Es ist ja relativ schnell klar, dass man sich für eine der vier Fraktionen, die man kennenlernt, entscheiden muss: Minutemen, Railroad, Brotherhood oder Institute. Ich wollte mich den ersteren für das Endgame anschließen, allerdings hatten sie keine Quest für mich. Ich habe nach dem Ende mal gegooglet und gesehen, dass die eigentlich eine haben sollten, es aber bei mir wohl verbuggt war. Also, äh, soviel dazu.
. Ich hab mich dann für die Railroad entschieden, nachdem ich alle Fraktionen bis zu dem Punkt gespielt habe, an dem ich einen Konflikt ausgelöst hätte.
Das Spiel hat das West-RPG-Problem, das ich immer habe, wenn es "groß politisch" wird. Abgesehen davon, dass die Main-Quest einen durch alle Fraktionen gezwungenermaßen schleift, fand ich die Story ziemlich komisch inszeniert. Sobald man den Sohn findet, macht für mich die Story eine totale Vollbremsung und auf einmal mache ich Dinge, die komplett gegen alles gehen, was ich vorher getan habe. Dadurch, dass ich alle Fraktionen recht weit gespielt habe, verarsche ich auch jeden. Ich hab mich am Ende total gefragt, ob echt keiner in dieser Welt Kommunikationsmittel benutzt, so viele "eigene" Leute, wie ich gekillt hab.
. #openworldproblems
Dann kommt noch ein generischer Konflikt dazu und ich war am Ende wirklich "Wisst ihr was? Wenn ihr euch die Köppe aus Dummheit einschlagen wollt, dann ohne mich. *sidequest*". Die ganzen Konflikte beruhen darauf, dass keiner jemals mit dem Anderen geredet hat und jeder dumme Entscheidungen trifft (Ja, macht mich zur Chefin vom Institute, weil ich... gar nicht... verdächtig bin...!). Okay, seh ich ein. Aber ich versteh z.B. absolut gar nicht, warum ich das ganze Institute sprengen muss. Ja, fuck Wissenschaft, brauchen wir gar nicht! VIVE LA RESISTANCE! Die anderen Entscheidungen sind ähnlich meeeh. Ehrlich gesagt macht für mich die Brotherhood noch am meisten Sinn, weil da wenigstens als fanatisch etabliert sind und deshalb zu übertriebenen Entscheidungen neigen. Das Institute ist wohl nicht in der Lage mit all der Technik 'ne Hand voll Leute von der Railroad zu finden, deshalb muss man sie wohl AUSROTTEN (btw alle Surface Dweller sind ja eh scheiße (außer mir)).
Es ist ein Problem, das ich oft in ähnlichen RPGs habe, und es ist Geschmackssache, seh ich ein. Ich finde aber, man hätte diese Konflikte glaubhaft aufbauen können, aber durch echt inkonsistente Dialoge und komisches Pacing hab ich mich am Ende echt nur durchgeboxt. Auch fand ich es irgendwie komisch, dass von meinen Companions die meisten tendenziell eher Railroad waren, nur die Ausnahmen pro Brotherhood/Institute. Ich hab mich als Spieler echt komisch gelenkt gefühlt. Hinzu kommt einfach, dass ich es für ein Open World-Spiel doch recht entscheidungslos fand bis kurz vor dem Ende. Denn man kann locker alle Enden sehen, wenn man an der richtigen Stelle speichert. Ich war nur zu faul zu.