Hm ... Auch hier kommt wieder diese eigenartige Argumentation im Bezug auf Diversität auf. Wenn ich jedoch zurückblicke auf die letzten 30 Jahre, dann kann ich mich nicht erinnern, dass mangelnde Diversität in Videospielen je ein Problem war.
Uns - und wir waren eine Truppe von Lausbuben - war es größtenteils egal, ob wir mit einem Mann, einer Frau, Alien, Tier, Monster, Roboter etc. gespielt haben. Nie haben wir darüber eine Diskussion geführt, wenn jemand im ersten Resident Evil mit Jill gezockt hat, außer das der Start des Spiels etwas leichter war. Resident Evil 2 haben wir bis zum Umfallen mehrmals abwechselnd mit Claire und Leon gespielt. Als Resi 3 erschienen ist, war unsere Reaktion nur "Ey geil, ein neues Resi" und nicht "Boah geil, heiße Schnitte". Genau wie sich in Silent Hill 3 nie jemand daran gestört hatte, dass Heather ein Mädel ist. Tomb Raider mochten wir nicht mal, nicht weil Lara eine Frau ist, sondern weil das Gameplay zu klobig war - kein Wunder, wenn Mario 64 dagegen in Sachen Platforming butterweich ist.
Alexx Kidd, Banjo-Kazooie, Mischief Makers, Diddy Kong Racing, Turok, Street Fighter, Tekken, Soul Calibur, Yoshi's Story, Lylat Wars, Metal Gear Solid, Sonic, Mortal Kombat, Soul Reaver, The Legend of Zelda, Blast Corps, Final Fantasy, Castlevania, Metroid, Star Wars... Ein kleiner Auszug dessen, was wir damals an Marken gespielt haben. Divers waren die Charaktere in den jeweiligen Spielen schon immer, es hat nur niemand ein Fass darum aufgemacht, weil es für uns normal war.
Zum Thema Aloy in Forbidden West:
Verglichen mit dem Modell in Zero Dawn sind tatsächlich Unterschiede sichtbar. Aber da sie schon im ersten Teil weniger feminin als ihre menschliche Vorlage aussieht, darf man die Intention der Entwickler im Bezug auf das Modell in Forbidden West durchaus in Frage stellen. Das Drama jedoch ist überbewertet. 🤷🏻♂️