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Thema: now watching / now reading

  1. #1961


    Story
    Die Frau, die sie wie ihre Mutter lieben, ist nicht ihre wirkliche Mutter, und die Kinder, mit denen sie zusammenleben, sind nicht ihre Geschwister. Denn Emma, Norman und Ray wachsen wohlbehütet in einem kleinen Waisenhaus auf. Doch eines Tages endet ihr glücklicher Alltag abrupt, als sie die schockierende Wahrheit über ihr Zuhause erfahren. Welches Schicksal wird die Kinder erwarten…?!

    Yepp genau, diese nichtssagende, seltsame Inhaltsbeschreibung ist einer der Gründe, warum Neverland dann doch unter dem Radar vieler Personen geflogen ist, inklusive mir, denn ich konnte mir darunter überhaupt keinen Plot vorstellen, vor allem mit dem Hinweis, dass das Genre wohl Horror sein soll. Jetzt, da ich die erste Staffel hinter mich gebracht habe, bin ich dankbar für diese vage Inhaltsangabe. Es ist ein typischer Fall von Je weniger man weiß, desto besser. Denn weiß man eigentlich nicht, wo so eine fröhliche Waisenhaus-Geschichte hinführen soll, fällt bereits nach der ersten Episode der Vorhang, und man fragt sich, wie mit dieser Entwicklung noch elf weitere Episoden gefüllt werden sollen.

    Dabei zeigt The Promised Neverland wieder mal, dass man wirklich jede Idee und jedes Konzept, und sei es noch so simpel, in eine hochspannende Serie verwandeln kann, wenn es nur gut durchdacht ist. In großen Teilen handelt es sich bei diesem Anime nämlich schlichtweg um ein ausgedehntes Fangen-Spiel. Das heißt nicht, dass die Action die Spannung und die Dialoge überwiegt, ganz im Gegenteil - Oft habe ich gelesen, dass man TPN die Nachfolgeschaft für große Mindfuck und Hirnschmalz-Anime wie Death Note oder Code Geass attestiert hat. Na ja. Ganz so komplex und vielschichtig ist die Geschichte dann doch nicht, aber sie atmet definitiv den selben Geist wie ihre Vorgänger. Jede Folge ist gefüllt mit Planungen, Gedankenspielen und mentalem Ausmanövrieren seitens der Waisenkinder-Protagonisten, eine Wendung und neue Erkenntnis jagt die Nächste, das Pacing der Serie ist wirklich hervorragend und verliert fast nie an Spannung. Das Ende der ersten Staffel ist kein wirklich Cliffhanger(Haha) sondern bietet einen runden Abschluss des Erzählabschnitts und lässt Spannung und Erwartung aufkommen wie es weitergeht ohne billig zu schocken. Das mit dem Hype mitschwingende Horrorgenre ist vielleicht dezent übertrieben, aber einen in manchen Momente das Blut in den Adern gefrieren lassenden Thriller kann man TPN nennen, muss man sogar. Das ist keine fröhliche Achterbahnfahrt.

    Charaktere
    Die Charaktere sind glaubwürdig, facettenreich und enorm mögenswert geschrieben, der Anime macht es sich zur Aufgabe, dass man von Anfang an nicht nur die drei Hauptcharaktere, sondern möglichst jedes der über 30 Waisenkinder ins Herz schließt, und das gelingt bestens. Das ist auch aus einem bestimmten Grund essentiell, den ich hier aber nicht spoilern werde. Der oder die Antagonisten sind ebenso charismatisch und offen gesagt herrlich bitterböse, respekt-, und angsteinflößend, selten in Anime erlebt man es, dass scheinbar normale Personen mit so wenig Aktion so eine bedrohliche Präsenz ausstrahlen können, hier reichen die kleinsten Blicke und Zwischenstöne in der Stimme, damit man als Zuschauer mit den Kindern zusammen tief schlucken muss. Wiederum andere Antagonisten sind geradezu theatralisch überspitzt und gleich einem Comic Relief ins Lächerliche gezogen, was jedoch nur schmerzlich zu ihrem überbordernden Wahnsinn beiträgt und einen Tim Burton-artigen Beigeschmack hat. Im Manga war das teilweise nicht so, allgemein weicht der Anime in vielen Details von der Vorlage ab, ob das gut oder schlecht ist, da ist man sich uneins. Es gibt in TPN kaum einen Charakter jedenfalls, den man nicht mag. Sogar jene, die uns als nervig oder dumm vorkommen, werden wir später besser verstehen.

    Wenn ich überhaupt eine Kritik anbringen müsste, dann dass wir natürlich im Medium Anime für beinahe jeden Antagonisten eine (Tragische) Hintergrundgeschichte bekommen, und so auch hier. Persönlich hätte ich das nicht unbedingt gebraucht, für mich darf jemand zur Abwechslung auch einfach mal aus Überzeugung oder Niedertracht handeln, aber gut, in diesem Fall trägt es auch zum Plot bei.

    Optik
    Der Zeichenstil der Vorlage ist sehr rustikal und unbekömmlich, was der Gruselatmosphäre und den Schockeffekten dort sehr zuträglich ist, während man hier mit bunter, süßer Quietschoptik in Sicherheit gewogen wird. Ich empfinde den Anime als das optisch DEUTLICH überlegene Medium, denn gerade durch die fluffigen Charakterdesigns kommen die düsteren, entsetzlichen Momente umso stärker duch. Die Schockeffekte wurden meist so oder ähnlich aus dem Manga übernommen, und ziehen die Charakterdesigns vor allem bestimmter Antagonisten ins hoffnungslos Groteske, teilweise fühlt man sich wie in einer Horror-Freakshow. Diese optische Mischung aus Heiter und Düster funktioniert sehr gut. Ansonsten sind die Charakterdesigns wirklich hübsch anzusehen mit ihrem Hybrid aus Anime und Realismus, selbst der böseste Antagonist kann so noch vor Schönheit strahlen, und die in den 12 Episoden immergleiche Umgebung bleibt frisch durch die gute Gestaltung mit satten Farben. Die Effekte sind zeitgemäß. TPN ist sehr wünschenswert anzusehen.

    Sound
    Die Musik ist eine der größten Stärken, der Soundtrack bietet einen tollen Mix aus ruhiger, treibender Spannung, mittelalterlichen Akzenten die dem ganzen ihren Hauch Mystik und Magie verleihen und orchestraler Epik. Definitiv ein OST, den man nicht nur vorbeidudeln hört, sondern den man danach nochmals recherchieren möchte.

    Die Soundeffekte stechen auch positiv heraus, und das ist selten. Wenn bestimmte Dinge zerbrochen werden, gibt das die hässlichsten Geräusche, wenn Schockeffekte eingesetzt werden, dann mit passenden, verstörenden Geräuschen die im Gegensatz zu Hollywoods Gruselstreifen nicht aus einem viel zu lauten Knall bestehen. Die Synchronstimmen sind alle perfekt besetzt, exemplarisch sind die Protagonistin und die Antagonisten. Opening und Ending fallen für mich qualitativ zwar weit ab, aber das ist bei Anime einfach ein generelles Problem.

    Fazit
    The Promised Neverland hat mich wirklich sehr überrascht. Ich habe nichts erwartet, möglicherweise nur etwas Durchschnittliches, und wurde mit etwas Bemerkenswertem beschenkt. Der Anime bleibt im Gedächtnis und hat seinen positiven Ruf durchaus verdient und funktioniert, und das finde ich bei Thrillern grundsätzlich wichtig, für beinahe jeden Erwachsenen Zuschauer, sei es Oliver der Otaku oder Tante Friede von nebenan. Die 12 Episoden sind schnell und kurzweilig inszeniert und schauen sich weg wie nichts, dabei meistern die Cliffhanger Folge um Folge den schmalen Grad zwischen Du willst weitergucken und Ich zwinge dich nicht jetzt unbedingt weitergucken zu wollen. In der Mitte gibt es vielleicht die ein oder andere Länge und am Ende des Tages wird nicht jeder alle Charaktere mögen oder bei den vielen Twists irgendwann aussteigen, aber der Anime leistet sich keine großen Schnitzer, und das ist heutzutage selten genug. Ich bin auf Staffel 2 gespannt.


    8/10 Gabeln für The Promised Neverland

  2. #1962





    Made in Abyss ist der Anime von 2018 - Aus dem Nichts kam der nach Niedlichkeit und bunten Abenteuern riechende Zwölfteiler, der bereits nach den ersten Episoden einen enormen Hype und große Begeisterung auslöste. Made in Abyss wurde, und wirdnachgesagt, es sei eine der besten Serien der letzten Jahre, und in wirklich jedem Department herausragend. Nun ja, so viel kann ich schon mal vorweg nehmen - In meinen Augen ist er weder herausragend, noch eine nennenswerte Serie im Vergleich zu den Medaillen der letzten Jahre, und sicherlich nicht das beste Irgendwas. Made in Abyss ist lange nicht so gut, wie der Hype und die positiven Stimmen es machen wollen, aber das ist ja oft so. Als Apostel der Vernunft will ich also mal aufschlüsseln, warum die Serie zwar kein wirklicher Riesenhit, aber dennoch sehr sehenswert ist. Milde Spoiler sind inkludiert, wobei da in der ersten Staffel nicht allzu viel anfällt.

    Zuerst muss ich erwähnen, dass ich mich sehr lange gesträubt habe, die Serie überhaupt zu gucken. Die gewollt überbordernd-niedliche Optik mit dem diabetes-erregenden Charakterdesign hat mich zusammen mit der leidlich generischen und abgetretenen Handlung dermaßen abgeschreckt, dass
    mein Interesse auch tief im Abgrund lag. Sicher, das ist Berechnung - MiA will seine Zuschauer mit dieser Optik und der Abenteuerstimmung am Anfang einlullen, um später seine Ernsthaftigkeit und sein Edge noch besser ausspielen zu können, aber das hat für mich überhaupt nicht funktioniert, weil die Serie nach ZU viel Friede Freude Eierkuchen wirkt und das auch ausstrahlt. Bei Girls Last Tour, einer ganz hervorragenden Endzeit-Serie, hat das viel besser geklappt, weil die Niedlichkeit der beiden Heldinnen der einzige Kontrast zur trostlosen Welt war. Bei Madoka Magica ging es trotz dem steinzeitlichen Magical Girl-Setting hervorragend auf, weil die Charakterdesigns nicht nur süß, sondern gut aussahen. Na ja, und weil der Plot und die Inszenatorik genial war. Made in Abyss hat keine dieser Stärken, und ruht sich zu sehr auf der Tatsache aus, dass es im Verlaufe seiner 12 Episoden düsterer wird, auf eine Weise, die ich so allerdings auch fast exakt vorhergesehen habe, und die deswegen dem fröhlich-platten Design wenig beiträgt oder dieses rechtfertigt. Der Plot ist vorhersehbar, an nennenswerten Wendungen oder Entwicklungen fehlt es.

    Irgendwann hatte ich aber dann doch mal Zeit, der Serie eine Chance zu geben, denn ich war natürlich auch neugierig, ob es sich nur um einen weiteren, ungerechtfertigten Internethype handelt oder tatsächlich etwas mehr hinter dem steckt, was man sich in zehn Sekunden zusammenreimen kann, wenn eine so niedliche Serie offensichtlich komplexer ist als sie zuerst den Anschein macht. Nun, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

    Hier mein großes Problem mit der Handlung, dem Twist(Ich nenne es jetzt einfach mal so) und dem Hype um Made in Abyss: Der Anime braucht 8-9 Folgen, um sein "Wahres" Gesicht zu enthüllen und mehr zu werden als eine fröhliche Schatzsuche. Acht bis neun Folgen von zwölf. Tut mir leid, aber eine Serie, die mehr als die Hälfte ihrer Episoden benötigt, um ordentlich in Fahrt zu kommen, seine unterliegende Komplexität zu enthüllen und etwas aus seiner Geschichte zu machen ist einfach keine gute Serie, egal wie toll das Folgende ist. Und ich will keinesfalls behaupten, die ersten acht Folgen wären nicht unterhaltsam - Im Gegenteil. Die Serie ist schnell und kurzweilig inszeniert, die Episoden halten sich nicht mit unnötigem Ballast auf, sondern präsentieren kreative Schauplätze und interessante Charaktere auf die ich gleich noch genauer eingehe, im audiovisuellen Bereich glänzt MiA mit seinen flüssigen Animationen und seinem Soundtrack, der das Ganze dann eben doch wieder zu einer deutlich überdurchschnittlichen Erfahrung macht. Aber. Das ist genau das, was das Cover verspricht. Nicht mehr und nicht weniger. Eine leichtherzige Reise ins Tief, mit zwei süßen Kindern und nur theoretisch-bedrohlichen Monstern. Die Serie braucht 3/4 seiner Lauflänge, um eine höhere Erzählebene zu erreichen.

    Diese letzten vier Folgen sind gut. Sie sind wirklich, wirklich gut, denn sie sind emotional, relativ schmutzig und authentisch, dramatisch, ansprechend ernst und vor allem endlich mal für den Zuschauer fesselnd. Ironischerweise weniger wegen den titeldeckenden Protagonisten, die bis zum Schluss blass und uninteressant bleiben, sondern wegen einem späten Nebencharakter. Aber sind diese vier Folgen gut genug, um einen Megahype um eine großartige Serie zu rechtfertigen? Ich würde ganz klar sagen, nein. Für Staffel 2 bleibt zu hoffen, dass die Handlung besser wird, da wir nun ein Heldentrio haben.


    Die Charaktere sind in Made in Abyss durchwachsen. Über große Teile der Serie verfolgen wir das Mädchen und ihren Roboterjungen Reg, zwei unbedarfte, knuddelige Kinder, die recht einfach und eben für Kinder angemessen geschrieben und gestaltet sind, aber wenig Tiefe aufkommen lassen, und ich muss leider gestehen, dass ich nicht wirklich mit ihnen mitgefühlt oder gefiebert habe. Sie waren mir eigentlich egal.
    Die Stärke liegt hier eher in den Nebencharakteren - Ob Riko's ominös-faszinierende, legendäre Mutter(Hach, Mütter in Anime-Serien...), die mächtige, obskure Einsiedlerin Ouzen, oder die wohl bekannteste Figur des ganzen Franchises, Nanachi, alle haben sie einen komplexen Charakter, interessante Dialoge, Ecken und Kanten, im Gegensatz zu den beiden Helden. Im Besonderen will ich da nochmal auf Nanachi eingehen, weil sie und ihre Freundin Mitty es sind, die die letzten vier Folgen tragen. Nanachi repräsentiert zunächst allerdings eine weitere, große Nervigkeit, die Made in Abyss mit sich bringt, und zu der Anime leider immer wieder tendieren: Einen Charakter zu spoilen und in den Fokus zu setzen, der erst am Ende einer Serie überhaupt hinzukommt. Wenn man Made in Abyss eingibt oder irgendwo mitbekommt, sieht man sofort Nanachi. Sie ist gefühlt überall, ist der mit Abstand beliebteste Charakter der Serie(Zu Recht), ist schon im Opening drin und kommt doch erst in Folge 8 oder 9 hinzu. Das war für mich sehr irritierend, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wo das Hasenmädchen bleibt und wie sie wohl in letzter Sekunde doch noch eingeführt wird. Bitte zeigt mir Charaktere erst, wenn sie inhaltlich auch auftauchen...

    Abgesehen davon ist ihre Geschichte und ihre Freundschaft zum Mädchen Mitty das eigentlich Interessante am ganzen Anime und der wirklich verstörende, brustabschnürende Konflikt des Finales. Hier zeigt die Serie ihre Brutalität, ihre Schonungslosigkeit und emotionale Power, so dass etwa die letzte Szene mit Mitty mir jetzt noch die Augen feucht werden lässt. Die Beziehung dieser beiden Mädchen wird nachvollziehbar und gefühlvoll erzählt und bindet den Zuschauer fast schon zwangsweise ein, mitzufiebern. Nanachi selbst hat ein kreatives Design, ihre maaa-Sprachfloskel und Redensweise sprühen über vor Charme, und ihre Vergangenheit so wie Liebe zu Mitty fesselten mich persönlich sehr. Ich denke, dass S2 der Serie von ihrer Anwesenheit im Ensemble sehr profitieren wird.

    Zu den Animationen habe ich bereits gesagt, dass sie recht gut und überdurchschnittlich sind, der Soundtrack verdient aber auch eine Hervorhebung. Wo Made in Abyss in den ersten Folgen inhaltlich schwächelt, glänzt es mit seinem variantenreichen, mal mittelalterlichen, mal futuristischen, zauberhaften Soundtrack, der das Geschehen dramaturgisch deutlich aufwertet. Das Opening ist ein ganz typischer Vertreter der Kategorie "Eigentlich nicht wirklich gut oder besonders, wird aber besser je öfter man es sich ansieht". Hat man es acht oder neun mal gesehen, wird ein unmelodischer, schablonenhaft geschnittener Opener so zu einem catchy Abenteuersong. Außerdem ist es ein Progress-Opening, das sich je nach Handlungsabschnitt der Serie verändert, was eigentlich immer eine coole Idee ist. Das Ending ist vergessenswert.

    Fazit
    Made in Abyss ist eine gute, kurzweilige Serie, die eure Zeit wert ist, wenn ihr unaufgeregte Fantasy-Abenteuer mögt. Es gibt wenig, das die Serie wirklich schlecht oder falsch macht. Und sie hebt sich zweifellos von dem Romance-Comedy-Action-Einheitsbrei ab, der die Anime-Landschaft nach wie vor überflutet. Ich war ordentlich unterhalten und hab mich um meine Zeit nicht betrogen gefühlt. Wer sich aber dazu verleiten lässt, das Wort 'Beste' in einem beliebigen Kontext für Made in Abyss zu verwenden, den kann ich nur belächeln. Die Serie wird ihrem Hype in keinster Weise gerecht und braucht viel, viel, viel zu lange, um seine eigentliche Tiefe (Haha!) zu erreichen. Die Hauptcharaktere sind, wie Kinder nun mal sind, naiv und wenig interessant, die Welt und der Abgrund haben noch viel Potential, und audiovisuell bekommt man sehr wertige, wenn auch vor allem optisch einfach rettungslos-langweilige Chibikost vorgesetzt. Wer hier den Anime des Jahrzehnts erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht werden. Ich hingegen habe mich bestätigt gefühlt und finde das auch voll in Ordnung.


    7/10 Maaa's für Made in Abyss



  3. #1963
    Mein Gott, ich hab alle Folgen Aggretsuko bei Netflix durch.
    Was ein super Serie!

    Die Figuren sind so mega überzeichnet aber das ohne altbacken zu wirken. Aggretsuko's Arbeitsalltag aber auch zu geil und Abends kommt dann die DeathMetal Ab-Reaktion in der Karaoke-Bar. Am besten sind die Szenen mit ihrem Pascha-Chef, der dann klein mit Hut wird, wenn er oder der Oberboss irgendwas will.
    Ich kann euch besonders Weihnachtsfolge empfehlen. Die Stelle in der der Weihnachtsmann die Geschenke bringt hat mich stundenlang zum Lachen gebracht ^ ^

  4. #1964



    Während die Hauptserie Attack on Titan sich für mich mit aktuell 25 Bänden als eine der größten Plot-Katastrophen seit Manga-Gedenken herausgestellt und seinen Platz in meinem Herzen so gut wie verloren hat, habe ich auf der kürzlich stattgefundenen Animagic 2019 gebraucht die AoT-Anthologie erstehen können, die mich wegen dem brachialen Cover durchaus reizte. Aber auch wegen der Vorstellung, einmal westliche Comiczeichner die interessanten Wesen von Hajime Isayama interpretieren zu sehen. Letztendlich habe ich das auch nicht bereut, aber ernüchtert war ich insgesamt doch definitiv. Grundsätzlich ist es so, dass ich der westlichen Comicindustrie nicht viel abgewinnen kann. Ganz allgemein, diverse Ausnahmen außer Acht lassend, sind westliche Comics einfach viel hässlicher, rudimentärer und für mich unansprechender gezeichnet als Manga, das zeichnerische Niveau kann sich nicht mal Ansatzweise mit dem Japans vergleichen, und die Geschichten sind in den allermeisten Fällen auch viel platter, weniger komplex oder fantasieloser. MARVEL und DC sind die allerbesten Beispiele dafür, was westliche Comics für mich repräsentieren. Und na ja, die Attack on Titan Anthologie hat leider gerade meine optischen Zweifel ein weiteres Mal bestätigt. Die Sammlung von Kurzgeschichten ist qualitativ extrem durchwachsen, mit klarer Kurve ins Negative. Das Meiste ist pubertäre und nichtssagende Comedy, nur hier und da hat man mal eine Erzählung die zumindest versucht, sich der Ernsthaftigkeit der Vorlage anzunähern. Das zeichnerische Niveau ist allgemein recht niedrig und es fällt mir schwer zu glauben, dass man keine kompetenteren Künstler finden konnte die bereit gewesen wären etwas beizusteuern als, na ja, Leute wie Damion Scott, der hier zusammen mit Sam Humphries und Siegmund Torre den konkurrenzlosen Tiefpunkt der Anthologie abgeliefert haben, der aussieht und sich liest wie das Erstlingswerk einer neunjährigen Animexx-Künstlerin. Bestenfalls. Dann gibt es aber auch ein paar Highlights wie 'Der Himmel über uns' oder 'Fie Fai Foh', die ideenreich und kreativ sind, und mich mehr als nur einmal schlucken ließen. Aber ich werde chronologisch hindurchgehen, um zu jeder Story etwas zu sagen.

    Unter der Oberfläche

    Nicht wirklich eine Geschichte, die abgesehen von dem Twist am Ende irgendetwas mit Attack on Titan zu tun hat, und deswegen recht fehlplatziert in dieser Anthologie. Die Zeichnungen sind allenfalls passabel, und die Handlung ist nicht der Rede wert.

    Das Lachen des Titanen

    Hier konnte ich zunächst auf eine ernste, kleine Anekdote aus dem AoT-Universum hoffen, die Story stellte sich jedoch als Finte heraus, die nicht mehr zu erzählen hatte als einen sehr, sehr unlustigen Witz ohne Pointe. Oder eben viele davon.

    Leben und Sterben lassen

    Nicht besonders ansprechend gezeichnet, aber durchaus ernst und fesselnd, und mit einer sehr interessanten Idee ausgestattet, die es so vorher in AoT nicht gab. Das Ende kommt leider sehr abrupt und lässt einen schulterzuckend zurück, aber hey, bis dahin war es okay.

    Braver Hund Die war gut. Ordentlich gezeichnet, mit sehr atmosphärischen Farben, und bis auf eine pointierte Aussage am Ende ohne Text. Gute, in sich geschlossene Handlung. Das hatte ich mir von dieser Anthologie erhofft.

    Attack on Playtime
    Wie erwähnt ein gedrucktes Verbrechen zum Kopfschütteln. Vollkommen bescheuert, ohne jeden Witz oder Wert, augenblutend gezeichnet, Schund. Schund Schund Schund. Einfach nur Schund.

    Der Himmel über uns

    Mein persönliches Highlight. Die Geschichte zweier liierter Frauen, die versuchen mit einem Fluggerät über die Mauern zu fliehen. Die Idee ist im AoT-Universum nicht gänzlich neu, besticht für mich hier aber mit emotionaler Tiefe, einem bittersüßen Ende, charmanten Zeichnungen und ganz allgemein der richtigen Attack on Titan-Atmosphäre, die fast keine andere Geschichte der Anthologie so eingefangen hat.

    Bahamut

    Also was das genau sein sollte weiß ich auch nicht.
    Eine konfuse Erzählung in abstraktem Zeichenstil, die nicht so wirklich irgendetwas Positives oder Interessantes in sich trägt, die Charaktere sind komisch, die Dialoge wirken seltsam und gestelzt, prätentiös ist wohl das Wort, das diese Story am besten beschreibt. Und obendrein interessiert sie sich auch noch einen Dreck für die Gesetze der Welt Isayamas. Papierkorb.

    Attack on Demon Con
    Die war tatsächlich ganz amüsant, vor allem auch, weil sie kurz genug war um den Witz nicht überzustrapazieren. Solide und süß gezeichnet, mit einem infantilen aber sinnvollen Ende.

    Fie Fai Foh

    Objektiv sicher die mit Abstand stärkste Geschichte des Bandes. Eine ganz eigene Welt, Kultur und Atmosphäre, ein anderes Setting mit eigenen, starken Charakteren, detaillierten und gelungenen Zeichnungen, einem sehr passenden Titanendesign und einer funktionierenden Dramaturgie hin zum tragischen Ende. War gut.

    Labyrinth der Erinnerungen
    Eine wunderbar gezeichnete, und ganz auf ihren emotionalen Impact fokusierte Geschichte, die nicht zu viel will und genau richtig macht, was sie erzählt. Ein durchdachter und unangenehmer Twist am Ende, nachvollziehbare Charaktere, mehr braucht es nicht.

    App Motion Book Preview

    Optisch einprägsame und grunsympathische Charaktere, eine vielversprechende Stimmung und tolle Zeichnungen. Sehr angenehm, nur zu schade, dass das hier nur die Vorschau auf irgendetwas ist, das mir nicht wichtig genug ist, um es auch nur zu googeln. So viel also dazu.

    Die Comedy-Stripes zwischendurch waren derartig furchtbar und humorbefreit, dass ich sie nicht mal mehr separat erwähnen möchte. Was ich hiermit habe. Verdammt.
    Alles in allem würde ich niemandem empfehlen, sich die Anthologie für die ausgeschriebenen 19,99 € zu holen, das grenzt bei dem Inhalt an Betrug. Als Fan der Serie kann man sich das im Regal durchaus hübsche Buch aber mal gebraucht für einen Zehner geben. Das größte Proargument ist tatsächlich noch die Kolumne über die Städte der Welt von Attack on Titan zwischen den Kapiteln, die interessante Hintergrundinfos liefert und sogar einen netten Meta-Twist hat.
    Viel mehr als ein netter Bonus ist es aber nicht.

    5/10 Mauern für Attack on Titan Anthologie

  5. #1965
    Ikigami Band 2

    Ein schwacher zweiter Teil. Das ist für mich die Tagline für Band 2 von Ikigami. Nachdem der erste Band, zu dem ich nichts Konkretes geschrieben habe, damals für mich wie aus dem Nichts kam und überraschend stark war, lässt der zweite Band wie erwartet erst mal deutlich nach, so ist es ja auch üblich. Dabei ist die erste vorgestellte Geschichte ein wenig besser und überraschender als die vorhersehbare Zweite, und spielt auch mit dem Konzept des Todesbriefes, der dem Unglücklichen 24h zum Leben lässt, gut herum.

    So empfand ich Droge der Liebe vor allem als einigermaßen gelungen, weil es emotional stark, durchaus komplex und mit dem einen oder anderen Twist ausgestattet war. Die Geschichte des Versagers, der nichts hinbekommt, aber jemanden an seiner Seite hat, der sich für ihn einsetzt, funktioniert eigentlich immer, so auch in Serien wie WELCOME TO THE NHK. Ikigami spielt hier erst mit der Erwartung, wer den Todesbrief tatsächlich bekommt, und auch mit Kazusas Charakter. Letztere war durchaus jemand, mit dem man mitfühlen konnte, und dadurch mehr und mehr auch der Protagonist. Dass die Droge der Liebe letztendlich entgegen dem angedachten Sinn dafür sorgt, dass sich das liebende Pärchen nicht noch einmal sehen kann, ist zwar einerseits eine Anti-Drogen-Message mit dem erhobenen Zeigefinger, andererseits aber auch ein unheimlich raffinierter Twist, weil Kazusa es ist die die Drogen nimmt als Person, die Drogen die ganze Zeit verflucht hat. Außerdem schön, dass immer wieder kleine Momente des eigentlichen Protagonisten von Ikigami, Kengo, eingestreut werden, da die übergeordnete Geschichte und Welt natürlich das eigentliche Interessante am Manga ist. Ganz an die beiden Erzählungen des ersten Bandes kommt diese Kurzgeschichte zwar nicht, aber sie war deutlich stärker als das Debakel danach.

    Die Nacht vor der Einberufung empfand ich als ganz furchtbar. Die Geschichte war vollkommen vorhersehbar, emotional platt, erzählerisch platt und deutlich weniger durchdacht als die bisherigen Stories. Es ist immer sehr fragwürdig, wenn ein Charakter nur dadurch etwas erreicht bzw. anerkannt wird, weil er einer anderen Person ähnlich sieht. Und das passiert auch hier - Es wird dem Leser vorgegaukelt, der sterbende Protagonist habe eine Beziehung zu dieser alten Frau, dabei könnte sie ihm egaler nicht sein. Er sieht eben nur ihrem Mann ähnlich. Auch sonst hatte ich nicht viel für den Hauptcharakter übrig, das Beste an der Geschichte waren wieder die Sprünge herüber zum Ikigami-Boten Kengo, und seinem Aufeinandertreffen mit einer (latent-psychopathischen) Psychologin.

    Was sich für mein Empfinden auch sehr, sehr schnell abnutzt sind die 'emotionalen Ausschreie'. Also diese Momente, wenn ein Charakter wie für eine Genkidama Kraft und Emotionen sammelt und im nächsten Moment sein ganzes Leid hinausbrüllt. Da das im Manga bisher jedes Mal einfach als ein großes Panel oder ein 'AAAAAAAAAAAaaaaHHHHHHHHHHHHH', 'UWAAAAAAAAAAAAAAAAH' dargestellt wurde wirkt das immer leicht albern. Ich kann mir da ein Schmunzeln nicht verkneifen, aber vielleicht bin das auch nur ich.

    Mal sehen, wann der dritte Band zufällig in meinen Besitz wandern wird, die Serie hat mich leider nach Band 1 nie genug interessiert, bewusst in sie zu investieren. Aber das ist das Gute an ihrem Format, man muss nicht dran bleiben. Man kann jederzeit wieder einsteigen. Es sei denn, man stirbt in 24 Stunden.

  6. #1966
    Ich hab mal in den ersten der vier Filme zu Persona 3 geschaut, die jetzt auf Netflix stehen. War seltsam. Sieht großartig aus, hat mit der Musik ernsthaft Persona-Feeling, aber die Inszenierung ist so ... lame, so sehr auf eine Adaption fokussiert, dass ich schon nach der Hälfte wieder ausgemacht habe. Da hat mir tatsächlich sogar die Serie zu Persona 4 besser gefallen, und die war auch schon nicht die Höhe (bzw. ich hab sie auch nicht allzu lang geguckt). Vielleicht wird es besser, vielleicht ist es nur eine Frage der Erwartungen, aber so spiele ich lieber irgendwann das Spiel noch mal. Hattet ihr andere Eindrücke?

  7. #1967
    Wollte die immer mal gucken, aber gerade dass es Adaptionen sind und die mir alle nicht wirklich gefallen haben und Persona in In-Game-Grafik für mich auch besser funktioniert als im reinen Anime-Stil, hat mich bisher davon abgehalten. Aber die P3-Filme haben mich immer am meisten gereizt.

  8. #1968
    Ich hab mir mal den "aktuellen" Hunter X Hunter Anime soweit angeguckt, wie er auf Netflix steht, und dann den Rest bis zum Ende des Chimera Ant Arcs als Manga nachgelesen. Ich muss dazu sagen, dass ich den Manga mehr oder weniger aktuell seit der Banzai verfolge, also die letzten ~15 Jahre damit aufgewachsen bin. Und ich habe ähnlich wie bei Evangelion ein paar Erkenntnisse vom Rewatch, die ich mir von der Seele schreiben muss. Eigener Thread wäre hier aber vielleicht zu krass ...? Hm. Spoiler!

    – Der Anime ist nicht sonderlich gut, auch wenn er mit der Zeit etwas besser wird. Der Manga hat schon nach ein paar Kapiteln einen sehr eigenen Stil, und der wird nur besser. Es gibt immer wieder Page Spreads, die mich mit einem fetten "Wow!" zurücklassen, und die kann der Anime nie wirklich einfangen. Dafür leidet er aber auch nie unter "der Autor zeichnet gerade eine vage Rohskizze und die veröffentlichen wir dann!" ... 8D Auch die Farben schaden der Serie eher. Vor allem Gons Klamotten machen mich kirre, aber generell ... HxH war für mich nie wirklich "farbenfroh" im Feeling, und der Anime ist es total. Man kann ihn trotzdem gucken, zumal das Pacing einigermaßen klargeht, aber der Manga ist SO viel beeindruckender.
    – Ich habe viele Reize des Mangas früher nicht bewusst wertschätzen können, bspw. die wahnsinnig detailliert durchgeplanten Kämpfe. Wie viel abgefuckte Taktik da drin steckt, aber vor allem: Wie viel Logik (Will ich das Wort benutzen...?) da mit reinspielt und wie viel Zeit mit neuen Konzepten und Idee verbracht wird ... Wahnsinn! Es gibt bspw. auch im Greed-Island-Arc einen Moment, in dem ich genau gemerkt habe, dass ich nicht mehr wirklich verstehen oder vor Augen haben muss, was da mit den Karten passiert, und dass es trotzdem funktioniert. Und das wird in den aktuellen Arcs nur noch krasser. Respekt für das arme Schwein, das diese Konflikte plant.
    – Auch überraschend gut beizeiten: Die zwischenmenschliche Ebene. Der Großteil ist Shonen-Friendship-Standard, aber bspw. Gons und Killuas Beziehung hat eine Menge an interessanten Reibepunkten und Weiterentwicklungen durch ihre unterschiedlichen Hintergründe. Es ist teilweise recht subtil (deshalb ist es mir früher auch nicht aufgefallen), teilweise wird es für das Genre aber auch überraschend direkt thematisiert. Auch toll: Wie sich die Loyalitäten in den einzelnen Arcs zwischen Bedürfnissen, Misstrauen, dieser ganzen wahnsinnigen Taktik und den Charaktereigenschaften entwickeln. Die Spinnen mochte ich das bspw. auch sehr.
    – Das World Building ist mega unspektakulär, im Gegensatz zu eigentlich allen Shonen Serien, die ich wirklich mag. Aber das ist okay, weil es wirklich nur den Hintergrund für die Arcs bietet, und dafür reicht es.
    – Was zur Hölle geht bitte mit Hisokas ... "Vorlieben"? Das ist keinesfalls irgendwie subtil und seeehr unangenehm, wenn es um die Zwölfjährigen geht. =___=''
    – Ach ja, die Arcs. Erstmal: Es gibt zwei Punkte, an denen die Serie sozusagen ihren "Stride" findet. Der erste Punkt ist das 1-on-1 Duell gegen die fünf Schwerververbrecher in diesem Turm der Hunter-Prüfung. Ich hab so richtig gemerkt, wie die Taktik das erste Mal für mich gegriffen hat. =D Der zweite ist dann wirklich der Angriff der Spinnen nach dem Tod des ersten Mitglieds. Was ne Szene mit Chrollo, der dirigiert.
    – So, kommen wir nun zum Chimera Ant Arc ... Ich bin hin- und hergerissen. Ich hatte den als SEHR schlecht in Erinnerung, so richtig grottig. Und ich muss sagen, ja, mindestens das erste Drittel ist wirklich komplett uninteressant. Uninteressante Schurken, keine großen neuen Ideen, nix. Die hätte man auf ein Drittel runterstauchen können. Nur "normale" Kämpfe mit ein bisschen Taktik, und ... Kill Porn? Ich muss aber sagen, später hat der Arc durchaus von dem Aufbau profitiert. Zum einen sind die Kämpfe spannender geworden (der Angriff auf den Palast war WAHNSINN!), was immer hilft, zum anderen hat sich mit der Frage der Menschlichkeit tatsächlich ein interessantes Thema zwischen die Zeilen geschlichen. Für die Länge des Arcs war es zwar imho nie so zentral, wie es hätte sein können, aber es lässt mich den Arc heute deutlich höher schätzen – nicht zuletzt, weil HxH wirklich nicht zimperlich mit Moral und Tod umgeht, was so ein Thema wirklich mal angemessen macht. Und dann ist da noch dieses ganze Finale um den König, der als ziemlich lächerlicher Freezer-Cell-Abklatsch startet und gegen Ende wirklich ein schönes Ende findet. Der Kampf mit dem Alten war aber natürlich auch sehr episch, und dass eine fette Bombe tatsächlich mal ansatzweise Wirkung zeigt, weiß ich im Shonen-Genre auch zu schätzen. Was allerdings megastrange war, war Gons Rolle. Von der Idee her cool, aber er hat nichts gemacht und ich habe immer noch nicht ganz verstanden, was das für ein Bullshit-Power-Up am Ende war. Ich hab schon etwas Angst vor dem Moment, in dem er mal wieder im Mittelpunkt steht.
    – Yoshihiro Togashi hat glaub ich ein ziemlich traditionelles Frauenbild. Erstmal dauert es DUTZENDE Kapitel, bis eine _wirklich_ relevante Frau auftritt, und selbst dann haben die coolen weiblichen Charaktere fast alle irgendwelche zentralen Charakterzüge, die sich auf Klischee-Weiblichkeit beziehen. Und die mächtigsten Leute im Zentrum von Handlung und Welt sind natürlich alle Männer; auch wenn Frauen mit der Zeit immerhin wichtiger für diese Männer werden, I guess. Ich meine, Melody ist primär davon motiviert, dass sie ihr gutes Aussehen verloren hat und andere vor diesem Schicksal bewahren will. Trotzdem toller Charakter, übrigens! Bisk ist eine klassisch hässliche, weil sehr männliche Frau, die ihre Kräfte nutzt, um kawaii auszusehen. Sie kann kämpfen, aber ihre Sonderkräfte sind wortwörtlich eine Spa-Landschaft, Schönheitsschlaf etc. Shizuku sind praktisch aus wie eine Klischee-Hausfrau, inkls. Staubsauger. Palm ist eine irre Stalkerin, die Leute bespitzelt und mit ihren Haaren kämpft. Usw. Meine Fresse. Lustig ist dann aber zu sehen, wie die Charaktere mit der Zeit alle interessanter werden. Ich vermute mal, er ist ein zu guter Autor, als dass sich seine Vorurteile bei den schon etablierten Charakteren dauerhaft durchsetzen könnten.
    – Ähnlich wie Frauen ist er glaub ich auch nicht wirklich gut darin, gute Oberschurken zu erfinden ...? Der Chimera Ant König, wie gesagt, aber auch der Devil Bomber war mega uninspiriert. Der hatte hatte nicht mal irgendeinen Ansatz von Backstory und sah dazu auch noch dumb as shit aus. o.o Selbst Chrollo hat hinter seiner coolen Fähigkeit und seinem "20%mehrJapan" Outfit bisher nur den Ansatz einer Persönlichkeit – und selbst der ist erst über die Zeit entstanden. Der Typ, der im aktuellen Arc vielleicht (?) der Oberschurke wird, ist aber ziemlich faszinierend.

    SORRY, das musste raus. xD'

  9. #1969
    @Cipo: HxH habe ich bisher nie über die Prüfung hinaus geschafft. Diese fand ich zwar sehr interessant, besonders den Turm, aber irgendwie hat mir danach dann die Motivation gefehlt. Hatte auch irgendwie das Gefühl, dass das wie ein idealer Punkt ist um einfach aufzuhören, weil ich die grundlegende Huntergeschichte eher uninteressant finde und die Show bis dahin auch nicht den Eindruck gemacht hat, dass ich von der Welt wirklich viel mehr erfahren will. Außer Kilua (und diesen "Joker" Charakter) fand ich die meisten auch nicht so prägnant, und Gon sogar nervig. Dein vorletzter Punkt hat sicherlich auch dazu beigetragen, denn der Cast war definitiv sehr testosteronlastig *g*

    Will der Show aber irgendwann noch mal ne Chance geben (technisch habe ich das schon, weil ich die Serie bereits zwei Mal angefangen hatte^^), vor allem, weil sie ja von einigen Leuten als einer der besten Shounen gehyped ist (und der Chimera Ant Arc einfach konzeptuell interessant klingt). Dass von Dir erwähnte Taktieren erkennt man ja schon in den Prüfungen, wo es in der Regel nicht darauf ankommt, wer der Stärkere / Schnellere ist, sondern wer am cleversten an die Probleme rangeht. Leider erwähnst Du ja, dass die Bösen generell eher unterwältigend sind - diese machen ja bei solchen Serien oft ne Menge an Faszination aus.




    Nachdem ich vom Beastars Anime so erschlagen war hab ich doch glatt am Wochenende im Zug den bisherigen Manga durchgebinged. Hat sich absolut gelohnt, die Welt und Charaktere, die Paru Itagaki geschaffen hat, sind sehr interessant. Funfact: sie ist die Tochter von Keisuke Itagaki, dem Schöpfer von Baki (nicht, dass das besondere Relevanz hätte^^). Ein paar Stichpunkte zum Manga (relativ spoilerfrei, aber einige Thematikern werden angeschnitten):


    • Eine moderne Gesellschaft anthropomorpher Tiere ist in der Manga- / Animewelt ein unverbrauchtes Setting. Parallelen zu Zootopia sind recht offensichtlich und es diente auch als eine Inspiration für Itagaki, aber Beastars geht einen anderen (düsteren bzw. realistischeren) Weg
    • Die Frage, ob die natürliche Ordnung und die eigenen Triebe wirklich die Persönlichkeit bestimmen ist sehr relevant und was für ein besseres Setting gibt es als das der Tiere, um dies sehr allgemein zu behandeln?
    • Generell können hier Sachen gemacht werden, die man sonst wenig sieht. Alleine, dass es direkt am Anfang um einen kannibalistischen Mord eines Mitschülers geht setzt das Thema eigentlich sehr gut. Wobei man "kannibalistisch" natürlich nur sagen kann, wenn man das Ganze parallel zu unserer Gesellschaft sieht.
    • Das Worldbuilding, insbesondere der Nutzen der einzelnen Tierarten, ist interessant. Man merkt, dass Itagaki hier wirklich aus der Fülle an Möglichkeiten schöpft die ihr das Setting ermöglicht (beispielsweise, was eigentlich Hunde als domestizierte Wölfe für eine Rolle in dieser Welt spielen, wie es Hühnern und Kühen als "Nutztiere" geht, wie Carnivoren doch ihren Fleischdrang stillen können bzw. was für soziale Implikationen dies hat, etc.)
    • die Charaktere sind vielschichtig, bleiben aber grundlegend ihrem animalen Archetypen treu. Besonders beeindruckt bin ich von der Entwicklung von Louis, dem Hirsch, der sich nicht in die natürliche Ordnung einfügen will. Er hat von Anfang an starke Auftritte und seine Entwicklung ist unerwartet.
    • Ein Anker der Geschichte ist die Beziehung zwischen dem Wolf Legosi und der Häsin Haru, welche unter keinem guten Stern steht. Neben der grundlegenden Problematik, dass Hasen Beute für Wölfe sind, werden hier natürlich auch immer wieder Steine in den Weg gelegt. Manchmal kommt es leider zwischen den beiden zu den typischen Drama-Problemen (sprich: es sind dumme Teenager), aber die meiste Zeit sind es doch die eher existentiellen Sachen. Vielleicht sogar eine der nachvollziehbareren Beziehungen, die man in diesem Medium erleben kann, obwohl es sich ja eigentlich um Tiere handelt
    • Vielleicht ist gerade das etwas, was die Geschichte interessant macht. Man kann die Geschehnisse immer aus zwei Perspektiven (menschlich und tierisch) sehen, was den Spielraum erhöht.
    • Es handelt sich hierbei nicht nur um ein Highschool Drama mit Tieren, es wird gerade später auch sehr stark auf den Rest der Welt eingegangen
    • Allgemein ist der Manga trotz der relativ ernsten und komplexen Themen immer unterschwellig optimistisch und stellenweise wirklich witzig
    • Die Story ist durch... teilweise richtig durch. Es ist überraschend, wie gut die Welt und die Charaktere funktionieren, obwohl hier echt viel weirder Shit passiert!
    • Ich würde die Geschichte eher für die Charaktere und die Welt als für den Plot empfehlen. Was nicht heißt, dass die Geschehnisse schlecht sind, man braucht an einigen Stellen nur recht viel Suspension of Disbelief. Es fallen bei der Menge an neuen Ideen, die die Show aufwirft, auch gelegentlich Sachen unter den Tisch, denen man mehr Luft hätte einräumen können.
    • Habe zwar schon gegenteilige Meinungen gehört, aber für mich war der vierte Arc (nach der Wiki) der schwächste. Dieser ist auch sehr "shounen", was ein krasser Unterschied zu den anderen Arcs ist. Es kommt noch dazu, dass es mehrere parallele Handlungsstränge gibt, die kaum miteinander interagieren und ungleichmäßig viel Screentime bekommen. Davon kamen mir manche Sachen wie Zeitschinderei vor. Was schade ist, denn der Antagonist bzw. seine Motivationen sind sogar recht interessant.
    • Glücklicherweise hat sich der Manga mit dem fünften und sechsten Arc sehr gut gefangen und hat derzeit einen Höhepunkt erreicht, auch was den derzeitigen Antagonsiten und die Kernthematik angeht.
    • Den Zeichenstil mochte ich anfangs nicht. Er ist auch, gerade in den ersten Kapiteln, recht grob und auch später sind sehr viele grobe Zeichnungen vorhanden. Auf der anderen Seite gibt es auch viele anatomisch sehr detailierte Zeichnungen. Interessant ist besonders Harus recht simples Design, was unglaublich "elastisch" ist und ihr sehr leicht übertriebene Reaktionen erlaubt. Insgesamt hab ich später dann durchaus meinen Gefallen an dem Stil gefunden. Denke dennoch, dass Orange genau die richtige Optik für den Anime erwischt hat.


    Ja, was soll ich sagen? Beastar hat mich vollkommen überrascht damit, wie gut es ist, obwohl ich vorher nicht besonders viel erwartet habe. Es ist definitiv nicht so geschliffen wie beispielsweise HeroAca, aber probiert dafür sehr viel aus, was ich so noch nicht gesehen habe.

    Schätze als nächstes werde ich mir die neuen Kapitel von Promised Neverland geben, die seit meinem letzten Lesen dazugekommen sind. Hatte da gerade den Minerva Arc abgeschlossen (müsste so um die Kapitel 100 gewesen sein?) und da gibts doch noch einiges neues jetzt^^

    Geändert von Sylverthas (24.11.2019 um 14:42 Uhr)

  10. #1970
    Zitat Zitat
    @Cipo: HxH habe ich bisher nie über die Prüfung hinaus geschafft. Diese fand ich zwar sehr interessant, besonders den Turm, aber irgendwie hat mir danach dann die Motivation gefehlt. Hatte auch irgendwie das Gefühl, dass das wie ein idealer Punkt ist um einfach aufzuhören, weil ich die grundlegende Huntergeschichte eher uninteressant finde und die Show bis dahin auch nicht den Eindruck gemacht hat, dass ich von der Welt wirklich viel mehr erfahren will. Außer Kilua (und diesen "Joker" Charakter) fand ich die meisten auch nicht so prägnant, und Gon sogar nervig. Dein vorletzter Punkt hat sicherlich auch dazu beigetragen, denn der Cast war definitiv sehr testosteronlastig *g*

    Will der Show aber irgendwann noch mal ne Chance geben (technisch habe ich das schon, weil ich die Serie bereits zwei Mal angefangen hatte^^), vor allem, weil sie ja von einigen Leuten als einer der besten Shounen gehyped ist (und der Chimera Ant Arc einfach konzeptuell interessant klingt). Dass von Dir erwähnte Taktieren erkennt man ja schon in den Prüfungen, wo es in der Regel nicht darauf ankommt, wer der Stärkere / Schnellere ist, sondern wer am cleversten an die Probleme rangeht. Leider erwähnst Du ja, dass die Bösen generell eher unterwältigend sind - diese machen ja bei solchen Serien oft ne Menge an Faszination aus.
    Ich sag mal so: Der Mini-Arc, der direkt nach der Prüfung kommt, der mit dem Kampfturm, ist typisches Shonen-Bla. Vielleicht irgendwo unterhaltsam, aber eher uninspiriert. Es ist eine "notwendige" Grundlage zu den Nen-Kräften, sozusagen. Der Yorknew City Arc, der DANACH kommt, ist erstmal etwas undurchsichtig, scheinbar richtungslos, aber er kommt SEHR gut zusammen, und wenn er das tut, war zumindest ich auch erstmal total platt, wie gut alles ineinanderspielt, wie emotional es wird und wie die Narrative einfach einen fetten Sprung macht. Den MUSST du eigentlich mitnehmen, wenn du dir ein vollständiges Bild machen willst.
    Aber ja, HxH funktioniert definitiv anders als die meisten anderen guten Shonen-Serien. Die Beziehungen der Charaktere sind spannender als die Charaktere selbst (ist meistens andersrum), die Konflikte werden interessanter, desto länger und heftiger sie werden (ist meistens andersrum), das World Building ist lame, aber wird hervorragend eingesetzt (ist meistens andersrum), die Hauptstory ist komplett uninteressant, während die Arcs den eigentlich interessanten Kram mitbringen (ist meistens andersrum) ... und überhaupt ist die Umsetzung, der Manga selbst besser als seine Ideen, sein Konzept. Was meistens GANZ anders ist, wenn ich an Sachen wie Bleach oder Naruto denke, die total zusammengebrochen sind, sobald sie ihre coolsten Ideen hinter sich gelassen haben. Es gibt echt noch viele Kleinigkeiten, wo sich das durchzieht, weshalb es früher auch nie so recht meine Lieblingsserie war und ich es erst jetzt, beim Zurück- und Mehrfachgucken, oben mit einordnen würde. Und man sollte echt lieber den Manga nehmen. Ich bin zwar hart gespannt, wie sie ein paar der späteren Szenen umsetzen, aber bis Yorknew City war der Anime durchweg schwächer.

    Gon ist für mich übrigens auch so ein komischer Fall. Erstmal ja, 100% Klischee, und vor allem auch 100% nervig dargestellt (+wie alle auf ihn reagieren), aber im Zusammenspiel mit den anderen weiß ich ihn mit der Zeit durchaus zu schätzen. Bin aber auch (wie viele) der Meinung, dass er mit dem letzten großen Arc eigentlich seine Relevanz für die Story verloren und seinen Charakter-Arc vollendet hat.

  11. #1971
    Ich war erst verwirrt, weil Du von nem "Turm" sprichst und ich dachte "hey, der Turm war doch noch Teil der Prüfung... oder?". Ein kurzer Blick in die Wiki hat mir dann verraten, dass das wohl der dritte Arc der Story ist. Und ja, der klang eher wenig spektakulär. Denke solche Kampfarcs sind sowas wie Autopilot für Shounen Serien. Man muss nur ein paar Fehden und coole Fähigkeiten aufbauen und selbst wenn der Arc nur mittelmäßig ist wird er die meisten Genrefans unterhalten. Aber viel interessanter ist, dass ich ja den Arc dazwischen nicht mal mitgenommen habe, wos zu Kiluas Familie geht. Hatte wirklich direkt am Ende der Prüfung abgebrochen.

    Ich kann das nur darauf zurückführen, dass mich irgendwas bei der Serie nicht so ganz gepackt hat. Und etwas spezifischer waren das vermutlich die Charaktere, die zwar nicht unsympathisch sind, aber ich auch nicht wirklich interessant fand. Also da hat irgendwie ein Hook gefehlt. Vielleicht war ich noch nicht an dem Punkt, wo die Beziehungen der Charaktere wirklich gut werden? Killua stoch von dem Hauptcast als einziger für mich wirklich hervor, aber war für mich zusammen mit Gon jetzt auch kein Träger der Serie. Vielleicht fehlt am Anfang durch die doch recht lange Hunterprüfung (waren über 20 Episoden oder?) auch für mich irgendwo ein Teil, den ich als richtig spannend ansehen würde. Schon schwer zu beschreiben, vor allem, weil ich nicht das Gefühl habe, dass die Show schlecht war.

    Vielleicht ist die Show (bzw. eher der Manga) auch eher ein Kind der Zeit? Ich erinnere mich gut daran, dass ich so einige Shounen, die um 2000 rum rauskamen, als ziemlich langweilig angesehen habe und mich die Charaktere selten packen konnten. Als ich mit Anime damals angefangen habe gehörten Shounen sogar zu den Serien, die ich am meisten gedropped habe, weil ich die Prämisse häufig interessant, die Charaktere aber eher mäßig fand *g*
    Und meine Fresse, fühle ich mich bei dem Gedanken gerade alt ^_O


    Um zu etwas zu kommen, was ich nicht gedroppt habe:
    Promised Neverland [Kapitel 100-158]
    Hatte das letzte Mal am Ende des Minerva-Arcs aufgehört, nachdem sie Goldy Pond verlassen haben. Gab doch einige Überraschungen und das Pacing hat enorm angezogen. Ob sich der Manganka die zwei Jahresfrist seit dem Ausbruch gesetzt hat, um *theoretisch* so viel Zeit mit Content zu füllen, aber immer die Reißleine ziehen zu können? Der Ton des Manga hat sich recht stark verändert. Stehe auch nicht so auf die Shounen-Elemente, die mittlerweile mehr geworden sind, dafür ists auch epischer geworden. Am beeindruckendsten finde ich aber, dass sie es nach 158 Kapiteln immer noch nicht geschafft haben, dass ich eine Bindung zu den Charakteren habe

    Ich würde fast sagen, dass Promised Neverland das anti-Beastars ist. In letzterem ist der Plot in Ordnung, aber das Charakterdrama steht klar im Vordergrund. Es passieren Dinge, damit bestimmte Charakterkonstellationen entstehen, die interessant sind. Nebenbei sind die Charaktere auch größtenteils sympathisch und deren Probleme nachvollziehbar. In Promised Neverland sind die Charaktere einfach strunzlangweilig, und das hat sich seit dem Anfang kaum geändert. Dafür ist der Plot und die einzelnen Szenarien, in die die Charaktere geworfen werden, das wirklich spannende. Hier werden quasi die Charaktere verbogen (oder so schwach definiert, dass man alles mit ihnen machen kann^^), damit der Plot da hinführt, wo er hin soll.

    So, um mehr im Detail zu reden jetzt full on Spoiler:

    Also, prinzipiell liegen derzeit alle Teile parat, um die Geschichte enden lassen zu können, wenn man es auf das kitschigste und bequemste Ende anlegt, was man sich bei diesem Setup vorstellen kann. Ich hoffe nicht, dass es so kommt, denn in der Welt kann man sicher noch einiges machen. Auch wenn ichs natürlich gut finde, wenn eine Serie nicht endlos fortgeführt wird, aber ein Ende muss sich auch verdient anfühlen.

    Geändert von Sylverthas (24.11.2019 um 13:28 Uhr)

  12. #1972
    Ich denke, HxH liest man wirklich nicht für die Charaktere. Die sind imho zwar da, also nicht völlig belanglos, aber da bieten tausend andere Shonen-Serien mehr. Wenn überhaupt ist es wieder eher die Umsetzung, die mit der Zeit einen Reiz entwickelt. (Ist aber sicher auch so ein Kind-seiner-Zeit-Ding, ja.) In einem gewissen Sinne muss man die Serie nehmen, wie sie kommt, nicht wie man eine Serie gerne haben will. Das habe ich vor allem bei dem Greed-Island-Arc gemerkt, der für sich genommen eeecht gut ist, mich aber erstmal ziemlich aus der Bahn geworfen hat, zumindest beim ersten Mal. Und das gilt für vieles, bspw. auch die Suche nach Gons Vater, die ich die ganze Serie über sehr, sehr dumm fand, inzwischen aber als Hauptarc gar nicht mal so unklug finde. Also, außer dass er ein echter Rotzvater ist, aber hey, Menschenleben sind in dieser Welt eh nicht sonderlich viel wert, also wieso sollte es bei der eigenen Familie anders sein?

  13. #1973
    Demon Slayer (Kimetsu no Yaiba)
    Puh, das war ne Fahrt. Von "das ist richtig gut" zu "wow, ist die Episode grottig" war so ziemlich alles dabei.
    Zunächst unheimliches Lob an ufotable, welche einen (vermutlich) mittelmäßigen Shounen Manga richtig hart aufpoliert und aus der Inszenierung so viel rausgeholt haben. Das ist auch schon das tl;dr.

    Ufotable versteht es, wie sie CGI-Animationen mit Zeichnungen kombinieren können um Effekte zu erzeugen, die sonst kaum möglich sind. Die aufwendigen Kamerafahrten, welche es beispielsweise beim Hindernisparcours oder bei dem Häuserlabyrinth gibt wären sonst schwer machbar. Auch der sich drehende Raum war exzellent umgesetzt. Der Flammentanz war auch nicht übel. Manchmal übertreiben sie es leider und das CG beisst sich mit dem Rest, aber das sind nur kleine Stellen.

    Als nächstes die aufwendigen Kämpfe, welche klar eines der Highlights sind. Sehr dynamisch und die Visualisierung der Elementarangriffe ist wirklich gut. Schwerthiebe sind schnell und haben eine gewisse Eleganz. Zusammen mit der Soundkulisse ist auch der Impact der einzelnen Angriffe sehr hoch. Highlights waren hier der Kampf gegen das Duo in der Stadt (wo die Geschosse einen richtigen "Knall" erzeugt haben durch die gute Soundmischung) und natürlich die Hype-Szene aus Episode 19 (welche dafür gesorgt hat, dass das MAL-Rating der Show schlagartig hochgeschossen ist). Für Leute, die sie nicht kennen Besonders beeindruckend finde ich bei der Szene, wie der Impact vom letzten Schlag spürbar wird durch Animationen und Sound.

    Den OST darf man auch nicht vernachlässigen, welcher mit zur tollen Präsentation beiträgt. Dieser ist von Yuki Kajiura, welche prinzipiell ein Garant für Tracks ist, die einen gerade richtig hypen können (ihr Soundtrack hat die Shitshow .hack//SIGN irgendwie erträglich gemacht). Und auch hier war ich nicht enttäuscht, die Stücke machen die Kämpfe imposanter, es gibt ein paar Suspense Tracks und viele geben ein sehr schönes Gefühl für die Ära wieder. Das Opening ist ein gutes Shounen Opening, hat die nötige Energie

    Also, wenn man auf eine audiovisuell gelungene Show mit gut inszenierten Kämpfen steht, dann ist das hier genau richtig.


    Für alle anderen... naja. Die Story ist vollkommen in Ordnung für nen Shounen. Die Prämisse mit der kleinen Schwester die zum Dämon wird und deren Bruder sich auf eine Reise begibt um sie zu heilen ist nicht innovativ, aber funktioniert. Ansonsten hat man hier größtenteils Monster of the Week. Er wird zum Demon Slayer, ein Bund der sich dem Kampf gegen Dämonen gewidmet hat und bekommt Aufträge. Wie gesagt, alles in Ordnung. Bin der Meinung, man hätte hier viel Fett trimmen können, gerade was die Dialoge angeht. Episode 3 war der Punkt, bei dem ich mich das erste Mal gefragt habe, ob ich lieber abschalten soll, weil sie so schlecht war. Direkt danach gehts aber wieder bergauf... für ne Zeit.

    Was macht Episode 3 so schlecht? Erstmal ists ne Trainingssequenz, die ich grundlegend langweilig finde. Und dann die Monologe. Diese Show liebt Exposition in Form von Gedankenmonologen. Wäre nur halb so schlimm, wenn die Charaktere wenigstens interessante Sachen zu .. denken hätten. Häufig fühlt man sich so, als würde man Skyward Sword spielen und Phi macht den Captain Obvious. "Oh nein, die Spinne hat mich im Netz gefangen" - während man sieht, dass der Charakter gefangen wurde. Anscheinend hat man die Gespräche 1:1 aus einem (vermutlich) schlecht geschriebenen Manga übernommen. Teilweise sind die Gedanken auch einfach bizarr, wie mitten im Kampf "Ja, ich bin der Erstgeborene, daher kann ich das ab. Wäre ich der Zweitgeborene, dann würde ich das nicht schaffen." ^_O
    Ach ja, man hört übrigens nicht nur die Gedanken vom Protagonisten, sondern auch von anderen Charaktern - was den Szenenfluss öfter stört.

    Damit sind wir bei den Charakteren. Die meisten sind harmlos. Der Hauptcharakter ist Tanjirou. Er ist unheimlich optimistisch, aber nicht überheblich. Nebenbei ist seine Motivation nachvollziehbar. Geht in Ordnung. Auch die Sympathie, die er noch für die Dämonen empfindet geht klar, weil die Show einem beim Ableben der Dämonen immer noch ihre Zeit als Menschen zeigt - also auch will, dass man als Zuschauer eine gewisse Sympathie aufbaut. Seine Dämonenschwester Nezuko guckt eigentlich die halbe Show nur süß und hat praktisch keinen Dialog. Dafür dreht sie in Actionszenen genug auf. Der Supporting Cast ist größtenteils OK. War jetzt nichts, was mich geflashed hat. Die Pillars sehen aus als wären sie aus Danganronpa entflohen, aber verstehe schon dass man bei der Einführung von so vielen Charakteren eher auf "striking visuals" und Oneliner setzt.

    Und damit hab ich lange genug um den heißen Brei geredet. Dachte ich mir am Anfang noch "man, zum Glück gibt es hier nicht so viele Charaktere, die rumschreien", wurde ich in Episode 11 eines besseren belehrt. Holy fuck, sind Zenitsu und Inosuke scheiße. Mir fällt kein anderes Wort ein. Habe glaube ich schon lange keine so miesen Sidekicks mehr erlebt. Auch deren tragische Backgrounds, die wohl erklären sollen, warum sie so unheimlich nervig sind, fand ich nicht überzeugend. Vor allem Zenitsu ist in dieser Staffel unausstehlich und ich hoffe, dass er sich später noch wandelt. Anscheinend hat er Platz 2 in dem ersten Popularity Poll bekommen, was für mich nicht verständlich ist. Aber vielleicht ist er im Manga nicht so schlimm, weil man IHN NICHT KONSTANT SCHREIEN HÖRT, ALS WÜRDE ER VERSUCHEN ASTA KONKURRENZ ZU MACHEN.

    Als letztes: es ist beeindruckend, wie komplett unlustig die Show ist. Respekt. So viele Witze habe ich noch nie flachfallen sehen. Ich vermute, dass der Humor auf Zwölfjährige abgestimmt ist. Ironischerweise ist die Show in Deutschland wohl ab 16, was jeden Appeal der miesen Witze ruinieren dürfte. Würde ich sagen, wenn ich nicht von vielen Leuten gelesen hätte, die dem wohl was abgewinnen können. Ich... kanns nicht verstehen. Die Witze haben keinen Aufbau, in der Regel keine Pointe und werden häufig durch schreiende Charaktere rübergebracht. So wenig Comedic Timing habe ich lange nicht mehr gesehen. Wäre nur ein kleiner Kritikpunkt - leider probiert Demon Slayer über längere Strecken witzig zu sein, was diese Episoden wertlos macht, wenn man den Humor nicht abkann.


    Wie ordne ich die Show also ein? Starker Start, danach dippt sie, erholt sich aber in Episode 4-10 sehr gut und wird durch die tollen Kämpfe und gute Atmosphäre aufgewertet. Dann kommen die beschissenen Sidekicks und die Show kommt ins "vielleicht doch abbrechen?"-Territorium für ein paar Episoden, bis dann wieder die guten Kämpfe überwiegen. Und schließlich endet sie auf einer schwachen Note, weil zu viel Zeit für miese Gags verwendet wird. Den nächsten Arc scheinen sie wohl in einem Film umzusetzen, was... naja. Vielleicht sehen dann die Kampfszenen noch ne Ecke besser aus?

    Geändert von Sylverthas (05.12.2019 um 10:03 Uhr)

  14. #1974

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Hab mal wieder etwas Kram nachgeholt, nachdem die Sachen endlich auf Disc veröffentlicht wurden.
    Den Anfang machte am WE die 13-teilige Serie Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai, welche im ersten Augenblick an Love, Chunibyo & Other Delusions! erinnert, in Wahrheit aber mehr Ähnlichkeiten zu Kokoro Connect besitzt. Ich habe Kokoro Connect gegen Ende gehasst, weil sich die Charaktere so beschissen entwickelt haben. Nicht so bei Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai, denn man musste wirklich jeden einzelnen Charakter in dieser Serie mögen. Wobei Mai, der weibliche Hauptcharakter, die ganze Serie über der totale Tease ist. Obwohl sie mit dem männlichen Hauptcharakter im Laufe der Serie zusammenkommt, gibt es nicht mal ein kleines Küsschen... Egal, insgesamt hat mir die Serie wirklich gut gefallen. Nur war klar, dass das Ende ziemlich offen war.

    Danach folgte I want to eat your pancreas, bei dem bereits in der ersten Minute das Ende gespoilert wird... zumindest so halb. Ich möchte eigentlich gar nicht zu viel verraten, aber was dann wirklich passiert ist, war ein FUCK YOU! an den Zuschauer. Gut fand ich den Film trotzdem, aber mit dem Gesehenen habe ich nicht gerechnet.

    Und zum Abschluss gab es dann noch Rascal Does Not Dream of a Dreaming Girl, den Film zur oben genannten Serie. Dieser setzt die Serie nahtlos fort und beendet sie meiner Meinung nach auch großartig. Erwähnte ich die liebenswerten Charaktere? Daran hat sich noch immer nichts geändert, nur da sie NOCH besser als in der Serie waren. Ein wirklich toller Film, der aber nur zusammen mit der Serie funktioniert. Alleine macht er absolut keinen Sinn.

  15. #1975
    I Want to Eat Your Pancreas hatte ich auch vor ein paar Tagen gesehen. Und obwohl Du es ja in Deinem Post schon angeteased hast, hat mich der Film trotzdem gekriegt *g*
    Fand aber nicht, dass er so ein Tearjerker ist, wie er von vielen gehandhabt wird. Tatsächlich hat er doch am Ende eine positive Nachricht. Ich fand die Nebengeschichte mit ihrem früheren Freund nicht so wichtig, aber sonst hats eigentlich gepasst. Die CG Fahrzeuge hätten nicht sein müssen. Kein Meisterwerk, aber gut.


    Okaa-san Online (aka MILFsekai)
    Natürlich musste ich die beste Show der Summer-Season noch beenden (wieso musste ich das?!). Endlich haben Leute, die auf Wortspiele mit "Mama" und "Haha" abfahren einen Anime, den sie ihr eigen nennen können. Irgendwie ist es ja eine logische Evolution des Isekai-Harem Genres (also jeder zweiten Isekai Show), dass man auch noch heiße Mütter mit aufnimmt. Gerade die Incest=Wincest Nischengemeinde (entgegen aller Vorurteile Anime Fans gegenüber) muss ich aber direkt enttäuschen. Die Serie bleibt was die Liebe von Masilein (man, die Wakanim Subtitle sind der Knaller) und Mamako angeht, rein auf einer Mutter-Kind Ebene. Und nein, damit meine ich nicht die hentai "Mutter-Kind"-Ebene... wobei, bei manchen Szenen... OK, der Punkt ist: keiner der beiden ist offensichtlich vom anderen sexuell angezogen ^_O

    Tatsächlich behandelt die Show, wenn sie nicht gerade in absoluten Überfanservice abdriftet, einige Verhältnisse zwischen Kindern (meistens Töchtern - Harem und so) und Müttern. Man hat die Mutter, die ihre tsundere Tochter vernachlässigt (ein Herz für Tsundere, bitte!), weil sie sich mit vielen Männern einlässt. Oder die erfolgsgeile Mutter, die ihre Tochter als Ersatz für sich selber ansieht und sie daher zu Höchstleistungen peitscht. Was das betrifft gibt es zwar später einen "Twist" (den man aber auch echt nicht kommen sieht, ehrlich), aber es wird klargemacht, dass die Charaktere auch in der realen Welt schon Probleme hatten. Ich meine, das ist ja das Setup des MMMMORPGs (keine Ahnung, ob das genug "M"s waren), dass es gestörte Beziehungen zwischen Mutter und Kind aufarbeiten soll. Interessanterweise wird nie von Vätern gesprochen, schätze mal die sind in guter RPG-Manier alle bereits tot oder verschwunden^^

    Herausstechender Charakter der Show ist natürlich Mamako. Sie ist nett, hilfsbereit, übervorsorglich, hat viel Plot und adoptiert im Laufe der Show quasi den gesamten Harem von Masilein. Schätze das schönste, was eine Mutter sich für ihren Sohn wünschen kann? Higlights ihres Plots sind: Mamako als Highschool Schülerin (+ in einem Badeanzug), Mamako als Maid, Mamako in Unterwäsche, Mamako in Reizunterwäsche, Mamako mit auflösenden Klamotten, Mamako nackt mit Kochschürze. Aber hey, für alle Zweifler am Anstand von Anime: alles ist OK, denn diesmal ist es eine erwachsene Frau! Was die Show entgegen meiner anfänglichen Erwartungen nicht davon abhält, auch alle Mädchen für den Plot zu nutzen. Besonders die tsundere Wise ist der Knaller, die neben Mamako ein wirklich unterhaltsamer Charakter ist. Sie hat öfter ihre Breakdown-Momente und ist immer nutzlos im Kampf. Aber neben Mamako sind das eigentlich alle, also kein wirklicher Strike gegen sie. Porta ist... da, damit es einen Charakter gibt, der viel zu jung für diesen Mist aussieht (aber sie haben bestimmt nur vergessen zu erwähnen, dass sie ein tausend Jahre alter Drache ist). Schließlich gibt es noch Medhi, welche sich mit Wise einen tollen Zickenkrieg liefert, aber im Prinzip genauso nutzlos ist.

    Für wen ist die Show also? Leute, die auf MILF-Comedy abfahren? Also der Titel ist Programm^^

    Geändert von Sylverthas (16.12.2019 um 23:24 Uhr)

  16. #1976
    Ich weiß zwar nicht, wieso ich mich nach den paar Jahren immer noch über die Crunchyroll Awards aufrege, aber meine Fresse, was ist das denn bitte für eine Auswahl? Was ist der Sinn dahinter, dass sie im Prinzip die 8 gleichen Shows in fast allen Kategorien haben, egal, ob sie da hingehören oder nicht? Natürlich wird Demon Slayer in vielen Kategorien gewinnen - nicht, weil es so gut ist (Geheimtipp: es ist mittelmäßig). Sondern weil es ein unglaublich geyhpter Shounen ist. Sarazanmai ist wohl dieses Jahr der "Underdog", der in keiner Kategorie eine Chance haben wird, aber einfach mal reingeschmissen wird um die Illusion zu erwecken, dass CR auch "alternative Shows" zu schätzen weiß.

    Wieso nehmen sie regelmäßig interessante Kategorien, wie die Manga Kategorie, raus? Keine Kategorie für Filme? Vinland Saga ist kein Drama, Promised Neverland ist sehr fragwürdig in der Kategorie. In der Fantasy Kategorie ist auch Sci Fi, was definitiv nicht dahin gehört. Nezuko in Best Girl? Sorry, wer für einen Charakter voted, der nur süß guckt und sonst keine Persönlichkeit hat, gehört sofort disqualifiziert. Und wer auch immer Oh Maidens In Your Savage Season in den AotY gepackt hat muss sich einen schlechten Scherz erlaubt haben. Die Show ist erstens nicht so gut, und hat zweitens mal überhaupt keine Chance gegen Demon Slayer (was wohl gewinnen wird), Vinland Saga oder Mob Psycho 100 (für was ich hier gestimmt habe).

    Ich könnte in jede Kategorie gehen, aber insbesondere will ich mal anmerken, dass es mich anpisst, dass einige Shows kein einziges Mal vorkommen, obwohl sie es verdient hätten. Cautious Hero hat aus irgendeinem Grund keine Nominierung, nicht mal für Comedy. Beastars hat keine Erwähnung, weil es weltweit durch Netflix erst dieses Jahr rauskommt. Leider wird es der Show in der Liste von 2020 wegen des Kurzzeitgedächtnisses der Anime Community sicher auch nichts bringen. Shield Hero mochte ich zwar nicht besonders, aber war auch unglaublich beliebt (immerhin ist Raphtalia in der Best Girl Katgorie?^^°).

    Insgesamt verstehe ich mal wieder nicht, wieso CR es anscheinend für nötig hält, sich ein paar Shows auszuwählen und diese in jede Kategorie zu packen. In der Regel sind das ja auch die Shows, die ohnehin schon massiv beliebt sind, also scheint mir das noch nicht mal für Werbezwecke sinnvoll. Wäre es nicht eigentlich sinnvoller, ein wenig mehr Diversität zuzulassen damit man auch ein breiteres Publikum anspricht?

    Geändert von Sylverthas (18.01.2020 um 13:03 Uhr)

  17. #1977
    War gestern mal zufällig auf Crunchyroll um die letzte Ep von Bookworm nachzuholen. Dachte da zuerst ein Banner gesehen zu haben, womit man für die Show voten konnte, aber heute beim Überprüfen gemerkt, dass es nur der generelle Link zum Voting war^^
    Aber wenn sie eh schon online voting machen dann könnten sie bei den meisten Kategorien ja auch viel mehr Shows oder sogar alle anbieten und sich dann später auf die Top 6 beschränken. Kategorien zu einzelnen Charakteren würde ich da aber ausschließen, das wäre etwas zu viel des Guten.

    Das bestimmte Favoriten bei einer Vorauswahl in vielen Kategorien landet dient vielleicht auch dazu, dass sie das nachher doch für die Werbung nutzen können. Aka. sehen sie sich jetzt Demon Slayer an, Gewinner von 6 CR Awards^^

  18. #1978
    Zitat Zitat von Dnamei Beitrag anzeigen
    Das bestimmte Favoriten bei einer Vorauswahl in vielen Kategorien landet dient vielleicht auch dazu, dass sie das nachher doch für die Werbung nutzen können. Aka. sehen sie sich jetzt Demon Slayer an, Gewinner von 6 CR Awards^^
    Schon was dran, die Demon Slayer Parfums verkaufen sich wohl nicht von alleine.

  19. #1979
    Wtf? Riech wie ein Dämon? xD
    Ich fürchte an dem Slogan müssen sie nochmal arbeiten, aber ist zumindest für einen Lacher gut.

  20. #1980
    Aber die Titel werden doch von der Jury nominiert, die ja quer über die Industrie und Presse verteilt ist, wenn ich mich recht entsinne? (Die Jury-Stimmen zählen ja auch bei der Auswertung 70%, weshalb Hype-Titel nicht unbedingt Garant für Erfolg sind, wenn sie nicht auch kritisch gut aufgenommen werden, weshalb wohl Shield Hero auch nicht mal nominiert wurde.) Zumindest konnte man die Jury vor ein paar Jahren noch einsehen, diesmal wohl nicht. Ich finde die Auswahl auch nicht überall berauschend, würde da aber weniger irgendwelche wirtschaftlichen Motive vermuten. Die Dinger heißen zwar Crunchyroll-Awards und werden von Crunchyroll ausgerichtet, aber ich denke, dass ist mehr ein Prestige-Ding als gezieltes Marketing für konkrete Titel. (Sonst hätte wohl kaum Devilman Crybaby 2018 gewonnen, Made in Abyss 2017 war auch kein CR-Titel uswusf.)

    Dass imo wichtige Kategorien wie Manga und Film weggefallen sind, finde ich persönlich am tragischsten. Die Nominierungen der Titel hingegen kann ich irgendwie alle halbwegs nachvollziehen. Bewegt sich halt zwischen gehobenem Mainstream und kritisch gut aufgenommenen Titeln wie auch die letzten Jahre. Klar fällt da was unter den Tisch. Hab das Internet jetzt aber beispielsweise wenig über Cautious Hero reden gehört. (Beste Comedy für mich ist imo der Short Ani ni Tsukeru Kusuri wa Nai! 3, aber über den redet ja absolut niemand und im Westen gestreamt wird der auch nicht.)

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