Golden Kamuy Ch. 1-15: Nach längerer Zeit lese ich mal wieder einen Manga und dazu noch einen, der noch läuft. Und ich bin recht angetan. Das Setting ist Hokkaido nach dem russisch-japanischen Krieg, also 1905, was allein schon sehr unverbraucht ist. Noch spannender ist fast, dass Ainu eine zentrale Rolle spielen und man viel von ihrer Kultur und sogar der Sprache mitbekommt. Dabei scheint viel Wert auf Authentizität gelegt worden zu sein, denn die Passagen in Ainu-Sprache sind einem Professor für ebendiesen Bereich zu verdanken. Die Geschichte hat eine Schatzsuche-Prämisse, die aktuell aber nicht so richtig im Fokus ist. Das Pacing gefällt mir – es gibt genug actionreiche Momente, aber der Mangaka nimmt sich auch viel Zeit, die kalten, verschneiten Winterwälder Hokkaidos, die Ainu und selbst das Zubereiten von Mahlzeiten zu präsentieren.

Vom Ton erinnert es teils an Vinland Saga (beides relativ bodenständig mit historischem Setting, vielen Details, teils aber auch sehr grausamen Gewaltdarstellungen). Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Handlung bewegen wird. Hoffentlich versauen sie den Anime im April nicht.