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Thema: [2. Demo] Die Gräfin und die Spinne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    -- Enthält Spoiler und so, 'ne? --

    Oh Gott, wo fange ich denn jetzt nur an? Hmmm... es ist schwer, diesen Post nicht als reine Lobesparade darstellen zu lassen. Da ich aber offensichtlich die Sorte Mensch bin, die zu diesem Spiel offensichtlich 1:1 wie die Faust aufs Auge passt, werde ich einfach mal loslegen, da gewisse Dinge nicht unerwähnt bleiben sollten.

    Okay, fangen wir bei der Story an. Die Story ist jetzt nicht die beste von allen, ist klar. Ich weiß nicht, inwiefern sie komplex ist und wie sie sich entwickeln wird. Gut, ist noch 'ne Demo, aber sie hält ja eine ordentliche Anzahl an Spielstunden bereit. Die meiste Zeit geht es eigentlich nur darum, wie das Dreiergespann durch die Spielwelt rumtollt und da die verrücktesten Sachen erlebt. Aber mich stört das eigentlich gar nicht mal so sehr, denn ich mag diese Art von Erzählung. Und es ist nicht so, als wäre die Haupthandlung völlig nebensächlich. Vielleicht ist sie nicht so präsent, wie du es dir möglicherweise erhoffst (keine Ahnung? xD), aber für meinen Geschmack wird da genügend während des Spielen hineingestreut, um es nicht komplett zu vergessen. Vielleicht mache ich auch bloß zu lange Pausen zwischen den Spielen, aber egal. WENN man etwas von der Hauptstory reinkam, dann waren diese Momente richtig toll.

    Dass die Tochterspinne am Ende durchdreht, hat man zwar gesehen, aber die Entwicklung habe ich nicht so recht mitbekommen. Also ja, sie wurde immer etwas wütender von Szene zu Szene, aber irgendwie kam es mir trotzdem ziemlich wie eine 180°-Wendung vor. Aber Peanuts.

    Nächster Punkt, die Charaktere. Okay, ich liebe diese Art von Charakteren, das muss ich wohl kaum erwähnen. Das Spiel nimmt sich ja nicht ganz ernst, was einigen vielleicht weniger gefällt (wie man zwei Posts über mir lesen konnte), aber andere lieben es. Ich gehöre einfach dazu. Ich liebe es, wie die Charaktere handeln, reden, denken, etc. Raphael ist sowieso mein absoluter Favorit, wie er ständig mit seiner "Oh Gott, mein Leben..."-Einstellung da durchläuft. Diabela ergänzt sich da ganz passend als durchaus ernsthafte Person, aber auch mit ordentlich Temperament. Und wenn wir schon bei Temperament sind... Nileta und so. Gott, und auch noch diese Musik jedes Mal. Klasse. Nimmt natürlich in diesen Momenten wirklich allem die Ernsthaftigkeit, aber das darf man wirklich nicht so eng sehen, wenn man was vom Spiel haben will. Dieses Spiel lebt einfach von seinem Humor, weil er einfach überall vorhanden ist. In den Charakteren, im Gameplay, in der Spielwelt und in der Handlung. Wer sich damit nicht vereinbaren kann, der wird beim Spielen einen herben Unterschied in der Qualität feststellen, als ich sie hier beschreibe.

    Okay, vielleicht hätte ich den Punkt nicht Charaktere nennen sollen. Ging mehr um den Humor. Egal. Die Charaktere sind super, weil sie während des Spielens genügend Zeit bekommen, sich zu entfalten. Sie führen angenehm viele Gespräche miteinander, offenbaren immer wieder neue Informationen über sich und lassen ihren Charaktere-Eigenschaften freien Lauf. Und der Humor, aber das erwähnte ich ja bereits.

    Das Gameplay ist verglichen mit dem, was du sonst bietest, einfach RICHTIG toll. Es gibt oft das Problem, dass Spiele mit einer guten (humorvollen) Erzählung im Gameplay schwächeln, aber das kann ich hier nicht feststellen. Das hängt vor allem mit der Spielwelt zusammen, die ich wirklich gelungen finde. Die Gebiete, die man besucht, sind von ausreichender Größe, überall kann man etwas Entdecken, es gibt haufenweise Quests, die man erledigen kann. Die Kämpfe machen mir auch Spaß, einfaches Entergekloppe konnte ich bei mir nicht feststellen. Hinzu kommen die Eventkämpfe zwischendurch, die immer was Neues zu bieten haben und bisherige Strategien komplett auf den Kopf stellen. Und wo wir dabei sind: Was mir am meisten gefällt, ist dieses große Maß an Abwechslung, welches das Spiel vorweist. Es gibt meist mehrere Wege, eine Aufgabe zu erledigen oder aus einem Dilemma zu entkommen. Ich habe ständig gespeichert, um mir die verschiedenen Möglichkeiten anzuschauen und war jedes Mal begeistert, dass es tatsächlich so viele Optionen gibt. Und nicht bloß die Auswahlmöglichkeiten, sondern auch die Quests an sich sind abwechslungsreich und beschränken sich Gott sei Dank nicht bloß aufs Töten und Bescheid geben. UND die Nebenquests haben öfter eine schöne Hintergrundstory, was nicht zu verachten ist.

    Minispiele, abwechslungsreiche Aufgaben, mehrere Optionen, eine Vielzahl an Dingen, die man entdecken kann - einfach grandios. Also gameplay-technisch kann das Spiel locker eine Vielzahl an kommerziellen Möchtegern-Oldschool RPGs aufnehmen, das steht fest. Es steckt einfach furchtbar viel Mühe hier drin, die man auch deutlich spürt.

    So, und mehr fällt mir gerade nicht ein. Hand aufs Herz, ich habe das Spiel seit dem Betatest immer noch nicht angerührt, aber angesichs der Tatsache, dass ich noch so viel Gutes und so wenig Schlechtes im Kopf behalten habe, kann es ja nur noch besser sein. Die Parallelen zu UiD bemerkt man, das ist klar. Wie du sagtest, sind die zu großen Teilen nicht beabsichtigt (vor allem hast du es, wenn ich mich richtig erinnere, nur einmal durchgespielt und nicht wieder angerührt? xD). Daraus schließe ich einfach, dass das Spiel nicht zwanghaft und vergeblich versucht, sich an UiD zu orientieren, sondern dass die Erzählweise und Präsentation der Spiele sich ähneln, aber die DGudS trotzallem sein eigenen Stil besitzt, was in diesem Falle das größere Maß an (eigenem) Humor liegt.

    Fazit: Das Spiel hat eine wirklich schön und umfangreich gestaltete Spielwelt, daraus resultierend gutes Gameplay und eine schöne Erzählweise der Geschichte. Alles wird stark gewürzt von dem Charme des Spiels, eine Mischung aus ausfallender Ernsthaftigkeit und der Liebe zum Detail, was die Präsentation der Spielwelt betrifft. Allerdings bekommt man diesen Charme voll und ganz zu spüren. Wer ihn liebt, dem wird das Spiel zweifelsohne total gefallen. Wem er nicht gefällt, der wird sich das ganze Spiel davon nur stören lassen.

    Aber auch generell sollte man in der Lage sein, in Fantasy-Spielen sich mit den Begebenheiten der jeweiligen Welt zu vereinbaren, die NATÜRLICH auf keinen Fall so funktionieren wie in unserer Spielwelt. *hust*

    Okay, das wär's auch schon. Meine zwei Cent zu diesem Spiel.

    Geändert von Ligiiihh (19.11.2013 um 23:44 Uhr)

  2. #2
    Mir geht's da genau wie Ligiiihh. Der Humor von DGudS ist anscheinend genau auf mich zugeschnitten. Ich musste ständig laut auflachen. Vor allem Nileta, als so ein verrückter Irrer mit seinen Ausbrüchen, hat es mir irgendwie angetan xD Der hat mich besonders gut unterhalten. Da würde ich absolut nichts ändern, denn dieser Stil hat einfach seine Eigenart und wie man sieht sehr, sehr viele Fans, die genau auf sowas abfahren ^^

    Meine Freundin hat das Spiel übrigens noch nicht gespielt xD Nur kurz angefangen ^^ Bisheriges Feedback von ihr: "Die Heilkräuter kann man nicht sammeln" xD Da sie bisher nur UiD und Diebe gespielt hat, und die blauen Pflanzen immer Heilkräuter sind (in beiden Spielen), war sie überrascht, dass es mal keine sind.

    LG Mike

  3. #3
    Nach eineinhalb Tagen intensivem Durchsuchten habe ich das Spiel (bzw. Demo) nun beendet und ich muss sagen, du hast da was ganz Großes geschaffen. In seinen Grundzügen erinnert mich das Spiel an eine Mischung aus Unterwegs in Düsterburg und die Reise ins All. Die Charaktere sind ähnlich gut aufeinander abgestimmt, wie in den anderen, oben genannten Spielen. Raphael hat ein bisschen was von Grandy, Nileta ist ein Choleriker, der so ein bisschen die Rolle von Malthur einnimmt. Aber am Besten gefällt mir bisher Diabela. Woran das liegen mag? Einerseits daran, da ich finde, dass dieser weibliche Charakter auf mich auch sehr weiblich wirkt und nicht übertrieben, wie es in vielen Spielen falsch gemacht wird. Was mich an ihr besonders fasziniert, ist ihr geheimnisvolles Wesen. Da ich nicht spoilern mag, gehe ich nicht detaillierter auf diesen Punkt ein, Fakt ist aber, dass ich mir von ihr in der VV noch einiges erwarte und auch glaube, dass bei ihr noch einiges an Potential steckt.

    Das Mapping und im Allgemeinen die Grafik trifft einfach voll meinen Geschmack. Ich mag M&B einfach und bevorzuge diesen Stil jedem selbst gepixelten. Was mich ab und an allerdings störte, war die Tatsache, dass du manchmal Einrichtungsgegenstände verwendet hast, die in ein solches Setting nicht passen (Z.B. Aktenschränke, das Charset des Rasthausbesitzers in Wiesengrund, Sofas etc.) . Das Mapping empfand ich als großes Kino, du hast im Allgemeinen wirklich nahezu jede Map hervorgehoben, sei es durch Lightmaps oder durch schöne Sets.

    Die Dialoge fand ich auch größtenteils sehr stimmig, sicherlich gab es einige Beispiele, in denen dir die moderne Sprache durchgerutscht ist, aber who cares? Das ist Meckern auf sehr hohem Niveau, im Großen und Ganzen haben mich die Dialoge sehr belustigt. Sie waren auch nie zu lang und zu ausführlich, sodass wesentliche Dinge immer auf den Punkt gebracht wurden. Wegen der Kommunikation mit dem System würden sich manche Spieler jetzt aus der Immersion herausgerissen fühlen, mir gefiel das allerdings schon bei der Reise ins All sehr gut, ich finde, das passt auch zu Maker-Spielen.

    Zur Story kann ich sagen, dass sie mich sehr gefesselt hat. Ich bin ein Fan von keinen allzu komplexen Storys, immerhin will ich ein Spiel nicht über mehrere Wochen oder Monate spielen, um es ganz zu verstehen. Dein Spiel und damit die Story, schaffen es, kurzweilige Unterhaltung zu garantieren. Man kann jeden Schritt der Charaktere nachvollziehen und es gibt nichts, worüber ich jetzt im Nachhinein rätsel. Ein Punkt, der mir aber gar nicht gefallen hat, war die Sache mit der Hinrichtung Raphaels. Wozu droht im der General eine Hinrichtung in zehn Tagen an, wenn die Spinnen sowieso bald über das Reich herfallen (bzw. die Gefahr, dass dies geschieht, stark vorhanden scheint)? Letztendlich kann das für den Held doch nicht der Anreiz sein, da er eh weiß, dass sein Leben in Gefahr ist, schon aufgrund der akkuten Bedrohung, die durch die Spinnen ausgeht. Ansonsten hat mir alles weitere gut gefallen.

    Das Gameplay hat mir ebenfalls gut gefallen, ich mag Spiele, in denen ab und zu Minigames oä. aufkommen, das Spiel aber nicht zu stark von ihnen beeinflusst wird. Die Minigames, die vorhanden waren, haben mir sehr gut gefallen, man musste ab und an knobeln, aber es war nichts frustrierendes dabei. Das Selbe gilt für die Rätsel, welche in dem Spiel vorkamen. Ein weiterer, sehr positiver Punkt waren für mich die Nebenquests. Manche waren vielleicht etwas einfallslos, allerdings erzählte ein Teil der Quests jeweils einen Nebenstrang der Geschichte. Zudem gab es diese nicht in Massen, wie in anderen Spielen, in denen man dann gar nicht mehr weiß, was eigentlich die Hauptquest ist und was nicht.

    Über das Kampfsystem kann ich ähnlich positives berichten. Das KS ist ziemlich an UiD angelehnt und das gefällt mir. Es ist kein komplexes KS und zudem sehr gut gebalanced. Die Kämpfe waren meiner Meinung nach genau richtig. Ab und zu fordernd, aber nie übertrieben. Schön fand ich auch, dass manche Kämpfe Besonderheiten boten, indem ein Charakter dann eine Fähigkeit hatte, welche er in den Kämpfen zuvor nicht hatte. Die Variation an Gegnern war jetzt nicht so gigantisch, aber das muss auch nicht sein.

    Das Einzige, was mir nicht gefallen hat, war die Musikauswahl. Ich fand, da hätte es stimmigere, bessere Midis gegeben. Vor allem bei den Szenen, in denen die Situation düster hätte herüberkommen sollen, war die Musik nicht immer passend gewählt. Das ist aber wieder Meckern auf hohem Niveau

    Zum Abschluss kann ich sagen, dass mich dein Spiel über die gesamte Strecke gut unterhalten hat. Ich freue mich nun sehr auf die VV, die wohl hoffentlich nicht allzulange auf sich warten lässt. Immerhin musst du ja nur noch drei Tage machen, dann hast du es schon hinter dir

  4. #4
    Neben dem Humor, wo ich mich bei Ligiiihh und Mike einreihen kann - ich mag ihn einfach sehr gerne und es gab anders als z.B. in der Reise ins All keine Momente, die ich grenzwertig komisch oder zu platt fand, möchte ich Julez Punkt zu den dargestellten Frauen auch unterschreiben:
    Zitat Zitat
    "Einerseits daran, da ich finde, dass dieser weibliche Charakter auf mich auch sehr weiblich wirkt und nicht übertrieben, wie es in vielen Spielen falsch gemacht wird"
    Ich dachte lange, das sich hier eine Macherin verbirgt, bis wir dann mal PN Kontakt hatten. Dein Verständnis wie Frauen ticken und auch die Darstellung im Spiel der Guten wie Bösen Damen ist bemerkenswert. Ich finde es besonders schön das Klischees umgangen werden, während man sich dennoch in Altbekanntem Terrain tummeln kann. Eine schlagfertige Libra kannte man ja, das mysteriöse und bodenständige das deine Charakterinnen umgibt hat sich für mich dennoch umso nachdrücklicher eingeprägt. Da kann sich so mancher Damsel in Distress Inszenierer eine Scheibe von abschneiden. Gute Arbeit.

    Daher bleibt DGudS sicherlich auch eine Demo zum immer wieder spielen. (auch wenn ich noch nicht dazu komme, aber bei den wunderschönen, ausführlichen Kommentaren hier hat man ja kaum eine Chance es nicht nochmal spielen zu wollen; nach A Link between Worlds sicherlich mal ^^ )

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