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Provinzheld
Vielen Dank für die große Mühe, Jack. Sowohl die Videos zu schneiden als auch einen Review zu schreiben, macht sicherlich viel Arbeit und ich danke dir, dass du sie dir gemacht hast.
Ich fand es sehr interessant zu sehen, wie sich ein Spieler verhält, wo er Probleme hat, was er entdeckt, was er eventuell nicht versteht, bzw. was ich noch besser erklären muss. Besonders gefreut hat mich, dass du nahezu auf Anhieb gute Strategien für die Kämpfe gefunden hast -- insbesondere für die späteren. Ich habe das Playthrough mit Neugierde verfolgt und mir allerlei Notizen gemacht; kleine Rechtschreibfehler und Bugs, hauptsächlich aber habe ich an deinem Spielverhalten für mich Schlüsse gezogen, gewisse Stellen deutlicher zu erklären. Deine Kommentare waren zwar recht rar, aber ich nehme an, du hast nur welche geschrieben, wenn es dir besonders ernst war. Einige Kommentare zu Logikfragen bzw. geäußerte Verwunderung konnte ich nicht nachvollziehen -- ich habe immer zurückgespult, um zu sehen, ob du die notwendigen Information bekommen hast und häufig hattest du sie. Ich nehme an, es war -- wie du auch im Review schreibst -- zu viel Text. Andere verwunderte Kommentare, in denen du Fragen aufwirfst, die ich mir bisher nicht gestellt habe, nehme ich gerne auf, um sie künftig eventuell nebenbei einzubauen. Dass ein paar Fragen offen bleiben, ist für eine Demo natürlich selbstverständlich.
Generell habe ich zu Let's Plays bzw. auch die Playthroughs, wie du sie machst (wobei ich zugeben muss, eines in dieser Form bisher nie geguckt zu haben), eine geteilte Meinung. Wenn einem gewöhnlichen Spieler ein Spiel nicht gefällt, sei es wegen Langatmigkeit, unfreundlicher Helden, etc. hat er die Möglichkeit, das Spiel zu beenden. Stellt er jedoch Videos ins Netz und tut dies unter der Notwendigkeit des Durchspielens, zwingt er sich, seine Zeit mit etwas zu verbringen, dass im nicht ausreichend viel Spaß macht. Dementsprechend ist seine Haltung für den restlichen Spielteil verfärbt. Da ich meine, auch bei dir eine Verfärbung erkannt zu haben; spätestens nachdem dir Raphaels Verständnis heroischen Verhaltens (sicherlich weißt du, was ich meine) missfiel; weiß ich deinen Review und dein späteres Spiel perspektivisch einzuordnen. Ich hatte das Gefühl -- insbesondere bei Tag 6 und 7, dass du nur noch fertig werden wolltest. Hand aufs Herz, war es so?
Deinen größten Minuspunkt verteilst du in Sachen Gameplay -- es war dir zu viel Text, es gab nicht oft genug etwas zu entdecken, zu wenig unumgehbare Kämpfe, keine echten Bossmomente. Gegen den breiten Text werde ich nicht argumentieren; ich weiß, es ist viel Text; es gibt viele Personen, mit denen man sprechen kann, mit denen man interagieren kann. Das ist Geschmacksfrage -- ich mag es.
Du schreibst: "Ich habe absolut nichts gegen ein RPG-Maker Spiel, welches sich in Sachen Gameplay kaum vom Rest abhebt. Hier ist es sogar durchaus unterhaltsam, da es viele Geheimnisse zu entdecken gibt. Aber es kommt schlichtweg viel zu selten zum Einsatz!"
Das Spiel explodiert nahezu vor zu entdeckendem Zeug. Tage 1 bis 3 bestehen nahezu nur aus "Gameplay". Es fällt mir schwer, diesen Punkt einzuordnen. Etwas enttäuscht war ich von deinem (Spiel-)Verhalten, wenn es um vielfältige Entscheidungen ging. Du findest eine Lösung, die durchaus zum Weiterspielen reicht -- nicht aber, wenn man sich Entdecker nennen will. Dann klingt es absurd, fehlendes Gameplay zu monieren. Ich meine gefühlt zu haben, wie du durchhuschen willst, um es abzuschließen. Schade, dass es dich nicht neugierig gemacht hat.
In einem Video schreibst du als Kommentar, "das Spiel solle aufhören, dich zu teasen, wenn dann doch nichts passiere." -- etwa in diesem Sinn, es ist paraphrasiert. Der Punkt war dir wichtig, du hast auf einen Kampf gewartet und warst unzufrieden, wenn er nicht kam oder nicht so, wie du es erwartet hattest. Das empfand ich als sehr konditioniert und fixiert, gerade auch, weil du schreibst, die Antagonisten seien uninteressant, weil keiner die Gelegenheit hätte, sich zu entwickeln. Das ist das Einzige in deinem Review, das mich wirklich ärgert. Hätten sie mehr Gelegenheit, wenn man sie sofort im Kampf umbringt? Ich finde keinen konsistenten Gedankengang von einer zu anderen Aussage.
Ich habe aus deiner Arbeit jedenfalls einen positiven Schluss gezogen: Ich sollte wohl einen Text schreiben, der beantwortet, für wen das Spiel besonders geeignet ist, bzw. was einem gefallen muss, um das Spiel zu mögen.
Wenn ich dich nun bitten würde, über dieses Fremdbild nachzudenken, was würdest du schreiben? Wenn du deine Prioritäten unterordnest, wem empfiehlst du das Spiel?
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