Ich habe jetzt ein bisschen weitergespielt und merke schon, dass sich das Spiel in vielerlei Hinsicht nicht wirklich Mühe gibt, glaubwürdig zu erscheinen. Der Hauptcharakter Sorey hat sein ganzes Leben lang in einem Himmelsdorf mit Seraphims (oder wie die im Deutschen heißen) verbracht, also menschenähnlichen, aber nicht menschlichen Wesen. Als er dann in die Welt der Menschen hinabsteigt und dort in der Hauptstadt Ladylake ankommt, beeindruckt ihn das irgendwie gar nicht. Es ist so, also wäre der MC sein ganzes Leben lang dort gewesen. Sehr faul umgesetzt.

Ich hatte bei Tales schon immer das Problem, dass es diese "Einmal-Effekte" nutzt, also Charaktere in einer bestimmten Situation traurig / verwundert / schockiert / ... handeln lässt, danach aber so tut, als wäre das Thema gegessen. Von Charakterentwicklung ist da keine Spur zu sehen... Der Shephert-Moment wirkte auch arg gehetzt und lahm, es gab quasi gar kein Build-Up dazu, plötzlich war's halt so, fertig.

Leider sind die Kämpfe merklich träger als in den Vorgängern. Das Konzept mag ich, aber andererseits ist es auch blöd, ein System zu entwickeln, dass darauf basiert, dass der Spieler im Kampf warten muss, bis sich eine Leiste wieder auflädt.

Die Umgebung sind übrigens ziemlich riesig, auch die Stadt, in der ich aktuell bin (Ladylake). Optisch auch durchaus nett, auch wenn es nicht viel zu tun gibt, was bei solchen Spiele leider so gut wie immer so ist. In Final Fantasy XV wird das auch nicht anders sein.

Der Plot wirkt im Moment aber noch so klassisch, dass ich denke, dass es noch die eine oder andere Überraschung geben wird. Mal gucken, was noch auf mich zukommt.