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Ehrengarde
Das Anime Berlin Festival im Babylon Berlin habe ich mir dieses Jahr ein wenig intensiver gegeben und waren einige sehr coole Animes (und eine Niete) dabei:
Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft
Ich liebe die Animes von Mamoru Hosoda.
Der trifft immer genau meinen Geschmack und so steht Mirai den anderen Filmen wie Summer Wars oder Der Junge und das Biest in nichts nach.
Dabei könnte die Handlung im Vergleich zu all den anderen Hosoda-Animes nicht belangloser sein.
Eine Kleinfamilie bekommt Nachwuchs und hat jeder mit dieser Umstellung zu kämpfen.
Dabei begleitet man den vierjährigen Kun den gesamten Film über, der mächtig eifersüchtig auf seine kleine Schwester ist und sich im Garten in seine eigene Fantasiewelt flüchtet (einige würden hier vielleicht widersprechen), wo er allerlei Abenteuer mit Familienmitglieder verschiedener Zeiten erlebt.
Dabei springt Mirai immer wieder zurück in den Alltag der Familie, was ich für einen ziemlich guten Schritt halte, da somit nicht alles zu märchenhaft ausfällt.
Die zahlreichen kleinen Geschichten und wie sich jeder im Laufe des Films verändert war für mich großes Kino mit einer ganzen Menge Witz.
Besonders, wenn der Familienhund in Menschengestalt sich als Prinz des Hauses vorstellt oder der Vater völlig überfordert mit seinen Kindern alleine klar kommen muss, ist Spaß vorprogrammiert und haben sich bestimmt welche im Kinosaal hier wiedererkannt.
Mirai war übrigens der Eröffnungsfilm und gleichzeitig der stärkste Anime, den ich auf'n Festival gesehen habe.
Maquia - Eine unsterbliche Liebesgeschichte
Hier haben wir die Niete.
Ich hätte mich vorher besser informieren sollen.
Denn wenn ich vorher gewusst hätte, dass Mari Okada auch AnoHana verbrochen hat, hätte ich mir Maquia nie gegeben.
Deren Animes sind so dermaßen übertrieben kitschig und wird hier mit einem Vorschlaghammer die Tränendrüsen traktiert, dass geht überhaupt nicht.
Hauptsache der Zuschauer weiß, wann er gefälligst traurig zu sein hat und so fließen die Tränen in Strömen und spülen vor lauter sentimentaler Mutterliebe alle anderen möglichen Pfeiler fort, die dieses Machwerk hätte retten können.
Dabei ist die Handlung gar nicht so verkehrt.
Die Iorph leben Jahrhunderte und sehen immer aus wie ca. 15-jährige.
Irgendwann werden diese überfallen, die junge Maquia entkommt, findet eine Weise und zieht dieses Kind groß.
Da sie selber nicht älter wird, warten viele Probleme auf die beiden, wo nebenbei die Geschehnisse vom Überfall und die des Königreichs weiter behandelt werden.
Ist ein interessanter Ansatz, der bloß völlig in den Sand gesetzt wurde.
Den halben Film über wird nur geheult und "Mama" geschrien... boah, war so froh, als Maquia endlich vorüber war.
Lu Over The Wall
Hach, was für ein leichter Anime.
Zwar kein fetter Blockbuster, doch ein kleiner netter Film, der für Kinder wunderbar funktionieren dürfte.
Bei mir hat Lu Over The Wall auch gezündet, mit diesen besonderen Stil, der Musik und einer durch und durch netten Geschichte über Meerjungfrauen und Vorurteile.
Night Is Short, Walk on Girl
Ich kenne Mind Game und Night Is Short, Walk on Girl ist exakt so verrückt gewesen wie erwartet.
Alles was ich bisher von Masaaki Yuasa kenne lässt sich schwer kategorisieren.
Deren Animes wirken wie ein LSD-Trip, wo man keinen Sinn erwarten darf.
Da wird eine bescheuerte Szene an der Nächsten angereiht und haben manche im Saal eine Riesenszene durch Getuschel und provokantes Rumgehüpfe auf den Sitzen veranstaltet, bevor die dann endlich den Kinosaal verlassen haben.
Man muss den Film ja nicht mögen, aber Masaaki Yuasa haut schon sehr spezielles Zeugs raus, was ein schon der Trailer deutlich zeigt.
Ich bin Night Is Short, Walk on Girl mit einem Dauergrinsen begegnet und wurde nicht enttäuscht.
edit
Der Mohnblumenberg
Ewig und drei Tage wollte ich mir diesen Anime geben und letztens war es endlich soweit.
Hat mir insgesamt richtig gut gefallen.
Habe das so nicht kommen sehen und mag diese leichte, unbeschwerte Art, die den ganzen Film trägt.
Dazu ein wirklich schöner Soundtrack, eingebunden in einer kleinen Geschichte über zwei Jugendliche und deren Umfeld und fertig ist ein ordentlicher Anime.
Die Welt muss nicht gerettet werden und alles was mich sonst so an vielen anderen Animes stört wird hier wunderbar umschifft.
One Punch Man Staffel 2 Folge 1-9
Man lässt sich schon mehr Zeit als in Staffel 1, wo alles Schlag auf Schlag folgte.
Das macht die Serie für mich nicht schlechter und hat einige Entwicklungen parat.
Garou z.B. habe ich für den großen Widersacher der Staffel gehalten, dabei nimmt der nur einen Part neben mehreren zur selben Zeit ein.
Gerade weil die Heldenvereinigung auf ein großes Schlachtfeld verteilt wurde, bekommt man so mehr (kurze) Einblicke in die zahlreichen Charaktere und sorgt gleichzeitig für genügend Abwechslung.
Die Monstervereinigung und besonders das Ende von Folge 9 wirkt auf den ersten Blick ziemlich trashig, wenn Stream um Hilfe schreit, aber in Anbetracht dessen, wie überheblich und abwertend er zuvor war, passt das in einem solchen Anime verdammt gut rein.
Das Ende der Folge war dann natürlich ein böser Cliffhanger.
One Punch Man ist für mich die ideale Alternative zu My Hero Academia.
Aggretsuko Staffel 2
Habe mir alle 10 Folgen am Stück gestern Abend reingezogen.
Staffel 1 war schon gut, doch Staffel 2 ist hochgradig gute Unterhaltung.
Da deckt man eben das Thema Mütter, Ehe, neue Kollegen (direkt von der Uni), Vorgesetzte und vieles mehr in den paar Episoden ab, der einen laut und dreckig vorm Fernseher loslachen lässt.
Alles wird auf die Spitze getrieben und danach mit viel Gefühl gerade gebogen und trotzdem leicht in den Dreck gezogen und all das in dieser süßen knuddel Optik, die puren Hohn ausstrahlt.


Bitte schnell her mit den restlichen 80 Folgen rund um Retsuko, Netflix.
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Now: Doom: The Dark Ages & Metaphor: ReFantazio / Done: Clair Obscur Expedition 33
Now: Doctor Who Staffel 15 / Done: Win or Lose Staffel 1
Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Dai Dark Band 2
RPG-Challenge 2025 / Now: Clair Obscur Expedition 33
Geändert von Ὀρφεύς (20.06.2019 um 21:46 Uhr)
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