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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 7 - Die Rettung der Menschheit

  1. #21
    Gabe fuhr mit seinen Fingerkuppen über die Scheibe des Behälters. Leicht rötliche die Flüssigkeit... ein Biogefahren Siegel.
    Der Franzose kannte das Symbol, während seiner Ausbildung musste er mal mit in ein Krankenhaus, Kabel verlegen.

    "Und? Steht drauf was da drinn ist. Wasser ist es mal nicht."
    Gabriel drehte den Kopf herum und sah Nathan direkt ins Gesicht. Der Amerikaner hatte schon großes Interesse an dem Tank gezeigt, kein Wunder das er wissen wollte, was es mit diesen Behälter auf sich hat.
    "Naja, ich hab keine Ahnung von Medizin aber ich würde spontan sagen, dass das hier vermutlich ein verdammt großer Kanister mit Medizin ist, welche sich mit Blut vermischt hat. Oder eine Nährflüssigkeit. Auf jeden Fall steht hier alles still, da bewegt sich nichts, keinen Millimeter."
    Gabe deutete auf das Biogefahr Symbol.
    "Naja... und was wir uns wohl alle gedacht haben. Der Inhalt ist verflucht infektiös. Das ist glaube ich in den meisten Fällen nur eine Vorsichtsmaßnahme aber wir können wohl davon ausgehen, dass aus dem Knaben jede Menge von dem Zombievirus suppt."
    Er kratzte sich das Kinn, irgendwas stimmte hier nicht so wirklich.
    "Aber eine Sache verstehe ich dann nicht... wenn hier eigentlich nichts funktioniert, warum lebt das Kerlchen dann noch? Außerdem ist nur einer der Tanks voll, die anderen sind komplett leer. Vielleicht wurde der Inhalt entfernt..."

  2. #22
    "Zombievirus, häh? Dann wurde dieser Mist also wirklich von Menschen erschaffen. Und so wie das hier aussieht, war das auch kein versehen. Fuck. Wer macht sowas? Eine Bombe, okay. Das kann ich verstehen. Vernichtet deinen Gegner, verstahlt ihn vielleicht etwas, aber du daheim hast deine Ruh. Wer baut so eine Biowaffe?"

    Nathan konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen. Niemand profitiert von so etwas und jeder, absolut jeder, ist gefährdet. Er kam sich vor wie in einem schlechten Agenten-Film, wo am Ende der Bösewicht probiert die Weltherschafft an sich zu reißen. Nur, konnte wohl diesmal keiner den verrückten Wissenschaftler aufhalten.

    "Aber .. vielleicht ist das auch scheißegal. Ich mein, niemand fragt einen Massenmörder nach seinem Motiv. Außer ein Seelenklemper vielleicht..."

  3. #23
    "Selbst Psychopathen haben ihre Motive. Wir verstehen sie unter Umständen nur nicht. Für einen Vogel ist es normal zu fliegen, aber eine Maus würde es als Wahnsinn betrachten, du verstehst?"
    Gabriel richtete sich langsam auf und blickte Nathan mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
    "Ich hab keine Ahnung ob hier jemand eine Biowaffe herstellen wollte. Wie gesagt... ich hab keine Ahnung von dem Kram. Ich kann Autos anzünden, über Stahlträger laufen, Beatboxen und mir an Stromverteiler keinen tödlichen Schlag holen. Aber das hier? Das geht über meinen Verstand hinaus..."
    Gabriel deutete auf den Glastank, zeigte genau auf den darin schwimmenden, fast regungslosen Körper darin.
    "...dieses... Ding dort. Ich will nicht wissen was mit dem armen Tropf angestellt wurde. War er ein Zombie und an ihm wurde nach einem Heilmittel geforscht? War er ein Sträfling der gegen seinen Willen da eingesperrt wurde? An dem solange Erreger getestet wurden, bis sie zu dem gekommen sind, was die Menschheit an den Rand der Vernichtung trieb? Die Frage ist nur... war das Endprodukt ein Unfall oder wirklich beabsichtigt?"
    Gabriel nahm das chinesische Scharfschützengewehr und drückte es sich an die Brust. Sein Blick wurde noch ein wenig ernster.
    "Aber eine Sache weiss ich. Diese Krankheit braucht einen Wirt. Wenn wir die Krankheit nicht besiegen können, dann müssen wir etwas gegen die Träger unternehmen und dann... dann können wir, die Überlebenden, zumindest versuchen, dass so etwas nie wieder passiert.

  4. #24
    "Klingt wie ein Plan. Aber Hilfe wär dennoch nicht schlecht.Wenn wir hier nur mehr vom Virus finden, und sonst nichts ... hätten wir genauso gut auf dem Schiff bleiben könnnen. Wer wohl diesen Mist hier finanziert hat? Meiner Erfahrung nach sind Investoren mehr als gierig darauf überall ihren Namen oder Logo drauf zu hauen. Ob das bei geheimen Biochemie-Zentren anders ist?"

    Nathan näherte sich an die Kanister, versuchte vergeblich eine nähere Beschreibung abzulesen.

    "Tja, scheint so. So einfach wird das wohl nicht.
    Wenn es wirklich so war, dass das hier kein Unfall war, geplant, dann hätte vielleicht jemand daran gedacht, ein Gegenmittel zu erfinden. Falls nicht waren sie entweder wirklich dumm oder wirklich wahnsinnig. Ich tippe ja auf letzteres."


    Nathan, der sich vor Kanister hingekniet hatte, stand wieder auf und wandte sich an den Franzosen, der jetzt seine Waffe stolz vor der Brust trug.

    "Aber eine Sache weiss ich. Diese Krankheit braucht einen Wirt. Wenn wir die Krankheit nicht besiegen können, dann müssen wir etwas gegen die Träger unternehmen und dann... dann können wir, die Überlebenden, zumindest versuchen, dass so etwas nie wieder passiert.

    "Tja, warum glaub ich nur, dass wird nicht so einfach, wie die Masern auszurotten. Da gabs zumindest Impfungen, uns helfen nur Kopfschüsse."

  5. #25
    "..." "..." "..." "..." "..." "..." "..." "..." "..." "..."

    Stimmenmischmasch... und dann noch so laut... so unerträglich laut... und über was sprachen sie da eigentlich?

    "Und? ... Wasser ist es..."

    Was?

    "Naja, ... hab ... Ahnung von Medizin ... vermutlich ein ... Kanister mit Medizin... Auf jeden Fall..."

    Medizin? Ein Heilmittel?

    "...scheißegal... Massenmörder... ein Seelenklemper vielleicht..."

    Was ist das für ein Blödsinn ist das denn? Oder war dieser... das war doch Nathan...wie soll der ein Massenmörder sein? Und... was?

    "... Psychopathen... unter Umständen... du verstehst?"

    Was bei Gott war nur los? Spielte ihm sein Verstand einen Streich? Oder er seinem Verstand? Und was... wieso fühlte er sich so... so eigenartig? Das Heilmittel war wohl in greifbarer Nähe und alle wussten es?

    "Ich will... wissen was mit dem... angestellt wurde...ein Zombie... Heilmittel... das Endprodukt... beabsichtigt?"

    Es war doch klar, was da aufbewahrt wurde. Etwas, das ihn befreien würde von dem, was ihn so sehr plagte. Langsam stellte sich sein Sehvermögen wieder ein und gab ein stark verschwommenes Bild frei, das von grellem, schier gleißendem Licht dominiert wurde und es Ivan unmöglich machte, auch nur irgendwelche Umrisse zu erkennen. Erst nach einer Weile, in der er weiteren Stimmenmischmasch hörte, konnte er die Umrisse von Nathan und einen anderen Mann erkennen, letzteren glaubte er am Tag der Flucht gesehen zu haben. Oder war er derjenige, vor dem sie geflohen waren und der sie nun in der Hand hatte, sie vielleicht auch hier her geführt hatte? War das vielleicht auch ein Gefängnis, ein Versuchslabor? Hatte er am Ende alles geplant?

    "Нет, судит!" (Nein, verdammt!) grummelte Ivan, als er klarer und klarer sehen konnte. Er stützte sich an den Glastank, in dem diese eigenartige Substanz sich befand. Ein Wort wich ihm über die Lippen, was zweifelsohne eigenartige Blicke auf sich ziehen würde, doch... dieser Gedanke kam ihm erst im Nachhinein... oder etwa nicht? "Wirt..."

  6. #26
    Kaum hattte Nathan seinen Satz beendet, als Gabe nach hinten blickte. Nathan drehte sich um.
    Der Russe stand vor dem Kanister, die Hände daran gestützt. Sein Blick wirkte sehr eregt, was er wohl darin sah? Er murmelte etwas, kaum verständlich, teil russisch, teil englisch, doch Nathan glaubte zu verstehen was er gesagt hatte. Er näherte sich ihm
    Beim Näherkommen konnte er erkennen, dass der Russe wirklich in keinem guten Zustand war. Er wirkte fast als würde er zittern, als hätte er ein Fiber, dazu noch seine Gesichtszüge. Nein, niemand der klaren Verstandes war würde sich so einer Gestalt unbedacht nähern, geschweige den freiwillig in ihrer Nähe bleiben.

    "Hey, Ivan! Endlich reagierst du, ich dachte du seist schon eingeschalfen!"

    Nathan schlang seinen rechten Arm um seinen Hals.
    "Ich weiß schon was du willst, eine gute Wirtschaft! Sag mal, was meinst du wenn wir die Anlage hier genauer durchstöbern, irgendwelchen Alkohol werden die hier schon haben. Was trinken die Chinesen so? Sake?"

  7. #27


    Celina und Niki hatten sich mittlerweile durch ganze Berge an alten Informationen und Mails gewühlt und waren ob der gefundenen Informationen sowohl bleicher, erschrockener als auch schweigsamer geworden.
    Die Nationalgarde unter dem alten General, der immer wieder nur in Erwähnung von Randnotizen als Hai erwähnt wurde, hatte alles geplant und er war sich der Gefahren immer bewusst gewesen. Er hatte diesen Wahnsinn auf die Menschheit losgelassen, er hatte die Forschungen in Auftrag gegeben und damit die Welt in eine blutgetrocknete Leichenhalle verwandelt.
    Doch dann stießen sie auf eine Nachricht, es war mehr eine Notiz, vielleicht ein Eintrag in einem Tagebuch den er vorgeschrieben hatte und der versehentlich bei einem Backup mitkopiert wurde.

    Zitat Zitat
    $_Memoiren.doc – wiederhergestellte Kopie von BackupJob AcCV1901102
    aktzeptieren nur Stärke. Das ist ihre Art und nach den Kreuzzügen ist es wohl ihre Art von Rache. Der sogenannte Krieg gegen den Terror kann meiner jahrelangen Erfahrung und meiner Auffassung nach nicht beigelegt, er muss gewonnen werden. Dies jedoch nicht auf einem Schlachtfeld, denn wie uns Versailles gelehrt hat, erzeugt Demütigung wie alle Handlungen des Feindes, nur Hass.
    Der Krieg und jede Gefahr muss am weißen Tisch gewonnen werden. Nicht nach einem zähen Ringen, sondern nach einem einzelnen Statement. Die Lehre der nuklearen Aufrüstung, das Wissen um den „bigger stick“. Und diese Gelegenheit bietet sich uns nun.
    Das Heilmittel, der Impfstoff kann mehr. Und ich bin bereit, meine Seele zu verkaufen um das Schreckgespenst einer Waffe zu schaffen die in den Händen einer gottesfürchtigen Nation Drohung genug ist, Aufbegehren im Keim zu ersticken.
    Sie mögen uns dann hassen, all die Schurkenstaaten und auch die eigenen Verbündeten, aber das Wissen um die totale Auslöschung und des grausamen Endes aller Infizierten wird sie vereinen. In Frieden vereinen. Das Ende aller bewaffneten Konflikte durch die Furcht einer überlegenen Waffe. Eine Art Gotteswaffe, geschickt, um den Weltfrieden zu erzwingen. Das ist meine Vision und meine Rechtfertigung, mögen sie uns alle dafür verfluchen, ich muss nicht auf rechtschaffenen Pfaden wandeln um rechtschaffen zu sein.
    Celina blickte Niki stumm an und der junge Asiate, der nun noch kranker aussah als er es sowieso schon tat, schob ihr einen anderen Zettel hinüber, sie las ihn sorgfältig.

    Zitat Zitat
    Generierender Server mailhost.adf.gov exmbstore/govexcaspub022
    Datum: 03.05.2013
    Von: Vantowers (vntws@nationalg-military.gov)
    An: Dr. Shiro Mosuka (shiro.mosuka@tokyotech.com)

    Doktor, Sie bekommen wahrscheinlich eine immense Menge an Informationen dieser Tage und ich kann verstehen wie wertvoll Ihnen Ihre Zeit sein muss. Jedoch haben wir eine seltsame Anomalie in einem unserer Labore in Camp Hope. Die Testreihen A-S sind alle recht ergebnislos verlaufen, doch mit dem neuen Serum F3-D haben wir ab Testreihe T immer wieder seltsame Ausschläge in den Messwerten. Von den geprüften 15 Kandidaten haben insgesamt 4 auf komplett andere Art und Weise reagiert: Die körperlichen Veränderungen sind am ehesten mit einer Art Albinismus zu vergleichen, weitere Nebenwirkungen waren Verwirrung und Gedächtnisverlust. ABER: Keiner der Körper zeigt Anzeichen einer Infektion oder Krankheit. Die Beta-Werte allerdings sind alle unterschiedlich, das muss jedoch bedeuten, dass einer der vier Asiaten eine Art von Immunität in sich trägt.
    Wenn die Dolphin das nächste Mal das Camp anfährt, sollen alle vier Testpersonen in eines der großen Labore in Japan gebracht werden. Dort wird es möglich sein die Immunität synthetisch herzustellen und als echtes Heilmittel ohne „Killswitch“ anzuwenden.
    Doktor, Sie wissen wahrscheinlich bereits dass es in Japan und den USA noch zwei unterirdische Anlagen gibt. Da YY gefallen ist und China potentiell unsicher scheint, muss jede Art von Testperson dort hin gebracht werden!
    Antworten Sie bitte auf diese Meldung mit Vorschlägen zum weiteren Vorgehen. Wird von Ihnen nichts gemeldet, werde ich die Probanden wieder für den vorgeschriebenen Intervall in den Komaschlaf versetzen.

    Und noch immer schienen die Aktenschränke weitere Geheimnisse und schreckliche Enthüllungen regelrecht ausspeien zu wollen…

  8. #28
    Niki und Celina hatten sich langsam in dem Chaos der Schriftstücke zurechtgefunden und angefangen, die Ausdrucke einigermaßen zu sortieren. Nun da sie die Mailadressen der wichtigsten involvierten Personen genau zuordnen konnten, ging die Arbeit auch deutlich leichter voran.
    Und so fanden sie eine Mail, die Mail, die den Ausbruch der Krankheit im Grunde markierte:

    Zitat Zitat
    Generierender Server mailhost.adf.gov exmbstore/govexcaspub022
    Datum: 18.07.2012
    Von: Sanderwrist (sndwrt@nationalg-military.gov)
    An: Dr. Shiro Mosuka (shiro.mosuka@tokyotech.com)

    Shiro, es war eine Katasatoepe!!
    Der Hai hatte allezusmamengerufen und sie wollten in >YY den Prorotypen vorführen. Objekt 1 ist jedoch entkommen, gplant war ein freies Gehege mit 5 Strafgefangen als „Beute“ und dem Objekt 1. 1 hat 2 der Gefsagenen überwältigt und die anderen beiden hjaben mit ihren Waffen den Zaun zum Areal beschädigt. 1 und die beiden Gebissenen und die zwei andere als zeugen sind entkommen!
    Wegen des Stuemes konnten sie die Verfolgung nur schelcht aufnehmen, wir haben einen Gebisseenen erwishtr und die beiden Gefangenen, Objekt 1 und mindestens ein gebisserene sind jedoch entkommen un laufen nun im japanischen Bergland bei YY herum! Objekt 1 ist lansgam und schnell zu finden, der fehlende und gebissene Gefange jedoch ist Shang Wu Lee, der Yakuaz. Err hat hunderte von Freunden in Japan und massive Resveren um sich überall zu verstecken und dies wird er in Betracht tziehen wenn wir ihn nicht schnell finden. Leeeland lässt die Flughäfen und die häfen allgemein überwachen, er wird entweder die Mogolei, China oder Australien anfliegen, Schiffe gehen im Grunde in jedes Land. Es ist eine Kataastrophe. Ich werde flüchten undm ich in Sicherheit bringen. Das ist meine letzte Nachricht an Sie, leben Sie wogl,.

    Es war in genau dem Moment, in sie die Nachricht gelesen hatten, als plötzlich der Computer blinkte und auf dem linken der beiden großen Schirme sich der Schriftzug wandelte, von „Establishing connection“ in „incoming call“.
    Fauchend sprang der Monitor an und nach einem kurzen Knacken und Fiepen auch der Lautsprecher an der Seite des ultramodernen Computers.
    Zu sehen war ein altes, müdes Gesicht mit strohblonden kurzen Haaren, ein militärischer Haarschnitt. Gekleidet war die Person in die Uniform der Nationalgarde Australiens. Mit schnarrender Stimme sprach der alte General die Anwesenden an.

    „Kameraden, Männer und Frauen, die gerade zuhören. Wenn Sie mich empfangen können, dann sind Sie in einer unserer Anlagen. Wir haben jede Seele dort verloren, die für uns gearbeitet hat, Sie müssen also anderweitige Überlebende sein.
    Der Abgleich zeigt an dass Sie aus China senden, Sie sind also in unserem Labor und damit der Nachricht des Heilmittels gefolgt.“


    Das Gesicht wurde noch grauer und schien in sich zusammenzufallen.
    „Killswitch“, presste der General auf dem Bildschirm zwischen den Zähnen hervor und schüttelte traurig den Kopf. „Ja, es gibt das Heilmittel und Ja, es funktioniert. Sie müssten irgendwo bei sich einen Glastank sehen, darin befindet sich ein besonderer Mann, wir kennen ihn nicht, nennen ihn jedoch „Adam“. Er ist das Heilmittel, irgendwo in seinen Genen, in seinem Blut oder seinen Gedärmen versteckt sich das Heilmittel. Was wir von ihm extrahiert haben, funktioniert. Doch kam diese Katastrophe schneller über uns als es jeder Wissenschaftler hätte vorausberechnen können. „Killswitch“ ist die Rettung, das ist die gute Nachricht, die grausame Wahrheit aber ist, dass wir nur eine jämmerliche Rakete bestücken konnten bevor alles vernichtet wurde und zusammenbrach.“

    Er blickte nun starr und durchdringend in die Kamera seines Computers, schien durch tausende von Meilen jeden einzelnen im Raum anzusehen, obschon die Überlebenden wussten, dass ihr Computer derzeit nur empfing und nicht sendete. Schließlich fuhr der Mann mit der unangenehm schnarrenden Stimme fort: „Doch nun kommen Sie ins Spiel. Dort wo Sie sind, können Sie die Rakete starten. An der Konsole geben Sie die Kennung KS91 ein und dann diese Koordinaten: -33.247876,119.694214
    Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass Sie genau diese Daten eingeben und keine Anderen. Dort befindet sich unsere Basis. Wir werden derzeit von tausenden von Untoten angegriffen und können uns nicht mehr lange dort halten. Wenn Sie nichts unternehmen, dann werden hier alle sterben! Wenn Sie uns befreien, dann befreien wir die Welt, denn auf dieser Basis befinden sich gut tausend ausgebildete Soldaten mit Zugang zu vernichtenden Waffen wenn die Untoten erst einmal ausgeschaltet sind. Tun sie Dies und retten Sie mit uns die Welt.
    Wenn Sie mit mir sprechen wollen, benutzen Sie das Mikrofon 1.“

    Damit ging der Bildschirm aus, doch für wenige Augenblicke war der reine Audio-Funkverkehr noch aktiv und sie hörten eine Stimme, eine ihnen unbekannte Stimme, die jedoch einer aus ihrem Kreise ihr kurzes Leben lang schon bekannt und geliebt war. „Ich habe getan was Sie mir aufgetragen haben, ‚Hai‘.“ Es war die Stimme von Fransisco Javier Arellano-Felix

    Stille erfüllte den Raum und für einen kurzen Augenblick nur schien das Rad der Zeit und die Welt selbst stillzustehen. Deutlich war das Stöhnen der Untoten unter ihnen zu vernehmen, der Raum wurde gefühlt deutlich kälter. Dann plötzlich flackerte der rechte Monitor und eine wild dreinblickender Mann erschien. Er trug einfache Kleidung und einen ungepflegt wirkenden blonden Bart im Gesicht. Er schrie mehr als er sprach und in seiner Stimme schwangen schiere Verzweiflung und Todesangst mit. „Mein Name ist Reed, ich komme ursprünglich aus Australien. Wenn mich hier draußen irgendjemand hören kann… wir werden angegriffen von den verfluchten Zombieschweinen. Unser Anführer Terence ist tot und…“ Er wischte sich Blut und Schweiß aus dem Gesicht und seine Augen irrten flehend umher, im Hintergrund war Weinen und leises Schreien zu hören, wie aus weiter Ferne. „Wir können nicht mehr lange aushalten, wir haben hier viele Frauen und Kinder, wir haben kaum noch Waffen und fast keine Munition mehr. Bitte, bitte… schickt Hilfe! Einen Helikopter oder Soldaten. Wir sind in einem riesigen Flüchtlingslager in Arugam Bay, Sri Lanka. Bitte. Bitte… helft uns. Unsere Koordinaten sind: 6.80099,81.762543
    Wir werden…sonst alle…“

    Die Stimme brach ab und er blickte furchtsam nach hinten. Dann erlosch die Verbindung komplett.


    Zitat Zitat
    optionale Stationsaufgabe „Arugam Bay“
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: Keine Probe erforderlich
    Hintergrund: Ein verzweifelter Funkspruch von einem Lager voller Zivilisten, voll von Frauen und Kindern, die angegriffen werden von Untoten. Das Heilmittel "Killswitch" funktioniert angeblich, jedoch gibt es nur eine Rakete die damit bestückt wurde. Ein lager voller Zivilisten zu retten wäre ein Akt von Menschlichkeit und Gnade.

    ODER

    Optionale Stationsaufgabe "Mount Madden"
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: keine Probe erforderlich
    Hintergrund: Eine Bitte um Unterstützung von einem Feldposten voller Soldaten. Diese Männer und Frauen sind gut ausgebildet, werden jedoch von den Untoten von ihren Waffen und Fahrzeugen abgeschnitten. Das Heilmittel "Killswitch" funktioniert angeblich, jedoch gibt es nur eine Rakete die damit bestückt wurde. Einen Posten voller Soldatne zu retten wäre ein Akt von Stärke und kann die Rückeroberung der Welt beschleunigen.

    Geändert von Daen vom Clan (14.10.2013 um 08:42 Uhr)

  9. #29
    Lexi hatte eher apathisch diese Anlagen begutachtet, kein Wort gesprochen, stumm die nicht angezündete letzte Kippe aus Tannings Schachtel zwischen den Lippen tänzeln lassend. Sie war die ganze Zeit bereits drauf und dran gewesen den gottverdammten Russen zu erledigen. Sie hatte ihre Möglichkeiten, doch jetzt wo Gabe diese Situation handelte offenbarte sich der nächste Krisenherd als sie Stimmen aus Lautsprechern hörte.

    Entweder Zivilisten retten oder Soldaten retten. Es war wie die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Sie stapfte leise von hinten an Celina und Niki heran, hörte aufmerksam zu. Sie war nur noch am funktionieren. Die Atmung flach, der Verstand benebelt von einem Gedanken: Mehr Knarren = weniger Zombies. Weniger Zombies = weniger tote Familienmitglieder. Weniger tote Familienmitglieder = weniger Leute wie Lexi. Weniger gebrochene Psychowracks, die an eine Zigarette herumlutschten als wäre sie ein Zahnstocher.

    "Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt...", ließ sie leise verlauten. Kalt ertönte ihre Stimme, echote in ihrem Kopf wider, zwischen all den Gedanken die verschiedene schlechte Ratschläge vor sich hin schrien. Sie zündete die Zigarette an, bevor sie demonstrativ die Sicherung der Schrotflinte mit einem lauten Klacken auf 'Semi' stellte. "... aber wir sollten die Soldaten retten."

  10. #30
    Gabriel blickte stumm zum Bildschirm, blickte stumm und regungslos auf das bereits erloschene Bild. Das Wort beschissen, passte nie besser. Was wollten sie alle sein? Unterstützer des Militärs, Lakaien dieses... Hais? Ein Mann von dem sie kaum etwas wussten, außer, dass sie bereits öfter auf seinen Namen in Verbindung mit der Zombieplage trafen und dass er das Wissen über die Gewinnung einer Heilung besaß. Oder aber die Retter Unschuldiger. Zivilisten wie sie welche sind. Menschen, deren Lage sie imstande waren nachzuvollziehen?

    Der Franzose war innerlich zerrissen. Er mochte das Militär nicht, er hatte gewisse Vorurteile gegenüber autoritären System... doch er konnte nicht leugnen, dass es ihm persönlich ganz gut unter der Führung von Vantowers ging.
    Die Zivilisten waren Leute wie er, Leute wie sie alle hier. Einfache Menschen, vielleicht sogar Wissenschaftler die noch etwas aus der Arbeit hier herausholen könnten. Doch hier ging es nicht nur um Wissenschaft, es ging darum zu Überleben. Wissenschaftler würden ihnen nichts nützen, wenn diese nicht lebendig in diesem Komplex ankämen, die Arbeit aufnehmen und weiter dieses Killswitch entwickeln.
    Was sollte also nun das richtige sein? Gabriel wusste es nicht. Niemand von ihnen konnte das wissen, wie auch? Niemand kannte die Leute, die soeben mit ihnen sprachen.

    "Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt..." Lexi entzündete eine Kippe und ließ ihre Schrotflinte demonstrativ klicken "... aber wir sollten die Soldaten retten."
    "Findest du?"
    Shit, hoffentlich würde sie ihm das jetzt nicht übel nehmen. Er setzte seine Schritte mit voller Absicht kräftiger und direkt auf Lexi zu, das Gewehr an seine Brust gedrückt.
    "Klar, die Soldaten ballern sich durch, blazing guns und so. Ritt der Walküren, keine Ahnung. Und dann? Dann machen sie den gleichen Kram wie in Camp Hope. Einigen gehts echt gut, vielen gehts richtig dreckig. Mit den Zivilisten könnten wir was neues anfangen. Etwas anderes als die beschissene Welt von früher."
    Gabe schaute kurz zu den Anwesenden, sein Blick blieb bei Ivan hängen der immer noch am Glastank stand. Vollkommen neben sich. Zittrig, schwitzend... kränklich. Er blickte ihn eindringlich an und ließ langsam den Lauf des Gewehrs sinken.

  11. #31
    Gabe ließ das Gewehr sinken. Langsam. "Gabe, wenn wir diese eine Chance versieben, dann retten wir dieses Mal ein albernes Dorf voller alter Leute und so 'n Scheiß. Wenn wir meine Kollegen da rausholen..." Meine Kollegen? "... haben wir genug Manpower um noch mehr Dörfer voller alter Leute zu retten. Was sind - was? 50 Leute? - wenn wir stattdessen mit einem Schlag tausende retten können? Und ganz ehrlich, Gabe: Ging's dir echt so beschissen in Camp Hope? Ich meine, bevor der Tanker die Pfadfinderinnen plattgemacht hat?" Ihr Blick folgte nun Gabes Blick von vorhin - der gottverdammte Russe wirkte alles andere als gesund. Seine Gesichtsfarbe war blass, bei jedem Atemzug gab er ein leises Röcheln von sich, schwitzte stark...

    "Sag' mir nicht...", zischte sie Gabe zu und zog einmal kräftig an ihrer Zigarette. "Oh shit..."
    Lexi lud lautstark die Schrotflinte durch und hielt sie in Habachtstellung, auf den Russen gerichtet. Wenn sie von hier weggehen würde, würden sie die Rakete sonstwohin schießen. Würde sie den Russen erschießen, dann...
    "Ihr hättet ihn auf der Stelle umlegen sollen. Auf der gottverdammten Stelle." Sie pausierte kurz, Gedanken schossen durch den Kopf wie Kugeln durch Zielscheiben. "Witzig, wir haben 'ne Rakete voller Gegenmittel und könnten den Scheiß hier viel besser gebrauchen. Das ist so-so typisch, echt." Sie lachte erst leise, dann hysterisch, ließ im Gelächter die Schrotflinte soweit sinken dass sie nun auf Hüfthöhe angelegt war. "Das ist-das ist wie der Witz von der Blondine, die nackt mit 'nem Pudel und-und-und 'ner Salami in 'ne Bar geht und..." Sie stockte. Axel hatte ihr den einmal erzählt. Da war die Blnde. Sie war nackt. Sie hatte einen Pudel und eine Salami und... "... sie geht in 'ne Bar und... Shit, ich hab' vergessen was das Ende ist.", sagte sie ruhig und drückte die Zigarette auf einer der Konsolen aus. Umklammerte mit festem Griff die Schrotflinte.

    "Scheiß auf die Zivilisten."

  12. #32
    Seite für Seite durchblätterte Celina die Akten und jede Seite lüftete den Schleier um die Herkunft der Untoten weiter.
    Stumm und angestrengt saß sie da und blendete ihre Umgebung aus, die liebgewonnenen Mitstreiter gleichermaßen wie die Klänge stöhnender Leichen und die Tatsache, dass sich ein Infizierter in den eigenen Reihen befand.
    Gebannt las die junge Frau weiter, versuchte jede noch so kleine Information in sich aufzusaugen und gleichzeitig schon die nächste zu finden.
    Als sie die Begründung für die Entwicklung des Virus las, hörte sie Will laut und hämisch auflachen.
    Eine Zombieapokalypse starten, um religiösen Fanatikern das Handwerk zu legen? Da hatte ja jemand Prioritäten.

    Celina erwiderte nichts darauf.
    Ihr, selbst geistig ein wenig umnachtet, fehlten jegliche Worte, um einen derartigen Wahnsinn zu beschreiben.
    Reiner Wahnsinn...

    Aus ihrer Konzentration gerissen hob Celina den Kopf und schaute Niki an, der ebenfalls mit dem durchsuchen der Aufzeichnungen beschäftigt war.
    Schweigend reichte er ihr einen Zettel.
    Sorgfältig las Celina die kurze E-Mail über die Testreihen. Ihre Augen verengten sich als sie das Wort "Albinismus" las und sie war versucht, dem weißhaarigen Asiaten eine Frage zu stellen.
    Doch Celina unterdrückte den Drang und gab Niki stattdessen mit einem Nicken und ernstem Blick das Blatt zurück.
    Manche Fragen warteten besser.

    Weiter las sie in den Unterlagen.
    Und als davon die Rede war, dass die Infizierten entkommen waren, als sie vorgeführt werden sollten, konnte Celina sich ein bitteres Grinsen ob der Ironie der Situation nicht verkneifen.
    Der Mensch war wahrlich ein kluges Wesen. Nur an Vorausschauungsgabe mangelte es.

    Und genau, als sie dies dachte, traf die Nachricht einer Militärbasis ein.
    Und dann die eines Flüchtlingslagers.
    Und beide wollten das Heilmittel.
    Das Heilmittel, welches hier von einem russischen Soldaten benötigt wurde.

    "Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt...", hörte sie Miss Miller hinter sich sagen, "... aber wir sollten die Soldaten retten."
    Ja, die Soldaten.
    Sie würden der Welt helfen können, wieder das zu werden, was sie einst war.
    "Findest du?", meinte daraufhin Gabe. "Klar, die Soldaten ballern sich durch, blazing guns und so. Ritt der Walküren, keine Ahnung. Und dann? Dann machen sie den gleichen Kram wie in Camp Hope. Einigen gehts echt gut, vielen gehts richtig dreckig. Mit den Zivilisten könnten wir was neues anfangen. Etwas anderes als die beschissene Welt von früher."
    Das stimmte auch.
    Hatte Celina nicht selbst gesehen, wie gemeinsam durchstandenes Unglück und gegenseitige Hilfe starke Bänder schuf?
    Würde die Welt besser aussehen, würde sie von den Unschuldigen wieder aufgebaut?
    Fieberhaft schaute sie im Raum umher, als läge irgendwo hier, in einem entlegenen Winkel die Lösung versteckt.
    Ihr Blick blieb aber lediglich an Mr. Dolvich hängen. Und wie es schien nicht nur der ihre.
    "Ihr hättet ihn auf der Stelle umlegen sollen. Auf der gottverdammten Stelle." Wie recht sie hatte. Hätte Der Russe die Gruppe vorzeitig verlassen, würde man hier nicht in einem solchen Dilemma stecken.
    "Witzig, wir haben 'ne Rakete voller Gegenmittel und könnten den Scheiß hier viel besser gebrauchen. Das ist so-so typisch, echt.", fuhr Miss Miller fort.
    So.
    Nun war es also raus.
    Nicht, dass es nicht zu erwarten gewesen wäre. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen.
    Mr. Dolvich hatte der Gruppe gute Dienste erwiesen, hatte so oft sein Leben für sie riskiert und eine Woche lang tapfer durchgehalten, in der Hoffnung auf ein nahes Heilmittel.
    Sollte er nun doch mit dem Tod belohnt werden?

    Erneut schaute Celina sich um, diesmal in die Gesichter ihrer Gefährten, hoffend dass jemand mit einer guten Lösung für alle drei Probleme aufkommen würde.
    Aber weder ihr Anführer David, noch die kluge Dolores noch die Ärztin Shelley schienen ihr eine Antwort geben zu können.
    Jeder schien auf das Selbe zu warte wie sie.
    Langsam sank Celina zu Boden.
    Das alles kam ihr vor wie...
    Ein leises, entrücktes Kichern bildete sich in ihrer Kehle und wurde langsam lauter.
    Ja, das alles war genau wie...
    Sie lachte.
    Kein Celina-typisches Lächeln, höflich, freundlich, würdevoll, alle negativen Gefühle unter sich begrabend, beherrschte ihr Gesicht, sondern eine verzerrte Maske der Hysterie.
    Sie kümmerte sich gar nicht darum, was die anderen von ihr dachten, sondern lachte einfach ihr bitteres Lachen in sich hinein, bis ihr Bauch schmerzte.

    Dann hob sie den Kopf und sprach mit den Umstehenden: "Ich fühle mich gerade wie in irgendeinem Film.
    Wenn man den Helden irgendeine zweischneidige Wahl gibt.
    Die Unschuldige retten?
    Die Freunde retten?
    Oder doch lieber die Welt?
    Und natürlich: Eine Wahl schießt beide anderen aus."

    Erneut brach ein hilfloses, nervöses Lachen aus Celina hervor.
    "Es ist egal, wie wir entscheiden, jede Wahl ist falsch. Ich habe solche Szenen immer schon gehasst."

    Sie raffte sich hoch, bemühte sich, immerhin etwas Haltung zurück zu gewinnen.
    "Aber wenn man schon das geringste Übel aussuchen muss, bin ich eher gewillt, jemandem zu helfen, der etwas bewirken kann. Wie unsere gute Polizistin"
    , sie nickte in Ms Millers Richtung, "schon richtig sagte: Tausend gutausgestattete Soldaten mit dem Heilmittel könnten weitaus mehr Leben retten, als ein Dorf voll hungriger, kranker Zivilisten jemals zu hoffen vermögen könnte. Und vielleicht könnten wir eines Tages auch wieder in Sicherheit leben."

  13. #33
    Gabes Augen flogen panisch über die Gestalt Ivans. Scheiße, was taten sie hier?
    Auch Celina stimmte Lexi in der Frage nach dem Zielort der Rakete zu. Klar, das war ihm bewusst. Tausend Mann, gut ausgerüstet, gut ausgebildet, die hätte alle eine Chance.

    "Wir haben es doch auch gepackt verfluchte Scheiße!"
    Die Stimme des Franzosen wurde unruhiger, nervöser und lauter. "Seht uns doch an. Putain bordel de merde (Verdammter Scheiß). Wir sind auch beknackte Zivilisten, wir sind hier, wir leben zum Großteil alle noch. Jetzt sagt mir nicht, dass das nur verfluchtes Glück war. Wir haben verdammt gut zusammengearbeitet, das können die anderen Flüchtlinge vielleicht auch."

    Gabriel legte das Gewehr an und zielte mit dem Lauf auf den Russen, doch das zittern seiner Arme war merklich und alles was er tat, diente wohl in keinster Weise dazu die Situation zu entspannen. Sein Blick wanderte erneut zu Lexi.
    "Und verfluchte Scheiße ja Lexi. Mir ging es ein ganzes Jahr beschissen auf Camp Hope. Ich hab ein ganzes Jahr im Hole festgesessen bevor ich dort rausgeholt wurde. Wenn wir ein Village für alle aufbauen... meinetwegen. Aber nie wieder ein Hole. Nie wieder. Die Leute fressen nur solange Scheiße, bis sie voll sind, das wäre nicht gut gegangen, nicht mit Menschen die es besser wissen."

    Wie funktionierte so ein Gewehr überhaupt? Draufhalten, abdrücken, Hebel nach hinten ziehen Patrone in die Kammer? Mehr nicht?
    Gabriels Blick wanderte durch die Gruppe.
    "Ist Ivan gebissen?! Weiss das irgendwer von euch? Hatte davon irgendjemand eine Ahnung?!"

  14. #34
    "Ist Ivan gebissen?! Weiss das irgendwer von euch? Hatte davon irgendjemand eine Ahnung?!"

    Scheiße. Was jetzt? Sie könnte Ivan nicht ausliefern. Auf der anderen Seite würde es früher oder später ohnehin jeder wissen und wenn Celina es nun offenbarte, würde sie sich unbeliebt machen müssen, nur weil Shelley sie da mit hinein gezogen hatte. Und dazu kam, dass ihr die Nervosität sicherlich auch anzusehen war. Ach, die kannst du auch auf die andere Entscheidung schieben.

    Richtig, da war ja noch was. Die fürchterliche Entscheidung, die sie zu treffen hatten. Soldaten oder Zivilisten. Gabriels Bedenken waren nicht unbegründet - das Hole war ein Drecksloch, eines, in dem sie nie wieder sein wollte. Aber doch würde sie es jederzeit dem Tod vorziehen. Warum auch immer...

    Aber jetzt stand etwas anderes an. Das war für den Moment wichtiger, der Rest musste einfach warten.

    "Ich..." - fing sie an, suchte Gabriels Blick und trat dabei etwas in Richtung des infizierten Russen - "... weiß leider auch nicht mehr, aber ich könnte ihn ja untersuchen. Das lässt sich schnell herausfinden. Und hey - in den nächsten 10 Minuten würde er mich nicht beißen. Wenn er kurz vor der Verwandlung steht, sieht das anders aus." Das hoffte sie jedenfalls.

    So trat sie dem Russen entgegen, mit dem Rücken zu Gabriel und dem Rest der sie beobachtenden Menschen stehend, flüsternd: "Was machen wir?"

  15. #35
    "Wenn er kurz vor der Verwandlung steht, sieht das anders aus."

    Bis hin zu diesem Satz hatte Lexi das Gefühl, dass Shelley zwar deutlich angespannt war, aber nicht involviert. Doch dieser eine kleine Nebensatz machte sich von einer Sekunde auf die nächste in Lexis Kopf breit. Vielleicht waren es der Hunger oder die üble Vorahnung dass man im Endeffekt niemanden retten würde oder die Tatsache dass sie Axels Tod immer noch nciht verarbeiten konnte - aber etwas roch faul. Also, abgesehen von dem gottverdammten Russen. Selbst Gabe schien, trotz der demonstrativen Haltung gegenüber ihrer Einstellung zur Rettung der Zivilisten, irgendwie dasselbe zu denken wie sie: Ivan war - wahrscheinlich - einer von ihnen. Oder so gut wie einer von ihnen.

    "Shelley.", sprach sie und sah die Ärztin dabei scharf an. "Weg von dem Russen."

  16. #36
    Ihr lächerliches Vorhaben war von Anfang an zum scheitern verurteilt gewesen. Es war ein medizinisches Wunder, dass Ivan es überhaupt bis hierher geschafft hatte. Verzweifeln lassen konnte einen nur, dass sie so nah vor dem Heilmittel waren und es doch nicht für sich selbst benutzen konnten. Jedenfalls nicht zeitig genug, um ihn zu retten.

    Lexis Blick stach so unendlich fies und machte Shelley nur noch nervöser. Sie war kaum in der Lage, ihn zu erwidern, blickte nur zerschmettert und gleichzeitig schuldbewusst auf den Boden. Worst-Case-Szenario. Sie hatte den Infizierten vor der Gruppe geheim gehalten und ihn dann nicht mal retten können. Aber die Waffenexpertin hatte Recht. Es zählt das Wohl der Masse, nicht das des Einzelnen. Und jetzt, da das Heilmittel ohnehin nicht in greifbarer Nähe war, wäre es wohl auch für den Russen das Beste, die Verwandlung nicht durchmachen zu müssen.

    Sie nickte nur kurz und wandte sich dann wieder an Ivan. "Es tut mir Leid!", ließ sie ihn wissen und lächelte dabei bitter. Als würde ihm das helfen. Als würde ihn das interessieren.

    Und dann trat sie langsam von seiner Seite.

  17. #37
    Jul war ganz perplex. Da hatte Shelley sie doch tatsächlich umarmt. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte, aber sie musste zugeben, dass es doch gut tat. Es war so lange her gewesen, dass sie zuletzt körperliche Nähe gespürt hatte, dass ihr gar nicht bewusst war, wie sehr sie diese nötig hatte. Also erwiderte sie nur stumm die Umarmung, bis Celina ihnen einen ähnlichen Spruch zurief, wie sie ihn Tage zuvor den beiden Frauen gegenüber benutzt hatte. Sie löste sich von Shelley und blieb stumm neben ihr stehen. Das hatte sie wohl verdient gehabt.

    Jul blickte sich weiter im Raum um, nicht so recht wissend, was sie tun sollte, bis sie über den Monitor zwei Nachrichten erreichten. Die Soldaten retten oder die Zivilisten? Jul war sich unsicher, wie sie sich entscheiden sollte, da fingen Lexi und Gabriel auch schon eine Diskussion an. Sie wollte Lexi schon zustimmen, denn nach einer kurzen Gedenkpause stimmte es schon, sie sollten lieber die retten, die eine Rettung der gesamten Welt in Aussicht stellen würde. Was hätten sie persönlich denn schon davon, wenn sie nur eine Gruppe von Zivilisten retten würden? Andererseits... was wäre, wenn sie an deren Stelle wären? Sie waren ebenfalls eine Gruppe von Zivilisten. Würde sie nicht auch wollen, dass man sie rettete? Oder wäre sie bereit für das höhere Wohl zu sterben? Wenn sie ehrlich zu sich war, war sie das nicht. Verdammt.

    Und plötzlich schwang die Stimmung erneut um, Lexi richtetet ihre Waffe auf Ivan. Offenbar war dieser infiziert? Oder hatte er sich nur eine Grippe eingefangen? Sie wusste es nicht. "Hey Leute, was ist hier eigentlich los?" fragte sie in die Runde, in der Hoffnung, dass sie jemand aufklären möge

  18. #38
    Gerade war Nathan noch dabei mit Ivan zu schwätzen, als gleich zwei Dinge auf einmal passieren. Naja, eigentlich hintereinander, aber im Nachhinein betrachtet schien es sehr wie gleichzeitig. Zuerst die Lautsprecherdurchsage. Kurzversion: Retten Sie den General der alles verbockt hat, oder unschuldige Zivilisten? Schwierige Entscheidung. Zweitens: Plötzlich gingen alle auf den Russen neben ihm los. Okay, er sah schon aus wie jemand der gerade Fiber hatte und durstig wirkte, und nicht wirklich sprach, und sehr wütend war, aber ein Zombie? Niemals! Und er hatte gar keine Bisswunde!


    Er richtete sich an Jul die ihre Waffe, dieslbe Waffe die er ihr gegeben hatte, auf Ivan.
    "Woah! Woah! Pass auf wo du das Ding hinzeigst. Wir wissen nicht ob Ivan infiziert ist, und niemand hier wird blind abgeschossen! Wir schon viel zu nah am Ziel. Hier ist doch irgendwo ein Heilmittel, nicht? Abgesehen davon, wo sollte Ivan denn gebissen sein? Lassen wir zuerst Shelley ihn untersuchen, dann können wir immer noch irgendwo einsperren. Falls wir ein Heilmittel finden, könnte wir es immer noch benutzen. "

  19. #39
    "Es tut mir Leid!" sagte sie und trat von seiner Seite, sich den anderen zu wendend. Sie würde wohl nun ihr versprochenes Schweigen brechen. Und sie sah... wie sie da ein paar Schritte vor ihm stand, so liebreizend und unschuldig, ihm den Rücken zu wendend, während die anderen sie wohl anblickten, auf ihre Erklärungen wartend. Vom vorhergehendem Gerede war ihm nichts mehr im Sinn geblieben, doch... sie stand nun vor ihm, zum Greifen nah. Der Augenblick, in dem er mit der Entscheidung rang, über sie herzufallen und seinen Hunger und Durst zu stillen oder davon ab zu lassen. Sein Mund fühlte sich trocken an, fast vollkommen frei von jedweder Flüssigkeit, Speichel oder sonst etwas darin. Nur ein Griff, eine feste Umarmung, ein Bissen und sein Hunger wäre gestillt, noch ehe jemand von den anderen reagieren konnte. Zwar waren einige bewaffnet und es wäre sein Ende, doch... die Versuchung war groß und schwer konnte er sich zurück halten, mit der linken an den Glaszylinder stützend, hinter der jungen Shelley stehend.

    Er biss sich auf die Unterlippe um zumindest halbwegs zu Verstand zu kommen... er zitterte, kalt lief es ihm den Rücken hinab und doch schien das einfache "Am-Zylinder-Stehen-Bleiben" und sich mit der Hand abstützen das beste zu sein, was er tun konnte. Das und Shelleys Ausführungen zu lauschen, die er notfalls noch ersetzen und durch das Zeigen seiner Verwundung unterstreichen könnte... sofern... sofern ihn sein Verstand nicht erneut... nicht erneut...

  20. #40
    "Woah! Woah! Pass auf wo du das Ding hinzeigst. Wir wissen nicht ob Ivan infiziert ist, und niemand hier wird blind abgeschossen! Wir schon viel zu nah am Ziel. Hier ist doch irgendwo ein Heilmittel, nicht? Abgesehen davon, wo sollte Ivan denn gebissen sein? Lassen wir zuerst Shelley ihn untersuchen, dann können wir immer noch irgendwo einsperren. Falls wir ein Heilmittel finden, könnte wir es immer noch benutzen. "

    Nathan versuchte die seltsam stille, aber doch gefährliche Lage zu beruhigen. Sie war ihm sehr dankbar. Ein weiterer Blick zu Ivan verriet, wie übel er dran war. Wie viel Zeit er wohl noch hatte?

    Er biss sich die Lippen beinahe blutig und sah Shelley dabei an, fast abwartend. Erwartete er, dass sie die anderen aufklärte? Das hatte sie nicht vor. Sie würde ihr Versprechen nicht brechen, auch wenn es dafür ohnehin zu spät war. Oh, haben wir jetzt unsere Prinzipien? Der einzige Grund, es nicht zu sagen - jetzt, da es ohnehin bald jeder wissen würde - wäre der, sich selbst vor dem eigenen Gewissen zu schützen. Aber war das zu rechtfertigen? Es war egoistisch. Und es war wahrscheinlich nicht mal notwendig. Sie würde doch früher oder später ohnehin verdrängen, das war ihr großes Talent. Wie sie es mit Ian getan hatte. Mit dem alten Mann und seiner Tochter. Und schon jetzt mit Fritz, den sie sogar eigenhändig erschossen hatte.

    Sie musste die Gruppe jetzt aufklären. Ihnen die Zeit geben, die sie brauchten, bevor Ivan sich verwandeln würde. Ihnen vielleicht die Zeit geben, sogar das Mittel aufzutreiben. War es nicht im Körper dieses Typen im Glastank?

    "Okay!", sagte sie, nachdem eine Weile nur gefühlte tausend Augenpaare nervös durch den Raum geflogen waren und niemand mehr etwas gesagt hatte. "Er ist infiziert seit wir mit dem Schiff vor der Schleuse fest hingen. Ich habe seine Wunde an der Hand entdeckt und gewusst, was das Problem war, ihn in ein Zimmer eingeschlossen und erst wieder herausgeholt, als wir gingen." Der letzte Teil stimmte zwar nicht ganz, doch es wäre absolut unnötig, Celina auch noch zu verpfeifen. Die hatte vermutlich ohnehin schon genug unter dem Druck gelitten, an Shelleys bescheuertem Plan teilnehmen zu müssen.

    "Ich habe es verschwiegen, weil ich nicht wollte, dass es eine Hexenjagd gibt, wie bei Ali... Aimee - und weil ich hoffte, dass wir es rechtzeitig zum Heilmittel schaffen." Sie knirschte mit den Zähnen und sah auf den Tank. "Können wir das Glas nicht kaputtschlagen und den Kerl einfach rausholen? Noch ist es nicht zu spät!", sagte sie verzweifelt und sah dabei zum hinter ihr stehenden Ivan, dessen Blick immer wieder eine Spur von Gier offenbarte.

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