracks wie in Persona 4 damals.
    Aber eigentlich darf man sich über geschenkte Inhalte nicht beschweren, oder?
    Den Song Never Fade Away aus dem Trailer will ich aber 100%ig.

  19. #19
    Also ich werd CP2077 erst nächstes Jahr spielen, da steht dann ein großer Hardware-Upgrade bei mir an und dann dürfte das Spiel auch genug Patches bekomme haben. Hab bis dato alle Blockbuster der letzten Zeit aufgehoben, Red Dead Redemption 2, Metro Exodus, Death Stranding usw. 2021 wird geil

  20. #20
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Also ich werd CP2077 erst nächstes Jahr spielen, da steht dann ein großer Hardware-Upgrade bei mir an und dann dürfte das Spiel auch genug Patches bekomme haben. Hab bis dato alle Blockbuster der letzten Zeit aufgehoben, Red Dead Redemption 2, Metro Exodus, Death Stranding usw. 2021 wird geil
    Das teuflische Trio!!!
    Pack am besten noch The Last of Us Part 2 mit rein, dann hast du die vier apokalyptischen Reiter der Gaming-Geschichte zusammen (auch wenn dir dafür die Konsole fehlt).
    Welche Grafikkarte soll es denn werden?

    Und ich habe mir vorhin ein PS4-Video zu Cyberpunk 2077 angeschaut.
    Boah, die Ladezeiten definieren den Begriff Zeit neu.
    Hoffentlich war das bloß irgendein Fehler im System.

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