Space Brothers 99/99: Heimlich, still und leise geht die Serie nach zwei Jahren ohne irgendeine Ankündigung zu Ende. Natürlich ist es ein offenes Ende, aber ein versöhnliches, das darauf hoffen lässt, dass es in nicht allzu ferner Zukunft weitergeht.

Space Brothers ist eine der besten warm-and-fuzzy-Animeserien, die ich kenne, besonders unter denen, die so lange laufen. Das Pacing ist sehr langsam, dafür aber die Charaktere sehr gut entwickelt. Neben dem starken Hauptcast sind auch viele Nebencharaktere gut ausgearbeitet und sehr sympathisch. Die exzentrischen Darstellungen vieler Personen gibt der Serie einen besonderen Charme und der Humor in Space Brothers, oft initiiert durch Mutta selbst, hat genau meinen Nerv getroffen. Zugegebenermaßen war die Serie nicht immer gleich stark, es gab ein paar Folgen, die nicht allzu interessant waren. Aber die meiste Zeit über habe ich Space Brothers extrem gerne geguckt und es gab auch drei richtig mitreißende oder mitnehmende für mich. Das erste war die Container-Prüfung, das zweite etwa in der Mitte. Hibitos Unfall auf dem Mond. Das waren auch mit Abstand die spannendsten Folgen der Serie, da habe ich richtig mitgefiebert. Das dritte Ereignis war Sharons Krankheit, die mich schon sehr geschockt hatte, besonders wenn sieht, wie schnell sie sich verschlimmert...
Bei einer so lang laufenden Serie muss man sich natürlich immer auf ein paar Kompromisse gefasst haben. Hier waren es am Anfang immer ein paar Sekunden Recap sowie ein recht gemächliches Pacing in manchen Szenen, wo das eigentlich nicht hätte sein müssen sowie ein paar andere kleine Sachen. Darüber kann ich aber sehr gut hinwegsehen, denn Space Brothers war sonst einfach richtig schön und es gab so viele Folgen, die ich mit einem schönen Gefühl im Bauch beenden konnte. Das schaffen nicht allzu viele Serien – die heartwarming moments in Space Brothers waren wirklich gut. Dazu hat auch der tolle Soundtrack beigetragen. Ich habe mich übrigens richtig gefreut als in der letzten Folge nochmal Feel So Moon gespielt wurde – das war ein Highlight. ^^

Für mich ist Space Brothers auf jeden Fall eine der besten Serien der letzten zwei Jahre, und definitiv eine der wenigen qualitativ ziemlich guten lange laufenden Serien ohne große Einbrüche oder krasse Veränderungen. Generell ist es ja eher eine Seltenheit, dass eine Nicht-Shounen- oder Kinderserie überhaupt zwei Jahre am Stück läuft. Schade, dass es jetzt vorbei ist – ich freue mich schon auf den Tag, an dem es weitergehen wird. Und der wird sicherlich kommen, denn bei Anime-TV-Charts war Space Brothers mit ca. 5% Einschaltquote regelmäßig unter den Top 10.

Zum Ende selbst: Damit schließt sich der Kreis ein bisschen. Hibitos Zeit in Russland hatte also doch mehr Hintergrund, und ich nehme mal stark an, dass Olga nun auch wieder eine Rolle spielen wird.