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You got bamboozled
13. Juni 2020
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„Du weisst wie das funktioniert Lancaster“
Ein leises Grummeln ertönte von der anderen Seite des ramponierten Tisches. Der Mann, dessen Gesicht von Schrammen und hässlichen Flecken übersäht war, grapschte nach den Unterlagen die vor ihm lagen.
„Sag uns erst ob du das machst...“
„Ich will zuerst reinschauen.“
„Das ist nicht Part des Deals“
Kurz herrschte Stille, einzig das leise rascheln von trockenen Gräsern, verdorrt durch die unermüdlich brennende Sonne, war zu hören wann immer der Wind hindurch pfiff.
„Ihr macht so einen verfluchten Wirbel um die Sache und ich hab keinen Plan worum es geht.“
„Bitte...“
„Warum? Was kriege ich dafür? Das erste Mal hab ich euch den Arsch gerettet weil es richtig war. Das zweite Mal weil ich dachte es sei notwendig aber ein drittes Mal, vollkommen ohne Gegenleistung?“
„Wir lassen dich hier wohnen du Penner.“
„Weil ihr wisst was ich mit euch anstellen könnte.“
„Weil du gut zu uns warst.“
„Weil ihr verkackte Scheißer seid und Angst vor der Welt da draußen habt.“
„Ist das dein Dank oder was?“
„Ich habe keine Lust in Nevada zu versauern. Wenn ich das hier gemacht habe... dann werde ich gehen und ich werde etwas mitnehmen... ob ihr es mir gebt oder...“
„Gott im Himmel Lancaster... fick dich. Du willst von hier weg? Na schön... du kannst alles behalten was wir dir geben wenn du unbedingt durch die verschissene Wüste willst. Machst du es oder nicht?“
Langsam öffnete der Mann namens Lancaster den Ordner, nickte währenddessen seinem Streitpartner zu.
„Wenn ich da überhaupt lebend rausko...“
Erneut herrschte kurz die Stille der Wüste Nevadas.
„Was ist los?“
Lancaster warf die Papiere auf den Tisch und drückte seinen Daumen auf eben jene, strich langsam mit seinem ab gekauten Daumennagel unter einer Zeile entlang.
„Der Kerl? WOLLT IHR MICH VERARSCHEN?!“
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2015
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Gabe nahm einen tiefen Zug, der Rauch floss förmlich aus der Selbsgedrehten und verteilte sich in seiner Mundhöhle.
Tabak war ein rares Gut geworden, schon kurze Zeit nach der Katastrophe. Die meisten Menschen wussten nicht wie man ihn anbaut, wie man ihn verarbeitet geschweige denn... wie man an an einen Setzling kommt. Gabe hatte noch Vorräte. Gut behütet, nur er wusste wo sein Versteck lag und das war auch gut so... immerhin konnte er sich so ein wenig Freiheit erkaufen.
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13. Juni 2020
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Es war später Abend, das Rot der Sonne war schon lange hinter dem Horizont verschwunden und das einzige was der Siedlung Sicherheit verschaffte war ein Holzpalisade, zwei Wachposten und ein paar Scheinwerfer, betrieben durch einen Dieselgenerator. Inmitten der zugleich beruhigenden aber auch drohenden Stille standen Busse, Trailer und ein ganzer LKW mit Anhänger in denen sich Familien häuslich eingerichtet haben.
Lancaster saß schweigend auf der Ladefläche des LKWs, das ganze Ding wurde durch Europaletten in zahlreiche „Räume“ unterteilt, und blätterte durch die Unterlage die ihm gegeben wurden.
„Verdammte Scheiße...“
Lancaster ließ seinen Finger erneut über die Zeilen fahren und blieb, wie schon einige Male zuvor an dieser einen Stelle hängen.
Egal was er tat, egal wie oft er über die Pläne ging, ihm wollte sich nicht erschließen wie es dazu kommen konnte. Er kannte die Gerüchte, wusste was die Menschen hier sagten, dachten, wusste was die Leute verbreiteten die ziellos durch die Welt wanderten auf der Suche nach etwas, was sie Heimat nennen wollten.
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2016
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Ihm gefielen die Menschen nicht. Keiner der Jungs war eine Person mit der er tatsächlich näher befreundet sein wollte und trotzdem... Gabriel blieb, denn sie bedeuteten Sicherheit.
Ihm war es nicht egal, dass seine neuen Freunde Plünderer waren. Er sehnte sich nach der Zeit zurück, als er noch mit den Menschen von Wallis et Futuna unterwegs war. Das waren gute Menschen, gute Kameraden und sie hatten der Menschheit einen großen Dienst erwiesen... so dachte er es zumindest.
Sie hatten zwar ihr eigenes Leben über das von anderen gestellt, doch es war für das höhere Wohl. Wenn sie den Tank nicht hätten abschießen können...
„Ey... Froschfresse.“
Der breitschultrigste der Gruppe, Jeff, schob sich langsam zwischen Gabe und die Sonne. Er war ein unangenehmer Kerl, aber auch gleichzeitig der beste Schütze unter ihnen.
„Was gibt es Jeff?“
„Die Jungs wollen ein paar Kojoten platt machen.“
„Und was ich hab damit zu tun?“
„Nichts.“
„Genau.“
„Das ist das Problem.“
„Jeff... ich gebe euch Kippen, ihr gebt mir Schutz. Ich hab das schon einmal erklärt. Ich habe kein Interesse daran mit euch Tiere umzulegen.“
„Das wirst du aber müssen.“
„Warum sollte ich?“
„Weil du uns nicht ewig versorgen kannst du Held. Wie lange reicht dein geheimer Vorrat noch? Tage? Wochen? Vielleicht ein paar Monate? Was denkst du stellen die Kerle mit dir an wenn du nicht mehr nützlich bist? Wenn du nur noch hier in deinem Klappstuhl sitzt und dich in der Sonne grillst?“
Es war erstaunlich, dass Gabe seinen Vorrat überhaupt noch hatte. Wenn er die selbstgedrehten nicht mit Holzspänen strecken würde, dann wäre der Scheiße schon seit einem halben Jahr bis aufs letzte Körnchen weg gequalmt.
„Ich bin erstaunt, dass gerade du deswegen auf mich zukommst. Ich dachte du wärst der erste der mir den Arsch aufreißt und ausbluten lässt.“
„Ich hab meine Gründe.“
Noch ehe Gabriel etwas erwidern konnte drückte Jeff ihm eine abgenutzte Armbrust in die Hand. Das Teil hatte schonmal bessere Tage gesehen und sah eher so aus, als würde man sich damit selbst ins Gesicht schießen.
Aber... man nahm was man kriegen konnte. Jeder tat das.
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14. Juni 2020
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„Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Wir wissen alle, dass sich eine Bande in unserer Nähe aufhält und viele von euch wissen auch, welches Unheil sie verbreitet. Erst vor wenigen Tagen wieder...“
Lancaster stand abseits der Menge. Naja... Menge. 12 Familien. 43 Köpfe insgesamt.
Er betrachtete die Menge genauer, viele von ihnen kannte er mittlerweile. Einige fast garnicht und es war ihm auch irgendwie egal. Er gab sich nicht viel mit Menschen ab. Er fühlte sich nach einiger Zeit unsicher in ihrer Nähe.
Menschen waren gefährlich, vor allem diejenigen die überzeugen können. Leute wie Michael, der Kerl der gerade seine Ansprache hielt. Der Kerl, der ihn vor einiger Zeit überzeugt hat ihm und der Gruppe um ihn herum zu helfen. Der Kerl, der ihm gestern Abend die Unterlagen gab und ihn um einen letzten Gefallen bat.
„...wir alle vermissen sie. Wegen ihnen haben unsere Freunde sehr viel Schmerz ertragen müssen, vor allem... wenn wir darüber nachdenken in welche Umstände sie gezwungen werden.“
Er konnte es sich nicht vorstellen doch was konnte man gegen Fakten sagen? Sie waren nicht das einzige Lager in der Umgebung und es war überall das gleiche. Jugendliche, egal welchen Alters, verschwanden und tauchten am gleichen Ort wieder auf.
„Aber das wird bald Geschichte sein. Bald werden wir ein Problem weniger auf der Welt haben. Bald werden Familien ihre Söhne und Töchter wieder in die Arme schließen können. Bald werden Familien wieder vereint!“
„Und dann fliegen wir alle zum Mond, errichten eine Kolonie und werden lernen uns vom Sonnenlicht zu ernähren.“
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22. November 2017
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„Du hast ihm den Kopf weggeblasen!“
„Scheiße ja, hab ich!“
„Scheiße Gabe, scheiße, scheiße.“
„Beruhig dich Jeff. Ich werde verschwinden, so schnell ich kann. Keiner von den Kerlen wird mich in die Finger kriegen, klar? Keiner von denen bekommt mich.“
„Fick dich Gabe. Fick dich. Die kriegen dich, alleine hast du keine Chance. Die kriegen dich, dann ficken sie dich, dann hängen sie dich auf, ficken dich nochmal und...“
„Halt die Schnauze Jeff, die ficken mich nicht...“
„Nicht wortwörtlich...“
„Ach, red keinen Scheiß Sherlock.“
„Wieso zum Teufel hast du das gemacht?!“
„Weil er ein verdammter ••••••• ist. Ich wollte hier nur meinen Arsch retten. Er wollte Chaos. Wegen ihm sind ein Dutzend Menschen draufgegangen und...“
„Scheiße ja, sind sie. Jeder ist sich selbst der Nächste.“
„Nein, ist er nicht du Vollidiot. Ich hab vor Jahren in einer Gruppe gehangen wo jeder aufeinander aufgepasst hat. Wo man sich für die anderen aufgeopfert hat wenn es nötig war. Deswegen lebe ich noch. Deswegen sterben bei euch die Leute wie die verkackten Fliegen.“
„Sie sterben weil sie nicht vorsichtig sind.“
„Sie sterben, weil sie Arschlöcher sind! Arschlöcher leben hier nicht lange. Arschlöcher passen nicht aufeinander auf. Wenn du ein Arschloch gewesen wärst, hätte ich vor Monaten Dreck gefressen.“
„I-I-Ich... fick dich Gabe!“
„Du weisst das ich Recht habe. Das hier konnte nicht ewig so weitergehen, das musste ein Ende haben und ich habe dafür gesorgt.“
„Das wird kein Ende haben. Wenn der Boss tot ist, gibt es einen neuen Boss.“
„Dann lass uns doch zumindest dafür sorgen, dass es einen Platz weniger auf der Welt gibt, an dem solche Scheiße passiert.“
„Gabe...“
„Jeff... ich werde gehen, du kannst mitkommen oder es bleiben lassen.“
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14. Juni 2020
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„Michael.“
„Lancaster?“
„Du verlangst ein Wunder von mir, das ist dir klar oder?“
„Du hast schonmal zwei Wunder vollbracht, weisst du?“
„Das waren keine Wunder, das waren 9 Millimeter.“
„Das ist sowohl mir, als auch den Leuten hier egal. Du hast uns gerettet und wirst es wieder tun.“
„Warum bist du dir da so sicher?“
„Weil du das gleiche weisst, wie wir. Deswegen.“
Das seufzen Lancasters klang gequält. Seit er wusste worum es wirklich ging nagten unausgesprochene Gedanken an ihm.
„Woher habt ihr die Pläne?“
„Aus dem Stadtarchiv von Hawthorne.“
„Wo liegt das?“
„Ein paar Kilometer nördlich von hier. Das Gebäude lag noch im Verwaltungsbereich... es war mehr Glück als Verstand.“
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28. November 2019
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„Boss! Hey Boss!“
„Man Jeff... du weisst wie ich heiße.“
„Mir doch egal, wegen dir läuft der Scheiße, deshalb bist du der Boss.“
„Ja, weil ich im Gegensatz zu den meisten von euch Hohlbirnen wusste was die Leute wollen.“
Gabriel saß grinsend in seinem Büro. Seit zwei Jahren war es nunmehr sein Zuhause. Seines und das von Jeff und zwei weiteren Leuten aus der Bande. Loyal, freundlich... sie entpuppten sich als gute Kerle. Gabe hatte sich nur nie die Zeit genommen sie kennenzulernen.
„Man komm schon... du bist kein Genie.“
„Richtig, bin ich nicht. Ich hab nur meine Hausaufgaben gemacht. Jackman hat es mir damals ziemlich gut erklärt. Gib den Leuten was sie am dringendsten brauchen und sie schreien nach mehr. Gib den Leuten etwas, mit dem sie sich gut fühlen und sie werden dir verflucht dankbar sein.“
Ihm war es egal was manche Leute in ihm sahen. Ihm war es egal was manche Leute von dem Schuppen in dem sie sich aufhielten dachten. Ihm war es egal, dass die meisten Familien nicht verstanden und ihn für kriminell hielten.
„Ich hab ein Symbol geschaffen. Etwas was an alte Zeiten erinnert. Ich muss zugeben... mir wäre ein Dorf lieber gewesen. Etwas normales... aber man nimmt was man bekommt.“
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14. Juni 2020
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Die Sonne näherte sich beständig dem Horizont, tauchte die Welt in Rot und gab eine eigenartig friedliche Aura ab. Schweigend beobachtete Lancaster den wandernden Schein der Sonne, während er monoton einen Schleifstein über die Klinge des Feldmessers in seiner Hand rutschen lies.
„H-Hallo... Mister?“
Priscilla, 43 Jahre alt, Hausfrau... naja... Lasterfrau um genau zu sein. Fürchterlich anstrengende Person, religiös bis in die letzte Hautfalte.
„Ja?“
„Ich wollte ihnen danken Mister...“
„Lancaster.“
„Möge der Herr mit ihnen sein... Lancaster. Sie sind wahrhaft gesegnet wissen sie?“
„...nein... wusste ich nicht.“
„Wer armen Leuten wie uns in größter Not beisteht, der wird von Gott gelenkt. Sie vollrichten gutes Werk. Dafür sind wir ihnen alle hier dankbar. Ganz besonders ich... ich weiss Annabelle war nie das Vorzeigemädchen doch...“
Er musste nichtmals hinschauen um zu wissen welch aufgesetzten Gesichtsausdruck Priscilla gerade hatte. Er brauchte nur das einstudierte und immer gleich klingende Schluchzen, gepaart mit gespielter Fassung hören.
„...der Gedanke in welch schlimme Zuständen sie nun sein muss...“
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5. Juni 2020
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„Wer bist du Mädchen?“
„Ich heiße Annabelle... aber ihr könnt mich ruhig Anna nennen.“
„Cool, dann nenn mich Gabe. Jeff und seine Kumpels kennst du ja schon.“
„J-Ja... wegen ihnen bin ich hier.“
„Haben sie dich gefunden?“
„Ein paar Kilometer westlich von hier. In Hawthorne“
„Was hast du denn da getrieben?“
„Wir... also... die Leute vom Lager und ich... wir wollten Vorräte holen und wurden von Untoten überrascht. Wir müssten flüchten und haben es bis zum Stadtarchiv geschafft. Aber ich bin kurz vorher umgeknickt... und wurde zurückgelassen."
Gabriel starrte fassungslos das Mädchen an, sein Blick schien sie fast zu durchdringen.
„Ich hatte Glück das... deine Freunde gekommen sind. Im letzten Moment.“
„Wenn du hier bist... wo sind dann...?“
„Sie wollten nicht mitkommen. Sie dachten, dass ihr mich entführen wollt und haben angefangen zu schießen, wir sind gerade so entkommen.“
„Merde... komm erstmal an, versuch ein wenig auszuatmen, kannst dich hier gern aus Ohr hauen. Hast vermutlich einigen Scheiß über uns gehört, aber keine Sorge... bist hier sicher und frei.“
„Frei?“
„Frei.“
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14. Juni 2020
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Die Sonne war hinter dem weiten Horizont verschwunden. Kein einziger Lichtstrahl flutete das Land mehr, tauchte es in fast schon rabenschwarze Dunkelheit. Gefährlich, unberechenbar... ein Kampf gegen die Untoten wäre in so einer Situation hoffnungslos.
Doch andere Menschen...
„Lancaster... danke nochmal f...“
„Sei still. Ladet die Vorräte an der östlichen Zugangsstraße zu Hawthorne ab und das wars.“
„Ist ja schon gut, wir halten uns an unsere Versprechen.“
„Besser so. Ich bin weg.“
Ohne Michael eines weiteren Blickes zu würdigen setzte sich der Kerl, den sie alle nur als Lancaster kannten, in Bewegung.
Das würde unangenehm werden.
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14. Juni 2020
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Es war tiefste Nacht, keine Zeit in der Leute noch auf den Beinen sein wollten. Viel zu anstrengend waren die Tage der fast schon neuen Zeitrechnung.
Gabriel lag schlafend in seinem Bett, ruhig und entspannt. Warum es gerade diese Zeit war in der er sich nicht erdrückt vom Gewicht der Welt und Gesellschaft fühlte... es war ein Rätsel für ihn.
Vielleicht weil er sich seine eigene Gemeinde erschaffen hat? Weil er die Regeln macht?
Tiefer geschlafen hatte er nur auf Wallis et Futuna. Aber das lag vermutlich auch nur daran, dass es dort richtige Betten gab.
Vielleicht war gerade das seine Rettung, sonst hätten die Geräusche die das Öffnen des Fensters, die Sohlen welche das Holz betraten, das leise Knarzen der Holzlatten ihn nicht geweckt.
Instinktiv wollte er sich aufrichten aber etwas hielt ihn davon ab... er blieb liegen. Sein Puls ging nach oben, er öffnete nur knapp die Augen und starrte in die Finsternis... die kurze Reflektion im Schein des Mondlichts reichte ihm um zu wissen was hier los war. Irgendwann musste es dazu kommen.
Die glänzende Klinge bewegte sich, langsam, immer näher ehe sie kurz nach oben wanderte... blitzschnelle Reflexe trieben den Körper des Franzosen fast lautlos nach oben.
Seine Hände packten einfach zu, die Linke nach dem Ort wo er das Handgelenk vermutete, die Rechte nach einem Gesicht und... trafen.
„Nicht heute...“
Die Person bewegte sich nicht. Keinen Millimeter. Einzig den feuchten, warmen Atem in seiner Handfläche konnte Gabriel spüren und je mehr sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, desto mehr verstand er warum.
„Sei leise...“
Sein Griff lockerte sich erst vorsichtig, dann nahm er die Hände herunter.
„Du bist nackt.“
„Du bist bewaffnet.“
„Gute Feststellung...“ die blitzende Klinge deutete auf das improvisierte, in Handarbeit zusammengezimmerte Bett. „...wer...“
„Jeff.“
„Glückwunsch.“
„Warum bist du hier?“
„Weil ihr Mist baut.“
„Wir nehmen Leute auf und bieten ihnen ein anständiges Zuhause.“
„Ihr stoßt auf Unverständnis“
„Taten wir schon immer. Du bist also ihre Lösung? Warum tust du das? Leute wie die...“
„Sind das Problem. Sind aber auch ausnutzbar. Du zwingst niemanden oder?“
„Nein. Wer will der kann. Wer nicht will, der kann was anderes machen. Noch sind wir abhängig vom Wohlwollen und den Sachen die man uns gibt aber nicht mehr lange...“
„Träum weiter... die Welt ist kaputt. Die Plage hat uns royal in den Hintern genommen. Es gibt kein Happy End.“
„Ich glaube... ich komme damit recht gut zurande. Andere jammern, ich sehe weitere Möglichkeiten.“
„Dann verschwende sie nicht. Mach was gegen die, die Leute wie mich anwerben um Menschen wie dich kalt zu machen. Um eine wirst du dich nicht kümmern müssen, sie werden bald ungeplante Probleme mit Benzin bekommen und sind dann schutzlos. Die Welt wird das für sich übernehmen, aber pass auf dich auf... es gibt da draußen Eltern die es dir übel nehmen, dass du ein anderes Modell anbietest. Schneid den Schlangen den Kopf ab...“
„Ich werd drüber nachdenken...“
Lancaster presste Gabe das scharfe Feldmesser in die Hand und beugte sich zu ihm.
„Du bist einer der Guten. Enttäusch die Welt nicht. Bleib am Leben.“
Fast schon väterlich setzte Lancaster dem Franzosen einen Kuss auf die Stirn.
„Sie werden nach Lancaster suchen... sag ihnen, du hast ihn umgelegt. Dann haben sie Angst, das verschafft dir Zeit.“
„Ich...“
„Ich weiss. Lebwohl... Gabe.“
Schleichend entfernte sich Lancaster von Gabriel und er brauchte nur wenige Sekunden bis er sich wieder durchs Fenster bewegt hatte und in die kalte Nacht verschwand.
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