Oh je, das klingt nach einer Dozentin, die a) für Erstsemester ein didaktisches Konzept verfolgt, das überhaupt nicht tragbar ist (Es geht überhaupt nicht, dass ihr da, wie Glan schon angemerkt hat, ohne Vorerfahrungen und nach knapp vier Wochen völlig frei schwimmt; Üben muss vom Kleinen ins große gehen) und b) eine Verfechterin vom Tod des Autors ist.

Zu Punkt a) kann ich nur anmerken, dass es ein Unding ist, dass Leute ohne fachdidaktische und nur mit fachwissenschaftlicher Ausbildung immer noch so unterrichten dürfen und zu Punkt b), dass dieser Ansatz so schön lange wieder in der "modernen Literaturwissenschaft" überholt ist, da man so regelmässig an die Grenzen der Möglichkeiten eines Textes kommt, der ja immer in einem bestimmten gesellschaftlichen Diskurs entsteht, bei dem man ja gar nicht darumkommt, die Positionen des Autors zu bestimmen. Gerade Autoren wie Remarque, Kafka oder auch Thomas Mann lassen sich so nur kaum erklären, da die ja auch mit Umgebungserfahrungen arbeiten. Und gerade die werden dann auch bei der Aussagekraft eines Textes relevant.