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Thema: now watching / now reading

Baum-Darstellung

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  1. #11
    @Cipo: HxH habe ich bisher nie über die Prüfung hinaus geschafft. Diese fand ich zwar sehr interessant, besonders den Turm, aber irgendwie hat mir danach dann die Motivation gefehlt. Hatte auch irgendwie das Gefühl, dass das wie ein idealer Punkt ist um einfach aufzuhören, weil ich die grundlegende Huntergeschichte eher uninteressant finde und die Show bis dahin auch nicht den Eindruck gemacht hat, dass ich von der Welt wirklich viel mehr erfahren will. Außer Kilua (und diesen "Joker" Charakter) fand ich die meisten auch nicht so prägnant, und Gon sogar nervig. Dein vorletzter Punkt hat sicherlich auch dazu beigetragen, denn der Cast war definitiv sehr testosteronlastig *g*

    Will der Show aber irgendwann noch mal ne Chance geben (technisch habe ich das schon, weil ich die Serie bereits zwei Mal angefangen hatte^^), vor allem, weil sie ja von einigen Leuten als einer der besten Shounen gehyped ist (und der Chimera Ant Arc einfach konzeptuell interessant klingt). Dass von Dir erwähnte Taktieren erkennt man ja schon in den Prüfungen, wo es in der Regel nicht darauf ankommt, wer der Stärkere / Schnellere ist, sondern wer am cleversten an die Probleme rangeht. Leider erwähnst Du ja, dass die Bösen generell eher unterwältigend sind - diese machen ja bei solchen Serien oft ne Menge an Faszination aus.




    Nachdem ich vom Beastars Anime so erschlagen war hab ich doch glatt am Wochenende im Zug den bisherigen Manga durchgebinged. Hat sich absolut gelohnt, die Welt und Charaktere, die Paru Itagaki geschaffen hat, sind sehr interessant. Funfact: sie ist die Tochter von Keisuke Itagaki, dem Schöpfer von Baki (nicht, dass das besondere Relevanz hätte^^). Ein paar Stichpunkte zum Manga (relativ spoilerfrei, aber einige Thematikern werden angeschnitten):


    • Eine moderne Gesellschaft anthropomorpher Tiere ist in der Manga- / Animewelt ein unverbrauchtes Setting. Parallelen zu Zootopia sind recht offensichtlich und es diente auch als eine Inspiration für Itagaki, aber Beastars geht einen anderen (düsteren bzw. realistischeren) Weg
    • Die Frage, ob die natürliche Ordnung und die eigenen Triebe wirklich die Persönlichkeit bestimmen ist sehr relevant und was für ein besseres Setting gibt es als das der Tiere, um dies sehr allgemein zu behandeln?
    • Generell können hier Sachen gemacht werden, die man sonst wenig sieht. Alleine, dass es direkt am Anfang um einen kannibalistischen Mord eines Mitschülers geht setzt das Thema eigentlich sehr gut. Wobei man "kannibalistisch" natürlich nur sagen kann, wenn man das Ganze parallel zu unserer Gesellschaft sieht.
    • Das Worldbuilding, insbesondere der Nutzen der einzelnen Tierarten, ist interessant. Man merkt, dass Itagaki hier wirklich aus der Fülle an Möglichkeiten schöpft die ihr das Setting ermöglicht (beispielsweise, was eigentlich Hunde als domestizierte Wölfe für eine Rolle in dieser Welt spielen, wie es Hühnern und Kühen als "Nutztiere" geht, wie Carnivoren doch ihren Fleischdrang stillen können bzw. was für soziale Implikationen dies hat, etc.)
    • die Charaktere sind vielschichtig, bleiben aber grundlegend ihrem animalen Archetypen treu. Besonders beeindruckt bin ich von der Entwicklung von Louis, dem Hirsch, der sich nicht in die natürliche Ordnung einfügen will. Er hat von Anfang an starke Auftritte und seine Entwicklung ist unerwartet.
    • Ein Anker der Geschichte ist die Beziehung zwischen dem Wolf Legosi und der Häsin Haru, welche unter keinem guten Stern steht. Neben der grundlegenden Problematik, dass Hasen Beute für Wölfe sind, werden hier natürlich auch immer wieder Steine in den Weg gelegt. Manchmal kommt es leider zwischen den beiden zu den typischen Drama-Problemen (sprich: es sind dumme Teenager), aber die meiste Zeit sind es doch die eher existentiellen Sachen. Vielleicht sogar eine der nachvollziehbareren Beziehungen, die man in diesem Medium erleben kann, obwohl es sich ja eigentlich um Tiere handelt
    • Vielleicht ist gerade das etwas, was die Geschichte interessant macht. Man kann die Geschehnisse immer aus zwei Perspektiven (menschlich und tierisch) sehen, was den Spielraum erhöht.
    • Es handelt sich hierbei nicht nur um ein Highschool Drama mit Tieren, es wird gerade später auch sehr stark auf den Rest der Welt eingegangen
    • Allgemein ist der Manga trotz der relativ ernsten und komplexen Themen immer unterschwellig optimistisch und stellenweise wirklich witzig
    • Die Story ist durch... teilweise richtig durch. Es ist überraschend, wie gut die Welt und die Charaktere funktionieren, obwohl hier echt viel weirder Shit passiert!
    • Ich würde die Geschichte eher für die Charaktere und die Welt als für den Plot empfehlen. Was nicht heißt, dass die Geschehnisse schlecht sind, man braucht an einigen Stellen nur recht viel Suspension of Disbelief. Es fallen bei der Menge an neuen Ideen, die die Show aufwirft, auch gelegentlich Sachen unter den Tisch, denen man mehr Luft hätte einräumen können.
    • Habe zwar schon gegenteilige Meinungen gehört, aber für mich war der vierte Arc (nach der Wiki) der schwächste. Dieser ist auch sehr "shounen", was ein krasser Unterschied zu den anderen Arcs ist. Es kommt noch dazu, dass es mehrere parallele Handlungsstränge gibt, die kaum miteinander interagieren und ungleichmäßig viel Screentime bekommen. Davon kamen mir manche Sachen wie Zeitschinderei vor. Was schade ist, denn der Antagonist bzw. seine Motivationen sind sogar recht interessant.
    • Glücklicherweise hat sich der Manga mit dem fünften und sechsten Arc sehr gut gefangen und hat derzeit einen Höhepunkt erreicht, auch was den derzeitigen Antagonsiten und die Kernthematik angeht.
    • Den Zeichenstil mochte ich anfangs nicht. Er ist auch, gerade in den ersten Kapiteln, recht grob und auch später sind sehr viele grobe Zeichnungen vorhanden. Auf der anderen Seite gibt es auch viele anatomisch sehr detailierte Zeichnungen. Interessant ist besonders Harus recht simples Design, was unglaublich "elastisch" ist und ihr sehr leicht übertriebene Reaktionen erlaubt. Insgesamt hab ich später dann durchaus meinen Gefallen an dem Stil gefunden. Denke dennoch, dass Orange genau die richtige Optik für den Anime erwischt hat.


    Ja, was soll ich sagen? Beastar hat mich vollkommen überrascht damit, wie gut es ist, obwohl ich vorher nicht besonders viel erwartet habe. Es ist definitiv nicht so geschliffen wie beispielsweise HeroAca, aber probiert dafür sehr viel aus, was ich so noch nicht gesehen habe.

    Schätze als nächstes werde ich mir die neuen Kapitel von Promised Neverland geben, die seit meinem letzten Lesen dazugekommen sind. Hatte da gerade den Minerva Arc abgeschlossen (müsste so um die Kapitel 100 gewesen sein?) und da gibts doch noch einiges neues jetzt^^

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