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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 7 - Die Rettung der Menschheit

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  1. #1
    Jul schluckte. Ivan war also tatsächlich infiziert. Sie ging instinktiv einige Schritte von ihm weg und stellte sich hinter Lexi. Ihr Überlebenswille war einfach zu groß, als dass sie es riskieren wollte gebissen zu werden, oder auch versehentlich in die Schusslinie zu geraten. Dann sprach Gabriel. Verdammt, er hatte Recht.

    "Das wird wohl die beste Lösung sein. Sicherheitshalber bin ich aber dafür Ivan alleine in einen der Nebenräume zu sperren. Wir wissen nicht, wie lange es noch dauert. Sein Blick sieht nicht so aus, als ob es ihm noch sonderlich gut gehen würde. Und wie du sagst, Gabriel, wissen wir auch nicht, welche Wirkung dieses "Killswitch" hier tatsächlich hat. Aber wenn WIR überleben wollen - und ich weiß nicht, wie es mit euch ist, aber ich würde verdammt noch mal gerne weiter leben - scheint es tatsächlich die einzige Lösung zu sein. Sichern wir zuerst uns, und retten dann die Menschheit, indem wir den Tank mit dem Schläfer hier nach Texas katapultieren."

  2. #2
    Er hatte genug gehört. Ob sie dem General helfen sollten, stand für Nathan außer Frage. Die Rakete war nur eine einzelne Patrone im Kampf gegen die Untoten. Ein Stich. Vollkommen bedeutungslos auf Dauer. Doch ein Heilmittel, das könnte die Zukunft der Menschheit bedeuten. Vielleicht würde es am Ende des Tages nichts bedeuten. Doch sollte die Menschheit nicht zumindest diese Chance haben?

    "Ich weiß ja nicht, was ihr tut.", sagte Nathan und lief in die Mitte des Raumes, der Gruppe den Rücken zugewandt. "Aber für mich ist klar, es gibt nur eine echte Entscheidung. Nur eine, für die uns der Rest der Menschheit nicht verfluchen würde."

    Nathan stellt sich bereit für die Stationsaufgabe „Nicht weniger als die Rettung der Menschheit“.

  3. #3
    "Ich weiß ja nicht, was ihr tut. Aber für mich ist klar, es gibt nur eine echte Entscheidung. Nur eine, für die uns der Rest der Menschheit nicht verfluchen würde."

    Gabe blickte kurz zu Nathan und grinste über beide Ohren. "Dann sei dir mal sicher, dass du nicht alleine bist."

    [Gabriel stellt sich für die Stationsaufgabe „Nicht weniger als die Rettung der Menschheit“ zur Verfügung]

  4. #4
    „Nate…“ Jul durchzuckte es, als sich Nathan freiwillig dazu meldete den Tank nach Texas zu schießen. Aber war er sich des Risikos bewusst? Hatte er diesem Francisco zugehört? Wenn er die Rakete mit dem Tank startete würde ein ohrenbetäubender Lärm ertönen, die Zombies unter ihnen würden unweigerlich auf sie aufmerksam werden. Für eine Flucht war es dann zu spät. Und Nathan wäre unweigerlich verloren. Und kurz darauf meldete sich Gabriel ihm zu helfen. „Gabe…“

    Sie ging zu den beiden hinüber. „Ich lasse nicht zu, dass ihr euch in den sicheren Tod stürzt. Bitte, bitte versprecht mir, dass ihr das nur macht, wenn wir zuvor alles getan haben um euch abzusichern. Safety first! Lasst uns die andere Rakete mit dem sogenannten Heilmittel, diesem „Killswitch“ auf diese Basis hier abschießen. Wenn wir es schaffen ein Gros der Monster da unten zu eliminieren, dann habt ihr eine realistische Chance. Bitte.“

    Und speziell an Nathan gewandt sprach sie mit eindringlichem Blick weiter: „Nate… Nathan… Du bist wohl derjenige in dieser Gruppe, den ich am meisten als Freund bezeichnen kann. Ich weiß, ich rede nicht viel und bin vielleicht auch nicht immer die Freundlichkeit in Person, aber ich denke, es entspricht der Wahrheit, wenn ich sage, dass ich dich mag. In deiner Nähe fühle ich mich wohl, bei dir habe ich nicht das Gefühl unerwünscht zu sein…“ Sie machte eine kurze Pause. Dann nahm sie seine Hand und drückte sie ganz fest. „Bitte verlass mich nicht“ flüsterte sie ihm leise zu, ließ ihn dann mit einem Mal wieder los und wandte sich ab. Sie wollte nicht, dass Nathan mitbekam, dass sie kurz davor war zu weinen.

  5. #5
    Jetzt hör auf mit dem Selbstmitleid. Du hast deine Entscheidung gemacht, als du seine Verletzung entdecktest und jetzt leb damit. Noch ist ja nichts passiert.

    Viel wichtiger war es jetzt, sich zu fragen, was mit dem Tank und der bereits beladenen Rakete anzufangen war. Ein allgemeines, zustimmendes Murmeln war jedenfalls wahrzunehmen. Offenbar war man sich größtenteils einig, den Tank nach Texas zu schießen. Auch sie sollte das nicht stören. Vielleicht - hoffentlich - profitierten ja sogar alte Freunde davon. Oder ihre Familie. Du hast ja in der letzten Zeit sooo oft an sie gedacht, quälte sie sich selbst.

    Doch auch die zweite Entscheidung schien ihr persönlich leicht zu sein. Natürlich hing von ihr vielleicht das Schicksal der gesamten Welt ab. Aber es war ohnehin unmöglich, die potenziellen Folgen auszumachen, warum es sich also unnötig erschweren? Gabriel und Nathan waren wohl bereit, sich um den Tank zu kümmern. Ein Vorhaben, das sie sicher umbringen würde, wenn das Heilmittel ihnen nicht die Untoten vom Hals halten würde. Und wenn es wirklich ein Heilmittel war - und nicht, wie Gabriel vermutete, ein Zombietöter -, würde vielleicht auch Ivan gerettet werden.

    Nach wie vor gefiel es ihr nicht, dass Gabriel sich für alle in Gefahr begab, doch in dieser Situation musste es jemand tun. Und sie würde ihn sicher nicht davon abbringen können. Das hatte sie nicht mal in den Momenten gekonnt, in denen sich zwischen ihm und Shelley beinahe etwas angebahnt hatte. Doch inzwischen, da er seit der Tropeninsel nicht mehr mit ihr gesprochen und auf der Heather mit einem kurzen "Yo... Swag und so" auf ihre ewige Ansprache geantwortet hatte, war nicht mehr zu erwarten, dass ihr Wort ihm mehr bedeutete als das eines anderen. Die kurze Verwirrung, die sie in ihm ausgelöst hatte, schien nicht mehr als eben genau das zu sein.

    Sie fühlte sich nicht wohl dabei, vor allen zu sprechen, nachdem sie sich selbst soeben entlarvt hatte, zugab, ein vielleicht zu wichtiges Geheimnis vor der Gruppe verschwiegen zu haben. Doch es musste ja raus. "Jul hat Recht. Ich finde, wir sollten auf jeden Fall die Rakete zu uns selbst schicken. Es ist unmöglich, auszumachen, was welche Entscheidung im Endeffekt bringen wird. Aber wir sind hier, wir haben das Labor gefunden und wir haben die Möglichkeit, die Welt zu retten. Also haben wir uns auch verdient, Gabe und Nathan nicht in den sicheren Tod zu schicken."

  6. #6
    Was sollten sie tun? Was war die einzig richtige Entscheidung? Tief im Inneren war es Niki wohl bewusst, aber er wollte es zunächst nicht zugeben. Aber nicht hier. Nicht jetzt. In solch einer Welt war das Letzte, was er tun durfte, sich selbst zu belügen. Er knüpfte also sich wieder an die Gruppendiskussion heran.

    "Ich weiß, dass wir in letzter Zeit viel... sehr viel miteinander durchgemacht haben... ihr... ihr habt mir das Gefühl gegeben, zu euch zu gehören. Zugegeben... die einen mehr, die anderen weniger. D-Der Punkt ist, ich habe das gebraucht..."
    , und er wandte sich mit einem traurigen, aber gewillten Gesicht, zu den Nathan und Gabriel, "...aber ich könnte es mit nie verzeihen, wenn ich diese beiden so... mutigen, tapferen... a-aufopferungsbreiten Menschen davon abhalten würde, das fertig zu bringen, w-wofür ich z-zu feige bin... sich für die mögliche Rettung der Menschheit einzusetzen. I-Ich will d-das nicht aus egoistischen Gründen verhindern wollen! M-Meinen... Segen haben sie..."

  7. #7
    Er und Gabriel hatten sich schon ein wenig darauf abgesprochen wie sie den Tank starten sollten. Scheinbar war doch alles recht gut, dokumentiert. Es würde aber definitiv sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, da stimmt ihm auch der Franzose zu. Es gar keinen großen roten Knopf den man drücken konnte, pratisch alle wichtigen Schritte um den Tank sicher abschießen zu können mussten manuel oder zumindest halb-automatisch durchgeführt werden. Die Wissenschaftler hier hatten eben keine Zeit gehabt die Prozesse zu automatisieren, waren vermutlich selbst alles Experten.

    Als die Frage nach der Rakete aufkam, machte Nathan klar, dass er sie hier abgeworfen haben wollte.

    Plötzlich wandte sich Jul, an sie beide.

    Und speziell an Nathan gewandt sprach sie mit eindringlichem Blick weiter: „Nate… Nathan… Du bist wohl derjenige in dieser Gruppe, den ich am meisten als Freund bezeichnen kann. Ich weiß, ich rede nicht viel und bin vielleicht auch nicht immer die Freundlichkeit in Person, aber ich denke, es entspricht der Wahrheit, wenn ich sage, dass ich dich mag. In deiner Nähe fühle ich mich wohl, bei dir habe ich nicht das Gefühl unerwünscht zu sein…“ Sie machte eine kurze Pause. Dann nahm sie seine Hand und drückte sie ganz fest. „Bitte verlass mich nicht“ flüsterte sie ihm leise zu, ließ ihn dann mit einem Mal wieder los und wandte sich ab

    Er hatte etwas in ihren Augen gesehen bevor sie ihm den Rücken zugekehrt hatte. Tränen? Nathan dachte über die letzten Tage und Wochen nach. Von all den Menschen, mit denen er diesen Wahnsinnstrip verbracht hatte, war Jul definitv einer der wichtigsten. Er erinnerte sich sogar an das erste Treffen im Gemeinschaftszentrum. Das einzige, dass er gesehen hatte war eine schöne Frau, offensichtlich aus dem Hole. Er wollte sie beeindrucken, dachte sich er würde ein leichtes Spiel haben, aber er hatte nicht gerechnet was für eine erstaunlich intelligente und kritischer Person vor ihm stand. Sie erinnerte ihn an jemanden. Aus einer anderen Zeit, ein anderes Leben. In New York. Seit dem er die Stadt verlassen hatte, schon davor, eigentlich, hatte er er sich kaum emotional an irgendwen genähert. Doch die Ereignisse der letzten Tage ließen keinen Raum für emotionale Distanz. Und er war froh, dass er jemanden hatte mit der er während dieser Reise immer wieder reden konnte.

    So viel wollte er ihr sagen, und wusste nicht wie.
    "Jul, versprich mir nur eins. Was immer heute hier passiert, bleibt nicht zu lange hier, es müssen nicht alle von uns sterben. Ich wünschte niemand müsste ...aber, bitte warte nicht auf uns."

  8. #8
    "Das ist also euer genialer Plan?!", murmelte Lexi halblaut, immernoch mit krampfigen Händen die Shotgun umklammernd. Sich selbst retten. Ja. "Das Heilmittel auf uns abschießen? 'Wir können die Welt retten!'? Im Ernst?" Sie hockte sich hin, lehnte mit dem Rücken an eines der Pulte. Es wirkte alles so surreal. "Wir hocken in einem Labor voller Laborscheiß.", demonstrativ streckte sie die Arme aus. "Wer hat Bock den Laborscheiß zu bedienen? Raketenforscher vor, die mit Laborscheiß und so umgehen können. Wer hat Bock, den Laborscheiß zu bedienen - du?" Sie schaute dabei Shelley an und grinste, um der Ironie eine Spur Sarkasmus zu geben als würde sie ein Brot schmieren. "Glaubst du echt, dass wir das hinkriegen? Ganz sicher? So sicher dass wir auf einen Haufen Leute da draußen scheißen um einen Haufen Untoter in Halbuntoter zu verwandeln? So sicher, dass du echt glaubst dass wir von hier irgendwas erreichen können, heilmitteltechnisch? Wie sicher bist du - auf einer Skala von 1 bis 10? Denn ich pendel gerade irgendwo bei minus 5 rum, ehrlich gesagt. Wir sollten die Soldaten retten, alles andere wäre Bullshit. Aber auf mich hört eh keiner. Bin ja nicht der große Häuptling."

    Hunger. Sie hatte einen Scheißhunger. Doch trotzdem stand sie auf. "Auf der anderen Seite klingen 'Sicherer Tod, haufenweise Untoter die auf uns zurennen und keine Chance zu entkommen' nach einer Aktion ganz nach meinem Geschmack [Stationsaufgabe "Nichts weniger als..."]. Fuck, ich kann kann die Dudes nicht alles alleine machen lassen." Sie atmete laut aus, schloss die Augen und schaute zur Decke. "Aber wir müssen vorher zwei Sachen klären: Erstens, was machen wir mit Dimitrij hier? Und zweitens...", sie öffnete die Augen und schaute Gabe ernst an, rief aber die folgenden Worte förmlich heraus mit extragenervten Unterton: "... wem muss man einen blasen um eine Kippe und ein Snickers zu kriegen? Wenn's geht in der Reihenfolge."

  9. #9
    [Haltero de Platzo]
    Léo taucht aus der Versenkung auf, reagiert mal total auf alles, verklickert allen, dass lilasprechende Väter die tollsten sind und dass (sry Reed ._.) der Killswitch dementsprechend zu den Soldaten sollte Und das alles natürlich im Puppy-Eye Modus.

    Zeit: Könnte ein bisschen dauern <.<

  10. #10
    Nach endlos langer Zeit kam David aus dem Aktenarchiv raus und hatte einige Notizen in der Hand die er sich gemacht hatte. Vielleicht waren sie noch nützlich irgendwann. Als er wieder in dem Raum mit dem Kanister war wo dieser Mensch eingelagert wurde, sah er das einige sich da drüber den Kopf zerbrechen wohin man die Rakete mit dem Heilmittel schicken könnte. Wobei es eigentlich eine Art Tötungsmittel war, auch wenn man nicht wirklich von töten werden konnte, da die Zombies ja eh schon sowas wie tot waren. Die Optionen die sie hatten waren es, Zivilisten vorwiegen Kinder und Frauen zu retten, oder eine Armee an Soldaten die bis an die Zähne bewaffnet wäre wenn sie aus ihrer Lage raus kämen. Andererseits waren auch sie hier eingesperrt und von Zombies umringt. Es gab schon freiwillige die den Probanden im Behälter nach Texas schicken wollten und das alles auch auf sich nehmen wollten. Was im Grunde das heißen würde, dass das Heilmittel hier, den freiwilligen eine große Überlebenschance geben würde.
    Es würden, egal wie sie sich alle entscheiden würden, ohnehin hunderte, wenn nicht gar Tausende vor die Hunde gehen. Also tat er das einzige was für ihn logisch war, Den Personen die er besser kannte zu unterstützen, ihnen die Überlebenschance zu erhöhen. Was bringt es ihm Menschen zu retten die Kilometerweit entfernt von ihm sind und deren Absichten er nicht kennt. In solchen Zeiten denkt jeder nur ans überleben. Er bezweifelte das die Soldaten die gerettet werden könnten sich auch nur ansatzweise erkenntlich zeigen würden wenn die Gruppe auf sie treffen würde.
    Die Zivilisten wären da schon was anderes, aber diese würden verstreut werden und am Ende vielleicht dennoch umkommen.
    Es war ein hin und her, aber am Ende entschied er sich dann doch, trat an die gruppe heran und gab seine Stimme ab.

    Nun, nach einer Weile überlegen, und der Tatsache das wir alle nicht wissen was da draussen passieren wird wenn wir diese Rakete abfeuern und irgendeine der Gruppen retten, bin ich dafür das wir die Rakete mit Killswitch auf unsere Koordinaten einstellen. Ich meine, aktuell sind in dem Raum glaub ich die einzigen Personen die sich auf eine gewisse Weise Vertrauen schenken. Einige haben mehr als einmal ihr Leben für uns geopfert. Was bekommen wir wenn wir die Soldaten oder die anderen Zivilisten retten? Die Soldaten sind auf uns nicht angewiesen wenn sie die Zombiehorden durch uns erledigt bekommen haben. Da dürfen wir dann am Ende schauen wo wir bleiben oder werden von ihnen umgebracht oder was auch immer.

    Eine kurze Pause legte er ein und blickte sich um. Die Zivilisten waren schon was härteres, da das unschuldige waren die nichts dafür können. Aber irgendwie musste man es ja sagen.

    Bei den Zivilisten… da bin ich selber nicht ganz sicher. Sie könnten sich durchschlagen, könnten mit unserer hilfe überleben, aber sie könnten auch einfach zerstreut durch die Weltgeschichte rennen und würden dann in kleinen Gruppen trotzdem den Zombies zum Opfer fallen.“ er schwieg, wusste nicht wie er das erklären solle, aber das war wohl das treffendste. Aber das hier war eine Demokratische Abstimmung, er hatte seine Stimme gegeben und wünschte allen beteiligten egal wie es ausgeht Alles Glück was diese Welt noch übrig hatte. Den Container mit dem Heilmittel und der Person darin nach Texas zu bekommen war keine leichte Aufgabe, ebenso mussten sie sich vor Zombies schützen, sicher werden bei Detonation der bombe die das Heilmittel freisetzen würde nicht alle sofort bei drauf gehen. Entsprechend würde immer noch ein Restrisiko bleiben.

    Ich hoffe wir sehen uns alle nach der Aktion wieder und können weiter leben. Viel Glück euch allen

  11. #11
    Ein Gegenmittel? Wer hätte gedacht, dass sich sowas hier überhaupt finden ließ. Naja, es sollte nicht Matts Problem sein. Oder doch? Wenn er hier sicher wieder rauskommen könnte, wäre sowas natürlich praktisch. Gesetzt dem Falle, die nähere Umgebung würde damit versetzt werden. Die Rakete sollte also hier abgeworfen werden.

  12. #12
    Die Situation war wahrlich nicht einfach und irgendwo tief in ihr drin kratzte es schon, das Gewissen, dass mit ihrer Entscheidung, die Rakete auf ihre eigene Basis abzuschießen, um die Tausend andere Menschen sterben würden. Aber Jul kannte diese Menschen nicht und blieb daher bei ihrem Entschluss, auch wenn dieser Francisco offenbar der Vater der kleinen Léo war. 'Das ist nicht fair' dachte sie, aber sie konnte und wollte nicht anders. Ihr tat die kleine Mexikanerin leid, hatte sie doch so viel durchgemacht. Da hätte sie ein Erlebnis, wie dieses ihren Vater wieder zu sehen, durchaus verdient gehabt. Aber auch Jul hatte viel durchgemacht. Und ihr lagen Nathan, Gabriel und Lexi ebenfalls am Herzen.

    Jul verfolgte stumm die Debatte, es stellte sich jedoch heraus, dass sie mit ihrer Meinung nicht alleine da stand. Auch David und Matt, wie zuvor schon Nathan und Gabriel selbst, sprachen sich für ihre Variante aus. Es war also entschieden.

    "Leute, ich denke, wir sollten uns nicht mehr allzu lange Zeit lassen. Nathan, Gabriel und auch Lexi haben sich bereit erklärt den Tank startklar zu machen, damit er zu den Wissenschaftlern nach Amerika geschickt werden kann. Ich hoffe, es gelingt ihnen und er kommt heil dort an, damit bald ein tatsächliches Heilmittel zur Verfügung steht." Sie sah zu Nathan und nickte ihm zu.

    "Leute, lasst uns mithelfen, die Welt vor ihrem endgültigen Untergang zu retten. Und aktiv daran teilnehmen, sie anschließend wieder aufzubauen. Dafür ist es notwendig, dass wir schleunigst hier abhauen, und die Rakete hier auf uns selbst abfeuern. Ich werde das übernehmen. Danach überlassen wir den dreien das Feld."

    Großes Gemurmel und Aufregung herrschte in der Gruppe. Es waren nach wie vor nicht alle mit der getroffenen Entscheidung einverstanden. Besonders Léo tat sich schwer, bettelte alle an, dass da doch ihr Papa war, und dass sie ihn retten mussten. Doch dazu war es jetzt zu spät. "Shelley, Celina!" rief sie den beiden Frauen zu. "Bitte, kümmert euch um die kleine. Und David! Bitte führe alle hier raus. Am besten lauft ihr über den Steg dort drüben nach draußen. Ich komme gleich nach!"

    Jul konnte kaum glauben, was sie da gerade tat. Erteilte sie etwa Anweisungen? Offenbar herrschte ein solches Adrenalinübergewicht in ihr, dass sie über sich hinaus wuchs und offenbarte was tatsächlich in ihr steckte. Und wie zum Beweis folgten die anderen ihren Aufforderungen. David rief alle zum gehen auf und innerhalb nur weniger Minuten, wurde es leer im Raum. Die Gruppe verschwand über den Steg im Norden und Jul war mit Nathan, Gabriel und Lexi allein.

    "Na, dann wollen wir mal sehen." Jul faltete ihre Hände zusammen und spreizte sie von sich. Ein letztes Mal einatmen und dann... Jul stand vor der Konsole und rief sich in Erinnerung, was der General gesagt hatte. "Also, zuerst die Kennung eingeben... KS91... Und dann unsere Koordinaten" Jul gab die Koordinaten der Basis, ihres Standortes ein. "Ok, das müsste es gewesen sein. Ich hoffe, es klappt!" Sie bewegte sich ebenfalls in Richtung des Steges, drehte sich jedoch noch einmal um und rief den drei zurückgebliebenen zu: "Viel Glück! Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder!"

    Jul hastete über den Steg, unter sich die Horde Untoter. Sie war froh, dass viele Meter zwischen ihnen lagen und diese Viecher somit nicht nach ihr schnappen konnten. Am Ende gelangte sie zu einem kleinen Vorsprung, welcher sich an der Mauer des Gebäudekomplexes entlang wandt und an welchem die übrigen bereits auf sie warteten. Dolores und Prudence diskutierten, wie sie nun weiter kommen würden, da beschloss Suparman statt zu reden einfach zu handeln und kletterte über die Mauer vor ihnen. "Hier können wir rüber" rief er nur und war auch schon auf der anderen Seite verschwunden. Jul lief schnurstracks zu der Stelle und entdeckte dort tatsächlich ein paar Stufen in den Stein gelassen, man könnte es als eine Art Leiter bezeichnen. "Schnell Leute, kommt. Wir müssen hier raus!"

    Und so kletterten sie, einer nach dem anderen, über die Mauer und stiegen hinab ins Unbekannte. Jul passte auf, dass es jeder schaffte hinüber zu kommen, bis sie sich schließlich als letzte über die Mauer schwingen wollte. In diesem Moment geschah es: Auf der anderen Ecke des Gebäudekomplexes schoss etwas mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit in die Höhe; die Rakete die Jul gezündet hatte war gestartet. "Na endlich!" stieß sie aus und innerlich war sie erleichtert, dass der Abschuss geklappt hatte. Sie blickte nach oben und sah, wie die Rakete schließlich hoch über ihnen explodierte und bald darauf etwas auf sie herab fiel... oder regnete? Jul wusste nicht genau, als was sie es bezeichnen sollte. Es war nicht direkt flüssig, aber dennoch irgendwie schmierig. Es war, als sich ein öliger Film über sie alle legen würde. Und es roch irgendwie... blumig. Jul hatte diesen Geruch lange nicht mehr vernommen, dennoch kannte sie ihn. Es roch nach Nelken. Die Lieblingsblumen ihrer Mutter. Sie hatte es früher immer sehr genossen, wenn ihr Vater ihr jedes Jahr zum Hochzeitstag einen Strauß mitgebracht hatte. 'Mama... Papa...'

    Jul senkte den Kopf und dabei fiel ihr Blick nach unten auf die Zombies, die sich unter ihr im Gebäude ausgebreitet hatten. Hatte das Mittel den erhofften Effekt auf sie? Oder hatte es überhaupt einen? Zunächst konnte sie nichts erkennen, doch dann bemerkte sie, dass dort unten immer weniger Bewegung herrschte. Die Zombies wurden langsamer, starrer. Sie blieben einfach stehen oder kippten um. Jul wusste zunächst nicht, ob diese Viecher da gerade tatsächlich starben, oder ob sie nur "schliefen" oder "bewusstlos" wurden (sofern man bei Zombies denn von einem Bewusstsein sprechen konnte), doch dann sah sie etwas aus ihren Mündern laufen. Es war dunkel und Jul sich nicht sicher, aber es wirkte fast so, als ob sie Blut erbrachen. 'Ok, die werden wohl nicht nur schlafen' dachte sie. Und obwohl der Anblick nicht gerade appetitlich war, konnte sie ihren Blick nicht von den Kreaturen abwenden. Sie starrte hinunter und entdeckte schließlich, dass es offenbar nicht nur Blut war, welches die Zombies ausspuckten, sondern auch eine seltsame schwarze Masse. Jul hatte nicht die geringste Ahnung, was das sein könnte und bevor sich darüber weitere Gedanken machen konnte, hörte sie ihren Namen. "Jul!" Das war David. "Jul! Wo bist du? Wir warten hier unten auf dich!" - "Ich komme!" entgegnete sie und nahm endlich den Blick von diesen Monstern und wendete sich wieder der Mauer zu. Es war ein leichtes für sie hinüber zu klettern und so machte sie sich an den Abstieg, hinunter zum Rest der Gruppe, welche in einem nahe gelegenen Waldstück Unterschlupf suchte.

    Im Wald angekommen lief sie hinüber zu Celina, Shelley und Léo und legte ihren rechten Arm um Shelleys Schulter. "Danke." Sie würde schon wissen wofür.

    Geändert von Layana (16.10.2013 um 23:13 Uhr)

  13. #13
    Lange hatten sie debattiert. Hier im letzten Teil ihrer Reise. Zuerst war es leise geworden, fast keiner von ihnen wollte reden. Zu sehr hatten die Eskapaden der letzten Tage auf ihnen gewirkt. Zu frisch waren die Erinnerungen an all die Freunde die sie verloren hatten, und vielleicht sogar noch verlieren würden. Es war verständlich warum es so leise war. Die Geräusche des Labors dominierten. Der Tank, aus dem immer noch ein leises Blubbern kam, der Wind der durch die verlassene Anlage zog. Es wurde kalt, langsam brach die Nacht herein, nicht, dass man das im ständigen Zwielicht des Labors ausmachen konnte. Für die Gruppe war die Nacht längst eingebrochen. Schon vor Jahren und es würde nur an ihnen liegen, wenn für die Menschheit ein neuer Tag anbrechen würde. Nur an ihnen. Die gesamte Zukunft von Homo Sapiens in den Händen von fünfzehn Personen.

    Doch dann kamen die Meldungen durch das Radio. Zuerst der General, der all dies verursacht hatte. Seine Stimme müde, selbst er wusste im Inneren was er angerichtet hatte, doch seine Worte zeigten keine Reue. Er wollte nur eine neue Gelegenheit die Schlacht von vorne beginnen zu lassen. Seine Kampftruppe würde ihm einige Jahre Zeit kaufen. Ja, aber sonst? Welche Rettung war von diesem Mann für die Menschheit zu erwarten? Keine, das war ihnen allen klar. Nur eine von ihnen wollte unbedingt den Soldaten helfen, nicht für den General, sondern für ihren Vater. Der sich selbst gemeldet hatte. Ihr Gesicht war voller Tränen, die arme Leocardia, sie hatte die Hoffnung bereits aufgegeben. Und musste nun wieder akzeptieren, alles zu verlieren.

    Die zweite Meldung waren Zivlisten. Verzweifelt, in Panik. Es war eine Gruppe genau wie sie. Keine schwere Bewaffnung, wenig Nahrung. Auch sie hatten die letzten Wochen damit verbracht um nicht weniger zu kämpfen, als das blanke Überleben. Sie mussten über Leichen gehen, sicher. Für Moral bleibt in diesen Zeiten wenig Platz. Sie waren gezeichnet vom Überlebenskampf. Nur die stärksten konnten da draußen überleben, und selbst dann war es kein Leben. Nur ein in die Länge gezogener Tod. Ein Tod, der langsam aber sicher ihre gesamte Spezies in die Knie zwingen würde. Sie zu retten wäre nobel, selbstlos, doch es würde nichts ändern. Vielleicht konnte man auch gar nichts ändern. Wenn das Schicksal gesprochen hatte, konnte man nur nicken. Doch die Gruppe im Labor in China sah das anders. Sie wollten ihre Zukunft ändern.

    Und da kam auch die Meldung von Leocardias Vater. Es gab noch eine Hoffnung. Eine letzte Hoffnung für ein Heilmittel und es war genau vor ihrer Nase. Der grünlich leuchtende Tank. In ihm die wohl einzige Person die immun war gegen diese Seuche. War er überhaupt ein Mensch oder gar eine genetisch gezüchtete Kreatur? Das war ihnen im Moment herzlich egal, die wichtige Nachricht hatten sie alle verstanden, das Ding muss nach Texas. Die genauen Koordinaten hatten sie auch. So hatten sich auch drei gefunden.

    War es egoistisch, dass sie sich entschlossen, die Rakete auf sich selbst abzufeuern? Vermutlich. Doch in solchen Zeiten war Moral nicht unbedingt eine klare binäre Sache. Sie würden sich damit auch mehr Zeit verschaffen den Tank in sein Ziel zu befördern, ein Ziel das absolute Priorität hatte, so war die Gruppe überzeugt. Vielleicht war der Gedanke, dass sie Tausende Leben indirekt opfern würden, auch schon fast gewönlich. Nathan erinnerte sich an die ersten Tage des Ausbruches. Nur mit einem Haar war er von New York entkommen. Millionen die starben, innerhalb von Stunden. Kein Krieg den die Menschen begannen hatte je solche Ausmaße, war es da so unverzeihlich, dass sie sie sich ans Sterben und Sterben lassen gewöhnt hatten? Vielleicht würden zukünftige Generationen sie verdammen, doch heute war niemand der ihnen die Leviten laß. Außer einem kleinen Mädchen, das still in sich weinte, als sie langsam verstand, dass die einzige Person die von ihrer Familie übrig war, sterben würde.

    Nathan wollte sie trösten, doch er wusste, dass nichts was er ihr sagen könnte ihre Trauer linden könnte. Es stach ihm ins Herz, er wünschte sich plötzlich er hätte sich anders entschieden, wollte seine Stimme für ungültig erklären. Doch die Würfen schienen gefallen. Er müsste wohl mit seiner Schuld leben.
    „Wäre wohl nicht das erste Mal.“ Er musste an den Soldaten im Gemeindezentrum denken, an den Pirat auf der Insel. So oft hatte er andere getötet. Niemals gewollt, niemals durch direktes zutun, doch das war egal.

    Doch all das lag hinter ihm. Sein ganzes Leben lag hinter ihm. Das jetzt war wichtiger. Der einfache Finanzmanager konnte jetzt über das Überleben von Milliarden entscheiden. Es würde wohl in die Geschichtsbücher eingehen. Nur, waren sie die Helden oder die verrückten die alles aufs Spiel gesetzt hatten? Der heutige Tag würde wohl darüber entscheiden.
    Langsam machte sich der Rest der Gruppe auf zu gehen. Es gab eigentlich keinen Zeitdruck, aber sie sollten wohl losgehen, bevor die Nacht einbrach. Viele hatten etwas zu sagen, und Nathan hörte oft nur mit halbem Ohr zu. Er konzentrierte sich ganz auf die Aufgab vor ihm. Doch als er eine Stimme hörte, horchte er auf.

    Es war Jul.

    "Leute, ich denke, wir sollten uns nicht mehr allzu lange Zeit lassen. Nathan, Gabriel und auch Lexi haben sich bereit erklärt den Tank startklar zu machen, damit er zu den Wissenschaftlern nach Amerika geschickt werden kann. Ich hoffe, es gelingt ihnen und er kommt heil dort an, damit bald ein tatsächliches Heilmittel zur Verfügung steht."
    Sie sah zu Nathan und nickte ihm zu.
    Und er nickte ihr zurück. Ob er sie wieder sehen würde?

    "Leute, lasst uns mithelfen, die Welt vor ihrem endgültigen Untergang zu retten. Und aktiv daran teilnehmen, sie anschließend wieder aufzubauen. Dafür ist es notwendig, dass wir schleunigst hier abhauen, und die Rakete hier auf uns selbst abfeuern. Ich werde das übernehmen. Danach überlassen wir den dreien das Feld."

    Es gab wohl niemanden, dem Nathan mehr damit vertrauen würde als ihr. Er hoffte nur, dass sie nicht zu viel Zeit damit verbraten würde, er wollte, dass zumindest sie, dass hier überleben konnte.

    Und damit machte sich die Gruppe auf und Nathan, Gabriel und Lexi traten vor den Tank.

    So, weiß einer von euch jetzt wie man Ding in eine richtige Rakete verwandelt? Der Wissenschaftler sagte was von ‚Notfallsystem‘.“, brachte Nathan und sagte damit eigentlich das Offensichtliche, dass sie keine Ahnung hatten wie sie hier anfangen müssten.
    Sie wussten, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Die Rakete würde jeden Moment starten, allein der Lärm, würde vermutlich die Zombies aufregen, hier her locken.

    Ein Handbuch konnten sie auf die Kürze nicht finden, und die ganze Datenbank hier danach zu durchsuchen schien nach Wahnsinn. So fingen sie also an, dass zu tun, was echte Männer (und Frauen) taten, die keine Gebrauchsanweisungen brauchten. Auch nicht für geheime Labor-Notfallsysteme: Sie suchten nach der erstbesten Möglichkeit und drückten, pressten, zogen was das Zeug hält. Hier ein Hebel? Dort ein paar große Knöpfe? Hein großer Schalter mit einem noch größeren „WARNING! DANGER!“ drauf? Nichts war vor ihnen sicher.

    Zuerst passierte sehr lange nichts, die meisten Teile der Anlage waren ausgeschaltet, einige mal sprangen einige Sicherungen und beinahe hätten sie sogar die Anlage zum Brennen gebracht. (Gut, dass das Zeug in den Biohazard Kanistern Feuer gut löschte, puh!)

    Doch schließlich, war es gefunden: Geschickt neben dem Tank versteckt, war ein geheimes Fach, direkt auf dem Boden und nur durch sehr feine Schlitze erkennbar. Ein leichter Druck darauf und der Deckel hob sich hinauf und zeigte eine Konsole darunter, am Boden. Darauf war auch alles sehr klar geschildert. Scheinbar hatten die Errichter dieser Anlage einen Sinn für Praxis.

    Nathan beugte sich über die Konsole und studierte sie kurz.

    „Gute Nachrichten und Schlechte. Welche zuerst?“, fragte er.

    „Denkst du wir sind hier in einem verdammten Film?! Sag was Sache ist.“, wies ihn Lexi unwirsch zurecht.

    Nathan war enttäuscht, er wollte das schon immer mal sagen.
    „Die Aktivierung von diesem Notfallsystem ist einfach. Nur den Knopf hier drücken. Aber das ganze dauert zehn Minuten, macht vermutlich einen Heiden Lärm“

    „Na und? Bis dahin sind wir längst in Sicherheit.“


    „Wir schon, aber den Tank können wir dann vergessen. Die Untoten schnappen sich alles was nur nach Mensch aussieht. Und das Ding da, kommt denen gerade zurecht, würd ich meinen.“


    „Also was? Dann bleiben wir hier, und laden eben ein paar dieser Zombie-fucker ein. War bisher ja nie anders.“


    Nathan sah sich noch einmal um. Nun, da nur noch die Drei im Labor waren, wirkte es sogar noch verlassener. Hier würde es enden. Die Entscheidung fallen.

    „Das war also. Hier und jetzt wird sich das Schicksal der Menschheit entscheiden… Stunde null… D Day … The final count…“


    „Nathan…“

    „Okay, okay.“


    Und er drückte den großen roten Knopf.

    Ein schrillender Alarm brach in der gesamten Anlage los. Es absolut ohrenbetäubend. Die vorher im Dunkeln gehüllte Anlage leuchtete plötzlich hellrot, vermutlich auch von außen weit sichtbar. Das ganze wurde dann auch von einer automatischen Meldung begleitet.

    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 10 minutes. Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 9 minutes 58 seconds. Emergency …”


    Geändert von Mivey (16.10.2013 um 23:41 Uhr)

  14. #14
    „Oh, merde“
    Gabe legte sich eine Hand auf sein rechtes Ohr als der Alarm losging. Nathan hatte nicht zuviel versprochen, das war ohrenbetäubend!
    Die hell leuchtenden Warnlampen taten ihren Zweck, der gesamte Komplex leuchtete wie ein Weihnachtsbaum, die synthetische Stimme aus den Lautsprechern ließ ihre Trommelfelle vibrieren, ließ jeden Zombie in hunderten Metern Umkreis wissen, wo es was leckeres zu knabbern gab.
    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 9 minutes 49 seconds.“
    „HEY!“
    Gabriel schrie gegen den Lautsprecher an, deutete mit dem Lauf seines Scharfschützengewehrs zum Steg herüber.
    „LEXI! MACH WAS DU AM BESTEN KANNST. WENN ICH EINEN SEHE, DANN SAG ICH BESCHEID UND DU BALLERST EINFACH UM DIE ECKE!“
    Das nicken der knallharten Waffenbraut war Zeichen genug.
    „UND HEY!“ Der Franzose griff in seine Hosentasche und zog einen leicht angeknickten Glimmstängel heraus, welchen er mit geübten Schwung aus dem Handgelenk Lexi zuwarf.
    „MUSST MIR KEINEN LUTSCHEN. EINFACH NUR DIE ZOMBIES ABKNALLEN.“
    „Shiat, danke man. Aber jetzt hör auf zu brüllen. Ist ja schlimmer als die Anlage.“
    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 9 minutes 35 seconds.“
    Ja... schon klar. Immerhin konnte die Ex-Polizistin sich wie ein Honigkuchenpferd über was zu qualmen freuen, immerhin... das war etwas oder?



    Während Lexi sich mit dem Rücken an die Mauer presste, Pump-Gun in beiden Händen haltend, Zigarre im Mund, Barett zurechtgerückt, schob Gabriel einige Kisten zurecht.
    Hätte er ein MG gehabt, würde sich das wundervoll als Nest eignen, aber so hatte er einfach nur eine schicke Kiste in Tarnoptik auf welcher er das Präzisionsgewehr ablegen konnte, den Steg perfekt im Blick, immerhin... das war der einzige Zugang zu dieser Todesfalle hier.
    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 8 minutes 22 seconds. Danger. System Malfunction. Please reboot system to proceed with evacuation routine.“
    „Scheiße was?!“ Gabriel blickte zu Nathan rüber, der komplett aufgelöst und sichtlich im Panikmodus war.
    „Shiat man, was hast du angerichtet Nate?“
    „I-Ich hab nichts angerührt! Der Mist fällt einfach nur komplett auseinander.“
    Nathans Methode mit dem Systemfehler umzugehen hatte was für sich. Jeder Techie würde vermutlich in Tränen ausbrechen und die Wissenschaftler, die hier mal gearbeitet haben, in Ohnmacht fallen.
    Einmal alles zu drücken war ja schon gefährlich genug gewesen, aber ein zweites Mal mit den Händen über die Bedienfelder zu wischen als hätte Nathan ein Klavier vor sich?
    „Lauf. Endlich. Wieder. Dumme. Maschine.“
    „Reboot initialized. Emergency evacuation system activated! Launch imminent!“
    „JA! JAHA! JAAAAA!“
    Gabriel wollte schon zu Nathan rüber, einfach nur an die Konsole und irgendwas kurzschließen aber... hey, er hatte es geschafft. Irgendwie. Himmel Herr Gott, dann konnte er sich ja wieder auf seine Aufga... shit.
    Der Franzose warf den Kopf herum und starrte wieder auf den Steg. Da waren sie. Da waren viele. Jede Menge. Sie kamen über die Mauer. Kletterten die Fassade hoch, hielten sich an jeder Lücke im Gemäuer fest und krabbelten unbeirrbar auf sie zu.
    Er kam garnicht auf den Gedanken irgendwas zu rufen, lieber drückte er das Gewehr an sich, hielt den Lauf einfach stumpf auf den Ausgang und drückte ab.
    Scheiß Rückstoß. Die Kugel flog aus dem Lauf, bohrte sich über Lexis Kopf in die Steinmauer und die immense Kraft hinter dem Gewehr warf die Schulterstütze nach hinten.
    „AH. FUCK. AH. MEINE FUCKING NASE FUCK!“
    Es klackte, Lexi wirbelte herum, richtete den Lauf ihrer Flinte auf den nächstbesten Zombie und drückte einfach nur ab. Blut spritzte sowohl aus der Brust des Untoten, als auch aus der Nase des Franzosen.
    „Shit Gabe, drück die Schulterstütze an deine Schulter! Nicht.“ Sie lud durch, BÄM. „An“ Erneut wurde der Lader nach hinten gezogen, es schnappte, die Patrone legte sich in den Lauf. BÄM. „Deine Nase Junge!“
    Während das Blut aus seine Nase suppte, legte er sturr den Zugverschluss des Gewehr zurück und fummelte eine Patrone hinein.
    „Man fuck. Geh mir einfach aus der Bahn, der nächste gehört mir.“
    Lexi drückte sich wieder an die Mauer, nutzte die Zeit um ihre Flinte nachzuladen. Genug Zeit für Gabriel das Gewehr richtig anzulegen, zu zielen... durchzuatmen. Er blickte einem der Untoten direkt ins Gesicht, sah die ausdruckslosen Augen, sah die aufgeplatzten Adern in den Augäpfeln, hörte das Stöhnen des Zombies ehe er das Fadenkreuz in seinem Visier direkt auf den Kopf des Wesens richtete und langsam den Abzug drückte...
    So wie der erste Schuss sein Ziel verfehlte, traf der zweite genau ins Schwarze.
    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 7 minutes 10 seconds.“
    Bolzen zurückziehen, Kugel rein, zielen... BÄM.
    Der dritte Schuss aus dem Gewehr Gabes traf einen der Zombies mitten im Hals. Wie ein nasser Sack taumelte der leblose und doch laufende Haufen Fleisch auf dem engen Steg umher. Hielt die Meute einige Sekunden zurück ehe sich ein weiterer Schuss aus dem Lauf des Präzisionsgewehrs löste, den Zombie in der Schulter traf, komplett aus dem Gleichgewicht brachte und über das Geländer segeln ließ.
    „Pass mal auf! Einhändig!“
    Lexi ergriff wieder die Initiative, packte den Lauf ihrer Schrotflinte mit einer Hand, legte sie um die Ecke herum und drückte ab. Die Flechette-Munition ihrer Flinte wirkte wahre Wunder im Kampf gegen die bedrohliche Menge an Untoten.
    „Geiler Scheiß Lexi, das mach ich dir aber nicht nach.“
    Immer mehr Untote gingen im Hagel der Kugeln unter, bildeten schon bald einen kleinen, natürlich, unnatürlichen Wall aus Leichen über die jeder weitere Zombie hilflos stolperte und entweder in die Tiefe stürzte oder sich geradewegs aufs Gesicht legte und schnell erlegt werden konnte.
    Eigentlich lief alles glatt... ziemlich glatt sogar...
    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 3 minutes 57 seconds.“

    Während der laute und brutale Kampf auf dem Steg weiterlief, kümmerte sich Nathan in aller Ruhe um die Konsole, bzw... er starrte einfach nur drauf, in der Hoffnung nicht nochmal alles drücken zu müssen. Er hatte Glück, dass er nicht zu tief damit beschäftigt war, sonst hätte er die Gefahr nicht erkannt.
    Aus dem Lüftungsschacht kroch einer der verwesenden, wandelnden Leichname und stürzte sich auch gleich mit voller Vorfreude auf den Tank.
    „Hey! Hey hey hey, das ist Sperrgebiet, hast du überhaupt Eintritt gezahlt?“
    Ohne groß zu überlegen nahm sich Nathan das nächstbeste was in der Nähe war, ein Klappstuhl, wundervoll wenn man Campen gehen möchte, eignete sich jedoch auch zur Schädlingsbekämpfung!
    „Hey, komm her Kleiner. Komm zu Nathan, komm zu mir!“
    Mit beiden Armen wedelnd versuche Nathan den Zombie vom Tank wegzulocken, nicht auszudenken was passieren würde, wenn er zuschlug und die Glasfront beschädigen würde... lieber gar nicht erst riskieren. Geifernd blickte der Untote den Hobby-Angler mit zwei leere Augenhöhlen an, ehe er einen bestialischen Schrei ausstieß und auf Nathan zustürmte.
    Im Kampf eins gegen eins hätte er nie eine Chance gehabt... das wusste er, also musste er klug sein. Klug, flink und vor allem... einen verdammten Schritt zur Seite gehen bevor sich der Untote wie eine Forelle nach vorn schleudert!
    Schnell genug realisierte Nathan was der Zombie vor hatte, wich aus und setzte direkt mit dem Klappstuhl nach. Mehrfach. Immer und immer wieder schlug er heftig zu bis der Leib des Untoten regungslos vor ihm lag.
    Aufgabe erfüllt.
    „Emergency evacuation system activated! Launch imminent! T minus 34 seconds.“

    „Ich will ja nichts sagen, aber wir sollten hier verschwinden. Mir geht die verdammte Munition aus!“
    Der Franzose konnte garnicht laut genug betonen, wie dringend er hier weg wollte. Es waren nicht viele Zombies, doch es waren genug... genug um eine potentielle Gefahr zu sein.
    BÄM. Erneut flog Flechette Muniton über den Steg hinweg, spickte Zombieleiber und ließ sie zu Boden gehen.
    „Mein Reden, komm schon Nate, wir sollten los!“

    Wie die Helden fühlten sie sich, als sie den Rückzug antraten und sich einen Weg nach draußen, in die Freiheit, hinweg über die Mauer in den Wald bahnten.
    Ein Haufen Leichen lag auf dem wackeligen Gerüst herum, sie waren sich nichtmals sicher wie gut das hier mit so viel Belastung halten würde.
    „Hey, denkt ihr das hält uns noch?“
    „Natürlich hält es uns, das ist für die Ewigkeit gemacht.“
    „Scheiße, dein Wort in Gottes Ohren Lexi...“
    Es waren nurnoch wenige Meter die sich von der rettenden Mauer trennten. Wenige Meter die zwischen ihnen und der endgültigen Freiheit standen.
    „Emergency evacuation system activated! Launch initiated! Launch initiaded! Please stand back!“
    Durch den kleinen Ausgang konnten die drei beobachten, wie sich der Tank langsam absenkte, in die Tiefen des Gebäudes gezogen wurde.
    „Please stand back! Launch imminent. Please stand back!“
    Sie spürten alle das vibrieren des Steges unter sich. Hörten das Rumoren innerhalb des Komplexes ehe mit einem lauten Knall das Dach des Gebäudes förmlich weggesprengt wurde.
    „Fu... fuck...“
    Während sich die Rakete in dessen Eingeweiden der Tank schlummerte erhob, wackelte der Steg immer bedrohlicher, wurde immer unsicher und...
    „FUCK! LEXI.“
    Zu spät...
    Gabriel konnte es nicht verhindern. Nathan konnte es nicht verhindern.
    Sie konnten nur dabei zusehen wie Lexi über das Geländer geschleudert wurde und in den Innenhof, in dem sich immer noch Zombies tummelten, fiel.
    Ein dumpfer Aufprall, ein lauter Knall und jede Menge Gehirnmasse die sich auf dem von Schnee und Eis bedeckten Boden verteilte.
    „LEXI!“

    Geändert von Gendrek (17.10.2013 um 01:20 Uhr)

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