@N_snake: Es muss auch nichts widerlegt werden, was nicht bewiesen wurde. Diskurse müssen tatsächlich nicht auf einer 100%-ig bewiesenen Faktengrundlage stattfinden, aber das muss dann auch im Ton des Diskurses widergespiegelt werden. Es gab klare Positionierungen, die sich auf die Berichtserstattung berufen haben, welche sich wiederum als bloßer Medien-Echo entpuppt hat, der nicht ausreichend belegt wurde. Man soll kritisch sein, aber wir leben in einem Rechtsstaat, in dem benefit of the doubt aus gutem Grund großgeschrieben wird. Wenn man sich mit Prämissen positioniert, sollte man sich wenigstens um eine ersichtliche Ambivalenz bemühen.
Ein Beispiel für sehr gut recherchierte mangelhafte Arbeitsbedingungen in (Videospiel-)Firmen, die aber niemanden interessieren, sind Großkonzerne in Japan (Nintendo, SEGA, Capcom, etc.), in denen Crunchtime quasi eine Voraussetzung ist, um den Job behalten zu können, die Firmenhierarchie es nicht erlaubt, den Arbeitsplatz ohne den Vorgesetzten zu verlassen und Urlaubstage unverhältnismäßig zu den Arbeitstagen und Überstunden stehen. Alles in japanologischer und soziologischer Forschung sehr gut dokumentiert, erforscht und im wissenschaftlichen Konsens nicht angezweifelt. Boykott aufgrund von Berichten, die die Arbeitsbedingungen kritisieren, gab es trotzdem nur in westlichen Firmen, weil diese Stimmen durch Pressekanäle akkumuliert verbreitet werden können und in der Summe des Medienechos glaubwürdiger erscheinen, als wissenschaftlich geprüfte Arbeiten, die niemand liest. In Japan existiert dieser Medienecho nicht, weil es kein weitreichendes Sprachrohr für solche kritische Stimmen gibt (ebenfalls ein gut erforschtes Thema) und sie generell eine andere Einstellung zum Thema Arbeit vertreten (was die Arbeitstode auf keinen Fall rechtfertigen sollte).
Also ja, Widerlegungen bezüglich der Anschuldigungen existieren nicht. Aber die Wackeligkeit der Beweislage und Widersprüchlichkeit der Presse in diesem Thema würde mich persönlich nicht ausreichen, das auch erwarten zu wollen.
Ich habe das Bild so verstanden, dass nur eine der drei Damen überhaupt einen realistisch zu erwartenden Körperbau in solch einem Setting wiedergibt, der nicht total auf Hollywood-Badass-Beauty getrimmt ist.Zitat