Yotsuba& Vol. 3: Immer noch ♥. Schade, dass es dazu keinen Anime geben wird. Ich lese den Manga ja auf Japanisch und größtenteils ist er auch wirklich leicht zu lesen. Hin und wieder gibt es aber Kapitel, die deutlich anstrengender sind, weil ich unverhältnismäßig viel nachschlagen muss, z.B. das Angel-Kapitel. Anyway, immer wieder schön nebenbei zu lesen, die Geschichte ist unheimlich süß und herzlich und macht einfach Spaß.

Reaktor 1F: Ein Bericht aus Fukushima 3/3: Ein ausgezeichneter Augenzeugenbericht eines Mangakas, der beim Abbau der Atomreaktors und dazugehörigen Aufgaben mitgearbeitet hat. Ein nüchterner und interessanter Einblick in das tatsächliche Arbeitsleben der Leute dort, der einige Mythen entkräftigt, aber andererseits auch auf Probleme wie schlechte Bezahlung und wirre Firmenhierarchien hinweist. Vor allen Dingen deshalb so schön, weil Kazuto Tatsuta einerseits nicht dramatisiert und andererseits auch nicht wertet. So können Atomenergiebefürworter und -gegner gleichermaßen das Buch lesen. Am besten gefallen haben mir aber nicht die Arbeitsberichte selbst, sondern die Momente des Kontakts mit den Bewohnern in den betroffenen Regionen und die Szenen, in denen Tatsuta zeigt, wie sich die Orte mit der Zeit verändert haben. Sehr empfehlenswert!

Gute Nacht, Punpun 13/13: Chapeau, Herr Asano, ich habe noch nie eine so depressive Geschichte gelesen. Gute Nacht, Punpun ist ein extrem faszinierender Manga, der sich mit selten in dieser Intensität behandelten Themen wie Selbsthass, der Unfähigkeit, zu anderen Leuten Beziehungen aufzubauen, Sexualität, Gleichgültigkeit und Gefühlstaubheit beschäftigt – das alles aus der Sicht eines Grundschülers, den der Leser über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren durch verschiedene Phasen seines Reifungsprozesses begleitet. Auch, wenn es relativ unschuldig losgeht, ist die Geschichte zu keinem Zeitpunkt optimistisch. Keine Figur ist sonderlich sympathisch und trotzdem wirken sie in vielerlei Hinsicht sehr real und bieten eine Menge Identifikationspotenzial. Es gibt immer wieder Momente, in denen die Handlung etwas positiver wird, nur um im nächsten Moment wieder neue Tiefs zu erreichen. Zum Finale wird es immer heftiger.

Ich schrieb bewusst „depressiv“, weil „traurig“ das falsche Wort wäre. Um Trauer zu fühlen, müsste man die Charaktere mögen. Es ist eher eine Mischung aus Verstörung, Entsetzen und Hoffnungslosigkeit, die man beim Lesen fühlt. Auf jeden Fall Inio Asanos spannendstes Werk bisher und recht atypisch für das Medium. Ein paar der Handlungsstränge fand ich weniger interessant, aber die meiste Zeit war es wirklich einen faszinierende Achterbahnfahrt (hauptsächlich bergab). Ich glaube nicht, dass ich die Serie noch mal lesen will, denn glücklich wird man dabei definitiv nicht. Für diese Erfahrung war es das aber definitiv wert.