Unter Deinem Radar
Folge III: Super Puzzle Platformer Deluxe (Steam)
Super Puzzle Platformer Deluxe
Ich habe nur ein einziges Mal etwas von diesem Spiel gehört, und das war, als ich es in der New Releases-Liste auf Steam gesehen habe. Habe mir in einem Zuge auch mal die Store-Seite davon angeguckt, war milde interessiert und habe sie dann wieder geschlossen. Wie es der Zufall wollte, kam dieses Spiel vor ein paar Tagen ins Humble Bundle. Die anderen Spiele im Bundle sagten mir nichts, aber SPP kam mir doch irgendwie bekannt vor. Habe mich also dazu herabgelassen und den Dollar bezahlt. Gut, dass ich es gemacht habe.
Ich habe in den letzten zwei Tagen über zehn Stunden gespielt. Mir fehlen noch zwei (bzw. drei) Steam Achievements, bin also beinahe durch. Das Spiel ist großartig. Aber was ist das überhaupt?
Wie man im obigen Bild und vom Namen her schon erahnen kann, ist es ein Puzzle-Jumper im Retro-Stil. Und das ist tatsächlich wörtlich zu nehmen. Man steuert eine kleine Figur nach Wahl, die auf einem Spielfeld à la Puyo Puyo oder den Puzzle League-Spielen herumhüpft und versucht, so lange wie möglich zu überleben und so viele Punkte zu sammeln, wie es geht.
Es gibt eine Vielzahl an Charakteren mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten freizuschalten.
Punkte sammelt man, indem man verschiedenfarbige Blöcke zerschießt. Je mehr verschiedenfarbige Blöcke aneinanderliegen, umso mehr Punkte gibt es und umso länger dauert es, bis diese kaputtgehen. Das alleine wäre natürlich ziemlich schnell langweilig, daher fallen permanent Blöcke von oben herunter, denen es auszuweichen gilt. Mal fällt nur einer, mal fällt eine komplette Reihe auf einen Schlag, die nur eine freie Stelle hat. Ganz unten am Bildschirmrand wartet der Tod in Form von Stacheln oder Lasern, daher sollte man gut aufpassen, welche Blöcke man wann zerstört, denn sonst ist das Spiel sehr schnell zuende.
Jeder zerstörte Block hinterlässt ein, nun, ich nenne sie mal "Sternenstücke". Mit jedem gesammelten Stück erhält man ein paar Erfahrungspunkte, die, wie könnte es anders sein, dazu dienen, im Level aufzusteigen. Jeder Level macht die Figur stärker, was bewirkt, dass Blöcke nun schneller zu Punkten "verwandelt" werden können und dass man es sich auch mal erlauben kann, sich einen Block auf den Kopf fallen zu lassen. So sinkt man zwar sofort um einen kompletten Level ab, aber man kann dem Game Over-Bildschirm noch ein Schnippchen schlagen. Sammelt man viele Sternenstücke hintereinander, erscheint oben auf dem Spielfeld ein Stern, der den Spieler nach Einsammeln für ein paar wertvolle Sekunden unverwundbar macht.
Ein Beispiel einer mittelgroßen Combo.
Und BOOM. Weg sind die Blöcke. 1.800 Punkte GET!
In den oberen beiden Screenshots sehen wir nicht nur normale Blöcke. Jeder Level hat ein anderes Thema, und somit auch andere Fallenblöcke, die beim Spieler ab und zu für eine böse Überraschung sorgen können. Hier im Waldlevel fallen also Sägen und Kettensägen von der Decke, und diese Blöcke sorgen bei Berührung für einen sofortigen Tod. Aber natürlich kann man auch hier Abhilfe schaffen. Fallenblöcke werden zerstört, wenn der farbige Block neben, über oder unter ihnen zerstört wird. Dies sollte immer oberste Priorität haben, denn sonst kann es schnell passieren, dass man mehr Fallenblöcke auf dem Bildschirm hat, als es einem lieb ist. Je nach Level gibt es nicht nur böse Blöcke, die von oben kommen. Im Vulkanlevel muss man auch den Boden im Blick haben. Hier wird man ziemlich schnell von Feuerbällen gegrillt, die aus der steigenden und absinkenden Lava schießen. Ein Level bietet neben Geistern und Skeletten auch einen herabstürzenden Kronleuchter. Jeder Level ist anders und bedarf besonderer Herangehensweise.
Die Weltkarte von SPP. Fabrik, Wald, Vulkan, Pyramide, Eis, Geisterschloss, Weltraum und ... hmm??
Natürlich gibt es nicht nur die Highscorejagd. Wer sich in den Levels gut anstellt, schaltet Charaktere und Challenges frei. Die Challenges spielen sich ein wenig anders als das normale Puzzlespiel. Hier geht es einfach nur darum, so lange zu überleben, bis der Timer bei Null ankommt. Klingt einfach? Das ist es ... nicht immer. Das Spiel hat jetzt keinen Meat Boy-Schwierigkeitsgrad, kann aber dennoch sehr fordernd sein. Challenges bestehen aus einem Raum, der nach und nach mit Fallenblöcken gefüllt wird. Hier hilft eigentlich nur, den Level auswendig zu lernen und zu wissen, wann man wie wohin springen muss, um den Lasern, Morgensternen oder Kettensägen zu entwischen. Auch wenn man sehr oft stirbt, so bleibt man dennoch motiviert, weil man sich ständig sagt "so schwer ist das doch gar nicht, reiß Dich zusammen" und den Level endlich schaffen möchte.
Gelbe Challenges sind geschafft, weiße warten noch darauf, in den Boden gestampft zu werden.
In dieser Challenge weicht man rotierenden Morgensternen aus. Wer weiß schon, was in den nächsten 22 Sekunden noch von der Decke fällt ... ?
Hat man das Spiel dann zu 100% geschafft (ja, auch die Challenges möchten gerne abgehakt werden), so warten auf den fähigen Spieler noch ein paar geheime Hero Challenges. Wie diese aussehen und wie man sie freispielt, darf der Spieler selber herausfinden. Wichtig hierbei ist allerdings, dass man am Ball bleibt. Ein unachtsamer Moment, einmal nicht aufgepasst, schon macht die Zielsuchrakete einem einen Strich durch die Rechnung. Sobald die "Freischaltung" auf dem Bildschirm aber erscheint, wird der ein oder andere wahrscheinlich aufgeregt "da ist er! Da ist er!" rufen. Wer so weit kommt, wird verstehen, was ich meine.
Das Spiel verfügt auch über einen lokalen Multiplayer-Modus. Dieser ist kompetitiv, nicht, wie ich zuerst dachte, kooperativ. Zwei Spieler kämpfen im vertikalen Splitscreen um den besten Highscore. Vielleicht nicht jedermanns Bier, aber für eine entspannte Runde zwischendurch durchaus unterhaltsam.
Der Soundtrack ist sehr gut. Auch Stunden nach dem Spielen bleiben mir die Stücke im Ohr. Der Waldlevel und der Vulkan haben mich letzte Nacht beispielsweise wachgehalten.
Super Puzzle Platformer Deluxe kostet bei Steam derzeit 7,99 Euro. Im aktuellen Weekly Humble Bundle kann man es für den unschlagbaren Preis von "Zahl-was-Du-willst" erwerben. Ich kann es jedem, der was mit fordernden Jumpern anfangen kann, nur wärmstens ans Herz legen. Es steuert sich perfekt, man hat jederzeit die volle Kontrolle über seine Figur. Wenn man stirbt, dann nicht, weil das Spiel unfair ist, sondern weil man nicht aufgepasst hat, oder den Level nicht kennt.
Weil mich das Spiel wirklich überrascht hat, weil ich nach längerer Zeit mal wieder von einem Videospiel gefordert werde, weil mich der Soundtrack nachts wachhält, weil ich Blöcke fallen sehe, wenn ich die Augen schließe, und weil sogar meine Freundin auf dieses Spiel abfährt, vergebe ich Super Puzzle Platformer Deluxe offiziell mein ...
Interessanter Thread, ironsicherweise hatte ich die Titel in dem Thread hier alle schon Mal gespielt, bis auf das neuste jetzt. Werde ich mir mal anschauen, könnte echt was für mich sein.
Bei Monster Tale hat mich das exzsessive Backtracking abgefucked. Das Spiel wäre ohne dies wahrscheinlich nur halb so lang gewesen, offensichtlicher hätte man die Spielzeit wirklich nicht strecken können. Auch enttäuschend war ein bisschen der Endkampf, da waren noch so einige Plotpunkte, die entweder am Ende schnell abgehackt wurden oder gar nicht mehr aufgetaucht sind. War beim Ende ein bisschen überrascht als es dann vorbei war. Vor allem der Endboss: Nur eine Phase und dazu noch vom Schwierigkeitsgrad keineswegs mit dem Mädchen und ihrem Plüschhasen zu vergleichen.
Insgesamt würde ich es also nur als leicht überdurchschnittlich ansehen, weil es immerhin ne sehr gute Steuerung und ein interessantes Tamagotchi Feature hat.
Dust: an Elysian Tail, war für mich persönlich ne herbe Enttäuschung. (und trotzdem habe ich 100% Gamerscore geholt xdd)
Ich hatte mich so auf das Spiel gefreut. Das Kampfsystem mag zwar zu Beginn ganz gut sein, doch bis auf diese paar Elemente kommt einfach nichts mehr zu dem Spiel dazu, Die Level sind auch ziemlich unspektakulär designed, man verlässt sich immer auf die selben Obstacles und führt nur selten neue Elemente ein. (Wie oft wurde ich bitte schön da mit den Bomben genervt) Es auch nur sehr wenig Bosse und selbst diese sind irgendwie ziemlich einfallslos entworfen, bei so nem Metroidvania Ansatz erwarte ich auch in der Hinsicht schon mehr.
Allgemein wurde es mir ein bisschen zu schnell eintönig und ich habe es hauptsächlich der Story und guten Musik wegen weiter gespielt.
Zumindest beeindruckend in der Hinsicht dass es nur von einer Person erstellt wurde.
Man muss übrigens schon sagen: die großen hochauflösenden Screenshots mit den ganzen Effekten und das Seal for Approval... Mir kommts schon fast so vor als willst du einem die Spiele andrehen. xD
Hier auch mal ein Beitrag von mir aus dem Gerade Durchgespielt Thread:
Geändert von Klunky (31.08.2014 um 12:33 Uhr)
Die Screenshots habe ich alle in Steam selber geschossen. Selbstverständlich stehe ich in keinerlei Verbindung mit irgendwelchen Entwicklern und versuche, deren Spiele zu verkaufen. Ich schreibe diese kleinen Berichte ausschließlich über solche Spiele, die mir wahnsinnig gut gefallen oder die mich extrem positiv überrascht haben. So hoffe ich, dass ich den Leuten ein paar Spiele näherbringen kann, die sie sonst wahrscheinlich nie spielen würden, was ich in Fällen wie Dust oder eben SPP extrem schade fänd.
Dieser Thread dient dazu, Spiele vorzustellen, die in der Flut von Pseudo-"AAA"-Titeln und Shovelware untergehen, obwohl sie es eigentlich gar nicht verdient haben. Das "Gütesiegel" hat eigentlich nichts zu sagen, ich fand die Idee nett. Das pappe ich dann unter meine Berichte, wenn ich nichts vom Spiel erwarte und dann vollends weggepustet werde. Auch "bekannteren" Spielen wie Punch-Out!! für Wii oder Just Cause 2 habe ich dieses Siegel schon verliehen - das beschränkt sich nicht nur auf Spiele von Indie-Entwicklern.
Also, nein, ich habe hiervon keinen persönlichen Nutzen.
Ich möchte auch gerne einen Indie-Titel nennen, der mir beinah durch die Lappen gegangen wär:
Guacamelee! ("Super Turbo Championship Edition")
Hand aufs Herz: Wer sich die ersten Screenshots und auch den Trailer zum Spiel angesehen hat, hat in Wahrheit nur einen weiteren, X-beliebigen Indie-Titel mit schlechtem Gameplay erwartet, der genausogut in zig Flash-Spielen vorhanden ist und nur durch epilepsiefördernde Präsentation und Anspielungen auf bekannte Games auffällt. Zumindest wars bei mir so, trotz einem Metascore von 89^^... Was aber Dank eines GoG-Deals folgte, war eines der besten Metroidvanias, die ich bisher gespielt habe! Hinter der knallbunten Präsentation steckt ein Spiel voller Charme, tollem Soundtrack und intelligentem Leveldesign. Letzteres würde ich tatsächlich auf dieselbe Stufe stellen wie die besten Spiele zu Zeiten des SNES... Und ist eines der wenigen neuen Spiele diesen Jahres, die ich durchgespielt habe^^.
Die Story spielt bei dem Spiel keine große Rolle, sondern dient nur als Aufhänger, um alle möglichen Ortschaften abzugrasen. Das Spiel bietet viel Humor, die Dialoge lassen aber glücklicherweise die notwendige Ernsthaftigkeit nicht missen (im Gegensatz zu z.B. "Hell Yeah!"), die die Atmosphäre sonst versauen könnte. Es gibt viele, viele Eastereggs und Anspielungen zu finden, die so zahlreich sind, dass ein Forum einen eigenen Suchthread haben könnte. Die richtigen Motivationstreiber sind allerdings einerseits das Leveldesign (schön ausgewogen, nur minimalstes Backtraching, kein Recycling. Gelegentlich schwer, aber niemals unfair - "Super Meat Boy" hatte eine deutlich frustrierendere Lernkurve), andererseits das Kampfsystem - man schaltet seine Gegner per Wrestling-Moves aus, und bei genügend Schaden kann man die Gegner in alle Himmelsrichtungen werfen. Das Kampfsystem ist dabei einfach zu lernen, aber schwer zu meistern - mit etwas Übung kommt man gut durch die Levels.
Wäre dieses Spiel vom Gameplay her zu SNES-Zeiten erschienen, es würde vermutlich zu den besten Jump'n Runs/Metroidvanias gehören und in einem Atemzug mit Mario und Donkey Kong genannt werden. Ernsthaft^^.
Hab jetzt auch Dust durch und wollte meine Meinung kurz mit deiner vergleichen:
Ich fand das Kampfystem nicht schlecht, aber es verschwendet massig Potenzial. Es gibt kaum Combos und die "Ich töte alles mit zwei Knöpfen"-Combo lernt man nach einer halben Stunde. Dementsprechend sind die Kämpfe nach einer Zeit absolut langweilig und repetitiv. Die Bosskämpfe sind ein absoluter Witz, keiner dauerte länger als eine Minute. (Bis auf den letzten, aber das hatte auch andere Gründe, die ich nicht spoilern möchte).
Grafisch ist das Spiel absolut mein Fall, da gebe ich dir Recht, dass die Animationen einfach wunderbar sind. Erstaunlich wie es eine Person alleine schafft so etwas schönes zu kreieren. Auch die Musik gefiel mir und erinnerte mich teilweise an ein paar Stücke aus Kingdom Hearts. Fand auch die Anspielungen auf Castlevania (der Wirbelsturm) und andere Spiele sehr geil, da ist Herz drinnen. Oft fallen diese Dinge einem garnicht auf, wenn man nicht genauer hinguckt. (Z.B. Die Bastion Anspielung hab ich erst nach dem dritten Mal gerafft.) Ich hatte alle Schätze gefunden und am Ende irgendwie 113% Completion oder so. Ich finde nebenbei bemerkt, dass es zu wenige Power Ups gibt und diese viel zu spät immer freigeschaltet werden für die Kürze des Spieles. UND MEINE FRESSE IST DER WALLJUMP SCHLECHT. Wenn man den Doppelsprung nicht hat ist der Walljump eine absolute Katastrophe, weil man nicht wirklich abschätzen kann wie hoch man springt, oder ob man nicht auf die KACK STACHELN DRAUFFÄLLT. Da hatte ich kurzzeitig echt keinen Bock mehr, weil das so schlimm für mich war.
Alles in allem würde ich zwar nicht sagen, dass es ein "Game of the year" wäre, aber man es sich durchaus für ein paar Euro zulegen kann. Man darf nur nicht erwarten anspruchsvolle Schnetzlereien zu bekommen. Wer gerne Schätze sammelt, hohe Combos geil findet und das eine oder andere gute Easter Egg finden will hat mit Dust ein gutes Spiel gefunden.![]()
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