Es geht schon, bloß muss man sich einen Menschen denken, der keine Struktur und keine Vorschrift mehr braucht, um zu wissen, was er zu tun hat. Es ist ein funktionierendes, quasi roboterhaftes System in dem jedem nach seiner Befähigung seiner Platz und seine Aufgabe zukommt. Es ist eigentlich das Kollektiv an ihr logisches Ende gedacht wie in einem Bienenstaat. Die einzelne Biene für sich lebt nur um dem großen ganzen zu dienen. Der neue Mensch ist einer der sich seiner Selbstherrschaft absolut unterwirft. Er braucht keine Herrschaft von außen mehr, weil er sich selbst immerzu völlig beherrscht. Es gibt keine Gedanken daran, ob man den richtigen Platz hat in der Welt oder nicht, sondern man hat diesen Platz und erfüllt seine Aufgabe und alles funktioniert reibungslos, weil jeder andere genauso seine Aufgabe verrichtet. Es muss daher keine institutionalisierte Verwaltung oder bestimmte Strukturen geben, weil jeder von sich aus weis, was zu tun ist. Die erste Generation ist eine anerzogene, die nachfolgenden ahmen einfach nach. Das ist Marx der Mensch ist nur ohne Herrschaft frei von Unterdrückung, aber damit die Anarchie nicht im Chaos endet, muss ein jeder Mensch sich selbst unterwerfen. Marx beschreibt die Anarchie nicht als Prozess grenzenloser Freiheit sondern nur als einen Zustand in dem man frei von der Herrschaft durch die anderen ist, jedoch unterliegt man dann aber zwangsläufig der Eigenherrschaft, weil so ein "System" das höchste Maß von Eigenkontrolle und Selbstbeherrschung erfordert. Wer also in einer Welt mit möglichst wenig Eigenverantwortlichkeit leben will, der sollte sich schleunigst einen Diktator suchen, denn Anarchie erfordert Eigenverantwortung in jeder Sekunde. Wenn jemand schwach wird, schadet er praktisch allen, weil er eben nicht funktioniert. Deshalb ist Anarchie etwas das man nicht in einer Generation einführt, sondern etwas das durch den Zwang und die Umerziehung im Kommunismus vorbereitet wird. Die Grundlage ist ein Mensch, der sein Individualsein praktisch aufgegeben oder zumindest sehr weit zurückgestellt hat. Erst wenn es nur noch diese Art Mensch gibt, dann bedarf es dem Kommunismus nicht mehr.

Das mag Marx so explizit nicht sagen, aber es ist der logische Schluss aus der Theorie der Befreiung von der Herrschaft durch andere. Wenn wir also nicht praktisch durch die Borg assimiliert werden, ist das ein recht utopisches Unterfangen.