Ruhig knisterte das Feuer vor ihm. Es hatte lange genug gedauert, bis es brannte, doch langsam wurde er richtig gut darin, nur die Suche nach trockenen Ästen konnte immer etwas schwierig sein, je nach Wetterlage.
Es war leise im Lager, alle außer ihm schliefen.

Es waren jetzt zwei Tage vergangen, seit ihrem großem Moment. Nathan konnte kaum glauben, was alles in so kurzer Zeit geschehen war. Hatten sie gerade die Welt gerettet? Oder die letzte Hoffnung auf Rettung vernichtet? Er konnte es nicht sagen, doch hoffte, sie hatten die richtige Entscheidung getroffen. Es war keine leichte gewesen, doch in diesem Tagen gab es sowas wie leichte Entscheidungen nicht. Alles hatte kosten, alles hatte Konsequenzen. Man musste nur damit leben können,

Er war im Moment als einziger wach, glaubte er. Er musste die letzte Wache halten, tja, hatte auch den kürzesten gezogen. Die Ereignisse der letzten Tage gingen ihm durch den Kopf: Sie konnten gerade mit Müh und Not von der Stadt abhauen, als praktisch alle übrig gebliebenen Zombies sich in Richtung des Forschungslabor machten. Nathan, Gabriel und Lexi hatten die Gruppe schnell genug eingeholt. Die letztere sogar obwohl sie noch im lezten Moment in die arme der Ungeheuer stürtzte. Doch sie hatte es überlebt. Sie alle hatten überlebt.

Er wusste nicht was jetzt kam. Er wusste nicht, wohin er gehen sollte. Weg von hier, doch was dann? Die Zeiten in denen sein Leben klar geregelt waren, sind längst vorbei. Es galt nur zu überleben und hoffen.

"Woran denkst du?", hörte er eine sanfte Stimme von hinten.
"Solltest du nicht schlafen? Deswegen gibt es ja die Wache.. ", er musste unkontrolliert gähnen.

"Konnte nicht gut schlafen, du schaust aber aus als könntest du es brauchen. Also, woran denkst du?"


"An früher."

"Wallis et Fortuna?"


"Nein, vor all dem hier. Ich weiß nicht, was noch passieren wird, aber ich hoffe es wird irgendwann wieder normal. Das Menschen wieder in Sicherheit leben können."


Sie setzte sich neben ihm ans Lagerfeuer.

"Darum haben wir ja die Rakete gestartet. Für die Menschheit, für uns."


Er nickte ihr nur zu und starte ins Feuer. Es war leise im Lager, alle außer die beiden schliefen.
Die großen Holzscheite im Lagerfeuer waren alle schon weiß, nur noch asche, doch die Flamme ging nicht aus, langsam und beständig nagte sie weiter. Nathan fühlte sich ... wohl. Ohne es zu bemerken, schlossen sich langsam seine Augenlieden, das letzte was er sah, das Feuer das vor ihm knisterte.