Nach „Navajo“ hat das Spiel meiner Ansicht nach das Niveau gut gehalten und ordentlich was aus der „Zwischenwelt“ Thematik gemacht. Kritikpunkte bleiben zwar bestehen (geringere Interaktionsvielfalt als bei Heavy Rain), dass Konstrukt „Story“ und „Jodie and Friends“ reißt aber einiges raus. Einige Kapitel wirken zwar aufgrund ihrer Kürze wie eine Art Lückenfüller, was einige Parallelen zur Uncharted Serie laut werden lässt (dort wechselten sich Bombastkapitel mit ordentlicher Länge mit viel zu kurzen Korridoren ab), trotzdem hatten auch diese kleinen Intermezzi, meist wichtige Randnotizen, ihre Daseinsberechtigung.
Hatte jetzt eigentlich noch einen Clear-Run/bösen Durchlauf auf dem Schirm (Nachdem ich Blind alle gerettet hab), aber da hab ich das gleiche Problem wie bei Heavy Rain. Ich kann einfach nicht bewusst so spielen, dass ich Person XY nicht rette sondern einfach ihrem Schicksal überlasse. Wenn die Entwickler wenigstens etwas vorgeschoben hätten, eine Art gleichwertige Alternative, die z.B. das nichtbehandeln einer verletzten Person entschuldigen würde. Aber einfach „blöd spielen und liegen lassen“ ist nicht mein Ding. Hatte seinerzeit auch deswegen den zweiten Heavy Rain Durchlauf abgebrochen. Also nicht wegen vermeintlicher Logiklöcher! ^^
Auf alle Fälle ein sehr geniales Spiel, was mir extrem viel Spass bereitet hat und mich an meiner „Fan-Liebe“ zu quantic dream festhalten lässt (nach zwei Titeln immerhin). Hauptsache wir müssen jetzt nicht wieder 3 ½ Jahre auf den nächsten großen interaktiven-Film-Wurf waren. Bis 2017 hab ich keinen Bock auf David Cages nächsten Streich nach diesem Titel zu waren.
9/10
PS „Fortgeschrittene Experimente“ war mega enttäuschend. Extrem kurze Spielzeit (23 Min, und das weil ich zweimal ranmusste. also gute, zusammengemoggelte 30 Min wie es vollmundig hieß). So gut wie keine Jodie-Time, sprich keine Dialoge, nur ein recht debiles grinsen. Und generell etwas zu abgespact…. Naja, falls es mal als kaufbaren DLC rauskommen sollte: Nicht lohnenswert.