Erst mal, auch wenn ich finde das Stadt 1 ein bisschen zu schnell abgehakt wurde (hier hätte definitiv noch was kommen können) gefiel mir doch irgendwie der Effekt den Mutters verfrühter Tod auf sich hatte, die komplette Welt gerät aus den Fugen, es gibt keine Kontrollinstanz mehr, und viele Fragen werden unbeantwortet bleiben. Zumindest der Einzige, der ein Teil der Menschen noch zusammenhalten konnte wurde kurzerhand von Elro getötet.
Übrigens unglaublich gut in Szene gesetzt seine Lethargie, wo er mir am Anfang noch leicht trottelig rüber kam, wird er später zu einen verbitterten nur schwer einzuschätzenden Misanthropen.
Das Rennen um die Rakete wurde inszenatorisch sowohl von der Narrative als auch spielerisch gut eingefangen, jetzt kann man noch mal mit allen Charakteren Spielen auch den Elro Krüppel (wobei die Szene zugegebermaßen ein bisschen surreal und lächerlich wirkte)
Und hat einen Actionreichen Bossrush vor sich und allgemein eher auf Kampf fokussiertere Passagen.
Die 2. Begegnung mit Agentin Schwarz war da schon direkt das nächste Highlight, auch wenn sich die Tragik ihrer Geschichte nur erahnen lässt, so wird schon deutlich das ihre schlechte Laune durch immerwährend andauernde Schmerzen zu tragen kommen. Wie der Bosskampf auch in 3 aufeinanderfolgende Phasen mündet war sehr überraschend und unterstreicht den Höhepunkt dieser ganzen Szenerie, wo man kurz vor der Rakete steht.
Ab da haben sich die Ereignisse überschlagen, erst einmal Royal: man merkt total wie der Typ eigentlich nur Gutes tun möchte, ihm aber das nötige Vorstellungsvermögen fehlt, seit Beginn an wurde er als Mutters Nachfolger indoktriniert und glaubt demnach dass die Lösung nur irgendwo innerhalb des Glaubens und dem Elfenbein verankert liegt, statt das es die eigentliche Ursache des langsam sterbenden Planeten sein könnte.
Umso bitterer dann sein tragischer Zusammenbruch, als der letzte Strohhalm an dem er sich geklammert hat ihm entglitten ist, er gemerkt hat dass es "ihm" in seiner Vorstellung nie gegeben hat. Und er sich endgültig eingestehen musste, dass er alle verdammt hatte, wo er sich stets in einer Rolle als Messias gesehen hat.
Das man ihn dann auf der zusammenbrechenden Mondbasis zurück lassen muss (auch hier wird das evtl ein bisschen zu schnell abgehakt, hätte erwartet das man noch schon ein bisschen länger auf dem Mond ist, aber wenigstens konnte man es so gut am Stück spielen)
fand ich echt besonders fies gestaltet, gerade weil man ihn ja extra noch mitnehmen kann und das Spiel erst einen glauben lässt, dass man mit ihm fliehen soll. Habe dann auch erst mal wirklich alles versucht um ihn irgendwie durch die kaputte Tür zu schleusen, selbst wenn das geklappt hätte, hätte das nächste Hindernis ein Weiterkommen mit Royal vollends unmöglich gemacht. Ich hatte da wirklich auf so einen "Shadow-Moment" kurz vor der Raumkapsel gehofft, aber nein, man muss ihn wirklich herzlos zurücklassen. Möglicherweise symbolisiert das noch mal gut dass Robin gerade selbst auf ihn wütend ist, ich weiß es nicht, ich hätte jedoch wirklich gehofft dass die Dinge einen anderen Ausgang nehmen würden. Definitiv der tragischste Charakter während der Haupthandlung.
Was danach kam war dann echt noch mal eine Sache für sich, man hat noch mal die Gelegenheit die komplette Spielwelt nach allen möglichen Extras abzusuchen und 2 optionale Bosse zu bekämpfen, was ich auch gemacht habe. (sehr gut inszeniert)
Der Sternenwurm dann aber, der einen Krater in Blockrock gerissen hat, war definitiv nicht so wie ich ihn mir vorgestellt habe.
Erst mal gibt es eine Mindfuck Sequenz, wo man gegen verschiedene schwarze Sillouetten kämpfen musste (ich wusste ehrlich nicht was das darstellen sollte) anschließend geht es dann in einen epischen Kampf gegen den gigantischen Sternenwurm an sich über.
Wobei zuvor noch eine Sequenz zu Robins Vergangenheit und ihren Vater kommt, man hat die Chance in der Sequenz auf ihn zuzugehen oder die Tür nach draußen zu nehmen, ich habe instinktiv das 2. genommen, weil ich mir sicher war dass es so eine Traumsequenz ist, die einen in die Falle locken soll, würde trotzdem gerne wissen, was anders herum passiert wäre.
Danach stand ich wirklich nur noch mit offenen Mund vor dem Bildschirm, ich war einfach vollends verwirrt. Es öffnet sich beim Sternenwurm eine Abdeckung, und heraus kommt eine große Krähe, ebenfalls mit einen fetten Schraubenschlüssel gewappnet und einem ähnlichen Setup wie Robin.
Also irgendwie ließ mich das denken dass es irgendwas mit ihren Vater zu tun haben muss, wo man ihn noch kurz davor gesehen hat, aber ich habe keine Ahnung in was für einen Zusammenhang. Ich fands komplett eigenartig und hätte sowas am aller wenigstens als finalen Boss erwartet.
Der Kampf war dann auch relativ cool und fordernd, der Abgang von diesem Krähenwesen komplett unwürdig, weswegen ich jetzt nicht glaube dass es irgendein namhafter Charakter ist.
Es kommt einem auf jeden Fall so vor als würde da noch etwas viel Größeres stecken hinter den blauen Parasitenwesen, und dem Elfenbein, etwas was die Religion die sich um diesen Sternenwurm erschaffen hat, nicht mal im Ansatz hatte erfassen können. Definitiv ein großartiges mysteriöses Ende, was einen ein bisschen mit der Hoffnung zurücklässt, dass ein mögliches Sequel evtl. näher darauf eingeht.
Iconoclasts ist jetzt vielleicht nicht das beste Action-Spiel, aber es definitiv das beste Run & Gun-Puzzle-Action-Spiel mit einer Story. Einzeln für sich kann man zu den spielerischen Komponenten alleine betrachtet bestimmt sagen dass es so manche Spiele gewiss besser hinbekommen haben, doch zu einem Gesamtpaket alles verschnürrt und garniert mit vielen kreativen Ideen und Abwechslung, ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild mit unglaublich viel Eigenprofil.
Das ist einfach ein Erlebnis für sich was im Vordergrund steht und das lässt sich auch mit keinem anderen Titel vergleichen.