@caesa_andy
Ich verstehe unter Respektlosigkeit, dass man jemanden durch sein Verhalten kränkt. Aber unabhängig davon wie man den Begriff definiert, geht es dir darum, dass sich der Entwickler mit dem Spiel eindeutig nicht genug Mühe gegeben hat. Nur wie erkennt man das denn? Bei einigen Trash-Spielen ist das vielleicht offensichtlich, aber sonst?

Mal angenommen ein Spiel hat 2K-RTP-Grafik mit riesigen Innenräumen, deren Wände ab und zu mal mit einem Möbelstück verziert wurden, und weiten Wiesen, mit deren Bewuchs sehr gnauserig umgegangen wurde. Das finden viele nicht schön, doch es gibt keine Regel die sagt, dass man das nicht tun darf. Außerdem weiß der Entwickler vielleicht gar nicht, dass solche Maps nicht gemocht werden. Persönlich als hässlich empfundene Maps würde ich nicht mit "keine Mühe geben" gleichsetzen, denn es gibt einige, die auch das XP- und VX-RTP hässlich finden.

Rechtschreibfehler sind nicht toll, aber bevor man sie verbessern kann, muss man erst mal wissen, dass es sie gibt. Ein Legastheniker weiß von seiner Schwäche und sollte jemanden um Hilfe bitten. Die Meisten sind aber keine Legastheniker, sondern sind einfach nicht so gut in der Rechtschreibung. Gibt sich jemand, der seine Fähigkeiten falsch einschätzt, keine Mühe?

Bugs sind auch so eine Sache. Ich hab schon Spiele getestet, da war das so, dass ich dem Entwickler die Fehler genannt hab, er hat sie korrigiert und dabei unzählige neue eingebaut. Der Entwickler dachte aber, dass es keine gravierenden mehr gibt. Das ist eine Nachlässigkeit, aber kann man dem Entwickler vorwerfen, dass er sich keine Mühe gegeben hat?

Mir haben übrigens auch schon einige vorgeworfen, dass ich mir keine Mühe mit meinen Spielen gebe. Das ist zwar eine andere Situation als bei ManuelMihay, doch das unterstreicht nochmal, dass man mit dem Urteil nicht zu voreilig sein sollte.

Zitat Zitat
Wir tun anderen keinen Gefallen, wir WOLLEN etwas von ihnen.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Wir tun den Spielern viel Gutes, wenn wir sie mit unseren Spielen unterhalten. Warum sollten wir uns unter Wert verkaufen?

Zum Thema Geschichte:
Aber was ist denn eine gute Geschichte? Man kann nicht so einfach sagen "Lerne mal von den guten Geschichten", weil es unendlich viele und oft stark voneinander abweichende Meinungen darüber gibt, welche Geschichten gut sind und welche nicht. Und "simpel" ist auch wieder relativ. Es gibt sicher einige einfach gehaltene Kindergeschichten, die ich besser als jede Makerspielhandlung finden würde. Im Gegensatz dazu ist Zelda (zumindest A Link to the Past) überhaupt gar kein Beispiel - also kein schlechtes, sondern gar keines - weil sich das Spiel nur ums Gameplay dreht. Niemand schreibt ein JRPG und orientiert sich an Zelda. Die Entwickler nehmen sich vielleicht die Final Fantasies zum Vorbild oder Animes oder Fantasy-Unterhaltungsliteratur. Makerspiele natürlich auch. Klar machen einige Anfängerspiele einen ziemlich ungeschliffenen Eindruck, doch wenn man das mal außer Acht lässt, dann frage ich mich, ob die Geschichten der Kritiker wirklich so viel besser geschrieben sind. Gut geschrieben heißt nicht nur "Plotholes vermeiden" - die sowieso subjektiver sind als man denkt - sondern vor allem "Den Zuhörer erreichen". So kann es passieren, dass Bauer Horst nur aufgrund seiner Lebenserfahrung "bessere" Geschichten erzählen kann als jemand, der seit Jahrzehnten Bibliotheken studiert.