Evagelion 2² - You can (not) conclude
Ja, der letzte Teil der Rebuild-Reihe ist nach vielen Verschiebungen letztendlich da.
Zunächst zum Guten: Er ist besser als der dritte Teil. Da der für mich allerdings nicht nur den Tiefpunkt der Rebuild-Reihe sondern des gesamten mir bekannten Eva-Universums darstellt, bei dem ich beim Ansehen ständig das Bedürfnis hatte, sämtlichen Charaktere abwechselnd rechts und links zu ohrfeigen, muss das nicht viel heißen...
Um zum Schlechten zu kommen, ist es vermutlich das Einfachste, wenn ich die Story so nacherzähle, wie sie sich mir dargestellt hat:
Nach einer Auftaktszene, in der Fanservice Girl Mari, eine Balliste kaputthaut, nachdem diese eine Flotte fliegender Schiffe weggeballert hat, landen wir wieder bei den eigentlichen Hauptcharkteren Shinji, Rei und Asuka, die nach der Zerstörung ihrer Evas beschlossen haben, einen offenbar ziellosen Wanderausflug durch die Ruinen Tokyos zu unternehmen. Als bei Shinjis Plugsuit gerade die Batterie versagt (vielleicht ist es auch die Lebenserhaltung, Shinjis Verhalten ist jedenfalls nicht zu entnehmen, was die Anzeigen an seinem Anzug zu bedeuten haben) taucht zum Glück aus dem Nichts ein Auto auf und sammelt sie ein.
In dem Dorf, in dem sie dann landen, hockt Shinji erstmal mehrere Tage apathisch in einer Ruine herum, und holt offenbar die gesamte Charaterentwicklung, die ihm durch den Timeskip entgangen ist, nach. Man merkt ihm das zwar während er rumsitzt nicht an, aber später in dem Film wirkt Shinji geistig um mindestens zehn Jahre gereift (was nach 3 auch nötig war, aber es wäre trotzdem schön gewesen zu wissen, wie diese Entwicklung vonstatten gegangen ist). Asuka hat sich währenddessen bei Kensuke (Shinjis Schulfreund, falls Teil 2 zu lange her sein sollte; er war übrigens auch derjenige, der die drei vorher eingesammlt hat) einquartiert und macht dabei etwa ebensoviel wie Shinji, allerdings erheblich lautstärker. Die einzige, die für Kost und Logis tatsächlich etwas tut stellt Rei dar, bis sie sich schießlich irgendwann einfach auflöst.
Daraufhin kehren Shinji und Asuka zu WILLE (Misatos Anti-NERV-Organisation, falls Teil 3 zu lange her sein sollte) zurück, und stehen damit exakt an dem Punkt, an dem sie schon 1,5 Filme früher gewesen wären,wenn irgendjemand sich mal 5 Minuten Zeit genommen hätte, Shinji zu erklären, was während des Timeskips passiert ist...
Danach fliegt Misto mit ihrem Schiff in die Phantomzone (die exakte Bezeichnung fällt mir nicht ein, aber es ist ohnehin nur ein gigantischer Raum voller Nichts), in der Gendo den Human Instrumentality Plan umsetzen will. Dort versucht Asuka Eva 13 zu zerstören, scheitert aber zunächst, weil ihr eigener EVA-02 (aus Ersatzteilen neu zusammengebaut) ein AT-Field aufbaut, um EVA-13 zu beschützen. Darauhin reißt Asuka irgendein komisches Ding aus ihrem Auge hinter der Klappe und verwandelt sich daraufhin in den ich-kann-mich-nicht-daran-erinnern-dass ihm-jemand-eine-Nummer-gegeben-hättesten Engel um den Job doch noch zu erledigen, was aber berits eingeplant war, woraufhin sie von EVA-13 einfach absorbiert wird, so dass Gendo seinen Plan endlich umsetzen kann.
Also muss Shinji mal wieder mit dem guten alten EVA-01 den Tag retten. Viel dafür tun muss er allerdings nicht. Er fliegt ins Zentrum der Phantomzone, wo ihm nacheinander Gendo (der inziwschen irgendwie zu enem komischen Vieh ohne Kopfinhalt (nein, damit meine ich nicht, dass er noch blöder agiert als alle anderen, sondern es ist wörtlich zu verstehen) mutiert ist), Kaworu (ja, dass sein Kopf explodiert ist, scheint ihn nicht davon abuhalten, wieder aufzutauchen) und Asuka Shinji von ihren Problemen erzählen und danach freiwillig aus der Geschichte verschwinden.
Daraufhin will Shinji eine neue Welt ohne EVAs erschaffen (warum auch immer) und sich dafür mitsamt seinem EVA in einen Speer stürzen. Allerdings übernimmt stattdessen Rei den Job der Selbstopferung und Shinji wird von Mari (die sich zwischenzeitlich mit Fuyutsuki getroffen hat, dessen Kopf daraufhin explodiert ist - wahrscheinlich hat er zu intensiv darüber nachgedacht, was Mari überhaupt in der Story zu suchen hat) gerettet.
Das mit der Weltneuschöpfung scheint geklappt zu haben. Jendfalls sehen wir Shinji zum Abschluss an einem Bahnhof sitzen, wo er von Mari abgeholt wird. Anscheinend sind die beiden in der neuen Welt ein Paar (oder zumindest Freunde). War zu erwarten, immerhin haben die beiden im Verlauf der drei Filme etwa 5 Minuten Zeit miteinander verbracht...
Dazwischen gibt es noch einen Haufen Technobabbel gemischt mit religiösen Begriffen (also genau das, was man von EVA erwartet ) und ein paar Kämpfe, die allerdings weder visuell (ich will die CGI-Leistung sicher nicht kleinreden, aber egal wie toll animiert das Abfeuern von Schiffskanonen ist, es reißt mich trotzdem nicht vom Hocker) noch inhaltlich sonderlich spannend sind (Schiff gegen andere Schiffe und EVA-Zombie-Armeen).
Das lange Warten hat sich (nicht) gelohnt.