Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 59

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 7 - Die Rettung der Menschheit

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 7 - Die Rettung der Menschheit

    CGF & Friends präsentieren:

    Spielleitung: Daen und Streicher
    Grafische Unterstützung: Tako








    Spielplan:
    Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


    Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.

    Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.

    Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.

    Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!

    Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.

    In diesem Sinne: Habt Spaß!

  2. #2

    Station 7 – Das Labor
    Startzeit der Station im Spiel: 17. September 2013, nachmittags, 15:30 – 17. September, ?
    Dauer des Tages in realer Zeit: 08.10. – 14.10.



    Nahrung der Gruppe: ausreichend
    Ereignisse der Nacht:



    Einleitung:
    Stoisch und tapfer kämpften sie sich weiter durch die Wildnis, schliefen bibbernd und frierend in den eisigen Witterungen des sacht zugeschneiten Waldes und sahen dann am Morgen des sechsten Tages ihrer Wanderung ein graues, wehrhaftes Bauwerk hoch oben auf einer Felswand stehen. Als einziger sichtbarer Beweis menschlicher Architektur konnte es sich bei dem festungsähnlichen Gebilde nur um den Ort handeln den die Soldaten als Fundort des Heilmittels beschrieben hatten. Der wichtigsten Substanz in der Geschichte der Menschheit und möglicherweise ihre einzige und letzte Rettung.

    Es dauerte fast einen weiteren halben Tag bis die Gruppe sich - durchfroren und zitternd - dem Bauwerk angenähert hatten.
    Nun standen sie direkt unter eines Felsen auf dem das Labor erbaut war und blickten nach oben. An die Felswand geschlagen und dort befestigt, befand sich ein einfacher Fahrstuhl. Ausreichend, um sie alle nach oben zu bringen und sicherlich jüngeren Datums, möglicherweise angebracht von den Soldaten, deren Funkspruch sie alle auf die Fährte und an diesen Ort gebracht hatte.
    Kalt zerrte der Wind an ihrer Kleidung und ließ die nassen Haare schmerzhaft an die Stirn peitschen als sie den Aufzug nach oben nahmen und das weite Land überblicken konnten, bis hin nach Zhanjiang welches noch immer unter dichten Rauchwolken der brennenden Quelle fast verschwunden war. Oben angekommen war der beißende und eiskalte Wind fast unerträglich, direkt vor ihnen war eine Mauer aus Stahlbeton, in einiger Entfernung war ein kleines Loch hinein gesprengt worden und ein kleiner, schmutziger Raum offenbarte sich ihnen. Tische mit tausenden von zerschlagenen oder beschädigten wissenschaftlichen Instrumenten befanden sich darin. Ehemals hellweiße Computer waren nun mit Schmutz oder Blut besudelt, Erde und Laub wurde durch das menschenleere Gebäude geweht und hatte sich fast überall festgesetzt.

    Vorsichtig sicherten die Überlebenden ihren Pfad in das Gebäude hinein, unschöne Erinnerungen an das Geisterschiff drängten sich ihnen auf. Und dann sahen sie die Untoten: Es schienen hunderte zu sein, allesamt waren sie in bereits stark verwestem Zustand und die dreckige, fast vom Leib gefallene Kleidung wies sie als Soldaten und Wissenschaftler aus. Der größte Teil der vor sich hin wankenden und hungrigen Meute allerdings trug einfache blaue einteilige Gewänder die in langen Zahlenkolonnen durchnummeriert waren. Dies waren fast ausschließlich Asiaten und viele von ihnen schienen sehr jung. Sie wankten zwischen den Gebäuden und dem Innenhof umher und schwärmten in den Gebäuden schlurfend herum.

    Schleichend und aufgepeitscht vom Adrenalin schlich die Gruppe alsdann durch dunkle Gänge und Wartungstunnels, immer wieder auf einen Raum hoffend, der Vielversprechend aussehen mochte. Doch wann immer sie durch die Luftschlitze eines Rohrs oder durch das stillstehende Ventilatorensystem einer Anlage in die Räume blickten, sahen sie nur die leise vor sich hin stöhnenden Zombies, deren unendlicher Hunger sie sicherlich noch gefährlicher machen würde.
    Kalt war das Metall der Lüftungsschächte und stickig obendrein. Nach fast einer Stunde des auf Knien und Händen klettern und rutschen wären sie zur Aufgabe fast schon bereit gewesen, doch dann sahen sie unter sich einen großen Raum der vollkommen frei von allen Untoten war. Es waren lediglich einige aufgedunsene Leiber zu sehen die vollkommen still am Boden lagen. Bevor sie sich hier ewiglich zur Ruhe gebettet hatten, schienen sie jedoch hungrige Zombies gewesen zu sein. Doch lagen sie nun am Boden ohne Spuren von Gewalteinwirkung.

    Geschickt kletterten die Überlebenden aus dem Belüftungsrohr und sahen sich um. Sie waren augenscheinlich in einer Art Zentrale gelandet, ein Gebäude, wahrscheinlich in der Mitte des Komplexes.
    Im Norden sahen sie einen schmalen Steg der in fast schwindelerregender Höhe zu der nördlichsten Außenmauer führte, daran orientiert mussten sie sich weit über dem Innenhof befinden und damit vorläufig in Sicherheit solange sie sich einigermaßen ruhig verhielten und die Untoten nicht zu sich nach oben lockten.
    Viel interessanter und faszinierender jedoch war ein großer Glaskasten in der Mitte des riesigen Raumes aus Beton und Glas. Gespeist von allerlei gelben Tanks befand sich friedlich schlafender, doch weit verwester Untoter in einer klaren Flüssigkeit. Er „lebte“, denn seine Augenlider bewegten sich, ebenso die Finger, die immer wieder gierig zuckten. Und doch schien er sie nicht wahrzunehmen und sich nicht aufwecken zu lassen. Kabel und Kanülen waren in seinem Leib fest verankert, diese Kabel führten alle ostwärts zu einer großen Konsole und fast einem Dutzend Bildschirmen, die dort an die Wand montiert waren und entweder statisches Rauschen oder dunkle Schwärze zeigten.
    Auffällig dort war das rote Licht das hell und alarmierend flackerte, beschriftet mit „incoming calls“.

    Im Westen des Raumes befanden sich zwei kleinere Räumlichkeiten. Der eine schien ein Aufenthaltsraum zu sein, Tische und Stühle befanden sich dort und außerdem eine riesige Auswahl lange haltbarer Lebensmittel.
    Der Raum daneben, im Südwesten, schien voller Aktenschränke zu sein und wie erwartet waren die Ordner allesamt mit tausenden von Blättern gefüllt. Schmutzige und hellweiße, beschrieben mit Hand oder durch den Computer ausgedruckt. Eine immense Sammlung an Wissen über die Vorgänge der letzten Monate und damit eine wahre Fundgrube.

    Zitat Zitat
    Lagebericht:
    Sie waren durch den eiskalten Sturm gelaufen und hatten das Unmögliche vollbracht – denn die Basis war gefunden. Und in ihr augenscheinlich das Heilmittel in Gestalt eines friedlich schlafenden Untoten in einem festen Glaskasten. Doch noch fehlen zu viele Informationen um endgültig und genau zu wissen, wie die Welt gerettet werden kann.

    Zitat Zitat
    Team „Die ganze Wahrheit“
    Anzahl: 1
    Probe auf: keine Probe erforderlich
    Hintergrund: Es leuchtet die Anzeige für eingehende Nachrichten. Vielleicht wird es Zeit, Antworten einzufordern?
    Zitat Zitat
    Stationsaufgabe „Nicht weniger als die Rettung der Menschheit“
    Mögliche Teilnehmer: 1-x, jeder Teilnehmer erhöht die Chance des rechtzeitigen Abschusses des Tankes um 33%
    Erledigt durch:
    Probe auf: Keine Probe erforderlich, wer diese Aufgabe annimmt, stirbt auf jeden Fall
    Hintergrund: Laut einem Mann namens Francisco Javier, der im Umfeld des "Hais" arbeitet, ist es wichtig, den Inhalt des Tankes über eine Abschussvorrichtung zu retten und nach Amerika zu schaffen. Dort, in Corpus Christi, können verbliebene Wissenschaftler das Heilmittel herstellen und damit die Welt retten.


    Zitat Zitat
    optionale Stationsaufgabe „Arugam Bay“
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: Keine Probe erforderlich
    Hintergrund: Ein verzweifelter Funkspruch von einem Lager voller Zivilisten, voll von Frauen und Kindern, die angegriffen werden von Untoten. Das Heilmittel "Killswitch" funktioniert angeblich, jedoch gibt es nur eine Rakete die damit bestückt wurde. Ein lager voller Zivilisten zu retten wäre ein Akt von Menschlichkeit und Gnade.

    ODER

    Optionale Stationsaufgabe "Mount Madden"
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: keine Probe erforderlich
    Hintergrund: Eine Bitte um Unterstützung von einem Feldposten voller Soldaten. Diese Männer und Frauen sind gut ausgebildet, werden jedoch von den Untoten von ihren Waffen und Fahrzeugen abgeschnitten. Das Heilmittel "Killswitch" funktioniert angeblich, jedoch gibt es nur eine Rakete die damit bestückt wurde. Einen Posten voller Soldaten zu retten wäre ein Akt von Stärke und kann die Rückeroberung der Welt beschleunigen.

    ODER

    optionale Stationsaufgabe „Safety first“
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: Keine Probe erforderlich
    Hintergrund: Das Heilmittel "Killswitch" funktioniert angeblich, jedoch gibt es nur eine Rakete die damit bestückt wurde. Wäre es nicht möglich, die Rakete auf das Labor hier abzuschießen?
    Effekt: Teilnehmer in der Stationsaufgabe überleben mit 90%, pro Teilnehmer steigt die Chance auf rechtzeitigen Abschuss des Tankes auf 90%






    Geändert von Daen vom Clan (14.10.2013 um 11:16 Uhr)

  3. #3
    Da stand es nun vor ihnen. Der Forschungskomplex in dem womöglich die Lösung all ihrer Probleme, die Rettung der Menschheit, auf sie wartete. Nach all den Jahren viel es Nathan schwer wirklich daran zu glauben. Eventuell eine Impfung, ein Schutz, für die, die noch nicht gebissen worden waren. Doch wäre das jetzt noch genug, um den Zombies stand zu halten. Alle großen Städte zerstört, die großen Millitärmächte zersplittert. Wie sollte sich die Menschheit davon erholen? Nathan war eines klar, egal welches Wundermittel sie hier finden würden, es konnte nur der Anfang sein. Vielleicht nicht einmal das. Nur ein Ende. Aber für wen? Für den Albtraum, oder für die Heimgesuchten?

    Nathan versuchte seine Gedanken bei Seite zu schieben und sich auf die Probleme hier und jetzt zu konzentrieren. Im Herumphilosophieren war er nie besonders gut. Zu Skeptizistisch.

    "Gunther. Du solltest dir das hier ansehen. Bevor noch jemand hier ausversehen irgendwelche Forschungsdaten löscht, oder den Rechner schrottet."

    Geändert von Mivey (08.10.2013 um 16:15 Uhr)

  4. #4
    Niki hatte sich das ganz anders vorgestellt. Von einem Heilmittel war die Rede. Mit Verlaut und Jubel war die Botschaft vermittelt, die er schlussendlich noch entschlüsseln konnte. Voller Tatendrang und Erwartungen trat er mit seinen Gefährten immer weiter voran, in die Gefilden des verheißenden Zhanjiang. Doch nichts außer Kälte und Leere, gefüllt mit Zerstörung, und der Tod in seiner Lebhaftigkeit. Was hatte dies zu bedeuten? Es stimmte etwas nicht. Schon wieder nicht. Die Zweifel weiteten sich.

    Und auf dem Bildschirm des zentralen Systems schien wohl die Meldung einer neuen Nachricht aufzublinken. Das Problem? Dahinter verbarg sich vielleicht die Wahrheit. Die Wahrheit über diese ganze Katastrophe, die Wahrheit hinter all diesen Strapazen, die sie auf sich nehmen mussten... die Wahrheit über das Schicksal der Menschheit. Doch nichts zu wissen war schon fast beruhigender, als sich diese Meldung zur Gemüte zu führen.

    Niki dachte eine Weile nach. Jetzt war vielleicht der Moment, an dem nicht nur die Welt ihr Ganzes preisgeben sollte. Er allein sollte sich auch jemanden öffnen, der es verdient hatte. Er schaute hinüber zu Lexi. Noch konnte er ihr das geben, wonach sie die ganze Zeit gesucht hatte. Oder interessierte es sie gar nicht mehr...?

    Vorher würde er sich aber wohl die Aktenschränke ansehen, möglicherweise könnte er sich noch bei einer Runde "Durch die archivierten Dokumente-Durchgucken" darüber Gedanken machen.

  5. #5
    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Ivan hatte sich im Aufenthaltsraum auf eine der Bänke gesetzt, die Arme vor sich auf den Tisch gelegt und den Kopf auf selbige. Er war müde, schon sechs Tage lang, seit er das erste Mal diese Tabletten eingenommen hatte. Zwei pro Tag wirkten wunderbar, doch der Preis dafür war ständige Müdigkeit, den ganzen Tag über. Zu seiner Überraschung hatte niemand auch nur den leisesten Verdacht geäußert. Ebenfalls zu seiner Überraschung schien diese Shelley bisher geschwiegen zu haben...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Immer wieder rechnete er im Kopf durch, wie viel er von diesem Medikament bereits verbraucht hatte. Zwanzig Tabletten waren es eingangs, als er die Packung gefunden hatte... zwei Tabletten pro Tag nahm er ein... sechs Tage schon... also blieben noch vier Tage, die er diesen Zustand irgendwie zumindest daran hindern könnte, sich zu verschlimmern. Die Wunde am Finger hingegen heilte nur schlecht ab. Shelley hatte zwar dafür gesorgt, dass die Wunde nicht mehr entzündet war, doch lag es wohl an dieser Infektion mit dem... Zombie-Gen-Wasauchimmer... dass die Wunde keine nennenswerte Fortschritte zeigte wie Bildung von Schorf, unter dem sich eine neue Hautschicht bilden würde. Statt dessen blutete die Wunde etwas und nässte, was Shelley mit... ach... mit Verbandsmaterial versorgt hatte. Woher sie das hatte oder was das genau für Zeug war, darüber hatten sie nie gesprochen. Es war da, es war sauber und das genügte Ivan.

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Zwanzig minus zwei mal sechs...

    Nein, er musste wach bleiben. Falls sich hier etwas befinden würde, was Heilung versprach, musste er es mitbekommen... er wäre das ideale Testsubjekt... der ideale... Proband... nur wirkten die Tabletten viel besser als... z...z...z...

    Geändert von Gendrek (11.10.2013 um 13:37 Uhr) Grund: Signatur

  6. #6
    Ivan hatte schreckliche Träume...
    Er sah sich selbst durch eine Art von alptraumhaftem Wald laufen. Es schien Russland zu sein, die Wälder seiner Kindheit, doch tiefer und dunkler, unwegsamer und von düsteren, seltsamen Geräuschen erfüllt.
    Der Russe hörte sich im Laufen selbst schwer atmen, er spürte die schwere Ak97 in seiner Hand mehr als er sie sah und das Gewicht gab ihm ein bisschen Sicherheit. Irgendwie schien er zu spüren dass es sich nur um einen Traum handelte, denn er wurde nicht müde als er lief und er wusste, dass er nicht nach hinten sehen konnte weil seine Muskeln dann versagen würden. Aber er spürte instinktiv mit der bestimmten Sicherheit des Träumenden das seine Verfolger Untote waren und ihn schon seit Tagen jagten.

    Und er wusste direkt vor sich das Heilmittel. Tief in seinem Inneren kannte er den Weg den er nehmen musste um zu einer Art Heilmittel zu gelangen und so preschte er weiter durch den neblig-herbstlichen russischen Gruselwald.
    Hart schrammten die Äste ihm ins Gesicht als er durch dichtes Buschwerk sprang und dann endlich die Lichtung sah. Dort, vom silbernen Mond beschienen, kauerte eine hünenhafte Gestalt und war über einen Leib gebeugt die er im Traum als die Leiche der alten Prudence identifizierte. Ihr Bauchdecke lag offen und offen waren auch die Augen die ihn voller Vorwurf anstarrten.
    Er wusste nun wie er das Heilmittel bekommen würde - er musste den riesigen, muskelbepackten Zombie vor sich töten, jene Kreatur, die gerade Prudence zerfleischt hatte.
    Grimmig lächelnd hob er die Waffe und erstarrte - das waren nicht seine Hände! Die Waffe wurde nicht von ihm gehalten, es waren die Hände von Shelley, er erkannte sie.
    "Das ist doch MEIN Traum, wo bin denn ich..." raste der dunkle Gedanke durch seinen Kopf und abermals erschrak er fürchterlich in seinem eigenen Traumgespenst. Denn der Untote hatte sich erhoben und starrte Iwans Seele - und damit auch die Shelley - direkt an. Es war das verweste Gesicht von Ivan Dolvich das ihn und sie anstarrte. Er hatte Prudence getötet. Er hatte... Er blickte in einen fürchterlichen Lichtblitz, spürte wie Shelley auf ihn schoss und schlagartig hellwach schlug er seine Augen auf.

    Sein Kopf dröhnte und grässlicher Durst und ein erbarmungsloser Hunger quälten ihn und aus müden Augen sah er wie flackernd im Nebenraum - dem Archiv - das Licht ansprang, als Niki hineinging.
    Dem Russen ging es offen gestanden schrecklich...


    Niki untersuchte sich die unzähligen herausquellenden Akten und strich gedankenverloren über das kalte Metall der Schränke.
    Hier im Archiv war es dankbarerweise erträglich warm, eine Heizung gluckerte und tuckerte in der Ecke fast fröhlich vor sich hin und verbreitete eine trockene, doch warme, fats einschläfernde Atmosphäre.
    Bis dann endlich die grellen Lichter ansprangen und diese Heimeligkeit schnell vertrieben.

    So weit er es überblicken konnte, waren die Aktenschränke mit ihrem Inhalt verstaunt und hier achtlos hineingestellt worden. Sie standen kreuz und quer und einige waren auch umgefallen und hatten ihre papierne Ladung über den Boden verteilt.
    Niki griff instinktiv und auf Geratewohl eines der Blätter und erstarrte.
    Welche Schätze an Informationen mochten hier noch liegen?

    Seine Augen überflogen das Papier:

    Zitat Zitat
    Generierender Server mailhost.adf.gov exmbstore/govexcaspub022
    Datum: 02.05.2010
    Von: Dr. Shiro Mosuka (shiro.mosuka@tokyotech.com)
    An: Maddox Leeland (mleeland@nationalg-military.gov

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    wir freuen uns Ihnen hiermit mitteilen zu dürfen dass die Testreihe Yukiyama/01 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
    Das bioorganische Trägermaterial ist bestens als Träger oder "Container" anderer Wirkstoffe geeignet.
    Die neuen Sequenzen weisen eine beispiellose regenerative Fähigkeit auf und scheinen uns durchaus dazu geeignet, Soldaten mit Hirntraumata oder im Schlachtfeld erworbenen komatösen Verletzungen genesen zu lassen.

    Der Vorstand möchte sich an dieser Stelle noch einmal für das ausgesprochene Vertrauen bedanken und hofft auf eine weitere, länderübergreifende Kooperation zwischen Japan und Australien im Bereich der militärischen Lazarettforschung.
    Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen,
    Dr. Shiro Mosuka im Namen der ganzen Abteilung 2 von Tokyotech Inc

    Niki blickte von dem Schriftstück hoch und schluckte als er die tausend anderen Papiere sah.
    Das könnte eine Lebensaufgabe werden...

  7. #7
    Nathan wandte sich an den Tech-Nerd, doch dieser schien fast perplex zu sein, es war wohl Jahre her, dass er das letzte Mal so eine High-Tech Anlage gesehen hatte. Auf jeden Fall antwortete er Nathan kaum, außer einem absolut geistesabwesendem Nicken. Nathan wollte nachhacken, aber merkte schnell, dass hier nichts zu holen war. Der brauchte wohl einfach seine Zeit.

    "Selbst in einer verdammten Zombie-Apokalype bleiben manche sachen gleich...", murmelte er zu sich selbst und sah sich um.

    Plötzlich wurde es taghell in der Halle, und er sah wie Nikki begann die myriaden an Dokumenten, die hier alle doch recht unordentlich gelagert waren, zu lesen. Sicherlich spannend, doch im Moment hatten sie wohl wichtigeres zu tun. Wie zum Beispiel ein Heilmittel zu finden. Irgendeinen Stoff. Am ehesten noch so was wie ein Anleitung zum Bau. Aber ohne Labor wäre da dann wieder hoffnungslos.

    Da fiel Nathan plötzlich der Russe auf. Der war doch tatsächlich eingedöst. Das der mal so öffentlich zeigt, dass er müde war. Doch anscheind war er auch sehr unruhig. Ein Alptraum? Er bewegte auch den Mund, doch hören konnte man kaum was.

    Nathan schnippte ihm vors Ohr.

    "Hey, aufwachen. Gibt genug grausliche Sachen hier, musst dich im Traum nicht noch in die Hosen machen."

  8. #8
    Es war kalt, es war windig, es war feucht und das gefiel Prudence garnicht! Ständig waren ihre Lippen trocken, rissen auf und es erinnerte sie...!
    Herman... daran wollte sie sich eigentlich nie wieder erinnern. An diese vermaledeiten „Ausflüge“.

    „Prudence! Jack! Wo bleibt ihr?! Marsch, Marsch ihr Jammerlappen, keine Müdigkeit vortäuschen!“

    „Wir kommen doch schon, Dad!“
    „Das will ich sehen!“

    Pah! Jeden zweiten Sonntag ging es in den Wald. Jeden zweiten Sonntag mussten sie Wandern, Zelten, Jagen und sich schinden lassen.
    Diese ganze Strapaze hier... sie schürfte tief in den Erinnerungen der rüstigen Frau und wühlte Dinge auf, brachte sie wieder an die Oberfläche ihres Bewusstseins...
    Welch Zumutung!

    *

    Die feinen Eiskristalle die sich in den mittlerweile, für seinen Geschmack, viel zu langen Barthaaren festsetzten störten ihn nach dem dritten Tag schon kaum noch. Doch er musste immer wieder über sein Gesicht wischen, nichts war schlimmer als festfrierende Haare im Gesicht, die dafür sorgten, dass seine Lippen blau anliefen oder ihm vielleicht sogar Frostbeulen bescherten.

    *

    Sie krochen eine gefühlte Ewigkeit durch den Gebäudekomplex, vielleicht kam das aber auch nur Prudence so vor, die sich mit so schmerzlichen Erinnerungen beschäftigte.
    Etwas nagte an ihr, etwas Beunruhigendes.
    Gedankenverloren blickte sie umher, orientierte sich von ihren Bewegungen her nur an der Gruppe, doch sie schien auch kurz abzudriften und wurde nur durch die Hand des... Franzosen... wieder zurück in die Wirklichkeit geholt.
    Sie wusste nicht genau warum, aber es war die Hand dieses jungen Mannes, welche ihr wieder ins Gedächtnis rief, woran sie so lange nagte.
    Ein paar Wochen bevor das Unglück Camp Hope traf...
    Sie erinnerte sich wieder, als wäre es erst vor wenigen Minuten passiert. Vantowers klopfte persönlich an ihre Tür und überbrachte sowohl ihr, als auch ihrem Sohn eine wichtige Nachricht. Ein Verlegungsbefehl, aufs Festland. Viel wusste Prudence nicht, der Befehl, die Akte die sie bekamen, alles höchste Geheimhaltungsstufe. Der Satz aus diesem Bericht „Die McAldrins sind wichtig.“, er klingelte ihr in den Ohren.
    Die alte Frau dachte an die vielen Zombies die sich im gesamten Komplex herumtrieben, dachte an das Schicksal ihres Sohnes und musste sich die bittere Realität wohl so langsam eingestehen.
    Ihr Sohn...

    *

    Dieser Raum war furchteinflößend. Dieses ganze Gebäude erfüllte den Franzosen mit enormen Unbehagen. Das ständige Gefühl der Gefahr ließ ihn nicht los und machte es ihm schwer ruhig zu bleiben.
    Dieser... Mann... im Tank. Er wusste nicht was er davon halten sollte, aber es erinnerte ihn an diverse Horrorfilme und nicht an die Rettung der Menschheit. Den kleinen Jungen, Niki, schien das aber nicht so wirklich zu jucken, er zog sofort los und fing an die Aktenschränke zu durchwühlen, immerhin... auch eine Art sich zu beschäftigen. Beschäftigte Hände sind glückliche Hände, so sagte einmal sein Ausbilder.
    Seine Augen wanderten nervös durch den Raum und fanden irgendwann die zusammengekauerte Gestalt von... Prudence?
    Er hatte viel erwartet von der alten Frau, dass sie die Akten ordnet, dass sie das Glas des Tanks streifenfrei reinigt, dass sie den Leuten über die Schulter guckt und darauf achtet, dass niemand etwas klaut oder falsch macht.
    Stattdessen saß sie in einer der Ecken, stumm, bewegungslos und erst als Gabe einen Schritt näher kam sah er die alte Frau... weinen.
    Stumm und bewegungslos weinen. Es war vollkommen widersprüchlich, was er dort sah und doch... passierte es.
    „Miss... McAldrin?“ der dicke, französische Akzent bewegte sich nur schwer über seine Lippen, es war, als wehrten sich die Worte aus ihm zu fließen. Doch auf eine Antwort hätte er wohl auch lange warten können. Gabriel ging einen Schritt auf die rüstige Frau zu und kniete sich zu ihr.
    „Miss McAldrin... geht es ihnen gut?“
    „Ich bin allein...“
    Gabe verstand nicht was sie meinte. Allein? Hier waren doch jede...
    „...niemand ist mehr da. Mein Mann. Mein Sohn. Meine Enkel... niemand mehr...“

    Er brauchte nicht lange um zu verstehen, was sich gerade in der Gedankenwelt der alten Frau abspielen musste.
    „Aber Miss McAldrin... wissen sie denn, ob sie... sie... tot sind?“
    Der Blick, der ihn traf war geprägt von Wut, Trauer und tiefster Verachtung. Aber was hätte er auch erwarten sollen?
    „Natürlich sind sie tot!“ Zischend drangen die Worte ihm entgegen. „Meine Enkelin liegt irgendwo in Sydney, als Verräterin gestorben. Mein Sohn läuft vermutlich in diesen Mauern umher...und wenn ich nicht die Waffe damals gehalten hätte, dann hätte jemand anderes diesen ekelhaften Kerl abgeknallt!“
    ...wow... die Tränen rannen in beachtlichem Tempo aus den Augenwinkeln von Prudence und... es war eigenartig, aber Gabe glaubte, dass er etwas ähnliches wie... Mitgefühl empfand.
    Was war im Leben dieser Frau alles passiert? Er war zutiefst verwirrt und... setzte sich neben sie.
    „Das... tut mir Leid.“

  9. #9
    Jul stand vor dem großen Glaskasten und starrte auf… die Person? Das Etwas? Sie wusste nicht genau, wie sie das Wesen darin bezeichnen sollte. Auf jeden Fall schlief es, was ein beruhigender Anblick war. Offenbar bekam es etwas, das diesen ruhigen Schlaf ermöglichte.

    Aber war nicht von einem Heilmittel die Rede gewesen? Sollte es das sein? Die Lösung für die Rettung der Menschheit? Die Zombies einfach nur ruhig zu stellen? Jul verzog ein wenig enttäuscht den Mund. Sie hatte auf ein tatsächliches Heilmittel gehofft. Etwas, das eine Rückverwandlung ermöglichte, oder zumindest den Ausbruch verhinderte, eine Art Impfstoff. Aber das hier? Oder war das nur ein Teil des großen Ganzen? Alleine würde sie es vermutlich nicht heraus finden.

    Jul blickte sich im Raum um. Wo waren eigentlich die Wissenschaftler? Sie hatte gehofft hier welche anzutreffen, die sich mit der Entwicklung des Heilmittels beschäftigten. Aber bis auf den schlafenden Untoten im großen Glaskasten und die Mitglieder ihrer Truppe war der Raum menschenleer. Sie steckte die Hände in die Taschen der Regenjacke, die sie auf der Wanderung von der Heather hierher übergezogen hatte. Ihre Finger spielten wieder mit dem Glücksbringer. Seit sie diesen in Zhanjiang gefunden hatte, hatte sie ihn ständig in ihrer Tasche und nahm ihn mehrmals am Tag – oft gar nicht bewusst – in die Hand. Auch jetzt bemerkte sie dies zunächst gar nicht, bis ihr Blick auf Shelley fiel. Jul durchzuckte es. Shelley. Als sie sich für die Gruppe in Gefahr gebracht hatte um die Schleusentore zu öffnen hatte sie zum ersten Mal mit dem Anhänger gespielt und gehofft, dass Shelley nichts passierte. Und auch in den letzten Tagen hatte sie ihn immer wieder in den Fingern, verbunden mit dem Gedanken, dass sie es schaffen mögen. Und offensichtlich hatten sie es geschafft. Sie waren an ihrem Ziel angekommen, wenn auch nur an einem vorläufigen. Sie holte das Armband aus der Tasche und betrachtete es. Zum ersten Mal nahm sie es genauer unter die Lupe. Die Kette an sich war nichts Besonderes. Sie war dunkel-goldfarben, schien aber nicht echt zu sein, zudem war sie schon ziemlich abgegriffen. Der kleine Anhänger hingegen hatte etwas. Es war eine kleine goldene Figur, ähnlich dieser typischen chinesischen Glückskatze, wirkte allerdings weitaus weniger kitschig. In den Bauch war ein kleines glitzerndes Steinchen eingelassen. Ob es wertvoll war, vermochte Jul nicht zu sagen, sie hatte sich nie sehr für Schmuck interessiert. Aber diesen hier fand sie einfach nur schön.

    Sie legte sich das Band ums Handgelenk und schüttelte den Kopf. Nein, das sah einfach nur lächerlich aus. Sie war definitiv kein Schmuck-Typ. Aber vielleicht jemand anderes? Ihr Blick fiel erneut auf Shelley, die nur wenige Meter neben ihr stand. „Äh, Shelley“ sprach sie diese nach einem kurzen Räuspern an. „Sieh mal, dieses Armband habe ich in Zhanjiang gefunden. In dem Haus, in dem ich auch die Landkarte mitgenommen hatte. Ich habe es bisher noch niemandem gezeigt und immer in meiner Tasche gehabt. Aber… naja, ich denke, es ist zu schade um nur in der Tasche getragen zu werden und deshalb… uhm… also… willst du es haben? Mir steht kein Schmuck und ich denke, an dir könnte es ganz gut aussehen.“ Sie ließ ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht huschen. Würde Shelley ihr Geschenk annehmen?

  10. #10
    Hier war er nun also, Suparman, mitgeschleift durch Gruppendynamik und Mangel an Alternativen, wo er sonst hinfliehen konnte, und hier, die Welt zu retten.


    Oder waren Sie hier, um die Welt zu retten?

    Die Entdeckung von Nikki stimmten ihn nachdenklich. Erinnerungen aus Sydney kamen wieder auf. Yukiyama. War das nicht diese Einrichtung, an der alles begonnen hatte? Konnte es vielleicht sein, dass sie sich hier und jetzt gerade in dieser Einrichtung befanden? Die Zombies draußen machten keinen frischen Eindruck auf ihn.

    Dieses Ding hinter dem Glasding - ein Heilmittel oder der Auslöser dieses ganzen Durcheinander? Oder beides?

    Er sinnierte weiter über die Bedeutung des Ganzen, als die Anzeige auf dem Computerbildschirm seine Aufmerksamkeit für sich gewann. Neue Nachricht eingegangen. Die Neugier war zu groß. Worum es sich dabei wohl handeln wird...?

  11. #11
    Wenigstens war es hier wieder warm. Die vielen Tage und Nächte, die Shelley und die anderen nun der Kälte entflohen waren, hatten an den Kräften genagt, die nach ihrem Ausflug ins Steuerhaus an der Schleuse ohnehin schwächer geworden waren. Es musste sich um ein Wunder handeln, dass sie noch gesund war und nicht mindestens eine solide Erkältung davongetragen hatte.

    Nun ging es ihr wieder gut, auch wenn das nur den gesunkenen Ansprüchen zuzuschreiben war. So richtig zufrieden konnte sie ja nicht sein. Für den Moment hatten sie zwar Unterkunft gefunden, doch das hier würde nicht das Ende der Expedition markieren, wenn überhaupt den Höhepunkt. Was hier nun genau das Heilmittel war, wie man es einsetzte, wie man es transportierte und ob es nicht vielleicht doch vergebene Hoffnungen gewesen waren, konnte sie nicht mit letzter Gewissheit sagen.

    Wenigstens lebte Ivan noch. Nach dem Öffnen der Schleuse hatte Shelley quasi nur geschlafen, bis sie das Schiff auch schon verlassen mussten. Sie hatte auf die Schnelle alles eingepackt und war sich inzwischen sogar sicher, nichts vergessen zu haben. Das war natürlich auch einfach, wenn sie sich daran erinnerte, wie wenig sie noch besaß. Den Beutel mit Wäsche, den Beutel mit medizinischen Utensilien, die Waffe - die sie seit ihrem Ausflug nicht mehr angerührt hatte -, Aimees Zeichnung und den albernen aber schon jetzt mit Erinnerungen nur so vollgestopften Mantel des Dorfhäuptlings der Aku Aku.

    Ivan hatte sie erst vergessen, doch er war bei ihnen, die ganze Zeit. Als sie das zum ersten Mal bemerkte, warf sie Celina einen dankbaren Blick zu, von dem sie nicht wusste, ob diese ihn deuten konnte. Jedenfalls hatte bis heute niemand eine Hexenjagd gestartet, was heißen musste, dass er sich nicht zu auffällig verhalten hatte und sie das Geheimnis für sich behielt. Shelley wusste eben doch, wem man vertrauen konnte. Nur sollten sie nun langsam wirklich in die Gänge kommen. Noch schien das Schlafmittel den Russen am Leben zu halten, doch wie lange würde das noch gut gehen? Sie müssten schnellstmöglich das Heilmittel ausfindig machen, wie auch immer.

    „Äh, Shelley“ - Jul sah sie an, als sie sich zur Stimme umdrehte, lächelte. Die Deutsche hielt ein schönes, vedisch anmutendes Armband in der Hand und zeigte es ihr. „Sieh mal, dieses Armband habe ich in Zhanjiang gefunden. In dem Haus, in dem ich auch die Landkarte mitgenommen hatte. Ich habe es bisher noch niemandem gezeigt und immer in meiner Tasche gehabt. Aber… naja, ich denke, es ist zu schade um nur in der Tasche getragen zu werden und deshalb… uhm… also… willst du es haben? Mir steht kein Schmuck und ich denke, an dir könnte es ganz gut aussehen.“

    Shelley nahm es lächelnd aus ihren Fingern und legte es sich an. "Das sieht wirklich schön aus." Etwas gutes hatte ihre Reise seit der Flucht aus dem Camp Hope ja ganz bestimmt. Sie war sich ziemlich sicher, dass Jul diejenige war, die sie grimmig ansah, an dem Tag als sie Gabriel kennengelernt hatte. Und jetzt schenkte sie ihr ein schickes Kettchen mit einem bezaubernden Anhänger, den sie mit Daumen und Zeigefinger umfasste und etwas hochzog, um ihn genauer zu betrachte, bevor das nächste Lächeln wieder Jul galt. "Danke!", sagte sie und fühlte sich dabei wieder nach einer Umarmung - und ganz nebenbei sah die sportliche Europäerin auch so aus, als könnte sie mal eine gebrauchen.

    So legte sie die Arme - mitsamt neuem Armband - um die Schultern und in den Nacken der Deutschen und drückte sie fest. "Tut mir Leid!", sagte sie präventiv. "Eigentlich bin ich nicht so, aber in diesen Tagen können wir alle mal Streicheleinheiten gebrauchen, oder?"

  12. #12
    Nathan merkte schnell, dass wohl die meisten noch komplett geschockt waren, von der Schwere der Entscheidung vor ihnen. Sie mussten hier ein Mittel gegen diese Seuche und für die Rettung der Menschheit finden. Die Rettung, auf die sie alle Jahre lang gewartet hatten, die Hoffnung schon längst verloren in einem niemals endenen Strom von Zombies. Diese Untoten, die wohl bereits die Mehrheit der Bewohner dieses Planeten waren, den sie selbst eins vom Tierreich erkämpft haben, in einem hunderttausende Jahre andaurnden Prozess der Evolution.
    Nathan blickte Richtung Nicki. Was war wohl der Plan dieser Wissentschaftler gewesen, als sie zum ersten Mal an dieser Krankheit forschten? Der Verdacht lag nahe, dass sie den Tod besiegen wollten, unsterbliche, übermenschlich starke Bestien erschaffen. Das war ihnen wohl auch gelungen. Nur hatten wohl die Kämpfer der Wissenschaft ihre eigene Macht unterschätzt. Hybris war es also, die diesen Fall der Menschheit verursachte, doch waren es diesmal keine Götter, die den Menschen von seinem Turm Babel hinunterwarfen. Es war der Mensch selbst, der sich in schizophrener Gottesgestalt, zu Boden stürzte. Und dennoch ... würde es wohl wieder die Wissenschaft sein, die sie wieder retten würde.

    Vieles ging Nathan in diesem Moment durch den Kopf. Konnte er es den anderen also Übel nehmen, dass sie ihn ignorierten? Die Entscheidungen, die sie heute treffen, werden lange Schatten werfen, weit bis in die Zukunft. Wer könnte so eine Verantwortung leichtfertig annehmen. Nein, unter Zeitdruck standen sie nicht. Und selbst wenn, welche Bedeutung hätte dies schon, wenn jeder Fehler ihre gesamte Spezies für immer verdammen könnte?

    Nathan entfernte sich von Ivan, und ließ ihn in Ruhe. Er lief ziellos durch die Anlage.
    Nathans Blick fiel auf den grünen Tank in der Mitte des Raumes. Das fahle Grün gab dem Raum eine unnatürliche Beschaffenheit. Etwas krankes, und ungesundes. Nur noch verstärkt, durch die groteske Gestalt innerhalb. Es wirkte entfernt menschlich, doch war dies eher zu erahnen, als wirlich zu sehen. Was auch immer an diesem armem Geschöpf passiert ist, natürlich war sicherlich das letzte Wort mit dem man es beschreiben würde.

    Nathan trat näher. Aus Neugier, aber auch aus Schrecken. Es zog seinen Blick, er konnte es nicht abwenden, auch wenn ihm was schlecht dabei wurde. Er musste mehr erkennen. Mehrer Schläuche führten vom Testobjekt, das war es wohl für diese Wissenschaftler, weg. Es wurde wohl mit Nährstoffen versorgt. Lebte es noch? Nathan konnte keine Bewegung ausmachen, aber er wollte auch nichts riskieren. Vorsicht war hier geboten. Er wusste schließlich, dass genau hier, diese Zombie-Apokalypse begann. Nichts hier durfte man unterschätzen. Folglich ...

    Nathan klopfte mit seiner geballten Faust kräftig (aber ohne sich wehzutun) mehrmals gegen den Tank.

  13. #13
    So. Und was jetzt, Prinzessin? Zur Heldin werden und die Menschheit retten?
    Zur Abwechslung würde mich das nicht stören.

    Nachdenklich ließ Celina ihren Blick durch den verwüsteten Raum gleiten, bis er an den Aktenschränken hängen blieb.
    Was hier wohl geschehen ist?
    Vielleicht...
    Eine Idee keimte in ihr auf.
    Vielleicht ist das hier der Ort, an dem alles angefangen hat? Vielleicht können wir hier erfahren, wie es überhaupt zu allem gekommen ist.

    Der Gedanke versetzte Celina in eine gewisse, vorfreudige Aufregung. Hier würde sie womöglich Antworten auf eine Frage finden, welche die Menschheit sich vor nun schon mehr als einem Jahr zu stellen begonnen hatte.
    Doch ihre Begeisterung wurde von einer trockenen Stimme unterbrochen:
    Ich will ja nicht deinen Forschergeist stören, Prinzessin.
    Im Augenblick interessiert aber mich mehr, wie man diese verfluchte Medizin anwendet. Guck dir den Russen an. Der macht’s nicht mehr lange.
    Und wenn du und die Krankenschwester euch weiter als gottverdammte Helden aufführt, die unbedingt jeden Einzelnen retten müssen ohne die Mittel in der Hand zu haben, auf Menschenrechte für Fast-Untote bestehen und nicht gewillt sind, Sicherheitsmaßnahmen zu treffen... na, dann gute Nacht!


    Will hatte natürlich Recht. Wenn man Ivan helfen wollte, durfte man nun nicht zögern.
    Ein rascher Blick auf den Russen bekräftigte die Furcht.
    Der Mann hielt sich seit nunmehr einer Woche tapfer auf den Beinen, nahm jeden Tag seine Tabletten und beklagte sich nicht - aber Gesundheit strahlte er keineswegs aus und sein Zustand schien sich langsam aber sicher zu verschlechtern.
    Lange würde man es wohl nicht mehr geheim halten können.

    Als Shelley ihr vertrauensvoll von der Infektion erzählt und den Kabinenschlüssel anvertraut hatte und schließlich zur Schleuse aufgebrochen war, war Celinas erster Gedanke - und das ohne Wills Zutun - gewesen, den Schlüssel einfach in den Fluss zu werfen.
    Dieses Wissen war eine Verantwortung, die sie nicht gewollt hatte, eine Verantwortung, die sie alleine niemals hätte tragen können, und die es von sich zu stoßen gegolten hätte.
    Doch irgendwie hatte sie es nicht gekonnt.
    Hatte Wills drängende, herablassende Stimme ignoriert, sich dazu gezwungen, fest an Shelleys sichere Rückkehr zu glauben und hatte jeden Zweifel daran niedergerungen.
    Nun schämte sie sich beinahe dafür, dass letzteres mehr an der Angst vor alleiniger Verantwortung denn aus Sorge um eine neugewonnene Freundin geschehen war.
    Doch immerhin fühlte sie sich nun nicht mehr erdrückt von erzwungenem Verantwortungsgefühl. Belastet, das schon.
    Aber nicht hilflos und ängstlich.

    Immer die Ruhe bewahren, Will, noch scheint er nicht an der direkten Schwelle zur Mutation zu stehen. Ich werde mich in den Akten umsehen.

    Shelley schien momentan mit Jul beschäftigt zu sein, was Celina ziemlich kritisch beäugte.
    Kuscheleinheiten waren schön und gut, aber wenn im Hintergrund eine Sanduhr lief wohl weniger angebracht.
    Ihren Ärger verbarg die blonde Britin hinter einem süßen Lächeln, während sie den beiden Frauen in Erinnerung an eine ähnliche, rollenvertauschte Szene auf der Heather zurief: "Von mir aus müsst ihr euch kein Zimmer suchen... Das möchte ich euch nur wissen lassen.
    Und Shelley, ich werde jetzt nachschauen, ob es hier Aufzeichnungen über die Anwendung des Gegenmittels gibt."

    Die Aktenschränke würde sie nicht einfach nebenher durchsuchen können, sie müsste systematisch vorgehen.
    Interessant wäre wohl der Zeitraum zwischen Sommer 2012 und heute. Celina würde sich also zuerst Akten neueren Datums vornehmen.

  14. #14
    Als würde sein Kopf in tausende Stücke zerspringen...

    dieser Durst... dieser Hunger...

    dieser erbarmungslose Drang nach... nach etwas zu essen und zu trinken...

    oder jemanden?...

    Und diese... dieser Traum?... wieso diese alte Dame, für die er geschwärmt hatte? Und wieso hatte er sich selbst als Shelley gesehen? Wie sollte er das alles deuten?

    Hunger...

    Das Wasser lief ihm im Mund zusammen beim Blick in den hell erleuchteten Bereich, in dem sich ein weiteres Gruppenmitglied aufhielt. Das Licht war ungewöhnlich hell... oder war er lichtempfindlich geworden? Und warum... dieser unerträgliche Hunger... und dann bewegte sich noch jemand von ihm weg, den er nicht genau erkennen konnte. Shelley? Nathan? Prudence? Irgendwer anders? Er konnte es beim besten Willen nicht sagen, geschweige denn schätzen. War das der Anfang dieses... Untot-Werdens? Nicht mehr klar erkennen zu können, wer um einen herum ist? Dazu noch dieser quälende Hunger und Durst als das einzige, was für Antrieb sorgte? Und wo war diese... Shelley, die alle zwei Stunden sehen wollte? Waren überhaupt zwei Stunden seit dem letzten Mal vergangen? Und seine... runden Dinger aus der Schachtel, die er nicht lesen konnte... oder war die Schachtel rund und die... wie war das Wort...?

    Ivan schüttelte den Kopf und schon meldeten sich die Kopfschmerzen wie ein Dampfhammer zurück und damit auch ein Funken Verstand. Was geschah nur mit ihm und... wieso lief ihm beim Anblick der Leute, die er um sich herum laufen sah, sprichwörtlich das Wasser im Mund zusammen? Sie sahen aber auch... nein, nein, das durfte nicht sein. Auch sein Körper wollte nicht gehorchen und blieb in der gleichen Position sitzen...

    Und schwups... war eine weitere Tablette geschluckt...

    Zwanzig minus zwei mal sechs minus eins...

    ...

    Sieben? Drei? Zwölf?

    ...

    Hunger... Durst...

    Geändert von Gendrek (11.10.2013 um 13:37 Uhr) Grund: Signatur

  15. #15
    Die Computeranlage vor ihm war ultramodern und ein Wunder der heutigen Zeit.
    Trotzdem war der Lack an einigen Ecken abgesprungen oder hatte tiefe Kratzspuren, fast schien es, als wären die Racks oder einzelne Elemente der Serverfarm viel herumgetragen oder schlecht transportiert worden.
    Und wenn das stimmte, was sie bisher in Erfahrung gebracht hatten, dann kamen diese Rechner vielleicht sogar aus Japan...

    Suparman betätigte den Bildschirm und konnte erkennen, dass zwei Meldungen eingegangen waren, beziehungsweise auf zwei Kanälen gesendet wurde, noch immer.
    Einer der Verbindungsversuche war gut zwei Wochen alt, der andere kam von gestern.
    Jedoch konnte er feststellen, dass er derzeit keinen Empfang hatte und nur statisches Rauschen empfing. Die Verbindung würde sich - nun, da beide Kanäle von dem Inder aktiviert wurden - bei Verbindungsannahme sofort automatisch aufbauen und sie würden sehen oder hören was dort mit ihnen zu kommunizieren versuchte.


    Nathan besah sich den Tank genauer. Er bestand aus Panzerglas und schien vielfach abgesichert, jedoch nicht unzerstörbar zu sein.
    Die Flüssigkeit war gelblich-grün und träge schwamm der "lebende" Untote darin, stabil in der Mitte gehalten durch die schwarzen Schläuche, die in seinen Körper mündeten und ihn mit einer unbekannten Substanz "versorgten" oder diese von ihm absaugte.
    Der Tank hatte keinerlei Beschriftung und obschon Nathan mehrmals gegen das Glas klopfte, war von der Kreatur keine Reaktion zu sehen. Sie öffnete weder die Augen noch versuchte sie nach der vermeintlichen Beute zu greifen.
    Gerüchte von angeblich intelligenten Untoten oder Supersoldaten hatten schon vorher die Runde gemacht, konnte es sich hierbei um einen dieser Schrecken handeln?


    Celina hatte gehörige Schwierigkeiten, sich in diesem Gewühl aus Akten zurechtzufinden, doch von allen Blättern starrten sie neue Schrecken an, jedes von ihnen schrie förmlich danach gelesen zu werden.
    Nachdenklich setzte sie sich auf einen der umgestürzten Aktenschränke und begann zu lesen:

    Zitat Zitat
    Generierender Server mailhost.adf.gov exmbstore/govexcaspub022
    Datum: 19.07.2012
    Von: D.W. (Mjgen@nationalg-military.gov)
    An: Maddox Leeland (mleeland@nationalg-military.gov)

    Leeland, Sie wissen, welchen Spitznamen ich trage, also werde ich es so einfach wie nur möglich für Sie formulieren:
    Sie werden sich nun Ihre Männer schnappen und sich nach Sydney begeben und den verdammten Plan durchführen. KEINE Spur darf zu uns führen und das Überleben der Menschheit hat hohe Priorität - in dieser Reihenfolge.
    Der Dr. hat Ihnen Truppen und Wissenschaftler zur Unterstützung geschick - veranlassen Sie alles Notwendige. Sie haben außerdem Zugriff auf vier weitere Bomber. Legen Sie damit die Kommunikationsverbindungen aus der Stadt und vor allem die lokalen Nachrichtensender lahm. Ziviler Rundfunk sorgt nur für negative Propaganda, Sie stehen mir dafür gerade.

    Sie finden Einsatzdaten und Waffensysteme auf Ihrem Nav-Point Zed. "Wellersons Schrottplatz" in Sydney. Rüsten Sie sich dort auf und beginnen Sie die Jagd auf mögliche entflohene Experimente.


    -----
    RE:
    Sir, diesem Befehl kann ich unmöglich Folge leisten. Die Stadt ist bereits verloren und vollkommen überrannt. Es gibt lokale Widerstandsnester. Wenn ich diese Zivilisten nun mit meinem Männern unterstütze, können wir grüne Zonen schaffen und die Evakuierung einleiten. Erbitte Bestätigung.
    Maddox Leeland

    ---
    RE:RE:
    Negativ, Leeland! Sie werden sich NICHT mit den Gebissenen verbrüdern. Sie erkaufen der Menschheit durch das Ausführen Ihrer Befehle die notwendige Zeit die wir zur Erforschung des Heilmittels brauchen.
    Kurz nach Ihrer Abreise wurde Ihre Frau im Auffanglager H21-Z gebissen. Ein Unfall, wie sich herausstellte. Das Heilmittel sollte nun Ihre höchste Priorität haben. Und aus diesem Grund brauchen wir Zeit. Kümmern Sie sich um Sydney. Sofort.

    ---

    Generierender Server mailhost.adf.gov exmbstore/govexcaspub022
    Datum: 21.08.2012
    Von: D.W. (Mjgen@nationalg-military.gov)
    An: Vantowers (vntws@nationalg-military.gov)

    Vantowers, Sie bekommen um 0900 Mittel gestellt um eine Barrikade und eine Quarantänestation aufzubauen.
    Kümmern Sie sich vordringlich um die Sicherung der Sektoren in Sydney-Nord.
    Sobald die Verteidigungsmauer steht, werden Sie sich zur Anlage G1 auf Wallis et Futuna begeben.
    Sammeln Sie jede arme Seele ein die Sie finden können und geben Sie sich als ADF aus. Das Heilmittel hat noch immer höchste Priorität.
    Sie finden auf der Insel ein wissenschaftliches Labor und in Bälde weitere Testkandidaten für nmedizinische Versuche. Sie leisten damit einen Beitrag zur Rettung der Menschheit.

    Noch immer wurde Ivan von höllischem Durst und Hunger gepeinigt.
    Und eine sachte Wut begann sich in seinen Eingeweiden zu entwickeln, derzeit jedoch kaum mehr als leichte Reizbarkeit wahrzunehmen.

  16. #16
    Was sollte er nur sagen? Seine Antipathie ihr gegenüber, beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, das war ihm klar.
    "Das Gefühl ist furchtbar... ich will ihnen keine zu großen Hoffnungen machen, aber der Schmerz über all diese Verluste wird vermutlich länger an ihnen nagen als es gesund ist."
    Gabriel räusperte sich, nahm das Scharfschützengewehr von seinem Rücken und legte es neben sich ab ehe er sich gegen die Mauer hinter seinem Rücken sacken ließ.
    "Ich hab damals meine Familie verloren. In einem Flugzeugabsturz. Wir wollten nach Tahiti, meinen Berufsantritt feiern. Zwei Reihen vor mir, saß ein Infizierter. Eine Flugbegleiterin hat es auch erwischt und ist nach vorne, in die Kabine der Stewardessen gelaufen, nahe dem Cockpit."
    Manchmal träumte er noch von diesem Tag. Wie sie früh morgens am Flughafen in der Warteschlange standen. Wie sie ihre Plätze einnahmen.
    "Mein Vater saß eine Reihe vor mir und ich hab dabei zugesehen, wie ihm in den Arm gebissen wurde. Wir haben an Höhe verloren und hatten einen Vogelschlag. Irgendwas flog direkt in die Turbine, sie fing Feuer. Ich verstehe nicht viel von dem Kram aber anscheinend hat das Flugzeug den Fall nicht gut vertragen, es hat gekracht und geknarzt, Dinge flogen umher, Atemmasken kamen herunter und irgendwann... brach die Außenverkleidung. Meine Schwester wurde neben mir aus dem Flugzeug gesogen und ein paar Sekunden später flog auch ich heraus."
    Gabe griff in seine Taschen, das Verlangen eine zu qualmen war verflucht groß geworden aber... er erinnerte sich, die Alte konnte Raucher nicht leiden. Vielleicht sollte er das auf später verschieben, Zigarettenqualm war vermutlich das letzte, was sie jetzt brauchte.
    "Wir alle haben furchtbare Verluste gemacht und ich denke... wenn sie mit jemandem darüber reden, dem sie vertrauen... dann hilft ihnen das vielleicht."

    Der ausdruckslose Ausdruck in den Augen der alten Schachtel war... merkwürdig.
    "Du hast nichts verstanden."
    Miststück. Der Griff um das Gewehr erhärtete sich und... zwei Blöde, ein Gedanke.
    Fast zeitgleich standen sie auf und entfernten sich von einander, keiner der beiden schien je miteinander klarzukommen.

    Gabe warf sich das Gewehr wieder über den Rücken und zog ein wenig am Tragegurt ehe er auf den Glastank zuging an dem gerade Nathan zugange war.
    Die Szenerie die sich ihnen allen bot war ziemlich makaber und doch faszinierend zugleich, was hatte es mit diesem Wesen auf sich? Was sollten die Schläuche? Was machten die Kabel?
    Vielleicht würde der Franzose ja etwas in Erfahrung bringen können, wenn er stoisch den Schläuchen folgen würde.

  17. #17
    Der wolkenverhangene Himmel hatte Matt jegliches Zeitgefühl geraubt. Waren sie ein paar Stunden unterwegs, ein paar Tage, oder gar ganze Wochen? Er hatte keine Ahnung. Wenigstens hatten sie nach langer Zeit endlich etwas gefunden, was wohl eine Art Forschungseinrichtung war. Dort hätten sie zumindest ein Dach über dem Kopf.

    Gleich, als er das Gebäude betrat, trat sein Blick auf einen Tank, in dem irgendeine seltsame Gestalt gefangen war. Matt musste nicht lange kombinieren, um zu verstehen, was es war und vor allem, warum es dort war. Anscheinend hatten sie eine Einrichtung gefunden, in der eifrig nach einem Mittel gegen die Zombies geforscht wurde. Es dauerte allerdings auch nicht lange, bis Matt klar wurde, dass hier niemand mehr war, der hätte forschen können. Wo waren all die Wissenschaftler?

    Matt entschied erstmal, sich weiter umzusehen.

  18. #18
    Gabe folgte also den Schläuchen die entweder zum Zombie im Tank hin- oder wegführten, letzten Endes ließ es sich nicht mit Sicherheit sagen, denn bei genauerer Betrachtung konnte er feststellen, dass die klare Flüssigkeit in den Schläuchen sich nicht oder nicht mehr bewegte. Er verfluchte die Nationalgarde dafür, dass sie keine brauchbare Anleitung hinterlassen hatten.

    Was er jedoch sofort erkennen konnte war, dass von den großen gelben Kanistern lediglich ein einziger nur befüllt war. Mit einer klaren, leicht rötlichen Flüssigkeit, wie er durch eine Glasfront an einem der Kanister erkennen konnte.
    Und ihm fiel außerdem auf dass alle drei das große gelbe Biogefahr-Logo aufgedruckt hatten und dass die Kanister noch über weitere Anschlüsse verfügten, deren Kabel aber fehlten komplett obschon sie sehr wichtig zu sein schienen, denn immerhin war die komplette Aparatur derzeit zu Teilen ausgefallen.


    Niki hatte sich mittlerweile in dem Berg alter Mails nach vorne gekämpft und fand im Winter 2011 eine sehr interessante Mitschrift:
    Zitat Zitat
    Generierender Server mailhost.adf.gov exmbstore/govexcaspub022
    Datum: 18.12.2011
    Von: Maddox Leeland (mleeland@nationalg-military.gov
    An: Dr. Shiro Mosuka (shiro.mosuka@tokyotech.com)

    Shiro, Sie wissen so gut wie ich was der Hai mit dem "Impfstoff" wirklich vor hat.
    Sie haben die Testresultate gesehen, genau wie ich und wie Sie vermute auch ich dass wir keinesfalls länger an einem Heilstoff arbeiten.
    Und entgegen unserer Vermutung handelt es sich auch NICHT um eine Art Supersoldaten. Es ist eine biologische Waffe, eine Art Krankheitserreger der die Opfer in eine Art Kampfrausch versetzt.
    Ich muss Sie noch einmal dringend unter dem Siegel der Verschwiegenheit ersuchen, an einer Impfung gegen diesen Virus zu arbeiten.
    Maddox

    ----
    RE:
    Maddox,
    Sie haben in dieser Sache absolut Recht. Die Testwerte sind beängstigend und die Resultate fern jeder Vorstellungskraft.
    Wir arbeiten an einem Serum welches die Wirkung stoppen kann. Zeitgleich kümmert sich der Rest von Abteilung 2 um ein Heilmittel welches flächendeckend eingesetzt werden kann.
    Eine Art "Notaus-Schalter" für die Waffe.
    Freundschaftliche Grüße,
    Shiro

    ----
    RE:RE:
    Wenn Sie das wirklich realisieren können, dann haben Sie der Welt einen großen Gefallen getan.

    ----
    RE:RE:RE:
    Wir haben ihn. Wir haben ihn analog zum Notaus-Schalter "Killswitch" benannt. Die Arbeiten jedoch gehen langsam voran, wir müssen uns tunlichst vorsehen. Wenn Ihr Vorgesetzter Wind von der Sache bekommt, dann ist unser aller Leben in Gefahr.
    Er möchte auf der Basis Yukiyama so bald wie möglich einen ersten Testlauf starten. Wir müssen sehr vorsichtig und schnell sein.
    Freundschaftliche Grüße,
    Shiro

  19. #19
    Testläufe für ein Mittel. "Killswitch" nannten sie es. Niki konnte sich nicht wegdenken, dass er ein Teil eben dieser Testläufe war. Aber offensichtlich waren sie harmlos. Es war ja bloß ein Heilmittel gegen diesen seltsamen Virus, von dem gesprochen wurde. Aber... er sah schon ungewöhnlich aus. Egal, er hatte jetzt etwas, was ihn zunächst beruhigen konnte. Aber wenn es doch irgendwann soweit wäre, dass etwas mit ihm geschieht...



    "Lexi... ich g-glaube, ich weiß etwas, was d-du wissen möchtest..."

    Lexi stand angelehnt an einer Wand des Raumes und betrachtete zunächst das gesamte Geschehen. Sie hatte irgendwas versucht zu polieren, aber Niki achtete nicht drauf, was.

    "Hm? Wohl was, was ich wiss'n sollte, 'n?"

    "D... die Person, die äh... A-Axel wahrscheinlich g-getötet hat... i-ist ein Freund von mir..."
    , fing er an zu reden und kramte seine Taschenuhr heraus, "S-Siehst du das...? D-Das hat er mir gegeben, bevor er... bevor uns alle retten gegangen ist... ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist... ich kann mir auch nicht erklären, wieso er sowas tun sollte... a-aber denke nicht zu schlecht von ihm..."
    "Kleiner..."
    , unterbrach sie ihn ganz kurz und dachte kurz nach, "...sag... einfach, wie er heiß'."
    "S-Sein Name...? Äh... Riley... R-Riley Walker... er ist ein ganz normaler Bettler gewesen..."
    "Ha...", stieß sie kurz ironisch aus und schaute leicht zur Seite, "Axel Miller... getötet von einem Bettler... so is' das also..."

    Er wollte fast schon sagen, dass es nicht unbedingt so geschehen sein muss. Es war für ihn selbst schwer zu glauben. Aber je mehr er darüber nachdachte... umso beängstigender war es für ihn, dass es nur schwer zu glauben war, nicht unmöglich. Niki kannte ihn ja eigentlich auch kaum. Wer wusste schon, wozu er alles fähig war...?

    Geändert von Ligiiihh (11.10.2013 um 17:12 Uhr)

  20. #20
    Nathan war immer noch an dem Tank. So viel er auch drauf klopfen wollte, das Ding stellte sich tot. Vielleicht war es auch tot? So betrachtet war es wohl aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr am Leben, zumindest in klassischen Sinn. Doch wenn die letzten paar Jahre Nathan und dem Rest der Menschheit was beigebracht hatte, dann das "nicht lebend" und "ungefährlich" alles andere als Synonyme waren. Auch wenn diesmal vielleicht keine Armee an Zombies sie heimsuchen würde (oder sie gezwungen wären eine solche zu bezwingen), eines dieser Dinger in einem kleinen Raum ist immernoch brandgefährlich. Doch scheinbar war diese Kreatur im Moment inaktiv.

    Gerade wollte sich der Amerikaner abwenden, als er bemerkte wie der Franzemann sich an den Kabeln zu schaffen machte, oder eher ihnen folgte. Nathans Blick folgte ihm und es war schnell klar, dass es wohl von einem der drei Kanister stammen musste. Sah man ja auf den ersten Blick.

    "Und? Steht drauf was da drinn ist. Wasser ist es mal nicht.",
    wandte sich Nathan an Gabe.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •