Yay, jetzt bin ich total off topic
Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
Den Verlauf der Handlung kann kann ja recht gut auf der Weltkarte verfolgen, die bei jedem neuen Gebiet eingeblendet wird.
Genau das meine ich ja. Warum nur so kurz eingeblendet? Wäre für mich schon viel wert gewesen, wenn man das immer hätte abrufen und in dieser Ansicht auch hätte scrollen können, gerne auch mit den anderen Locations (bis auf die geheimen optionalen) schon als Punkte dargestellt, aber noch nicht beschriftet, um Lust zu machen und damit man rätseln könnte, was sich dahinter verbirgt.
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Insgesamt kam mir die Welt von Final Fantasy X aber durchaus nicht klein vor und ich hatte schon das Gefühl, dass die Pilgerreise sich über eine lange Distanz und einen Zeitraum von mehreren Monaten erstreckt. Da hat auch das Storytelling etwas geholfen.
Komisch. Genau davon war ich in FFX mit am meisten enttäuscht, nachdem ich von FFV bis IX kam. Und dazu muss ich sagen, dass ich von der realen Spielzeit mindestens genauso lange an FFX gesessen habe, wenn nicht nochmal zehn bis zwanzig Stunden länger (Ausnahme: VII). Aber während ich bei den Vorgängern immer das Gefühl hatte, die Abenteuer würden sich über Monate oder sogar Jahre hinziehen in denen ich die Welt auch bis ins Detail kennenlernen und viele unterschiedliche Städte und andere Orte besuchen konnte, wirkte FFX auf mich, als hätte es in-game vielleicht höchstens ein paar Wochen gedauert und die Welt war winzig und entvölkert (was wenigstens storytechnisch begründet wurde, aber schade ist es trotzdem). Als würde Spira vier oder fünf Mal in die Welten der Vorgänger hinein passen. Und von Designentscheidungen war das teilweise auch schwer nachvollziehbar bis dumm oder einfach Faulheit/schlechte Planung der Entwickler. Zum Beispiel bei den Städten: Selbst unter völliger Beibehaltung der Struktur des Spiels hatte ich fest damit gerechnet, dass wenigstens noch der Ronso Tribe im Norden ein kleines Dorf hätte, welches am Fuße oder auf dem Mt. Gagazet auch perfekt hingepasst hätte! Da einen zusätzlichen Screen mit ein paar Zelten und Säulen hinzusetzen wäre nun auch kein großer Aufwand gewesen. Stattdessen stehen die dort in der Kälte herum, ein paar wenige. Davon, dass dieses stolze Volk nomadisch lebt, war nie die Rede. Die sollen dort zu Hause sein.
Außerdem gibts ein paar Storyszenen in Bevelle - war da nicht auch was mit einem Ausbruch? - aber eben keine richtige Stadt. Die angeblich größte und für die Story enorm wichtige Siedlung im Spiel kann nicht richtig betreten und erkundet werden. Das ist ein mieser Teaser, speziell nach der beeindruckenden Establishing-Shot-FMV-Sequenz. Und auch hier hätte man soo gut einen Abschnitt einbauen können, als flüchtige Party dann eben für eine Weile gerne auch verkleidet/getarnt, um unerkannt zu bleiben (wäre auch nicht das erste Mal in der Serie gewesen). Aber alleine durch ein paar Straßen der Hauptstadt des Planeten zu laufen, wo die mit Abstand meisten Menschen leben, das hätte schon eine Menge ausgemacht. Und durch solche Dinge hätte das ganze Spiel auf mich auch um einiges runder und größer gewirkt. Ich hätte eher das Gefühl gehabt zu wissen, was für die Rettung der Welt auf dem Spiel steht. Dafür reichen ein paar hübsche Filmchen nicht, man muss es selbst erleben dürfen.
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Soweit ich mich erinnern kann, ist es die meiste Zeit des Spiels über möglich, bis nach Besaid zurückzugehen. Da bin ich mir nicht ganz sicher, aber mit etwas Backtracking kommt man ziemlich weit zurück, auch wenn es natürlich Punkte im Spiel gibt, an denen man an einen Ort gebunden ist (Bikanel).
Mein Durchgang liegt auch schon ziemlich lange zurück. War das denn auch nach dem Bikanel-Abstecher noch möglich? Aber wie auch immer, das ist nicht wirklich das, was ich gemeint habe: Es wäre eine Qual, durch alle Orte hindurchzulaufen, um ganz zurück zu kommen. Das ist nicht so wie in Breath of Fire IV, wo man das einfach überspringen kann, wenn der Job einmal erleidgt wurde. Und selbst wenn man sich das antut, hat man in FFX soweit ich weiß nichts davon (vom Nachholen verpasster Schätze mal abgesehen), da es in den bereits besuchten Locations nichts Neues zu entdecken gibt. Viele Sidequests werden afair erst freigeschaltet, sobald man das Luftschiff hat (na immerhin, und dann ging es auch schneller von Ort zu Ort und zurück zu den Anfängen, davon konnte man in XIII nur träumen). Das war in den Vorgängern anders, wo nach und nach viele Kleinigkeiten aktiviert und die Spieler fürs weitere Erkunden nicht selten belohnt wurden.
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Was meiner Meinung nach am ehesten hätte getan werden können, wäre, die Pilgerreise weniger linear zu gestalten, denn Tempel muss es ja überall auf der Welt geben, und die müssen ja nicht nur schnurmäßig verbunden sein. So hätte man ein Netzwerk ggf. auch mit mehr Zwischenstopps machen können statt etwas, was sich wie eine Linie anfühlt, aus der man ab und zu herausgerissen wird.
Jo. Genau genommen hätte sich das dann sogar für ein weitgehend non-lineares Spiel angeboten, wo man die Reihenfolge der Tempel bis zu einem gewissen Grad selbst entscheiden kann :-/
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Aber gerade die Handlung von Final Fantasy X unterstützt so eine frei erkundbare Welt auch nicht sonderlich gut. Es ist halt eine Pilgerreise mit einem klaren Weg und einem klaren Ziel, keine Reise ins Nirgendwo oder eine Handlung, deren Endpunkt noch gar nicht klar ist. In den anderen Spielen war das ja nie der Fall. Das reist man mal hierhin, mal dorthin, erfährt dann, dass man an einen ganz anderen Ort muss und kehrt bisweilen in eine Basis (z.B. ein Luftschiff oder den Garden) zurück, um nächste Schritte zu planen. All das passt nicht so recht in die Handlung von Final Fantasy X hinein. Man hätte die Welt natürlich trotzdem etwas offener gestalten können.
Schon. Doch Pilgerreise und klares Ziel hin oder her, es hätte auf dem Weg dorthin auch etwas weniger linear umgesetzt werden können. Vor allem: Es gab keinen unmittelbaren Zeitdruck (war ja kein Lightning Returns ^^), immer wieder versuchen sich Summoner an dem Ritual. Wenn man von Süden nach Norden muss, warum dann nicht auch einen (optionalen?) Abstecher nach Westen und Osten unternehmen, wo es bestimmt auch Menschen gibt, die Opfer von Sin wurden und wo das eine oder andere Sending vollzogen werden muss? Das Problem war wirklich, dass es immer nur den einen Weg gab, und jede Abweichung davon (hauptsächlich Bikanel) durch die Handlung diktiert wurde. Aber selbst auf einer Pilgerreise sollte man sich doch mal umschauen und ein Stück weit abseits des Weges gehen dürfen.