Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
Ich wollte nur mal hervorheben, dass ich in diesem Post sehr gut formulierte und zusammengefasste Punkte sehe, die auf die bisherige Politische-Agenda-Kritik sehr gut eingeht. Und ich finde es sehr schade, dass (vor allem von der gegenüberliegenden Seite) sich inhaltlich bislang überhaupt nicht hierauf bezogen wurde.
Auch wenn ich mich ausklinken wollte, möchte ich hierauf nochmal kurz eingehen:

1. Diversität muss keinen Hintergrund haben. Was man basierend auf einer persönlichen Meinung - derer ich mich nicht mal zuschreibe - anbringen könnte ist, wie Master glaube ich bereits erläutert hat, dass Inhalte wie Transgender als Hauptcharaktere, Homosexualität etc. inzwischen vermehrt in Spielen adressiert wird. Und dass in etablierten Franchises, mit etablierten Charakteren ein Umschwenken auf diese Inhalte dem ein oder anderen einfach negativ aufstoßen kann - womit man aber m.E. leben kann und muss. Ich kann aber nachvollziehen, dass es Leute gibt, die mit diesen Themen nichts anfangen können und sich auch daran stören, was nicht gleichzusetzen ist mit Transphobie oder Homophobie etc.
2. Meine Kritik richtet sich nicht an grundsätzliche Implementierung von Diversität. Ich kritisiere die einseitige Betrachtungsweise und das Kreieren von eindeutigen Parteien, die sich anhand von Kriterien wie sexueller Ausrichtung, Geschlecht, Ethnie etc. bestimmen lassen. Das ist das, was einer natürlichen Darstellung dieser Themen widerspricht. Nochmal mein Beispiel: Cool fände ich es, wenn das Spiel es schaffen würde, eine Protagonisten Gruppe zu etablieren, die bunt ist. Die Gruppe, wie sie geleaked wurde, ist aber nicht bunt. Die "gute" Seite beschränkt sich auf androgyne Frauen mit lesbischer Orientierung und einer Transgender Person, die "böse" Seite setzt sich aus vordergründig weißen Männern zusammen. Ich glaube ich habe den Punkt im Rahmen der Diskussion hinrechend erläutert. Diese Darstellung deckt sich mit dem, was ich meiner Recherche und meiner über die Jahre gebildete Meinung zu Druckmann entnehme. Das bedeutet noch keine Evidenz, ist aber für mich zumindest eine wahrscheinliche Kausalität.
3. Das Argument von Narcissu bzgl. der natürlichen Implementierung von Diversität widerspricht auch wieder dem skizzierten optischen Bild der Figuren, die, in Bezug auf die weiblichen, transsexuellen Personen der Akteure, nach Schema F vereinheitlicht wurde. Dass hier einer - mutmaßlich sehr sehr geringen - Anhängerschaft an Tanssexuellen eine höhere Identifikationsmöglichkeit gegeben wird halte ich a) für schwachsinnig, da sich reflektierte Menschen nach meiner Überzeugung nicht einzig durch Optik zu Identifikation begünstigt fühlen und b) für unnatürlich, da es das Konzept von Diversität ad absurdum führt und vor dem Hintergrund doch schon die Doppelmoral der kreativen Köpfe verdeutlicht. Diversität bedeutet nicht, dass gut=Attribut x entspricht und böse=Attribut y. Diversität bedeutet nicht, dass sich alle Menschen mit Attribut x über ein äußerliches Merkmal oder eine Kombination äußerlicher Merkmale identifizieren. Diversität bedeutet auch nicht, dass alle Menschen mit Attribut x nur wie Schema F aussehen können aber nicht individuell.
Wie kann man hier von Natürlichkeit sprechen?

Ob es auf narrativer Ebene Sinn macht, dass der/die Protagonist/in des Spiels und welche Motivationen damit vorangetrieben werden, kann ich Stand jetzt gar nicht beurteilen. Die Summe der Faktoren, die ich genannt habe, lässt das Ganze aber auf mich unnatürlich wirken und darauf stützt sich meine Kritik in dem Zusammenhang.