Ich möchte dann auch mal meinen Senf dazu geben, auch wenn das meiste wahrscheinlich schon gesagt wurde.
Erst mal tut es mir wirklich leid, dass ich teilweise wirklich sehr wenig Zeit hatte - das war auch eher unvorhergesehen, weil ich nicht angenommen hatte, vor meinen Prüfungen so wenig Zeit zu haben, ich danach sofort einen neuen Job bekommen habe und dann auch noch eine Verwandte gestorben ist. Die letzte Station habe ich quasi gar nicht mitbekommen und das fand ich sehr schade. Das Spielen hat mir nämlich wieder sehr viel Spaß gemacht und ich hätte mich sehr gerne mehr eingebracht. Leider schien das bei einigen so der Fall zu sein, was mich auch so ein bisschen zum ersten Punkt bringt.

Der geringe Anteil an Interaktion abseits der Spielmechanik lag meiner Meinung nach an der Verkettung von ein paar Dingen. Mein Charakter hatte zum Beispiel sehr wenige Personen, mit denen sich eine Verbindung aufbauen hätte können, und ein paar von denen hatten eben genau dasselbe Problem wie ich. Also keine Zeit bzw. kein Internet oder ähnliches. Gerade bei solchen Charakteren wie Dolores dauert eine Entwicklung wohl etwas länger als bei solchen wie Clover, was wahrscheinlich einfach mehr Aktivität von mir gefordert hätte.
Ich persönlich habe diesmal aber auch absichtlich einen Charakter gewählt, der nicht zwingendermaßen in der Gruppe integriert sein muss, einfach weil ich diesmal die Möglichkeit haben wollte mich voll in die Aufgaben zu stürzen ohne zu sehr um Dolores zu fürchten - ich habe also jemanden ausgesucht, um den es mir nicht so leid tun würde wenn er stirbt und der mehr dazu dient, der Spielmechanik zu entsprechen. Ich wollte Drama von meiner Seite aus vermeiden und habe das Gefühl, dass vielleicht ein paar andere ähnliche Gedanken hatten.
Caros Charakter war zum Beispiel auch so jemand, der zumindest Anfangs wenig auf "Soziales" ausgelegt war. Ich weiß natürlich nicht was sie geplant hatte, aber Prudence wirklich ernsthaft interagieren zu lassen und Verbindungen zu anderen knüpfen zu lassen dürfte gar nicht so einfach gewesen sein. Die Planung in der Besprechung fand ich aber immer super und ich glaube nicht, dass dies wirklich Einfluss auf die Interaktionen hatte. Ich persönlich hätte mich ohne Caros Listen und ohne ihre und Gendreks Aktivität bestimmt oft ein bisschen verloren gefühlt, weil es schwer ist den Überblick zu behalten wenn man nicht so viel Zeit hat. Das fand ich ernsthaft sehr super von euch. Dass dann Abseits davon nicht so viel Charakterzeug geschrieben wurde liegt wohl einfach daran, dass eben andere auch wenig Zeit hatten und es unter diesen Umständen einfach das Naheliegenste war, sich an der Liste zu orientieren und wenigstens Aufgaben zu machen.

Ich fand aber, dass diesmal die Dynamik der Spieler unglaublich gut war. Das beste Beispiel hierfür ist natürlich Station 4, wo wirklich so gut wie alle Charaktere integriert waren und wir gemeinsam die Geheimnisse der Insel erforscht haben. Da hatte ich wirklich das Gefühl, dass wir Spieler ein verdammt gutes Team sind, und der Erfolg insgesamt gibt uns da auch recht. Ich denke wir haben da viel aus Staffel 1 mitgenommen (und diese Staffel wäre ganz anders verlaufen, wenn viele von uns nicht die Vorerfahrung mit dem ganzen Drama und den vielen sterbenden Leuten gehabt hätten^^) und auch die dritte wird sich vor allem daran orientieren, wie wir diese hier erlebt haben. Ich hoffe es wird einen Mittelweg geben, in dem wir etwas organisierter sind als in Staffel 1, aber die zwischenmenschlichen Aktionen wieder etwas mehr sind als diesmal. Das ingame-Drama (und das damit verbundene Herzblut) hat mir schon auch gefehlt, nichts desto trotz hatte ich auch in Staffel 2 wirklich viel Spaß.

Also ja, viel mehr habe ich zu dieser Staffel eigentlich gar nicht zu sagen, ich finde auch, dass die Inaktivität wirklich das größte Problem war, was niemand vorraussehen konnte. Alles andere war entweder super oder verschmerzbar - es ist immer noch toll, dass du, Daen, dir so viel überlegt hast und auch viele neue Ideen eingebracht hast. So etwas ist wichtig wenn man ein Spiel auf mehrere Staffeln auslegt. Ich fand auch, dass viele Neuerungen gut funktioniert haben, die Sache mit den versteckten und niedrigeren Werten hat gut gepasst. Plünderaufgaben fand ich auch schön, auch wenn sie vielleicht nicht in jeder Station sinnvoll sind (vor allem wenn es so viele Aufgaben gibt).
Was mich gleich dazu bringt, noch was über Staffel 3 zu sagen: Es wäre sehr cool, wenn man mehr als eine Aufgabe erledigen könnte. Zumindest sollte es möglich sein neben jeder Nebenaufgabe noch in die Stationsaufgabe zu kommen, das würde ich mir wirklich wünschen. Eine vollkommene Aufhebung erscheint mir schon wieder etwas zu viel, weil dann ein taktisches Element wegfällt, aber da würde sich Daen wahrscheinlich auch etwas dazu überlegen, also vertraue ich dem Spielleiter da voll und ganz.

Eher schlecht finde ich die Sache mit den längeren Stationen. Meta hat mit seinen Ausführungen vollkommen recht, außerdem tendieren so enstpannte Rollenspiele noch viel eher dazu, dass Leute inaktiv werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dann irgendwann so aussieht, dass noch fünf Spieler am Ende aktiv sind und alle anderen nur zwischendurch oder gar nicht mehr reinschauen (und es dann auch nie zu einem Ende kommen wird). Bei einem Spiel, das von Anfang an darauf ausgelegt ist, so entspannt zu laufen, funktioniert das sicher toll, aber im Fall von Zoooommmxbies wäre das eine ziemlich einschneidende Veränderung. Da geht es ums Überleben, was sich eigentlich nicht in 3 Wochen entspannt planen lassen sollte^^. Meiner Meinung nach spricht so ein System eine ganz andere "Zielgruppe" an, als die, die wir hier bei den Zombies haben.

Naja, ich werde bei Staffel 3 dann trotzdem auf jeden Fall wieder dabei sein. Das Spiel ist immer noch sehr toll und ich bin jedes Mal wieder erstaunt wie viele Ideen du hast, Daen. Mit niemand anderem als Hauptspielleiter würde das hier so gut funktionieren, da bin ich wirklich überzeugt.
Großes Lob auch nochmal für die optische Präsentation - die Karten waren wirklich immer schick und hilfreich.