Ich bin kein Autor, allerdings plane ich recht viel schriftlich for teh artz, weshalb ich schon öfters einen Konflikt zwischen Handschrift und PC hatte.
Ergebnis: Ich habe mich wirklich arg an Computer gewöhnt, was mir lange nicht bewusst war. Während ich keine Probleme habe Klausuren, bestimmte Hausaufgaben o.ä. per Hand zu schreiben, dreht bei persönlicheren Dingen unheimlich der Kritiker in mir durch. Ich habe das ganz stark gemerkt, als ich für ein Kunst-Projekt ein Projektbuch führen musste, welches meine Gedankengänge während des Projektes festhält – ein Tagebuch, quasi. Es hat mich wirklich gestresst es per Hand zu machen, weil ich so oft korrigiert habe und mehrfach von vorne anfangen musste. (Ich bin darüber hinaus aus wirklich unfähig ein Tagebuch zu führen, weil ich da ständig das Gefühl habe, dass das Niedergeschriebene eben nicht meiner inneren Stimme entspricht. Außerdem dauert's mir zu lang..)
Handschriftlich endet's bei mir deshalb meistens so, dass ich für Ideen und Planung immer einen Fresszettel rumfliegen habe, auf dem ich alles notiere, bevor ich es vergesse. Da steht dann aber echt alles mögliche drauf und in alle Richtungen verteilt. Dann ordne ich meine Gedankengänge am PC, was mir die Möglichkeit gibt noch einmal über meine Ideen zu reflektieren und sie dann so zu ordnen, dass ich besser filtern und/oder drauf aufbauen kann.
Das Thema finde ich aber schon recht interessant, vor allem, da in der Psycholinguistik bei der Analyse von geschriebener Sprache oft das Bewusstsein, dass man gerade schreibt, eine Rolle spielt. Die meisten finden eine Handschrift natürlicher, weil sie eben durch die Gewohnheit nicht das Gefühl haben, dass sie technisch etwas tun (in diesem Fall den Stift halten und so zu führen, dass er Buchstaben ergibt). Computergeschreibsel kommt einem dann gerne sehr mechanisch vor und bei wenig Übung kann das (unbewusste) Buchstaben-Suchen vom Schreibprozess ablenken. Bei mir ist es ehrlich gesagt genau umgekehrt..