Habe vor zwei Tagen mal wieder ins Atelier geschaut und das Spiel entdeckt.
Da ich ein Anhänger von non-RPG RPG-Maker Spielen bin und es sogar eine Vollversion war, habe ich mir gedacht, dass es wohl eine gute Ablenkung vom ganzen Lernen für die Uni sei.
Dem war "leider" auch so.
Allerdings gibt es immer noch ein paar Kleinigkeiten, die ich zu bemängeln habe, doch das im Spoiler, um nichts zu verraten.
Zunächst einmal was mir gut gefallen hat:
- Die Story war überraschend gut, hielt Spannung aufrecht über das gesamte Spiel und wurde weder zu schnell runtergehaspelt noch zu langsam verfüttert. Und auch wenn man viele Twists, wie den mit Nase und das der Tod sein Bruder ist schon früh zum Beispiel schon früh erraten kann, gab es doch einige die mich überraschten (Zum Beispiel Odka dieser undurchsichtige Sack, von dem ich nie so richtig wusste, was er jetzt eigentlich wollte, aber er war ja zum Glück doch einer von den Guten, hatte schon das Schlimmste befürchtet bei dem Ende)
- Die Charaktere waren gut gelungen, auch wenn man mit einigen leider nicht all zu viel Interaktion hat, bevor sie sterben, und besonders Nase, der Graf und natürlich der Tod waren mir sehr sympathisch.
- Das Gameplay war zwar ingewissermaßen wenig, allerdings passend eingesetzt (bis auf eine Ausnahme meiner Meinung nach, mehr dazu unten).
Denn es bot Abwechslungsreiche Minispiele gemischt mit mehr oder wenigen kleinen Detektivarbeiten(dieser verdammte Code für das dritte Video...) und kleinen Kämpfen, deren Schwierigkeit ich übrigens gut angelegt fand.
- Generell sieht das Spiel sehr solide aus vom Mapping, mal abgesehen von einigen Schönheitsfehlern, wie dem schon erwähnten Eisbärtorbogen am Anfang und einige kleine Fehler, was die Begehbarkeit angeht (irgendwo konnte man zum Beispiel auf einen Tisch gehen oder sowas)
- Die Schwierigkeit fand ich (bis auf eine Ausnahme, siehe unten) passend, von den Kämpfen über die Rätsel bis hin zu den Minispielen war alles fordernd und doch schaffbar und hatt somit einen schönen Spielfluss erzeugt
- Balance zwischen Witz und Ernst: Wurde gut getroffen. Und irgendwann nimmt dann die abstrusen Fakten, wie den Eisbären und den Tod einfach hin und macht sich keine Gedanken mehr darüber, aber generell fand ich geland es, sowohl eine gewisse ernste, spannende Atmosphäre aufzubauen, sowie diese immer wieder aufzulockern und dem Spieler ein Schmunzeln zu entlocken, auch wenn es teilweise hart an die Grenzen ging, wenn man an Bruno oder Ruth denkt.
Dennoch gibt es noch ein paar Sachen die ich schade, bzw. schlecht umgesetzt fand:
- Zunächst einmal schade fand ich, dass man nicht mehr mit Arnolds zu tun hat, denn obwohl er gewissermaßen der Hauptantagonist des Spiels ist (mal abgesehen von Julia, die aber für den spielbaren Teil ja nicht wirklich als Antagonist agiert), hat er nur eine kleine Szene in der er dann gleich stirbt. Denn ich fand in dieser Szene war er sehr gut umgesetzt.
Allerdings ist auch verständlich, dass es umständlich gewesen wäre, das anders zu handhaben, und somit ist das eigentlich ein positiver Punkt, aber nagut.
- Wie gesagt kleinere Mappingfehler und teilweise die Eisbärstatuen sahen sehr seltsam und mehr oder weniger dahingepfuscht und unpassend aus im Vergleich zu anderen Tiles
- Und dann gibt es noch die eine Stelle, wo ich mir fast die Haare ausgerissen hätte.
Das wäre das letzte Minispiel, als die Polizeit versucht das Haus zu erstürmen.
Ein Minispiel mit Entergespamme: ok
Das Ganze 6 mal hintereinander: Ehm... was?
Bei einem Fehlversuch das Ganze nochmal: NEIN DANKE!!!
Ich verstehe, dass es in gewisser Weise nochmal ein herausforderndes Minispiel am Ende geben sollte, ALLERDINGS war das für mich einfach nur lächerlich.
Vielleicht bin ich einfach nur schlecht im Button mashen, aber dennoch ist das Spiel erstens ziemlich hirnlos im Vergleich zu den anderen und zweitens ist es verdammt schwierig....
Und der Reset komplett an den Anfang als ich beim letzten war, hat mir den Rest gegeben und ich habe das Spiel beendet und mir das verbleibende Ende im Walkthrough angesehen, weil ich dann doch noch wissen sollte wie es ausgeht.
Vielleicht solltest du doch nochmal darüber nachdenken, in welchem Umfang solche Minigames in ein Spiel wie "Wer tötete Eisbär" eingebaut werden sollte, denn es war für mich einfach unpassend an dieser Stelle.
Meiner Meinung nach sollte es entweder kürzer sein, verleichterbar, oder nicht ein Reset komplett zum Anfang.
TROTZDEM:
Das Spiel war das erste RPG-Maker-Spiel seit langem, das mich für längere Zeit fesseln konnte und somit finde ich es immer noch gut gelungen (wenn da nur nicht dieses minispiel wäre -.- )
Ich hoffe du nimmst dir meine Kritik zu Herzen und ich kann das Spiel nur jedem empfehlen, der mal ein paar Stunden gute Unterhaltung sucht.
Und ich hoffe jetzt in gewisser Weise auf eine Fortsetzung